News Intel entzieht Ubuntu die Unterstützung für Mir

Da stehe auch ich hinter Intel. Ich bin nicht einverstanden damit, dass Canonical meint, sie müssten sich komplett abgrenzen vom Rest der Linux- Welt. Schließlich baut das ganze Linux- Universum auf Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe auf und wenn dann einer komplett aus der Reihe tanzt und alles im Alleingang macht...

Ich persönlich nutze ja noch Kubuntu und Lubuntu, aber demnächst wird wohl auf Suse mit KDE umgestiegen. Ist ja alles nur eine Sache der Gewohnheit...
 
Das Frickelchaos geht weiter, trotzdem eine sinnvolle Entscheidung. Wenn sich der Linux Desktop im Behörden- und Unternehmenseinsatz jemals auch nur ansatzweise durchsetzen soll, dann braucht es, neben der Möglichkeit der vollständigen Administration per GUI (reduziert massiv die Kosten für Wartungspersonal), auch verlässliche, einheitliche Standards, die auch in 10 Jahren noch vorhanden, kompatibel und nutzbar sind.

Das aktuelle Chaos wo jede der tausenden Distributionen bei jeder Komponente ihr komplett eigenes Ding dreht und systemkritische, untereinander inkompatible Komponenten ständig von heute auf morgen wild auswechselt ist für Unternehmen ein enormes und völlig unberechenbares Kostenrisiko, daher kann man von Linux leider nur stark abraten.

Das Chaos bei Office allein disqualifiziert Linux für jede seriöse Behörde und jedes seriöse Unternehmen, Ausnahmen sind nur Verwaltungen wie München wo Geld keine Rolle spielt und praktisch unbegrenzt nachgeschossen wird und wo es egal ist, wie effizient die Mitarbeiter arbeiten können.

Nur leider müssen wir von Windows so schnell wie möglich weg um unsere Staats- und Unternehmensgeheimnisse zu schützen. Benutzbare und langfristig stabile Alternativen gibt es jedoch keine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wayland wird halt maßgeblich von Intel mitentwickelt.
Da wird jetzt irgendjemand beschlossen haben das es keinen Sinn macht ein Konkurrenzprodukt zu unterstützen.
 
Iapetos schrieb:
Mein Problem mit Mir ist, dass Canonical auf dreisteste Art und Weise Code aus dem Wayland-Projekt kopiert (was zulässig ist) und die Errungenschaften des Projekts für die seinigen ausgibt - ohne zum Wayland-Projekt beizutragen.
Wenn man Wayland nicht unter MIT sondern GPL3 gestellt hätte, dann gäbs das Problem nicht. Dann müsste MIR ebenso komplett unter GPL stehen und eine Misch-Lizensierung wäre nicht möglich. Das kommt davon, wenn man eine zu lasche Lizenz verwendet.
Hinterher jammern, dass Firmen genau das mit laschen Lizenzen machen, was diese laschen Lizenzen zulassen, ist irgendwie peinlich...

etking schrieb:
neben der Möglichkeit der vollständigen Administration per GUI (reduziert massiv die Kosten für Wartungspersonal),
Ob du dich jetzt 2 Stunden durch Active Directory klickst oder ob du (z.B.) phpMyLDAP anwirfst... Nun ja...
Die wenigsten Aspekte der "Administration" erfordern tatsächlich Shell-Zugang wie du ihn hier bejammerst. Tatsächlich nutzen erfahrene Administratoren die GUI-Werkzeuge absichtlich nicht, weil sie über die Shell 5x schneller sind. Einfachstes Beispiel: Berechtigungen aller Dateien eines Ordners auf 644, aller Ordner innerhalb des Ordners aber auf 755 setzen. Mit GUI dauert das deutlich länger als mit der Shell. In der Shell sind das 2 kleine find-Befehle...

auch verlässliche, einheitliche Standards, die auch in 10 Jahren noch vorhanden, kompatibel und nutzbar sind.
So wie bei Microsoft? Dann öffne doch mal ein Works-Dokument...
Und ob in 10 Jahren noch auf MS OOXML zugegriffen werden kann ohne 10 Jahre alte Software zu installieren steht in den Sternen. Das Works-Beispiel zeigt eher, dass den NICHT so sein wird.

Das aktuelle Chaos wo jede der tausenden Distributionen bei jeder Komponente ihr komplett eigenes Ding dreht und systemkritische, untereinander inkompatible Komponenten ständig von heute auf morgen wild auswechselt
Wie bitte? Heute auf morgen?
Ubuntu 12.04 wird noch bis 2017 unterstützt. Das kann man wohl kaum als "heute auf morgen" bezeichnen. Weißt du, was toll ist? Ubuntu 12.04 ist zwar schon über ein Jahr alt, der Long Term Kernel entspricht aber aktuell dem von 13.04. Es gibt BACKPORTS. Mach das mal bei Microsoft. Verwende mal ein altes Windows mit langlebiger Lizenz auf brandneuer Hardware. Da wirst du aber mit den Augen rollen...

Das Chaos bei Office allein disqualifiziert Linux für jede seriöse Behörde und jedes seriöse Unternehmen,
Welches Chaos? Es gibt 2 "konkurrierende" freie Suiten, LibreOffice und OpenOffice. Beide implementieren ODF. Beide kommen notdürftig mit MS OOXML klar. Beide haben einen ähnlichen Look&Feel. Beide werden aktiv weiter entwickelt.
Welche du nimmst ist irrelevant, die Dinger sind zu 100% austauschbar.
Das kann man von MS Office nun absolut nicht behaupten... Wenn du dir den Scheiß einmal ans Bein gebunden hast wirst du ihn nie wieder sauber los.

Oh, und auch hinsichtlich der Datensicherheit ist Microsoft weeeeit hinter den "chaotischen" freien Tools.
1.) Für aktuelles Outlook gibt es kein anständiges GnuPG - Plugin. Für Thunderbird schon...
2.) Aktuelle Versionen von LO und OO verschlüsseln mit AES256 (stärkste aktuell verfügbare Verschlüsselung). Da beide Tools kostenfrei sind, gibt es kein Argument gegen die Verwendung der aktuellen Versionen. Die Verschlüsselung von MS Office 2k3 lässt sich in Minuten knacken. Office 2007 udn neuer verwenden zumindest AES128... also sind immer noch deutlich hinter LO/OO.

Benutzbare und langfristig stabile Alternativen gibt es jedoch keine.
Linux ist auf jeden Fall langfristiger stabil als Windows. Der Support für Win7 läuft z.B. in 2 Jahren aus. CentOS 6 (was nun schon wirklich steinalt ist) erhält noch bis 2020 Support.
Wenn ich also etwas will, dass auch in 8 Jahren noch genau so aktualisiert wird wie heute, dann geh ich sicher NICHT zu Microsoft, denn Microsoft leben davon, dass ihre Produkte eine möglichst geringe Halbwertzeit haben.

MusicJunkie666 schrieb:
RedHat und Ubuntu werden auch von US- Unternehmen produziert. Bei anderen Distris weiß ich es nicht, aber alleine dadurch sind diese Distributionen genauso schlimm wie Windows, wenn man es aus der Sichtweise sieht.
Hinter Debian steht keine separate Firma, sondern eine Gruppierung von Entwicklern, die allesamt ein Mitspracherecht haben. Basis-Demokratie, wenn du so willst.

Und dann wäre da noch SUSE...
SUSE Linux GmbH
Maxfeldstr. 5
D-90409 Nürnberg


Wenn du also grundlos Anti-Amerikanisch sein willst, dann geh zu SUSE. Die installieren dir dann aber eh dieselben Pakete wie RHEL, CentOS, Debian, Ubuntu, Mint, Gentoo, Arch,.... Nur die Personengruppe, die die Paketquellen betreut ist eine andere.
 
tobi14 schrieb:
Gerade für den Laien der Null Plan hat macht es doch keinen Unterschied ob Linux oder Windows.
System installieren und einfach nutzen, da muss man schon sehr exotische Hardware haben wenn man erst noch selbst an den Treibern "frikeln" muss.
Briefchen schreiben und Websurfen funktioniert auf beiden genau so und mehr muss der Laie auch nicht können ;)
Dann ist es ja schön das zB die Linux mint Oberfläche mit AMD inkompatibel (war?) und zudem die GPU Beschleunigung fehlte sodass HD Material auf einem E-350 per CPU ruckelte. Daher ich von AMD die Treiber laden musste und diese per Console installieren.
Dann kam es zu einem Fehler und es stand nur noch die Console zur Verfügung. Da guckt der Laie in die Röhre und der will bestimmt auch mal ein YouTube HD Video gucken.

Wer natürlich nur ne simple (Email) Schreibmaschine braucht der kann mit standard VGA Treibern arbeiten... Der kann aber auch bei Windows XP oder 95 bleiben...

Fakt ist das Linux immer noch eine Baustelle ist wo teils jeder macht was er will. So wird das nichts zu einer Windows Alternative.
Zwar werden die GUIs immer moderner, aber dahinter steht ein Baugerüst.
 
Ich finde diese Schlammschlacht, die sich um Mir und Wayland entwickelt hat, ziemlich interessant und lustig. Tendenziell stehe ich da sogar eher auf der Seite von Canonical, ich kann die Leute einfach überhaupt nicht verstehen, die nun so arschverletzt sind, weil Canonical was eigenes entwickelt. Sie hätten sich an der Waylandentwicklung eh nicht beteiligt. Warum auch. So versenkt Shuttleworth sein eigenes Geld in etwas, weil er hofft, daraus irgendwann Gewinn zu ziehen. Für die restlichen Linuxnutzer verändert sich nichts, es geht auch nichts verloren. Wenn Mir was wird, dann ist sogar etwas gewonnen, wenn nicht – kann man sich immer noch über Shuttleworth lustig machen, also warum das Getue.

Den Schritt von Intel kann ich verstehen, und das ist auch etwas, mit dem Canonical mit Sicherheit gerechnet hat.

PiPaPa schrieb:
Auch wenn mich einige zerfleischen werden, wieder ein Grund das sich Linux nicht beim Laien großartig durchsetzen wird, weil es immer wieder gefrickel ist, weil Inkompatibilitäten und verschiedene Wege.
Es mag zwar recht simpel zu installieren sein, und wenn etwas im Paketmanager ist, ist es auch noch recht einfach.
Aber alles andere darüber hinaus, ohne...

Warum reagiert eigentlich jeder auf diesen vollkommen am Thema vorbeigehenden Troll? Ich bin ja selbst gerne mal Fan von einer Diskussion, die sich in eine andere Richtung entwickelt, aber von entwickeln kann man doch hier überhaupt nicht sprechen. Das hat mit dem Thema MIR einfach überhaupt nichts zu tun. Der normale dumme Ubuntunutzer wird den Namen Mir vermutlich niemals lesen, genauso wenig wie Wayland.

Daaron schrieb:
Wenn man Wayland nicht unter MIT sondern GPL3 gestellt hätte, dann gäbs das Problem nicht. Dann müsste MIR ebenso komplett unter GPL stehen und eine Misch-Lizensierung wäre nicht möglich. Das kommt davon, wenn man eine zu lasche Lizenz verwendet.
Hinterher jammern, dass Firmen genau das mit laschen Lizenzen machen, was diese laschen Lizenzen zulassen, ist irgendwie peinlich...

Genau das.

Aber auch so, Open Source ist Open Source, damit eben jeder klauen kann. Schwachsinnslizenzen wie die von Imagemagick torpedieren den ganzen Zweck der Geschichte. Ich sehe die Existenz von Mir immer noch als sehr positiv an.
 
Iapetos schrieb:
Vor allen Dingen geht es um lizenzrechtliche Vorteile für Canonical. Mir steht sowohl unter GPLv3 als auch unter CLA. Daraus folgt, dass jeder Beitrag zu Mir auch bei Canonical bleibt und unter Umständen sehr restriktiv weiterlizenziert werden kann.
Wayland ist im Gegensatz zu Mir lediglich ein Protokoll (so wie X11), das unter MIT-Lizenz steht und damit äußerst lax lizenziert ist (ebenso wie X.org). Die Referenz-Implementierung für das Wayland-Protokoll heißt Weston und ist ein Desktop-Compositor.
Mein Problem mit Mir ist, dass Canonical auf dreisteste Art und Weise Code aus dem Wayland-Projekt kopiert (was zulässig ist) und die Errungenschaften des Projekts für die seinigen ausgibt - ohne zum Wayland-Projekt beizutragen. Das ist und war schon immer Canonicals Weg und deshalb werde ich niemals mehr irgendjemandem Ubuntu empfehlen.

Danke :)


Und ich dachte schon das hätte was mit Ubuntu Phone zu tun.
 
Ubuntu is an vielen Stellen zunehmend schlecht geworden über die letzten Jahre. 10.04 war noch frisch und flott.

Bei 13.04 ff läuft wieder vieles nicht was bei 12.10 noch kein Problem war, und jedes mal frag ich mich wieder "Warum zur Hölle, wieso geht das nun wieder nicht". Unterstützung diverser TV Karten zb, oder auch AHCI Power Zeugs, jedes mal zum Haare ausreißen.

Noch dazu is das System einfach träge geworden. 10.04 um ein vielfaches "leichter" und deutlich schneller.

Bin bin auch drauf und dran mein HTPC auf einer anderen Plattform wie Arch aufzusetzen, schau mer mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zehkul schrieb:
Ich finde diese Schlammschlacht, die sich um Mir und Wayland entwickelt hat, ziemlich interessant und lustig. Tendenziell stehe ich da sogar eher auf der Seite von Canonical, ich kann die Leute einfach überhaupt nicht verstehen, die nun so arschverletzt sind, weil Canonical was eigenes entwickelt. Sie hätten sich an der Waylandentwicklung eh nicht beteiligt. Warum auch. So versenkt Shuttleworth sein eigenes Geld in etwas, weil er hofft, daraus irgendwann Gewinn zu ziehen. Für die restlichen Linuxnutzer verändert sich nichts, es geht auch nichts verloren. Wenn Mir was wird, dann ist sogar etwas gewonnen, wenn nicht – kann man sich immer noch über Shuttleworth lustig machen, also warum das Getue.
Das wie und warum der Schlammschlacht solltest du vielleicht noch nachlesen, bevor du glaubst dass ja eh alles egal ist. :)
 
longwalk schrieb:
Weiß eigentlich jemand welche Vorteile sich Canonical von MIR, gegenüber Wayland, hat?
Es gehts ums Copyright und wie man mit dem Copyright als Hebel unliebsame Konkurrenten ausbooten kann.

Mir steht unter GPLv3. Allerdings _muß_ jeder, der Code zu Mir beitragen möchte, vorm Commit einen Vertrag mit Canonical unterschreiben, der es Canonical erlaubt, diesen Code unter beliebigen anderen Lizenzen zu verwenden. CLA - Contributor License Agreement nennt sich der Knebelvertrag. Das bedeutet: Mir steht der Welt unter GPLv3 zur Verfügung mit all den damit verbunden Rechten und Pflichten. Einzig und allein Canonical kann Mir zusätzlich unter anderen Lizenzen vertreiben.

Kling harmlos? Stimmt. Ist aber nicht harmlos! Warum?

Gehen wir mal in die Welt der Smartphones(ab jetzt "SP") und Tablets. Eins der großen Ziele von Canonical ist es, sein Betriebssystem (ab jetzt "OS") im SP-Markt zu etablieren - eine Alternative zu Android mit u.a. dem Display-Server Mir als eine Komponente. Im SP-Markt kann/darf der Endnutzer auf den allermeisten Geräten das OS oder Komponenten des OS nicht wechseln. Die Phones und Tablets sind locked. Damit kommt GPLv3-Software nicht in Frage, denn in GPLv3 verpflichtet sich der Verkäufer, dem Käufer den Austausch der Software zu ermöglichen. Na, klingelts so langsam?

Canonical kann sein angeblich so offenes, freies SP-OS beliebig an die Hersteller von gelockten SPs und Tablets verkaufen, indem Canonical Mir einfach unter eine andere Lizenz stellt und weitergibt. NIEMAND SONST auf der Welt hat diese Möglichkeit. Alle anderen können Mir nur unter GPLv3 weitergeben, was aber im heutigen SP-Markt aus o.g. Gründen nicht funktioniert.

Effekt: Alle anderen sind draussen. Keine andere Firma, nichtmal die an Mir direkt beteiligten, einzelnen Entwickler, können Mir (oder das ganze SM-OS) nehmen, verändern und selbst anbieten oder auch nur ordentlich supporten. Canonical macht sich also durch die Kombination aus GPLv3, CLA und Neulizensierung von Mir zum alleinigen Player in diesem Markt und hofft über dieses Monopol ungestört Geld verdienen zu können. Der Opensource-Gedanke wird über den Hebel des Copyrights pervertiert.

Das ist das Hauptargument für Mir (aus Canonicals Sicht) bzw. gegen Mir (aus Sicht aller anderen). Der Mangel an technischen Gründen für Mir ggü. Wayland hat sich ja bereits rumgesprochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daaron schrieb:
Wenn man Wayland nicht unter MIT sondern GPL3 gestellt hätte, dann gäbs das Problem nicht. Dann müsste MIR ebenso komplett unter GPL stehen und eine Misch-Lizensierung wäre nicht möglich. Das kommt davon, wenn man eine zu lasche Lizenz verwendet.
Hinterher jammern, dass Firmen genau das mit laschen Lizenzen machen, was diese laschen Lizenzen zulassen, ist irgendwie peinlich...

Wenn ich das richtig verstanden habe sind die laschen Lizenzbedingungen Absicht. Damit jeder der will Teile oder das Ganze verwenden und weiterentwickeln kann. Wie bei einer Kasse des Vertrauens wird darauf gesetzt, dass dieser Input jedoch ähnlich offen mit der Community geteilt wird. Gleichzeitig soll aber auch mit voller Absicht die Möglichkeit bestehen mit Entwicklungen Geld zu verdienen und damit entsprechend auch Firmen zu motivieren.

Problematisch wird es, wenn von der Community genommen wird und die Weiterentwicklung dann so lizenziert wird, dass Entwicklungen, die zu Cannoncals Produkt von 3. Hinzugefügt werden von Cannoncial ausgeschlachtet werden dürfen. Diese Handhabe seitens der großen bösen Firma wird bei der Community mit der sehr gemeinschaftliche orientierten Einstellung eben überhaupt nicht gern gesehen. Insofern verliert Ubuntu eben auch an Rückhalt. Die Distri an sich ist ganz nett, aber es kommt immer stärker durch, dass da jemand Geld verdienen will.


Genauso wird Intel kein Bock haben MIR zu supporten, Aufwand in dessen Weiterentwicklung zu stecken und Cannoncial die gesamten Verwertungsrechte einzuräumen.
 
mensch183 schrieb:
Mir steht unter GPLv3. Allerdings _muß_ jeder, der Code zu Mir beitragen möchte, vorm Commit einen Vertrag mit Canonical unterschreiben, der es Canonical erlaubt, diesen Code unter beliebigen anderen Lizenzen zu verwenden.

Weshalb ja auch die Commits direkt zu Wayland gehen, nicht?

Canonical dürfen mit ihrem eigenen Kram machen, was sie wollen, Punkt. Und dass so viel Wayland Code in Mir landet, liegt nicht daran, dass wertvolle Entwicklungszeit an Mir verschwendet wird, sondern dass die Lizenz von Wayland das einfach zulässt. Wirklich, ich sehe das Problem nicht. Klar kann Canonical jeden aussperren und das Ganze für ein MobileOS jederzeit schließen – und genau das kann doch auch jeder jederzeit mit Wayland machen ?!
Ich finde, das wird wirklich zu dick aufgeblasen.
 
mensch183 schrieb:
Im SP-Markt kann/darf der Endnutzer auf den allermeisten Geräten das OS oder Komponenten des OS nicht wechseln. Die Phones und Tablets sind locked. Damit kommt GPLv3-Software nicht in Frage, denn in GPLv3 verpflichtet sich der Verkäufer, dem Käufer den Austausch der Software zu ermöglichen. Na, klingelts so langsam?

Klingelt nur unter der Annahme, dass der erste Satz im Quote stimmt. Ist das denn so? Also ja, klar, es ist nicht einfach, das OS zu wechseln, aber kann man es, wenn man Ahnung hat und möchte? Was hat dürfen damit zu tun? Weil der Hersteller dann die Garantie verweigert? Die ist aber eh nur eine freiwillige Leistung des Herstellers, und, ohne jetzt die GPL im Detail zu kennen, ist das glaubich kein Ausschlusskriterium für die GPL-Verwendung. Immerhin hab ich das Ding gekauft, und ich bin einer der Menschen, die dann damit machen können wollen, was ihnen beliebt. Was mir der Hersteller vorschreibt ist mir da Bums, sofern mich das z.B. in Sachen Garantie in ne schlechtere Lage bringt...was aber nach deren Ablauf auch wieder egal ist.

Mein N900 kann jedenfalls auch Android 2.x-4.x (Nitdroid, youtube.com/watch?v=Amp-A-pU8bE), oder Meego (youtube.com/watch?v=QvQlhXgDoOs).
Oder über Dosbox, Bochs und Späße auch so emulierten Kram wie Windows 3.11 (youtube.com/watch?v=P_kEdkDWOWc :D), 95 (youtube.com/watch?v=YsYyr9eUkA4), NT4 (youtube.com/watch?v=IUA78P7gGCQ), XP (youtube.com/watch?v=zi9Di8bACpU) oder OSX 10.3.4... (youtube.com/watch?v=cFjl3Ob3VpU)
 
Zehkul schrieb:
Ich finde diese Schlammschlacht, die sich um Mir und Wayland entwickelt hat, ziemlich interessant und lustig. Tendenziell stehe ich da sogar eher auf der Seite von Canonical, ich kann die Leute einfach überhaupt nicht verstehen, die nun so arschverletzt sind, weil Canonical was eigenes entwickelt.

Wenn über Dich jemand (haltlose) Fehlinformationen verbreitet, wird das eine "Beziehung" sicherlich erst einmal belasten oder erschweren. Dass Canonical eine ganze Zeit lang ihren "Support" für Wayland zugesagt haben und plötzlich ein eigenes Projekt auf die Beine stellen (das sich stark an Wayland orientiert) sorgt verständlicherweise für Unmut. Der aufgrund der Politik von Canonical, die sich traditionell recht wenig upstream engagieren, ohnehin seit Jahren schwelt.

Aber ja, falls Canonical Erfolg mit Mir hat, profitieren bestimmte Nutzergruppen letztlich davon. Und natürlich Canonical. Ob dies dann für das Linux-Ecosystem insgesamt Vorteile bringen würde, muss man abwarten.
 
Zehkul schrieb:
Klar kann Canonical jeden aussperren und das Ganze für ein MobileOS jederzeit schließen – und genau das kann doch auch jeder jederzeit mit Wayland machen ?!
Eben nicht. Niemand kann sich Wayland nehmen und closed source vertreiben __UND__ gleichzeitig alle anderen zwingen, Wayland nur unter GPLv3 anzubieten.

Beachte das __UND__! Der closed source Vertrieb für sich allein ist kein Problem.

Das Problem ist, selbst ein andere Lizenz in Anspruch nehmen zu können als der Rest verwenden muß - insbesondere wenn der Rest sowas wie GPLv3 nutzen muß, was in bestimmten Märkten nicht funktioniert.

(Nein, ich will hier nicht die Gründe diskutieren, warum GPLv3 in besimmten Märkten nicht funktioniert. Das ist ein anderes Thema.).
 
Danke Intel. Sollen sie ihren eigenen Treiber bauen wenn sie schon wieder ihre eigene Suppe kochen wollen.
 
soares schrieb:
Dass Canonical eine ganze Zeit lang ihren "Support" für Wayland zugesagt haben und plötzlich ein eigenes Projekt auf die Beine stellen (das sich stark an Wayland orientiert) sorgt verständlicherweise für Unmut.

Wow, Canonical entscheidet sich um. Was ganz was Neues. Wirklich, ich verstehe nicht, wo das große Problem ist, der „Support“, den Canonical für Wayland geliefert hätte, wäre doch auch so ziemlich bei „ja, wir nutzen es halt“ geblieben. Canonical und Upstream, klar. :lol:

Wer nun wo mehr gelogen und mit Schmutz geworfen hat – vermutlich Canonical, ja, ist mir aber auch herzlich egal. Keine Seite hat sich besonders mit Ruhm bekleckert.

Teiby schrieb:
Was findet ihr eigentlich so toll an Linux?

Also ich in erster Linie Openbox und die Repositories. :P System + Software ist immer aktuell, ohne dass ich mich darum kümmern muss, und ich habe einen Fenstermanager, der genau das macht, was ich will.

Und ich weiß nicht was du hast, native 3D Spiele laufen perfekt …

mensch183 schrieb:
Eben nicht. Niemand kann sich Wayland nehmen und closed source vertreiben __UND__ gleichzeitig alle anderen zwingen, Wayland nur unter GPLv3 anzubieten.

Beachte das __UND__! Der closed source Vertrieb für sich allein ist kein Problem.

Und genau dieses __UND__ ist so irrelevant wie irgendwie noch was, solange es Wayland gibt. Gäbe es nur Mir und würde Mir tatsächlich noch von anderen entwickelt werden, dann wäre das ja ein Argument, aber so?

JEDER kann Wayland nehmen und sein eigenes Mir draus machen. Und ja, das schließt auch ein, andere dazu zu zwingen, es nur unter GPL anzubieten.
 
Intel liefert Canonical nun also einen Grund um ihr OS voll auf "Apps" und casual User auszurichten, jedoch haben sie wirklich darum gebettelt ;)
 
areku schrieb:
Ubuntu ist sowieso nicht mehr das was es mal war. Die neue Referenz heisst Linux Mint. Auch für Umsteiger und Zocker sehr bequem.

Linux Mint basiert komplett auf Ubuntu mit der Ausnahme der Versionen die wiederum auf Debian basieren. Somit ist es keine selbständige Distribution sondern mehr oder weniger eine Sammlung von Modifikationen die Windows-Aussteigern die Linux-Welt vereinfachen sollen.


Ansonsten verstehe ich die ganzen Anfeindungen gegen Ubuntu nicht. Wer Ubuntu nicht will, muss es auch nicht nutzen. Wer ein Freund von Microsoft+NSA ist, der ist mit Windows so oder so besser aufgehoben. Wer Linux ohne "Ubuntu-Nachteile" haben möchte hat ebenfalls mehr als genug Alternativen.

Intel hat ohne Ende Dreck am Stecken und hat unter anderem die größte Geldstrafe in der gesamten EU-Geschichte am Hals für Ihre Geschäftspraktiken bekommen ... jetzt wo sowohl Intel als auch Microsoft um Marktanteile fürchten müssen, ist wohl klar dass versucht wird jegliche Konkurrenz im Keim zu ersticken. Canonical will in naher Zukunft nicht nur Software allein sondern auch Hardware mit eigener Software auf den Markt bringen ... damit haben Sie ganz klar von allen Seiten Gegenwind.

Die Entscheidung Intels hat lediglich zur Folge, dass Canonical nun mehr Zeit/Geld in die Entwicklung stecken muss ... der Aufwand dürfte sich aber in Grenzen halten.
 
soares schrieb:
Aber ja, falls Canonical Erfolg mit Mir hat, profitieren bestimmte Nutzergruppen letztlich davon. Und natürlich Canonical. Ob dies dann für das Linux-Ecosystem insgesamt Vorteile bringen würde, muss man abwarten.
Von Diversität profitiert das Ecosystem immer. Was, wenn Wayland jetzt eine Schwachstelle hat, MIR aber nicht? Oder anders herum? Eben genau diese Diversität ist es doch, was Linux von OSX oder Windows abhebt. Der einzige gemeinsame Nenner ist der Kernel, und selbst der hat einzelne Zusatz-Patches der Distributoren.

mensch183 schrieb:
Eben nicht. Niemand kann sich Wayland nehmen und closed source vertreiben __UND__ gleichzeitig alle anderen zwingen, Wayland nur unter GPLv3 anzubieten.
Nö. Aber man kann Wayland als Basis nehmen und, mit ein paar kleinen Erweiterungen versehen, als Closed Source vertreiben. Man kann und darf auf Basis von Wayland einen Display Server für Smart Phones schreiben, den man allein kontrolliert... nun ausgenommen, jemand anderes nimmt ebenfalls Wayland und baut (z.B. per Reverse Engineering) deine Modifikationen nach. Dann kann er das Zeug ebenfalls closed source vertreiben und damit Geld verdienen.

Es steht z.B. jedem frei, einen zu MIR kompatiblen Displayserver auf Basis von Wayland zu entwickeln. Solange er dafür keinen MIR-Code verwendet muss er selbigen Server nicht unter GPL stellen -> er kann ihn proprietär vertreiben.

Das Problem ist, selbst ein andere Lizenz in Anspruch nehmen zu können als der Rest verwenden muß - insbesondere wenn der Rest sowas wie GPLv3 nutzen muß, was in bestimmten Märkten nicht funktioniert.
Wer sagt, dass Canonical für MIR eine andere Lizenz in Anspruch nehmen? Dürfen sie gar nicht. MIR steht unter GPL. Alles, was auf GPL-Code basiert bleibt unter GPL. Egal was sie aus MIR machen, es wird immer GPL bleiben.


Wenn CLA so ein monströses Problem ist, warum enthält Debian dann z.B. Upstart und Zeitgeist/Libzeitgeist?
Diese beiden Pakete stammen von Canonical, unterliegen CLA und sind trotzdem ziemlich beliebt.

Der Stein des Anstoßes ist doch nicht die CLA. Es kotzt die Meckerfritzen nur an, dass Shuttleworth nicht das allseits gepriesene Wayland direkt nutzen will sondern sein eigenes Süppchen kocht.

Warum macht eigentlich keiner Google den Vorwurf, den GPL-basierten Linux-Kernel zu vermarkten?
 
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