Es kam auch früher immer sehr aufs Board an (gerade beim hier genannten AM2 waren Boards, die AM2+/AM3-CPUS unterstützten, vor allem in der 1. Generation sehr rar) und auch dann gab es schon früher Fälle, wo ein ganzer Sockel nur sehr kurzlebig war (Slot A, S423 für P4, S754/940, imho auch 939). Natürlich geht nichts über S1156, eine CPU-Generation und nahezu kein Taktupdate nach release.
Aber auch trotz sehr langlebiger Sockel wurde früher für neue CPUs oft ein neues Board fällig, z.B. bei höherem FSB. Sockel A gab es AFAIR mit FSB200, 266, 333 und 400 und VIA hat für jede dieser Taktfrequenzen einen neuen Chipsätz veröffentlich, mitunter dann noch weitere für neuen Speicher. Ähnlich bei Intel, da gab es auch nur selten den Fall, das ein alter Chipsatz einen neuen FSB packte.
Mitunter brauchte man sogar einen neuen Chipsatz für eine neue CPU-Generation bzw. ein Stepping, auch wenn der FSB passte, z.B. den P3 Tualation oder die ersten Core 2 Duo (da gab es dann sogar verschiedene Generationen von i975X-Boards).
Also auch wenn es da sicher sehr langlebige Boards gab, musste man auch damals in der Regel das Board mit der CPU wechseln.
Ich versteh aber, warum es jetzt so krass auffällt: Von einer CPU-Generation zu anderen aufzurüsten lohnt sich kaum noch (i5-2500K auf i5-3570K z.B., oder AMD Phenom II X6 auf FX-8150), innerhalb einer Generation kommen kaum noch schnellere Modelle raus und die Boards bieten auch kaum was neues (zumindest seit Sandy, vor USB3.0, SATA 6Gb/s und PCIe 3.0 war auch lange Flaute). Wenn ich mir jetzt z.B. die kommen Lynx Point-Chipsätze ansehe, dann gäbe es keinen Grund, von einem ordentlichen Cougar Point-Boards zu wechseln. Ebenso bei AMD, AM3 mit 800er Chipsatz bietet das gleiche wie AM3+ mit 900er für Piledriver und von FM1 und FM2 fang ich garnicht erst an.
Ursprünglich hatte ich gedacht, nach Integration des Speichercontrolles wäre ein Sockelwechsel nur bei Änderung des Speichertyps nötig oder bei schwer wiegenden Änderungen, aber inzwischen wechseln Intel und AMD wegen jeder kleinen Änderung bei der Stromversorgung die Plattform. Da fragt man sich schon, ob die nicht ein bischen mehr vorausplanen können oder wollen.