Auf welche Informationen konnten Sie zugreifen?
Auf die Daten von allen Programmen, die gerade im Computer verarbeitet werden. Das können im Browser gespeicherte Passwörter sein oder Informationen aus Dokumenten, die Sie gerade verwenden. Wir können im Prinzip alles mitlesen, was Sie gerade eintippen.
Und da die Lücke die extrem verbreiteten Prozessoren betrifft, sind jetzt fast alle Rechner akut gefährdet?
Prinzipiell schon. Allerdings müssen die Angreifer erst einmal auf ihren Computer gelangen. Sie müssen also andere Schadsoftware oder Lücken nutzen. Wie oft und einfach das geschehen kann, haben jedoch beispielsweise die vielen Attacken mit Ransomware im letzten Jahr gezeigt, bei denen Rechner verschlüsselt wurden.
Aber wenn ich Sicherheitssoftware nutze und aufpasse, bin ich relativ sicher?
Richtig, dann nützt die „Meltdown“ (Kernschmelze) genannte Lücke Angreifern nichts. Doch es gibt eine zweite Schwachstelle, die wir „Spectre“ (Geist) genannt haben. Damit ist auch schon ein Eingriff aus dem Browser möglich, also sobald Sie im Netz surfen. Das könnte auch selbst auf seriösen Seiten passieren, wenn jemand dort zum Beispiel in einer Werbeanzeige einen passenden Schadcode einsetzt.