News Intel wegen „Pentium“-Domains verklagt

Schon seltsam - da merkt eine Firma nach über 15 Jahren, dass deren Markenname in einer anderen Branche so ein Gewicht bekommen hat, dass daraus eine globale Marke geworden ist?

Zum Gewicht der Marke: Noch immer ist diese gewichtiger, als der Name "intel" selbst. Ich gehe davon aus, dass die "Pentium Dual-Core"-Prozessoren sogar den größten Teil der Stückzahlen ausmachen.
 
Ich kann mich auch nur wundern dass dieser Streit erst jetzt, 16 Jahre nach Einführung des ersten Pentiums, entstanden ist (was übrigens kein griechischer Buchstabe ist, Intel damals aber bewußt von den numerischen Bezeichnungen weg ist, da diese nicht zu schützen waren. Wer alt genug ist erinnert sich sicher noch an die Werbung von Intel gegen v.a. AMD).
Abwarten wie die Sache ausgeht, der News nach zu urteilen sollte die Lage ja eindeutig sein.
 
Steht doch da, weil Intel jetzt mal einfach auf die Idee gekommen ist der Firma die Domains wegnehmen zu wollen.
Nicht die Pentium Fund Ltd hat den Streit vom Ast gebrochen, sondern Intel ist einfach los und wollte der Firma die Domains abknüpfen und diese wehrt sich jetzt zurecht dagegen. Vorher hat es Intel auch 16 Jahre lang nicht gestört das diese Firma, welche seit 30 Jahren existiert, Pentium Fund Ltd heißt.
 
Pentium Fund Ltd., einem Finanzdienstleister mit Hauptsitz in der Schweiz, aber unter dem Gesetz der britischen Jungferninseln gegründet
Das sollte einem schon alles sagen. :rolleyes:

Intel hat Pentium als geschütze Marke registrieren lassen, weltweit. Da damals niemand dagegen Einspruch erhoben hat, ist Intel folgerichtig rechtmäßiger Eigentümer dieser Marke und der damit verbundenen Domains. Darüber hinaus ist auch Pentium in Bezug auf Prozessoren vielfach bekannter als dieser "Finanzhai". Diese schweizerische Briefkastenfirma kommt da wohl um einige Jahr zu spät und versucht nur sich unrechtmäßig zu bereichen.

Na ja, am Ende gewinnen sowieso nur die Anwälte. Das solche sinnlosen Klagen überhaupt zugelassen werden, zeigt wie krank das amerikanische Rechtssystem ist. :freak:
 
Es stellt sich vielleicht auch die Frage, wie lange die Pentium Fund diesen Namen schon öffentlich nutzt, von deren sehr dürftiger Website:


Pentium Fund originated as a family office in 1979. We opened our doors to outside investors in 1997,
 
Turbostaat schrieb:
Immerhin fast 15 Jahre länger sind die Namensrechte bei der Firma.

Turbostaat schrieb:
Und ob Intel dadurch einen Anspruch hat, nur weil sie 15 Jahre zu spät ein Produkt mit dem selben Namen raushauen bezweifel ich sehr.

Auch wenn immer wieder diese "David gegen Goliath"-Auseinandersetzungen das Mitleid und den Zuspruch für den "Kleinen" mit sich bringen, muß man, wenn man von Recht spricht, auch die dazu gehörigen Regeln betrachten.

Ohne für eine Seite Partei ergeifen zu wollen, stellt sich bei der ersten obigen Aussage schon mal die Frage, Namensrecht bezüglich welcher Rechtsprechung?

Recht vor einem deutschen Gericht zu bekommen, bedeutet im Ausland nichts - genauso umgekehrt. Da Staaten ihre Rechtsprechung nur über "Gebiete ihres Einflusses" ausüben dürfen, bräuchte man also eine internationale Rechtsprechung ...

... wie z.B. die für Menschenrechte (deren Einhaltung in dieser Welt - wie wohl jeder weiß, etwas dehnbar ausgelegt wird).

Eine Rechtsprechung für Namen ist mir nicht bekannt (auch nicht etwas, woraus man es ableiten könnte).
Allerdings kann man seinen Namen schützen lassen - als Marke, Gebrauchsmuster etc. (gab schon viele Diskussionen dazu bei CB).
Nur findet man bei Recherchen nach dem Wort "Pentium" eine einzige Firma, die im Zusammenhang mit der griechischen 5 genannt wird, und das ist nicht Pentiumfund.

Wenn jemand irgendwo einen Anspruch anmelden kann (2. Aussage), dann ist es Intel - völlig unberücksichtigt der Tatsache, ob Intel Recht behält und die Domains behalten darf oder am Ende das Gericht entscheidet, dass Intel keinerlei Recht hat und die Domains wieder zurückgeben muß (inkl. Schadensersatz etc.).

Was mich nur immer wieder erstaunt, ist die anscheinend sehr stark ausgeprägte Grauzone (von rechtsfreiem Raum will ich nicht sprechen) bezüglich der Domains. Eine Übernahme ist, gewisse Kenntnis zu den Mechanismen vorausgesetzt, anscheinend kein Problem, wie es ja auch in der Vergangenheit immer wieder bewiesen wurde (Domainübernahmen oder Sperrungen mit gefälschten KK-Anträgen etc.).

Aber möglicherweise ist zu dieser Geschichte wieder nur eine kleine Spitze der Wahrheit zu uns gedrungen - wie bei den meisten News, die hier und anderswo zu lesen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
sagt mal, wollen einige es nicht kapieren oder können sie es nicht? intel hat erwirkt, das die beiden internetadressen des finanzdienstleisters auf intel umgeschrieben werden. nur dagegen klagen sie. nicht auf den patenrechtlich geschützten namen pentium. es steht doch nun wirklich im text. *kopfschüttel*
 
@nrjfrechdachs
Normal, die meisten Leute können nicht mehr richtig lesen, daher verstehen sie oft auch nicht die Nachrichten, oder überfliegen die Texte nur halbherzig. Ich sehe es ja bei Mitstudenten von mir wo man denkt hilfe, ich muss hier weg, wenn die einen Text vorlesen o.ä. Da werden vollkommen andere Worte reingesetzt, Wörter überlesen, weggelassen und schon hat der gesamte Text einen anderen Sinn.


@Tunguska
Auf der einen Seite hast du recht, auf der anderen Seite sage ich mir aber das eine Firma die 30 Jahre auf dem Markt existiert nicht nur einfach eine Briefkasten Firma ist. Es wäre vielleicht noch was ganz anderes wenn die Firma erst so heißen würde nachdem Intel die Pentium CPUs angekündigt hätte. Das ist aber nicht so, eigentlich hätte Intel sich informieren müssen ob es eine Firma mit diesem Namen gibt. Als Pentium Fund Ltd gegründet wurde hat Intel noch nicht mal von Pentium geträumt.

Wie schon gesagt, Intel kann froh sein das diese Firma nicht vor 16 Jahren schon gesagt hat das ist unser Firmenname, ihr dürft den nicht verwenden nicht. Nein, der Firma war es offenbar egal, weil auch eigentlich 0,0 Verwechslungsgefahr besteht (Intel Pentium - Pentium Fund Ltd), sollte wohl selbst der Dümmste mitkriegen, zumal auch zwei vollkommen verschiedene Branchen.

Allerdings erstaunt es mich auch immer wieder wie einfach mal Domains übernommen werden und das es dort keine ordentliche Regelungen gibt.
 
Drachton schrieb:
Schön und weiter? Wenn ich schon wieder lese "unter dem Gesetz der brit. Jungferninseln mit Sitz in der Schweiz" - irgendeine kleine unbekannte Firma will mal wieder Geld beim Großen abzocken.

Blödsinn.
Seit wann geht es "nur ums Geld", wenn man beklaut wurde (und ich denke klauen ist schon das richtige Wort für das, was Intel treibt!) und sein Eigentum zurück fordert?!

Lies dir mal den Text durch, überlege dann und vielleicht Antwortest du dann auch hier im Forum - aber nicht erst Antworten, sowas schreiben und nichts lesen.

@Topic:
Ich hoffe, dass Intel die Domais wieder abgibt, denn die Domains heißen nicht "Pentium.com" oder "Pentium.org". Ist ja lächerlich - demnächst holen die sich alle Domains, wo eine "5" drin vorkommt - als Ziffer oder ausgeschrieben in irgendeiner Sprache

P.S.:
Haben die ihr Kind wirklich Pentium genannt?!
 
Denahar schrieb:
Das sollte einem schon alles sagen. :rolleyes:
Was soll einem das in dem Zusammenhang mit dem Rechtsstreit sagen?

Denahar schrieb:
Intel hat Pentium als geschütze Marke registrieren lassen, weltweit. Da damals niemand dagegen Einspruch erhoben hat, ist Intel folgerichtig rechtmäßiger Eigentümer dieser Marke und der damit verbundenen Domains. Darüber hinaus ist auch Pentium in Bezug auf Prozessoren vielfach bekannter als dieser "Finanzhai".
Es geht ja auch nicht um Pentium, sondern um Pentium Fund. Findest du es auch gerechtfertigt, dass StudiVZ alle anderen VZs im Internet abmahnt/abgemahnt hat?

Denahar schrieb:
Diese schweizerische Briefkastenfirma kommt da wohl um einige Jahr zu spät und versucht nur sich unrechtmäßig zu bereichen.
News gelesen? Die Firma will nur ihre Domains zurück haben, es geht überhaupt nicht um Geld.

Denahar schrieb:
Na ja, am Ende gewinnen sowieso nur die Anwälte. Das solche sinnlosen Klagen überhaupt zugelassen werden, zeigt wie krank das amerikanische Rechtssystem ist. :freak:
Soll ich dir jetzt noch erklären, wie ein Rechtsstaat funktioniert?
 
@aspro: Hast du überhaupt die ganzen anderen Kommentare zu dieser Meldung gelesen bzw. verstanden? Darauf bezog sich meine Antwort.

Und, was hat ein Rechtsstaat mit dem Rechtssystem zu tun? Intel hat sich die Domains nichts "mal einfach so" geholt sondern die Rechte daran wurden entsprechend dem Markenregelungen zugeordnet. Ansonsten hätte es einfacher Widerspruch bei der zuständigen Behörde genügt und es muss nicht ein Prozess vom Zaun gebrochen werden.

Im Übrigen, es geht dabei auch um Schadensersatz, was eben doch deutlich zeigt, die dieses "Unternehmen" Geld will.
 
Die News ist ein klasse Indikator dafür, wer lesen und verstehen kann und wer einfach nur seinen bevorzugten Hersteller aufs Blut verteidigt.

Ich denke man sollte der kleinen Firma ihre bisherigen Domains nicht einfach gegen ihren Willen wegnehmen.
 
Denahar schrieb:
....

Im Übrigen, es geht dabei auch um Schadensersatz, was eben doch deutlich zeigt, die dieses "Unternehmen" Geld will.
Was wohl aber daran liegt das beide Domains zur Zeit nicht mehr erreichbar sind und die Domains geparkt sind. Vielleicht ist es ja so das die Pentium Fund Ltd die meisten Kunden genau über diese URLs bekommt, wir wissen es nicht.
 
so erstmal man muss unterscheiden Namens-/Markenrechte und dann die Domainrechte.

Markenrechte : es kann unterschiedliche Produkte/Dienstleistungen unter dem Gleichen Namen geben

siehe Mercedes : zB http://www.mercedes-schuhe.de/



dann die Domainrechte : damit bin ich nicht so gut vertaut , aber wenn verwechselung besteht kann eine Firma eine Domain untersagen lassen usw
unteranderem aber es geht hier auch um denn bekanntheitsgrad, das ganze kann kompliziert werden.

hier würde ich sagen ist Intel im Unrecht:

1. verwechselungsgefahr besteht nicht
2. Intel -> Produkt , Firma -> Bezeichnug des Unternehmens

mal sehen wie es ausgeht
 
Intel hat die Domains doch nicht einfach weggenommen,sondern von der WIPO Recht bekommen.:o
 
Turbostaat schrieb:
Vielleicht ist es ja so das die Pentium Fund Ltd die meisten Kunden genau über diese URLs bekommt, wir wissen es nicht.
wobei...
Chicolino1 schrieb:
Intel hat die Domains doch nicht einfach weggenommen,sondern von der WIPO Recht bekommen.:o
Warum genügte dann nicht Widerspruch gegenüber der WIPO? Ich sehe diesen zivilrechtlichen Rechtsstreit, der vor allem in den USA eingereicht wurde, als einfachen Versuch "einen großen" abzuzocken (weil die habens ja...). Aber wie ich auch schrieb, ohne eine Wertung über Recht und Unrecht abzugeben, am Ende gewinnen eh nur die Anwälte. Daher finde ich es einfach nur armselig von diesem Laden hier so vorzugehen.
 
RubyRhod schrieb:
P.S.:
Haben die ihr Kind wirklich Pentium genannt?!

[...] The name Pentium Fund Ltd was chosen because the owner was the fifth child in his family. The Pentium Fund was also the fifth fund started by PFL," said the filing.
(ich hoffe du kannst englisch) ;)
 
Denahar schrieb:
@aspro: Hast du überhaupt die ganzen anderen Kommentare zu dieser Meldung gelesen bzw. verstanden? Darauf bezog sich meine Antwort.
Woher soll ich wissen, auch was du dich beziehst. Dafür gibts nen Quote Tag. Davon abgesehen weiß ich auch nicht, dass es an deinen Aussagen ändert.

Denahar schrieb:
Und, was hat ein Rechtsstaat mit dem Rechtssystem zu tun? Intel hat sich die Domains nichts "mal einfach so" geholt sondern die Rechte daran wurden entsprechend dem Markenregelungen zugeordnet. Ansonsten hätte es einfacher Widerspruch bei der zuständigen Behörde genügt und es muss nicht ein Prozess vom Zaun gebrochen werden.
Intel wurden die Domains von einer Behörde zugesprochen. Dass du deshalb der Pentium Fund am liebsten das Recht aberkennen würdest, dagegen zu klagen ("Das solche sinnlosen Klagen überhaupt zugelassen werden"), zeugt nicht gerade vom Verständnis eines Rechtsstaat deinerseits.

Denahar schrieb:
Im Übrigen, es geht dabei auch um Schadensersatz, was eben doch deutlich zeigt, die dieses "Unternehmen" Geld will.
Quelle?
 
Die WIPO wird von einigen Kritikern als eine der Triebkräfte für eine Bevorrechtigung von Inhabern immaterieller Monopolrechte angesehen.

Eine im Jahr 2003 angesetzte Konferenz zu freier Software wurde durch Intervention der US-amerikanischen WIPO-Vertreter abgesetzt, wobei ein Einfluss der amerikanischen Softwareindustrie angenommen werden darf
Quelle Wikipedia Artikel

Und wo immer Geld fließt wird gemauschelt. Und wenn die WIPO den Widerspruch nicht akzeptiert (vielleicht hat ja Intel auch hier mal wieder was gespendet, zuzutrauen ist es der Firma ja inzwischen) und man weiterhin auf sein Recht pocht dann geht man den nächsten Schritt - vor Gericht im Heimatland des Beklagten Unternehmens, wobei hier noch nicht mal eine konkrete Schadensersatzsumme gefordert wird, sondern erstmal nur die Domains.
 
aspro schrieb:
Woher soll ich wissen, auch was du dich beziehst. Dafür gibts nen Quote Tag. Davon abgesehen weiß ich auch nicht, dass es an deinen Aussagen ändert.
Die bislang geführte Diskussion als solches ging um das Thema. Ich dachte, es sei offensichtlich...

Zudem, direkt aus der Meldung hier und auch die Überschrift des "Inquire" und CB, stellen diese Angelegenheit so dar, wie ich sie kommentierte.

Volker Rißka schrieb:
...klagt die eher unbekannte „Pentium Fund Ltd.“ den Branchenriesen wegen des Markenzeichens Pentium an.
News-Titel CB schrieb:
Intel wegen „Pentium“-Domains verklagt
News-Titel "The Inquire" schrieb:
Intel wegen „Pentium“-Domains verklagt

aspro schrieb:
Intel wurden die Domains von einer Behörde zugesprochen. Dass du deshalb der Pentium Fund am liebsten das Recht aberkennen würdest, dagegen zu klagen ("Das solche sinnlosen Klagen überhaupt zugelassen werden"), zeugt nicht gerade vom Verständnis eines Rechtsstaat deinerseits.
Nochmals: warum dann nicht einen Widerspruch einreichen? Will man sich vielleicht doch nur einfach schnell mal bereichern? Die Möglichkeit würde ich hier mal zunächst nicht ausschließen wollen. Und trotzdem, was hat das alles mit einem Rechtsstaatsverständnis zu tun? Dafür gibt es doch die WIPO, oder nicht?


Turbostaat schrieb:
... und man weiterhin auf sein Recht pocht dann geht man den nächsten Schritt - vor Gericht im Heimatland des Beklagten Unternehmens, wobei hier noch nicht mal eine konkrete Schadensersatzsumme gefordert wird, sondern erstmal nur die Domains.
Warum kein Widerspruch bei der WIPO einlegen? Das würde doch zunächst Sinn ergeben... Und wenn, vor allem, wenn man wie du leicht paranoid gleich die WIPO zu einem Haufen korrupter Beamter degradiert, dann sollte man doch die WIPO verklagen bzw. das Feststellungsergebnis anfechten. Was aber der feine schweizer Heuschrecken-Verein macht, ist Intel wegen dem Namen "Pentium" als solchen anzuklagen, zivilrechtlich versteht sichs, damit es auch noch ordentlich Kohle dazu gibt. Das verstehe ich nich...
 
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