Interne Arbeitgeberkommunikation - Aufhebungsvertrag oder Kündigung?

Zonk91

Cadet 4th Year
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Bei uns gab es eine interne Mail vom Management bzgl. einer „Personalveränderung“ mit folgender Formulierung:


Nach eingehenden Gesprächen und in gegenseitigem Einvernehmen haben sich Martina Musterfrau und Musterfirma darauf geeinigt, dass Martina unser Unternehmen verlässt. Dies ist bereits erfolgt.


Ziemlich heftig ohne Zweifel. Aber denkt ihr das es auf Basis so einer Formulierung, zwingend eine arbeitergeberseitige Kündigung gegeben hat oder besteht hier die Möglichkeit, dass es einen Aufhebungsvertrag gab („gegenseitigem Einvernehmen“)? Oder kann man das ohne mehr Kontext gar nicht sagen, da es sich nur um eine interne Mitteilung und nicht um ein Zeugnis handelt?

Das die Dame hart abserviert wurde steht denke ich außer Frage.

Bin gespannt auf ein paar Meinungen.
 
Keiner von uns Außenstehenden kann aufgrund diesem Satz deine Fragen interpretieren...
 
Zonk91 schrieb:
Oder kann man das ohne mehr Kontext gar nicht sagen, da es sich nur um eine interne Mitteilung und nicht um ein Zeugnis handelt?
Meine Glaskugel ist aktuell im Sommerurlaub.
 
Kommt halt immer drauf an was im Arbeitsvertrag steht über Kündigungen und dessen Bedingungen/Voraussetzungen, dass kann unterschiedlich ausfallen...
Und am Ende kommt es dann auch noch immer darauf an wie sich die beiden Seiten geeignet haben...
 
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Ansonsten würde ich mit Kollegen aus dem gleichen Betrieb darüber unterhalten, wenn man einander (noch) vertraut.
 
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Bei uns gibt es solche Mails nicht mal. Da kommt höchsten eine an den IT-Helpdesk mit der Aufforderung, sämtliche Konten und Zugänge zu sperren, eine Mailweiterleitung einzurichten etc. - das passiert in der Regel sogar noch während die Kündigung ausgesprochen oder kurz danach.

Zonk91 schrieb:
Das die Dame hart abserviert wurde steht denke ich außer Frage.

Wurde sie das? Ich erkenne das hier gar nicht. Aber wie gesagt, dazu fehlen einfach Infos. Für mich liest sich der Wortlaut so, wie er geschrieben steht. Hat für beide nicht mehr gepasst, als hat man sich getrennt. Wieso das "ohne Zweifel ziemlich heftig" sein soll, erschließt sich mir überhaupt gar nicht, sorry. Ich finde es irgendwie auch sonderbar, dass du einscheinend - laut eigener Aussage - ohne weitere Kenntnisse über die Hintergründe eine so gefestigte Meinung hast.
 
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TheManneken schrieb:
Bei uns gibt es solche Mails nicht mal. Da kommt höchsten eine an den IT-Helpdesk mit der Aufforderung, sämtliche Konten und Zugänge zu sperren, eine Mailweiterleitung einzurichten etc. - das passiert in der Regel sogar noch während die Kündigung ausgesprochen oder kurz danach.



Wurde sie das? Ich erkenne das hier gar nicht. Aber wie gesagt, dazu fehlen einfach Infos. Für mich liest sich der Wortlaut so, wie er geschrieben steht. Hat für beide nicht mehr gepasst, als hat man sich getrennt. Wieso das "ohne Zweifel ziemlich heftig" sein soll, erschließt sich mir überhaupt gar nicht, sorry. Ich finde es irgendwie auch sonderbar, dass du einscheinend - laut eigener Aussage - ohne weitere Kenntnisse über die Hintergründe eine so gefestigte Meinung hast.
Bei uns ist es in der Regel so, dass Mitarbeiter, die den Bereich oder gar die Firma verlassen in einer Sammel-Email - alle paar Monate, was so die üblichen Kûndigungsfristen abdeckt - verabschiedet werden mit, im Regelfall, ein paar freundlichen Worten.

Hier in dem Fall ist das ganze von einer Ebene höher gekommen und sehr kalt bzw. auf "Personaler-Deutsch" reingeflattert.

Ihr habt ja alle Recht, die Infos von mir sind alle recht dünn und klar, ich habe auch schon mit paar Leuten geredet, die sich ungewöhnlich zugeknöpft gegeben haben. So nach dem Motto "ja ich weiß was, aber ich kann nix sagen", was höchst ungewöhnlich ist. Behaupte ich bin recht gut vernetzt.

Spricht für mich schon dafür, dass es da einen ernsten bzw. vielleicht sogar strafrechtlichen Vorfall gab.

Ich habe die Passage jetzt einfach mal, naiv wie ich bin, gedropt, in der Hoffnung, man könnte da was auslesen.
Ergänzung ()

cartridge_case schrieb:
Was für ein Zeugnis?!

Sie kann sogar selbst gekündigt haben. Verstehe aber auch den Hintergrund der Frage nicht.
Der Hintergrund ist einfach Neugier. Aber vielleicht auch zu betriebsspezifisch. Ich will auch nicht alles in einem öffentlichen Forum posten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zonk91 schrieb:
Spricht für mich schon dafür, dass es da einen ernsten bzw. vielleicht sogar strafrechtlichen Vorfall gab.
Wieso schreibst du das auch noch hier rein?
 
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Zonk91 schrieb:
Spricht für mich schon dafür, dass es da einen ernsten bzw. vielleicht sogar strafrechtlichen Vorfall gab.
Allerdings würde eine auch geringfügige Straftat gegen den Arbeitgeber zu einer fristlosen Kündigung berechtigen und mit großer Wahrscheinlichkeit falls es eine gegeben hätte wäre es auch so erfolgt.

Eine nicht-betriebsbezogene Straftat dagegen berechtigt nicht zur Kündigung, solange 2 Jahre oder weniger Freiheitsstrafe verhängt wurden, auch nicht wenn sie abgesessen werden muss (außer es handelt sich um bestimmte Branchen, die strengere Anforderungen stellen aufgrund gesetzlicher Vorgaben, der Arbeitgeber kann die nicht stellen ohne gesetzliche Vorgabe).
 
Das Ganze muss noch nicht einmal ein Vergehen zur Grundlage haben.
Für ein solches Vorgehen reicht mMn schon ein "zerrüttetes Arbeitsverhältnis".
Wir hatten bei uns einen Kollegen, der vor einigen Monaten kurzfristig entlassen wurde, weil er in den Augen des AG "renitent" war.

Bis heute wurde nirgendwo offiziell verkündet, dass der MA nicht mehr im Unternehmen arbeitet. Es wird einfach totgeschwiegen.
 
Je nach Betriebszugehörigkeit und Position ist die nun mehrere Monate freigestellt und hat noch ein paar 10.000€ Abfindung bekommen und lacht sich jeden Tag tot.
 
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Ich bin jetzt seit sehr vielen Jahren Betriebsrat und gehe nach dieser Formulierung "gegenseitigem Einvernehmen" schwer von einem Aufhebungsvertrag aus, das sieht sehr danach aus.
 
00Julius schrieb:
Bis heute wurde nirgendwo offiziell verkündet, dass der MA nicht mehr im Unternehmen arbeitet. Es wird einfach totgeschwiegen.
Ich kenne es nicht anders, als dass bei jedem Kollegen, der das Unternehmen verlässt, aus welchem Grund auch immer, keine Rundmail vom Management kommt. Ob man dann von "Todschweigen" sprechen kann, lasse ich mal dahingestellt.

Manchmal gibt es auch eine direkte Mail vom Kollegen selbst, in der er sich verabschiedet und sich für die Zusammenarbeit bedankt.

Bei Chefs und Abteilungsleitern ist es etwas anders, aber da geht es meiner Meinung nach mehr darum, wer diese Personen ersetzen wird oder übergangsweise deren Aufgaben und Verantwortung übernimmt.

Ich für meinen Teil habe entschieden, dass es mir ziemlich egal ist, aus welchen Gründen auch immer ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Warum auch? Es geht mich im Prinzip nichts an, also verschwende ich keinen Gedanken daran. Bei Kollegen in der Abteilung oder mit denen ich oft zusammengearbeitet habe, frage ich dann schon mal nach oder oft erzählen sie es freiwillig, warum sie gehen.
 
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Ausser IT (nur damit die Accounts geperrt werden koennen) und Personen in Personalverantwortung geht es eigendlich niemanden etwas an ob jemand die Firma verlaesst. Die Gruende gehen noch viel weniger Leute was an.
Dieser Beitrag hier ist ein gutes Beispiel dafuer, dass es meistens besser ist Stille zu wahren.
 
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Corros1on schrieb:
Ob man dann von "Todschweigen" sprechen kann, lasse ich mal dahingestellt.
In diesem Fall ja, da ansonsten immer eine Nachricht kommt.
Entweder "auf eigenen Wunsch", "in Ruhestand", "in gegenseitigem Einvernehmen" oder zumindest "Der Mitarbeiter ist nicht mehr Teil des Unternehmens".
 
Bei uns ist alles was nicht 'auf eigenen Wunsch' drin stehen hat -> wurde gefeuert.
(Gut, mit Ausnahme wenn jemand die Rente antritt...)

Gegenseitiges Einvernehmen wäre für mich ein Hinweis auf einen Aufhebungsvertrag. Sonst gäbe es 'wird zum $Datum das Unternehmen verlassen und ist bis dahin beurlaubt' oder ähnlich.
 
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Zonk91 schrieb:
Ziemlich heftig ohne Zweifel. Aber denkt ihr das es auf Basis so einer Formulierung, zwingend eine arbeitergeberseitige Kündigung gegeben hat oder besteht hier die Möglichkeit, dass es einen Aufhebungsvertrag gab („gegenseitigem Einvernehmen“)?
Ich würde stark von einer duch den AG initiierten Arbeitsvertragsauflösung ausgehen, was aber einen Aufhebungsvertrag nicht ausschließt.
 
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