„Irgendeinen” Job als Überbrückung, um wegziehen zu können?

gymfan schrieb:
Und schon fehlen (mir) Fakten. Falls sich das nicht geändert hat, trägt der einladende AG die Kosten für die Anreise zum Vorstellungsgespräch (und ggf. Übernachtungskosten). Da macht es schon einen Unterschied, ob die Entfernung nur ein paar dutzend Kilometer sind oder der Bewerber einmal quer durch die Republik fahren muss.

D

Das ist schon noch so. Aber in der Regel werden die Kosten in der Einladung ausgeschlossen also trägt es der Bewerber.

Ich kenne es nur aus dem öffentlichen Dienst das da was bezahlt wird aber auch nicht immer
 

@00Julius:​


Ja, Anschluss zu finden, wird natürlich mit zunehmenden Alter immer schwieriger.

Und jap, das kommt mir in der Tat gut bekannt vor. Als ich damals die Zusage von meinem aktuellen Arbeitgeber erhalten habe, habe ich mir direkt gedacht: "Ich bleibe für zwei Jahre hier - und anschließend ziehe ich eh direkt wieder weg."
Jetzt bin ich schon fast ein Jahr länger hier, als ich das eigentlich immer geplant hatte. Vielleicht war diese Denkweise aber auch so ein bisschen das Problem. Denn ich habe mich hier nie sonderlich darum bemüht, Anschluss zu finden. Ich habe zwar ein paar wenige soziale Kontakte, aber wenn ich mir hier einen gewissen Freundeskreis aufgebaut hätte, wäre ich hier ja wahrscheinlich zufriedener.

Wobei ich aber dazu sagen muss, dass mir mein Job zunehmend weniger Spaß macht. Das liegt aber ausdrücklich nicht an meinen Tätigkeiten, denn die machen mir Spaß und ich denke, dass ich grundsätzlich schon einen Job ausgewählt habe, in dem ich talentiert bin.

Allerdings werde ich in meinem Unternehmen zunehmend unzufriedener - unter anderem, weil das Gehalt hier leider schon sehr mies ist.

Wie du schon schreibst, gibt es im Journalismus natürlich schon noch einige Jobs, bei denen man ortsgebunden ist. Allerdings denke ich, dass hier die Anzahl der Jobs, die man komplett im Homeoffice ausüben kann, in den letzten Jahren schon stark gestiegen ist.

Zum Thema Lektorat: Texte zu lektorieren, gehört in meinem aktuellen Job tatsächlich bereits jetzt zu meinem Aufgabengebiet. Ich bin darin natürlich nicht so ausgebildet wie jemand, der sich darauf spezialisiert hat, aber grundsätzlich habe ich im Lektorat also auch bereits eine gewisse Erfahrung gesammelt. Ich kann jetzt nicht einschätzen, ob das ausreicht, um als "reiner" Lektorat einen Job zu finden. Allerdings habe ich mich bislang auch noch nicht auf so eine Stelle beworben.
 
Steve2024 schrieb:
Denn ich habe mich hier nie sonderlich darum bemüht, Anschluss zu finden. Ich habe zwar ein paar wenige soziale Kontakte, aber wenn ich mir hier einen gewissen Freundeskreis aufgebaut hätte, wäre ich hier ja wahrscheinlich zufriedener.
Da bin ich auch ein "Schlumpf" drin, aber ich hatte auch das Glück, dass ich schon damals verheiratet war und dadurch auch Halt hatte.

Ich bin aber auch in einem komplett anderen beruflichen Umfeld unterwegs. Ich bin Service-Ingenieur für chem. Analysengeräte. Durch den Außendienst bin ich teilweise nur 1 bis 3 Tage/Woche zuhause.

Steve2024 schrieb:
Allerdings werde ich in meinem Unternehmen zunehmend unzufriedener - unter anderem, weil das Gehalt hier leider schon sehr mies ist.
Da kann ich es gut verstehen, dass man sich Gedanken über eine Veränderung macht.

Wie sieht es bei dir mit "Netzwerken" aus?
Das ist mMn nämlich heutzutage das "A und O" im Berufsleben, gerade bei einem Beruf wie Journalist. Kennt man Kollegen, andere Redaktionen oder Agenturen, dann wird man in "diesen Kreisen" bekannt und bekommt evtl. einen Job über Beziehungen. Vor allem, wenn die Qualität/Quantität der Arbeit stimmt.

Die Frage wäre auch, ob ein Leben als freier Journalist möglich wäre (sowohl finanziell als auch von der Motivation). Hast du z.B. ein Hobby, das du so intensiv betreibst und über das man berichten kann, etc..

Ansonsten kann ich bei Tipps zur Jobsuche nicht wahnsinnig weiterhelfen, da ich selbst inzwischen seit 25 Jahren in derselben Firma arbeite und gar nicht richtig weiß, wie man sich heutzutage bewirbt, bzw. was wirklich wichtig ist.
 
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Steve2024 schrieb:
Ich habe Kommunikationswissenschaften und Medienwissenschaften studiert, mit dem Plan, anschließend Journalist zu werden.
Bei diesen 25 Bewerbungen habe ich fünf Einladungen zu Vorstellungsgesprächen erhalten. Da es in meiner Heimatstadt in dieser Branche nur sehr wenige Jobs gibt, waren die meisten Stellen, auf die ich mich beworben haben, reine Homeoffice-Jobs.

Dass es bislang noch nicht mit einer Jobzusage geklappt hat, würde ich daran festmachen, dass Jobs im Journalismus ja leider in den meisten Fällen recht hart umkämpft sind. Durch KI ist es natürlich auch schwer vorauszusehen, wie es im Journalismus in ein paar Jahren aussehen wird. Aber gut, das gilt natürlich auch für viele andere Jobs...
Die Jobsuche mit dem Abschluss scheint wirklich schwierig zu sein. Du möchtest aber definitiv weiterhin die journalistische Tätigkeit ausüben? Alternativ könntest du prüfen, ob eine Laufbahn als Lehrer über einen Quereinstieg möglich ist.
 
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Steve2024 schrieb:
Denn ich habe mich hier nie sonderlich darum bemüht, Anschluss zu finden. Ich habe zwar ein paar wenige soziale Kontakte, aber wenn ich mir hier einen gewissen Freundeskreis aufgebaut hätte, wäre ich hier ja wahrscheinlich zufriedener.

Dann mach doch was in deiner Freizeit. Sportvereine sind immer super, um neue Kontakte zu knüpfen. Ob Fußball, Schützenverein oder Kampfsport oder oder oder ... soziale Kontakte baut man nicht online auf. Also raus mit dir!

Steve2024 schrieb:
Wobei ich aber dazu sagen muss, dass mir mein Job zunehmend weniger Spaß macht. Das liegt aber ausdrücklich nicht an meinen Tätigkeiten, denn die machen mir Spaß und ich denke, dass ich grundsätzlich schon einen Job ausgewählt habe, in dem ich talentiert bin.

Dann bleib doch beim Job - wenn du Spaß an deinen Job hast und diesen gut machst - hast du schon zwei wirklich gute Gründe.

Steve2024 schrieb:
Allerdings werde ich in meinem Unternehmen zunehmend unzufriedener - unter anderem, weil das Gehalt hier leider schon sehr mies ist.

An der Stelle - voll mit Vorurteilen - ist m.E. nach der Medienbereich eh komplett mies bezahlt. Das weiß man vorher. Du hast diese Richtung ja nicht eingeschlagen um gut zu verdienen.

Wenn du doch jetzt den Fokus auf mehr Geld legst, dann musst du mal schauen, mit welcher Ergänzungsqualifikation du dann in besser bezahlte Berufsfelder einsteigen kannst.

Steve2024 schrieb:
Wie du schon schreibst, gibt es im Journalismus natürlich schon noch einige Jobs, bei denen man ortsgebunden ist. Allerdings denke ich, dass hier die Anzahl der Jobs, die man komplett im Homeoffice ausüben kann, in den letzten Jahren schon stark gestiegen ist.

Ich bin da ein bisschen Old-School. Für den Berufsstart sollte man m.E. nach weiterhin viel im Büro sein, um von den älteren Kollegen zu lernen, das eigene Netzwerk aufzubauen und und und. Dies rate ich auch für alle Berufsanfänger im IT Bereich - man hat halt noch wenig Erfahrung und der Austausch im Büro geht einfach schneller. HO ist dann gut fürs fokussierte arbeiten. Aber 100% HO würde ich nicht machen.
 
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Möglicherweise ist es sinnvoll, wenn ich nochmal etwas mehr ins Detail gehe. Also: Wenn ich damals nach dem Abitur kein Studium begonnen hätte, hätte ich mich vermutlich für eine Ausbildung als Bürokaufmann (oder so etwas in der Art) entschieden. Hintergrund ist, dass ich vor längerer Zeit auch mal ein längeres Praktikum in diesem Beruf absolviert habe und mir das daher gut hätte vorstellen können.

Seitdem ich 15 bin, war es allerdings mein primärer Berufswunsch, Journalist zu werden. Daher habe ich bewusst einen Studiengang ausgewählt, mit dem das möglich ist. Wie hier bereits angesprochen wurde, war mir dabei natürlich bewusst, dass man in anderen Studiengängen mehr verdienen kann. Außerdem war mir auch bewusst, dass die Jobsuche in meiner Heimatstadt in diesem Beruf schwierig werden könnte.

Da hier ja bereits das Thema "Lehrer werden" angesprochen wurde: In meinem Studiengang hatte ich viele gemeinsame Kurse mit Lehramtsstudenten. Mein Studium war also tatsächlich nicht sooo viel anders, als wenn ich Lehramt auf Deutsch studiert hätte. Daher hatte ich in den ersten Monaten meines Studiums tatsächlich kurz darüber nachgedacht, ob ich nicht einfach auf Lehramt wechsle, natürlich auch mit dem Hintergedanken, dass man als Lehrer wesentlich besser verdienen kann. Ich habe mich dann aber dazu entschieden, meinen Studium abzuschließen. Möglicherweise wäre Lehramt im Nachhinein tatsächlich die bessere Wahl gewesen - aber es bringt jetzt natürlich nichts, sich darüber den Kopf zu zermartern, zumal man es halt eh nicht mehr ändern kann.

Die Situation aktuell mit der (bislang) erfolglosen Jobsuche ist natürlich in der Tat etwas frustrierend für mich und wie ihr ja vermutlich aus meinen Beiträgen herauslesen könnt, mache ich mir viele Gedanken darüber, wie es weitergehen soll.

Eigentlich würde ich wie gesagt gerne in meiner Branche tätig bleiben. Wenn die Jobsuche allerdings noch für längere Zeit weiterhin erfolglos bleiben sollte, wäre es vielleicht in der Tat das sinnvollste, wenn ich mich anders orientiere. Ein weiteres Studium will ich nicht komplett ausschließen. Das wäre aber mein Notfallplan, da mir natürlich bewusst ist, dass ich in dieser Zeit dann wieder nicht so sonderlich viel verdienen würde. Eine Umschulung als Bürokaufmann oder als Lehrer könnte ich mir, wie das ja vermutlich bereits hervorgegangen ist, grundsätzlich vorstellen. Insbesondere als Bürokaufmann sollte es ja wesentlich einfacher sein, einen Job in meiner Heimatstadt zu finden, als das als Journalist der Fall ist...Allerdings müsste ich mich bei einer Umschulung natürlich auch erstmal genauer informieren, wie das konkret ablaufen würde, insbesondere was den finanziellen Aspekt angeht.

Ich will jetzt zusätzlich noch in meiner Heimatstadt einen Termin bei der Bundesagentur für Arbeit vereinbaren. Ist zwar etwas blöd, dass ich dafür dann extra einen Urlaubstag opfern muss, aber nun gut, vielleicht hilft es ja etwas...

Dann nochmal zu meinem aktuellen Job: Ich weiß wie gesagt, dass man im Medienbereich verhältnismäßig verdient. Allerdings ist es bei meinem aktuellen Arbeitgeber trotzdem so, dass das Gehalt für meine Branche unterdurchschnittlich schlecht ist. Hinzu kommt, dass mir hier wie bereits angesprochen noch einige weitere Dinge nicht mehr so passen. Wenn ich mit der Jobsuche mehr Erfolg gehabt hätte, wäre ich hier halt schon längst abgehauen.

Hinzu kommt wie bereits angesprochen, dass ich in meiner Heimatstadt natürlich wesentlich mehr soziale Kontakte habe und es mir daher dort dann vermutlich generell wieder besser gehen würde. Daher ist die Versuchung schon groß, dass ich mir dort zur Not wie gesagt erstmal irgendwas zur Überbrückung suche...

00Julius: Ja, Netzwerken ist natürlich ein wichtiger Punkt. Beispielsweise habe ich mich erst kürzlich auf einen Job in meiner Heimatstadt bei einer Agentur beworben, bei der ein Bekannter von mir arbeitet. Habe ihn natürlich direkt nach meiner Bewerbung darauf hingewiesen, allerdings weiß ich nicht, inwiefern er da bei der Agentur "Werbung" für mich betrieben hat...

Zum Thema "Freier Journalist": Im Zweifelsfall bin ich lieber irgendwo fest angestellt. Allerdings will ich es natürlich auch nicht ausschließen, als Freier Journalist zu arbeiten. Zumal man dort ja theoretisch auch mehrere Auftraggeber haben kann und daher dann sehr flexibel ist.

Außerdem hatte ich tatsächlich auch schon mal darüber nachgedacht, einen eigenen Blog zu starten. Ich habe mich damit noch nicht sooo krass beschäftigt, aber ich denke, dass man damit auch recht ordentlich verdienen kann, wenn der Blog sehr gut läuft. Natürlich muss man dann aber auch eine Sparte finden, die entsprechendes Potenzial hat.


killy: Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich eigentlich auch keinen Job ausüben, der zu 100 % im Homeoffice stattfindet. Ein hybrides Arbeitsmodell wäre mir theoretisch am liebsten. Zu 100 % im Homeoffice würde ich eigentlich auch nur dann arbeiten wollen, wenn es eben nicht anders geht.



 
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Als freier Journalist bist du ja wahrscheinlich nicht ortsgebunden. Wie wäre ein hybrides Model aus freier Journalist und "Übergangsjob" ala McDonalds o.ä.
So könntest du in die Stadt deiner Wahl ziehen und würdest ohne ALG über die runden kommen und vielleicht eröffnet sich dir dadurch auch mehr als nur einen Job zu haben.

Ich hatte mal so die Schnauze voll in meinem Unternehmen dass ich eines Tages, als ich beim Büro des Chefs vorbeilief, einfach rein bin und ihm gerade raus gesagt habe er soll mir umgehend ausrechnen wie viele Tage ich noch erscheinen muss wenn ich den ganzen Urlaub bis zum Kündigungstermin nehme.
Habe dann, um den Abstand zu gewinnen, geplant für ein halbes Jahr bei McDonalds zu arbeiten. Am Ende sind es 3 Jahre geworden, nicht weil ich nichts gefunden habe, aber weil die Arbeit echt Spaß gemacht hat. Leider musste ich nach 3 Jahren doch wieder etwas wirtschaftlicher denken (Zukunfts- und Familienplanung) und habe dann wieder im alten Beruf gearbeitet.
 
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TheGoodBadUgly:​


Oh, krass, dass aus dem halben Jahr dann drei Jahre geworden sind. Aber wenn dir der Beruf so Spaß gemacht hat, hat das ja gepasst.

So ein ein hybrides Modell, wie du es beschreibst, könnte ich mir auf jeden Fall sehr gut vorstellen. Also einen Job zur Überbrückung und dann noch einen oder mehrere Auftraggeber als Freier Journalist, damit ich in dieser Übergangszeit weiterhin in meiner Branche tätig sein kann.

Übrigens: Ich habe in meinem Job eine kurze Kündigungsfrist (vier Wochen zum Monatsende, bzw. zum 15. des Monat). Wenn man dann noch die Urlaubstage abzieht, könnte ich also theoretisch sehr schnell dort aufhören.

Allerdings bin ich bei drei Monaten Kündigungsfrist natürlich noch an meine aktuelle Wohnung gebunden. Wobei es auch kein "Beinbruch" wäre, wenn ich zur Not einen Monat früher ausziehe und dann quasi einen Monat "umsonst" Miete bezahle. Außerdem müsste ich dann natürlich in meiner Heimatstadt auf Wohnungssuche gehen. Wenn alle Stricke reißen und auf die Schnelle keine Wohnung finden sollte, könnte ich theoretisch vorübergehend wieder meinen Eltern einziehen, aber das wäre natürlich auch nur eine Übergangslösung.

Selbstverständlich brauche ich jetzt im ersten Schritt aber erstmal einen neuen Job. Daher werde ich jetzt an diesem Wochenende mal damit anfangen, auf Jobsuche in meiner Heimatstadt zu gehen.
 
Die 3 Jahre haben sich daraus ergeben dass ich, da der Job so erfrischend anders war, 3 Jahre nicht was anderes gesucht habe. Ich habe mich erst nach 3 Jahren wieder auf eine Stellenausschreibung in meiner alten Branche beworben da die Zukunfts- und Familienplanung anstand und man von dem was man bei McDonalds verdient nicht wirklich so leben kann wie ich es in Zukunft wollte.

Mein Posting war jetzt auch nicht als Anreiz gedacht alles Hals über Kopf zu Kündigen und zu verschwinden, aber wenn du eh 3 Monate Kündigungsfirst für die Wohnung hast, hast du ja Komfortable Zeit in deiner Heimatstadt nach einer Wohnung und Job zu suchen. In diesem Sinne, viel Glück am Wochenende.

Das mit dem "vorübergehend" bei den Eltern einziehen würde ich tunlichst vermeiden. Ich hatte es erlebt als ich noch bei meinen Eltern lebte und meine Schwester, welche vor 3 Jahren ausgezogen war, vorübergehend wieder eingezogen ist. Das war Stress pur für sie, aber auch für die Eltern.
 
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TheGoodBadUgly :​


Ja, ich kann mir natürlich gut vorstellen, dass es bei McDonalds dann aus finanziellen Gründen nach einer gewissen Zeit geworden ist. Wenn ich das mit dem Übergangsjob so umsetzen sollte, würde ich schon einigermaßen über die Runden kommen. Aber je früher es mit einem Job im Journalismus klappen sollte, desto besser wäre das natürlich für mich.

Und keine Sorge: Ich werde jetzt natürlich nicht alles von heute auf morgen kündigen. Ich bin zwar mit meiner aktuellen Situation wie gesagt sehr unzufrieden, aber es ist jetzt zum Glück nicht so, dass ich es hier überhaupt nicht mehr aushalte. Jetzt noch im Juni zu kündigen, ohne eine konkrete Aussicht auf einen Job zu haben, wäre es aus meiner Sicht noch keine gute Idee. Dafür bin ich auch zu sehr ein "Sicherheitsmensch". Im Juli könnte das aber schon wieder anders aussehen, insbesondere wenn bei der Jobsuche bis dann hoffentlich schon etwas konkreter geworden ist.

Ein vorübergehender Einzug bei meinen Eltern wäre wie gesagt auch nur die absolute Notlösung. Also, wenn ich kurzfristig bei einem Job anfangen will, aber auf die Schnelle noch keine Wohnung gefunden habe. Kurz mal als Info: Als ich vor knapp drei Jahren in meinen aktuellen Wohnort gezogen bin, habe ich drei Wohnungen besichtigt - und hatte anschließend bei allen drei(!) eine Zusage.

In meiner Heimatstadt würde die Wohnungssuche wohl wesentlich schwieriger ablaufen (Stichwort: Studentenstadt). Meine Eltern wohnen übrigens in einem kleinen Dorf und ich hätte jetzt auch nicht so sonderlich viel Lust darauf, dort wieder hin zu ziehen. Stattdessen würde ich lieber irgendwo in die Nähe ziehen, um mich einfach ein bisschen "abzunabeln", wo ich aber trotzdem noch nah genug wohnen würde, um meine Familie gelegentlich besuchen zu können.

Und vielen Dank dir!
 
Hallo Leute.

Ich will euch dann nochmal über meine Gedanken und Pläne "updaten".

Ich habe mittlerweile wieder ein paar Bewerbungen im Journalismus abgeschickt. Außerdem werde ich mich in den nächsten Wochen weiterhin bewerben, sobald ich passende Stellen finde. Zugleich sind das jetzt bei mir aber die letzten Versuche, in meiner Branche einen Job zu finden, bevor ich möglicherweise nochmal eine komplett andere Richtung einschlagen werde.

Ich bin ja fast seit einem Jahr auf Jobsuche und so langsam reißt bei mir nach inzwischen rund 30 Bewerbungen der Geduldsfaden. Wie ich das ja bereits geschildert habe, bin ich nicht nur mit meinem aktuellen Wohnort unzufrieden, sondern auch mit meinem aktuellen Job. Natürlich hätte ich theoretisch die Möglichkeit, dass ich noch für eine Weile auf die Zähne beiße und entweder erstmal noch bei meinem aktuellen Arbeitgeber bleibe oder halt eben wie gesagt zurück in meine Heimatstadt ziehe und dort dann erstmal irgendwas zur Überbrückung mache. Allerdings weiß ich halt nicht, wie lange es dauern würde, bis die Jobsuche erfolgreich verläuft - und möglicherweise würde ich dann in einem Jahr immer noch exakt in der gleichen Situation wie heute feststecken.

Hinzu kommt, dass die Zukunftsaussichten im Journalismus (u.a. natürlich aufgrund der KI) halt ohnehin nicht so sonderlich rosig zu sein scheinen. Gut, klar: Es kann natürlich auch sein, dass ich mich jetzt für einen anderen Berufsweg entscheide und in diesem Bereich aufgrund der Digitalisierung in einigen Jahren ebenfalls extrem viele Arbeitsplätze wegfallen, aber es ist halt ohnehin in vielen Berufen extrem schwierig vorauszusehen, wie sich das in Zukunft entwickeln wird.

Daher setzt sich bei mir im Kopf immer mehr der Gedanke fest, ob es nicht doch sinnvoller ist, wenn ich mich vom Journalismus verabschiede und stattdessen nochmal etwas komplett Neues mache, in dem Fall halt eine Umschulung im kaufmännischen Bereich (beispielsweise als Industriekaufmann, Bürokaufmann, etc.).

Ich will mich im nächsten Schritt jetzt erstmal bei der Bundesagentur für Arbeit beraten lassen, wie so etwas genau aussehen würde, insbesondere natürlich hinsichtlich der Finanzierung. Mir ist natürlich bewusst, dass ich dann in den nächsten zwei Jahren nicht besonders viel verdiene werde, aber zum Glück habe ich mir in den letzten Jahren ein bisschen Geld angespart und würde dadurch schon über die Runden kommen.

Ich habe meine Mutter mittlerweile über meine Pläne informiert, die daraufhin meinte, dass ich in der Zeit gerne wieder Zuhause einziehen könnte. Da ich es mir aber wie gesagt sehr schwierig vorstelle, nach einigen Jahren wieder bei meinen Eltern einzuziehen, kommt das für mich eigentlich nicht infrage. Und wenn doch, dann höchstens nur für ein paar Monate als Übergangslösung.

Mir ist natürlich bewusst, dass es mit meinem geringen Einkommen während der Zeit der Umschulung schwierig werden dürfte, eine gescheite Wohnung zu finden. Daher dürfte ich bei der Wohnung sehr wahrscheinlich nicht so sonderlich hohe Ansprüche haben, aber das wäre dann halt so.

Außerdem habe ich Verständnis, dass meine Situation natürlich sehr spezifisch ist. Trotzdem bin ich für eure Tipps und Ratschläge gerne offen, insbesondere, da hier der ein oder andere ja ebenfalls schon mal eine Umschulung gemacht haben dürfte und in einer vergleichbaren Situation gewesen ist.
 
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Du könntest mal eine Bewerbung hier hochladen, natürlich anonymisiert, ich könnte mir vorstellen, dass irgendetwas daran nicht gut ist.
 
@Schlumpfbert Ich würde meine Bewerbung ungerne öffentlich hier posten.

Ich kann dir (und anderen Interessenten) aber gerne anbieten, dir eine Bewerbung mal als PN zu senden.
 
Du kannst sie gerne als PM schicken, dann schaue ich mal drüber, ob mir spontan was auffällt.
Aber gundsätzlich kannst du doch alles, was auf dich hindeuten könnte, auf Fantasiedaten ändern.
 
Hmmm ... ein Journalist, der Schwierigkeiten hat eine Bewerbung zu verfassen? Irgendwie passt diese Vorstellung in meinen Kopf nicht rein 🤔

Ich glaub das Problem ist ein anderes. Im Journalismus - wie in der Kunst, im Leistungssport, in der Politik, ... - herrschen andere Regeln, als in "normalen" Berufen.

Bei letzteren wird Arbeitskraft gegen Lohn auf einem Markt gehandelt - was (zumindest in der Tendenz) die Standartisierung von Fähigkeiten und Leistungen auf der einen Seite - und der Austauschbarkeit von Personen auf der anderen Seite bedingt. Ebenso eine gewisse Proportionalität zwischen Leistung und Entlohnung.

In den "Rockstar-Berufen" - wo ich auch den Journalismus angesiedelt sehe - ist das komplett anders. Hier kräht nach Standards (im Sinne von Durchschnittsfähigkeiten) keine Sau - es ist das Besondere und Einzigartige, das hier verkauft wird. Ebenso gruppiert sich hier das Einkommen nicht um einen Durchschnitt, sondern nach den Prinzip "The winner takes it all".

Hier gibt es also unendlich mehr zu gewinnen (im Vergleich etwa zu einem Kassierer bei Aldi) - entsprechend ist der Wettbewerb ungleich härter. Es gelten die Regeln von "Absurdistan" - im Gegensatz zu "Mediokristan", wo "normale" Berufe angesiedelt sind. Zum Verständnis der Begriffe - und der Unterscheidung dieser beiden Welten - empfehle ich die Lektüre von Talebs "Schwarzem Schwan" - ohnehin eins der lesenswertesten Werke der letzten Jahrzehnte.

Viel Erfolg weiterhin.
 
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Du hast Kommunikationswissenschaften studiert. Wenn du einen 0815 Bürokaufmann-Job möchtest, bewirb dich jetzt direkt da drauf ohne weitere "offizielle" Umschulungen.

Ich arbeite an einem kaufmännischen Schulzentrum und wir bilden Kaufleute zum Büromanagement aus. Mit deiner Berufserfahrung und dem Studium hast du jedem unserer Auszubildenden soviel voraus. Und normal eingearbeitet werden muss jeder.
 
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Wie sieht es denn aus, als Quereinsteiger im Lehrberuf einzusteigen? Zumindest hier in Bayern wird da gefördert ohne Ende. Du hattest dies ja bereits als Möglichkeit mal erwogen.
 
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Danke für eure Antworten.

Kurz als Info: Ich bin heute für Donnerstag zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Das ist jetzt wohl zugleich eine meiner letzten Chancen, damit meine Karriere als Journalist weitergeht, bevor ich mich dann wahrscheinlich andernfalls in einigen Monaten beruflich umorientieren würde...


@ropf: Ja, das ist ein guter Punkt. Es gibt ja einige Stellen im Journalismus, in denen man tatsächlich auch extrem gut verdienen kann. Diese Stellen sind dann allerdings logischerweise extrem hart umkämpft.


@DaDare: Also ein Quereinstieg im Lehrberuf wäre für mich wie gesagt definitiv auch eine Option. Ich will ja wie gesagt ohnehin nochmal einen Termin bei der Bundesagentur für Arbeit vereinbaren und werde mich da auch nochmal entsprechend informieren (ich wohne übrigens in NRW). Allerdings sieht meine Lebensplanung nach dem aktuellen Stand so aus, dass ich wieder langfristig in meiner Heimatstadt bleiben will. Ich müsste mich daher erkundigen, wie die Jobaussichten dort wären. Denn natürlich wäre es nicht sinnvoll, wenn die Jobaussichten dort ähnlich mies wären wie im Journalismus, denn ansonsten würde ich ja lediglich "vom Regen in die Traufe" kommen.


@act_: Tatsächlich hatte ich auch schon überlegt, ob ich mich einfach so auf Jobs in diesem Bereich bewerbe. Bei Stellenanzeigen scheint aber fast immer ganz oben zu stehen, dass man eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung benötigt...

Ansonsten war mir natürlich auch bereits der Gedanke gekommen, dass ich mit meinem abgeschlossenen Bachelorstudium und meiner Berufserfahrung als Journalist eigentlich komplett überqualifiziert für die meisten kaufmännischen Berufe wäre (ohne, dass das jetzt arrogant rüberkommen soll).
Wenn ich jetzt tatsächlich eine Umschulung in diesem Bereich machen sollte, wäre das ja vermutlich eine recht lernintensive Zeit. Allerdings gehe ich mal davon aus, dass so eine Umschulung ja theoretisch mehrere Stufen leichter sein dürfte als mein Bachelorstudium.

Ich glaube, dass es auch eine Rolle spielt, dass ich aufgrund meiner sehr zähen Jobsuche im Journalismus jetzt quasi "unterbewusst" nach Berufen Ausschau halte, bei denen ich zwar einerseits überqualifiziert wäre, es dafür aber wesentlich einfacher für mich werden sollte, einen Job zu finden. Allerdings muss es jetzt nicht zwanghaft Bürokaufmann sein. Es gibt ja noch andere Bürojobs, bei denen man besser verdienen kann, weshalb ich mich da auch noch nicht festgelegt habe.

Aber wie gesagt: Das mit der Umschulung ist halt auch noch nicht in trockenen Tüchern. Nach dem Termin bei der Bundesagentur kann ich da ja vermutlich auch mehr zu sagen, was in meiner Situation sinnvoll wäre.
 
Steve2024 schrieb:
bei denen ich zwar einerseits überqualifiziert wäre, es dafür aber wesentlich einfacher für mich werden sollte, einen Job zu finden
Nein. Jeder AG hat die Angst das Du bald wieder gehst, weil es Dir zu langweilig ist oder das Du unruhe stiftest weil Du zu eigenständig denkst. Suche lieber was mit passendem Anforderungsprofil. Unternehmenssprecher, Unternehmenskommunikation an sich, z.B.
 
Steve2024 schrieb:
Es gibt ja noch andere Bürojobs, bei denen man besser verdienen kann, weshalb ich mich da auch noch nicht festgelegt habe.
Wenn du ein wenig technisches Verständnis hast, Interesse an sowas mitbringst und gut schreiben kannst (wovon ich bei deinem Werdegang ausgehe) könntest du dir auch mal den technischen Redakteur angucken. Da bist du für Betriebsanleitungen, Datenblätter, interne Montageanweisungen und je nach Unternehmensgröße und -struktur auch für Marketing zuständig. Bezahlung ist meistens sehr gut, Quereinstieg möglich, Weiterbildung wäre auch in 9 Monaten inklusive 8-wöchigem Praktikum drin und die Leute werden nach wie vor gesucht.
Wollte ich nur mal als Option in den Raum werfen, ich mach gerne Werbung für meinen Beruf :D
 
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