ist das ein Glasfaserkabel?

Ich baue mir mein Haus und wollte eigene Glasfaserleitungen bis an den Strassenrand zum Strommasten verlegen, damit die Techniker dann nicht graben oder übers Dach die Kabel ziehen. Statt dessen habe ich jetzt einfach ein Leerrohr verlegt. Ich wusste ja nicht welches Glasfaserkabel ich kaufen muss. Den Kommentaren hier zufolge gibt es hundert verschiedene Glasfaserkabel. :D

Eine Kombination von mehrfaserkabel und solchen wie bei mir ist wohl nicht möglich. Ich dachte es gibt nur ein Glasfaserkabel mit ein paar Fasern drin, aber scheint nicht so zu sein.
 
Na wenn die Firma schon das Leerrohr gelegt hat, warum lässt die dann nicht auch gleich das Passende LWL Kabel verlegen?

Dann musst du nicht rumrätseln, welches Kabel, welcher Fasertyp, Querschnitt, Dämpfung etc.
 
Moin!

Leerohre durch Wasserleitungen verlegen ist verboten, Trinkwasser ist hier in D ein Lebensmittel, es gibt hier eindeutige Vorgaben.

Leerohre durch vorhandene Abwasserleitungen zu verlegen, ist ebenfalls eine Billiglösung, Schadnager, also Ratten haben einen gesegneten Appetit auf diese Leerohre und machen in kürzester Zeit Kleinholz aus den Kabeln.

In Städten, wo Kabelkanalanlagen existieren, kann durchaus weniger hochwertiges LWL bis ins Haus verlegt werden, das ist aber meistens nur in den Kernstadtbereichen vorhanden.

Auch die optischen Abzweiger haben dann Platz in den Durchzugsschächten/Abzweigschächten.

In allen anderen Häusern, insbesondere EFH/Neubauten gilt:

Mehrsparten-Hauseinführung, Leerohr für Strom/Gas/Telekommunikation/Elektro bis auf/an die Grundstücksgrenze.

Bei Problemen mit Wasser am Haus (Hanglage, Niederschlagswasser/Grundwasser) Übergabeschacht vorm Haus, damit sich die Plörre keinen Weg ins Haus bahnen kann.

Gerade bei Nachrüstung, hier eben LWL wird von den Tiefbaufirmen oft genug geschludert, da hilft nur ein waches Auge.

Leerohr ist nun mal ne Wasserleitung, und bei nicht fachgerechter Ausführung findet sich oft genug unerwünschte Feuchtigkeit im Haus, nach Murphys Gesetz natürlich auch in den erforderlichen elektronischen Komponenten.

Anscheinend haben sich die Firmen bei der Farbwahl für LWL-Leerohr auf das quietschorange geeinigt, hat immer den Vorteil, dass der Baggerfahrer sofort erkennen kann, was für eine Leitung er gerade durchgekniffen hat.

Bei mir hier im ländlichen Bereich krabbelt genug Getier mit sehr scharfen Nagezähnen herum, auch unterirdisch.

Wenns denn dazu kommen sollte, werde ich mit Sicherheit auf eine nachhaltige Lösung bestehen, denn ich muss ja schließlich ordentlich Euronen für die Herstellung abdrücken und habe keine Lust, alle naselang mich mit defekten Erdkabeln herum zu ärgern.

Und, sooooviel Unterschied gibts preismäßig ja wohl nu nich bei den LWL-Kabeln, hier gehts beim Einkauf ja nicht um 100 Meter, sondern um Trommeln mit 5 Kilometern Kabel drauf.

Die Errichter, also auch Strom/Gasversorger oder auch Landkreise werden schon wissen, was sie ihren künftigen Kunden anbieten wollen.

GrussGruss
 
Die Installation aus Betrag #8 ist sehr wahrscheinlich ein PON-Anschluss (Passive Optical Network) mit CATV-Overlay. D. h. auf einer Wellenlänge (Lichtfarbe) wird das Signal für Kabelfernsehen übertragen. Zwei weitere Wellenlängen sind für Up- bzw. Download in/aus dem Internet da. Der abgebildete Kasten trennt die Wellenlänge für das Fernsehen von denen des Internets. TV wird in Coax umgesetzt und der Rest geht zum Modem. Für all das wird nur eine Faser benötigt. Die zweite im Kabel ist vermutlich einfach Reserve.

In der Straße liegt meist ein Kabel mit deutlich mehr Fasern und für jedes angeschlossene Haus werden dann zwei (oder mehr) Fasern abgezweigt. Das "dicke" Kabel endet dann meist an einem Verteilerkasten an dem die Signale der Fasern zusammengefasst (z. B. mit einem Switch) werden und auf eigenen Verbindung zum Provider transportiert werden.

Glasfasern transportieren Daten nicht wirklich schneller als Kupfer. Allerdings haben sie die Möglichkeit sehr viele Kanäle gleichzeitig zu übertragen.
Mit bestimmter (extrem teurer) Technik (z. B. DWDM) lassen sich bis zu 160 Kanäle mit jeweils bis zu 100 GBit/s auf einer einzigen Faser (in eine Richtung, zwei Fasern für Duplex) übertragen.

Ein Kabel "auf Verdacht" zu legen macht keinen Sinn. Glasfaserkabel werden in diesem Fall nicht einfach per Stecker verbunden sondern gespleißt (d. h. mit fest verbunden), sodass die Länge je nach Lage des Abzweigs nicht ganz unerheblich ist.
Zudem gibt es insgesamt sechs verschiedene Typen von Glasfasern (siehe Wikipedia). Es empfiehlt sich mit dem Netzbetreiber zu sprechen wie man ab besten Vorarbeiten für einen Anschluss machen kann.
 
Moin!

Ich sage es jetzt mal so:

Wie beim Bäcker, jeder backt seine eigenen Brötchen mit eigenem Rezept und mit eigenen Zutaten.

Irgendwie sehe ich keine einigermaßen einheitlichen Verfahrensweisen und eingesetzte Bauteile, sei es Kabel, Abzweiger/Verteiler, Netzabschluss, Modem uswusf….

Ich vermeide hier bewusst Angeberanglizismen oder Fachausdrücke.

Jeder einzelne möge nunmehr Wiki, Google und sonstwas anstrengen, um für seinen Ort und seinen Bereich/Wohnort/Haus zu verlässlichen Infos zu gelangen.

Meine Fresse nochmal, wie war es schön zu Zeiten von Deutscher Bundespost und Fernmeldetechnischen Zentralamt….

Einheitliche Technologie, beliebig austauschbar und installierbar, nebst Normen, Arbeitsanweisungen, Technischen Richtlinien undsoweiterundsofort….

Jeder Kabellöter hat mit einem Blick erfasst, was Tango ist.

Und heute?

Weiaweiaweia….
 
Kurzschlus schrieb:
Irgendwie sehe ich keine einigermaßen einheitlichen Verfahrensweisen und eingesetzte Bauteile, sei es Kabel, Abzweiger/Verteiler, Netzabschluss, Modem uswusf….
Nein, die gibt's aber auch mit Kupferkabeln nicht. Von Andernzahl, Schirmung, Querschnitt über verschiedene Verteiler-/Multifunktionsgehäuse bis zu unterschiedlichen Modems und Modem-Chipsätzen.
Glasfasern sind wie Kupferkabel eben nur ein Medium über das man die verschiedensten Protokolle transportieren kann.

Kurzschlus schrieb:
Ich vermeide hier bewusst Angeberanglizismen oder Fachausdrücke.
Da fühl ich mich irgendwie angesprochen. ;)

Fachausdrücke sind für mich Anknüpfungspunkte wenn man es genauer wissen will. Jeder kann hier eine Suchmaschine bedienen und mit den korrekten Begriffen kommt man manchmal schneller zum Ziel (wenn auch nicht immer).
Wenn man es nicht genauer wissen will ist das auch OK. Dann ignoriert man sie halt.

"Angeberanglizismen" und "Fachausdrücke" vermutlich sehr häufig das gleiche. :D
Genauso wenig wie man auf "Klapprechner" statt "Laptop" verzichten kann, kann man z. B. auch auf "Dichte Wellenlängen-Multiplex" statt "Dense Wavelength Division Multiplex" verzichten. Durch "Eindeutschung" wird es keinen Deut verständlicher.
IT-Fachbegriffe aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen ist in aller Regel Zeitverschwendung.

Kurzschlus schrieb:
Meine Fresse nochmal, wie war es schön zu Zeiten von Deutscher Bundespost und Fernmeldetechnischen Zentralamt….
Einheitliche Technologie, beliebig austauschbar und installierbar, nebst Normen, Arbeitsanweisungen, Technischen Richtlinien undsoweiterundsofort….
Jeder Kabellöter hat mit einem Blick erfasst, was Tango ist.
Gewisse Standards zwischen den einzelnen Betreiber haben sich "natürlich" herausgebildet. Zum Beispiel ist der meiste Glasfaserausbau (Augenwischerei wie "Coax-Glasfaser-Technologie" ausgenommen) in Deutschland mit GPON realisiert (weil Technik relativ günstig).
Das ist weitgehend standardisiert und funktioniert im Prinzip überall gleich. Die Technik kommt natürlich von unterschiedlichen Herstellern mit unterschiedlicher Software. Dort ist beim Personal dann tatsächlich Anpassungsfähigkeit gefragt.
Dem Kunden kann das egal sein. Der lässt sich das Kabel vom Provider ins Haus legen und schließt das "Kästchen" an, das er vom Provider bekommen hat. Irgendwann bekommt er ggf. ein neues "Kästchen" und tauscht es aus. Mehr muss er nicht unbedingt wissen.
 
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