Ist der Radiator ausreichend?

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mcluc328

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Ich würde mir demnächst einen neuen Pc zusammenbauen mit einem i9 10900k und einer RTX 3080, würde für die Wasserkühlung ein 60mm 360 Radiator Reichen fürs Gaming. Den das Case was ich geplant hätte passt nur ein (max 360) Radiator rein.

Danke schon mal im voraus.
 
Für beides zusammen?

Mit druckvollen Lüftern auf hohen Umdrehungen wird es schon "reichen".

Aber leise wird das nicht werden....die 60mm Radis sind in der Regel schwach bei wenig Luftdurchsatz, aber haben dafür mehr Reserven wenn du ordentlich Luft durchzwingst.
Daher denke ich schon, dass es annehmbare Temperaturen erreichen könnte.

Aber eben auch mit einer ziemlich lauten Geräuschkulisse.
 
Da "singen" die Finnen vom Radi dann. Ziemlich nervig. Lieber 2 große, dünne Radis und leise Lüfter.
 
Doofe Idee. Du hast dann weder bessere Temperaturen noch geringere Lautstärke als bei einer reinen Luftkühlung. Also wofür das ganze dann?
 
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mcluc328 schrieb:
Den das Case was ich geplant hätte passt nur ein (max 360) Radiator rein.
Ist bei den leistungshungrigen Komponenten dann halt keine gute Wahl.

Eine Custom Wasserkühlung braucht ihren Platz....kostet ordentlich Geld und hat dann am Ende eine ordentliche Leistung.

Wenn es das spezielle Case sein soll, dann würde ich eher zu einer AiO mit 360er Radiator und einer luftgekühlten 3080 raten.
 
Ein 60 mm lohnt sich noch nicht mal bei hohen Drehzahlen, da einfach der Volumenstrom bei den meisten zu gering ist. Man sollte bei den Test schon auf den Volumenstrom achten, schön das viele erst mit 0,5 - 2 GPM testen....
Unbenannt.jpg
 
Also so als Faustformel kann man sagen pro Komponente mind. ein 240er Radiator. (Ich spreche nun nicht über flüsterleisen Betrieb).

Darüber hinaus. Fläche > Dicke.

Wenn das Gehäuse keinen Platz bietet. Dann bleib lieber bei Luftkühlung. Ansonsten würde ich bei den Komponenten mind. 2 x 360er nehmen. Und selbst dann wird es bei anspruchsvollen Games nicht flüsterleise sein.

Mein Gehäuse: Phanteks enthoo pro 2. Da kriegst du bequem 3 x 360er und größer rein ;-).
 
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Baal Netbeck schrieb:
Aber eben auch mit einer ziemlich lauten Geräuschkulisse.
Sehe ich auch so.
Das funktioniert schon, aber ist ein Custom Loop für die Optik und nicht für Leistung und Lautstärke, dafür fehlt die Fläche.

Lies dir die angepinnten Sammelthreads durch, die sollten deine Fragen halbwegs beantworten, du scheinst dir bisher noch nicht viele Gedanken über den Umfang eines Custom Loops gemacht zu haben.
 
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Duke711 schrieb:
da einfach der Volumenstrom bei den meisten zu gering ist
Dass die Finnendichte mit steigender Radiatordicke in der Regel abnimmt, berücksichtigst du auch?
Duke711 schrieb:
Man sollte bei den Test schon auf den Volumenstrom achten
Mir fehlt die Fantasie dafür, dass ein um 17 % geringerer Durchfluss (94.4 l/h vs. 0.5 GPM) ausreichen soll, um den Trend derart umzukehren:
 
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Ist eben von Radiator zu Radiator unterschiedlich. Die Alphacoolmodelle haben unterschiedliche Lamellenabstände. Wobei mit 1,8 zu 2,1 und 2,5 mm jetzt nicht sonderlich große Unterschiede sind. Selbst mit einem Lüfter mit geringen statisch Druck ist der Lamellenabstand ab 800 min^-1 kaum noch von Bedeutung, Anhang. Und unterhalb 800 rpm wurde bei ExtremeRigs auch gar nicht gemessen.

Außerdem:

25 Watt sind bei 0,5 GPM ~ 0,19 K
25 Watt sind bei 1 GPM ~ 0,095 K
25 Watt sind bei 1,5 GPM ~ 0,063 K

Die erste Messung ist machbar, aber die anderen nicht, auch nicht mit einem DS18B20 bzw. einem anderen Sensor mit einer Toleranz von 0,1%. Zumal bei 10 K die Messabweichung z.B. bei einem hochwertigen Mutlimeter wie einem Fluke bei rund 0,9% liegen, also +- 90 Ohm, das sind ~ +- 0,1 K bei einem 10 K. Das ist auch genau der Wert um den die Messung bei mir immer schwankt. Aus diesem Grund messe ich höchstens bei 100 L/h mit ausreichend hoher Leistung, um Differenzen < 0,2 K zu vermeiden, denn ab da wird es ungenau. Alleine schon wegen der Raumtemperatur und deren Schwankungen.

So ganz erschließt mir nicht der Sinn deines Post. Selbst bei ExtremeRigs ist ja erkennbar, dass ein 60 mm Radiator eben nicht besser abschneidet. Im übrigen hat ein Radiator bei 0 rpm nicht 0 Watt. Außerdem würde ich nicht bei gerade mal 300 W mit 1 GPM und mehr messen. Auch finde ich die Angabe bei 800 rpm und dem 60 mm Radiator schon kurios. Der Druckunterschied von 1,5 mm zu 2,5 mm beträgt ~ 1,5. Aber ein 60 mm Radiator hat einen dreifach so hohen Druckverlust. Macht bei 800 min^-1 ~ 2 Pa -> 6 Pa. Der 1,5 mm mit 30 hat nur 3 Pa, also die Häfte. Desweiteren hat ein 60 mm drei parallele Reihen, der Volumenstrom pro Rohr wird also nochmal gedrittelt. Also bei 800 min^-1 hat ein 60 mm alleine wegen des geringen Luftdurchsatzes schon weniger Leistung und nicht mehr. Also so ganz plausibel finde ich die Messungen nicht. Man kann sich ja gerne mal die Förderleistungskurve von einem 120x25 bei nur 800 min^-1 anschauen, da wird man sehen wieviel 3 zu 6 Pa im Luftdurchsatz ausmachen und das ist so einiges.

Nachtrag:
Ich habe noch mal im VDI Wärmeatlas nach NTU geschaut und ein 45 mm Radiator hat beim selben Luftdurchsatz nicht mehr Leistung als ein 30 mm und ein 60 mm sogar etwas weniger. Da unterhalb 1500 min^-1 der Luftdurchsatz so gering ist, dass sich die Luft zu stark aufheizt. Und da der Luftdurchsatz beim 60 mm mit 2,5 mm deutlich geringer als bei 30 mm und 1,5 mm ist, hat schon vom theoretischen Ansatz ein 60 mm bei 800 min^-1 deutlich weniger Leistung als ein 30 mm. Das enstpricht auch meiner Erfahrung, ich habe unterhalb 1500 min^-1 bei einem 60 noch nie mehr Leistung messen können und bei 800 min^-1 war es deutlich weniger.
Somit ist hier ganz eindeutig die Messungen falsch. Es ist auch erstaunlich, dass die Messpunkte beim 30/45/60 mm immer proportional über der dem 30 mm liegen. Das ist bei einer richtigen Messung nicht der fall, da steigt dies mit zunehmenden Luftdurchsatz überproportional an. Man sieht auch an der schlechten Konsistent das diese keine gute Messung ist, wenn das überhaupt die Rohmessdaten sind. Man sollte eben nicht mit so geringen Differenzen messen.

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Duke711 schrieb:
Die erste Messung ist machbar, aber die anderen nicht, auch nicht mit einem DS18B20
Das leidige Thema hatten wir ja eigentlich schon mal (siehe: Wassertemperatur messen mit DS18B20).
Duke711 schrieb:
bzw. einem anderen Sensor mit einer Toleranz von 0,1%.
Die Toleranz spielt nur dann eine große Rolle, wenn man eben nicht händisch nachkalibrieren kann oder will.
Duke711 schrieb:
Zumal bei 10 K die Messabweichung z.B. bei einem hochwertigen Mutlimeter wie einem Fluke bei rund 0,9% liegen, also +- 90 Ohm, das sind ~ +- 0,1 K bei einem 10 K. Das ist auch genau der Wert um den die Messung bei mir immer schwankt.
An der Tatsache, dass Präzision und Genauigkeit zwei paar Stiefel sind, hat sich auch im letzten halben Jahr nichts geändert. Wenn eine derart hohe Abweichung aufgrund mangelnder Präzision des Multimeters zustande käme, wäre es reif für die Mülltonne.
Duke711 schrieb:
also +- 90 Ohm, das sind ~ +- 0,1 K bei einem 10 K.
Das sollten eher ~ +- 0,2 K sein, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
Duke711 schrieb:
So ganz erschließt mir nicht der Sinn deines Post. Selbst bei ExtremeRigs ist ja erkennbar, dass ein 60 mm Radiator eben nicht besser abschneidet.
Wenn ich mich nicht total verguckt habe, dann ist das Ergebnis von Extreme Rigs, soweit man es vergleichen kann, genau umgekehrt zu deinem.
Duke711 schrieb:
Auch finde ich die Angabe bei 800 rpm und dem 60 mm Radiator schon kurios. Der Druckunterschied von 1,5 mm zu 2,5 mm beträgt ~ 1,5. Aber ein 60 mm Radiator hat einen dreifach so hohen Druckverlust.
Spontan würde ich sagen, dass in dem Test überhaupt nicht auf den Luftwiderstand eingegangen wird. Die Druckverlustmessung bezieht sich doch ausschließlich auf den Durchfluss, oder hab ich da was überlesen?
Duke711 schrieb:
Man sieht auch an der schlechten Konsistent das diese keine gute Messung ist
Kann ich nicht nachvollziehen, außerdem stimmt der Knick in der grauen Linie deines Charts definitiv nicht mit den Daten überein, die Extreme Rigs veröffentlicht hat (siehe Anhang).
Duke711 schrieb:
Ich habe noch mal im VDI Wärmeatlas nach NTU geschaut und ein 45 mm Radiator hat beim selben Luftdurchsatz nicht mehr Leistung als ein 30 mm und ein 60 mm sogar etwas weniger.
Das entspricht erst mal gar nicht der Intuition, aber ich werde mal ein wenig darüber nachdenken. 👍
 

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0-8-15 User schrieb:
Mir fehlt die Fantasie dafür, dass ein um 17 % geringerer Durchfluss (94.4 l/h vs. 0.5 GPM) ausreichen soll, um den Trend derart umzukehren:
...Ich glaube du musst mir auf die Sprünge helfen....woher sind die 94,4l/h und was meinst du mit Trend?


So wie ich das sehe, ist die X -Achse die abgegebene Wärmeenergie bei gesetzten 10K Unterschied zwischen einströmender Wassertemperatur und einströmender Luft.

Also z.B. angestrebte 32°C Wassertemperatur am Radiatoreingang.
In einem Zimmer mit 22°C.
Das dann bei verschidenen Lüftergeschwindigkeiten und drei Pumpeneinstellungen die 0.5, 1 und 1.5 GPM entsprechen.

Das bedeutet aber, dass sie nur die ins Wasser gepumpte Wärmemenge regulieren.....und sich nicht an einer realen Chip-Temperatur orientieren.

Das klingt irgendwie wenig realitätsnah. :(

Also ich würde mich eher fragen, mit welcher Kombination ich eine Chiptemperatur von X°C halten kann.

Vergleicht man z.B. die verschiedenen Durchflüsse....erhöhe ich den Durchfluss, dann erwarte ich eine bessere Chiptemperatur.
Das Wasser verbringt weniger Zeit in der CPU, was zu einer geringeren Temperaturzunahme führt.
Im Gegenzug verbringt es auch weniger Zeit im Radiator, weshalb es weniger weit abkühlt.
Der Unterschied von heißester zu kältester Stelle im Kreislauf sinkt und die "Effizienz" sowohl von CPU-Kühler als auch Radiator nimmt zu.
Das hat sicherlich seine realistischen Grenzen, aber meine Erfahrung zeigt, dass es funktioniert....Pumpe auf 2000rpm...CPU läuft relativ heiß...Pumpe hochgedreht und die Temperatur sinkt.

In dem gezeigten Diagramm wird die bessere Effizienz genutzt, um mehr Watt ins System zu pumpen....solange bis man wieder bei den 32°C(Delta T=10K) am Radiatoreingang ankommt.

Aber da mit einem größerem Durchfluss die Spreizung der Wassertemperatur kleiner ist, würde das bedeuten, dass das Wasser im CPU Kühler heißer ist und die Chiptemperatur auch höher ausfällt.

Hätte man eine Zieltemperatur bei der CPU/GPU gesetzt und nicht am wärmsten Punkt des Kreislaufes, würde der Unterschied im Durchfluss weniger Unterschied für die abführbaren Watt machen.

Ansonsten klingen für mich die Ergebnisse des 30, 45 60mm Vergleichs durchaus plausiebel.
Um so dicker der Radiator, um so linearer profitiert er von schnelleren Lüftern.
Und er kann mit gleichen Lüftern mehr Wärme abgeben.

Der Durchfluss ist etwas schwer zu beurteilen. :(
Ich denke da spielt mein Kritikpunkt mit rein.;)
Die Spreizung der abgeführten Watt, zwischen 0,5 und 1,5GPM, ist bei schnellen Lüftern und 30mm Radiator größer als bei dem 60mm Radiator.

Diese Spreizung kann man meiner Meinung nach nicht richtig beurteilen, weil eine eingesetzte CPU bei 1,5 eigentlich kühler laufen müsste...deren Heizelement aber bestimmt heißer, als bei wenigem Durchfluss war.


0-8-15 User schrieb:
Das entspricht erst mal gar nicht der Intuition, aber ich werde mal ein wenig darüber nachdenken. 👍
Meiner auch nicht.;)

Ich nehme an, er meint mit "Luftdurchsatz" nicht die real anliegenden m³/h, die durch den Radiator gepustet werden, sondern den Luftdurchsatz, den die Lüfter ohne Restriktion hätten.

Denn er hat für sehr schwache Lüfter schon recht.
Wenn die den Radiator mit 400rpm "anhauchen", dann haben sie bei einem 30mm Radiator noch einen leichten Effekt und bewegen etwas Luft hindurch.
Aber bei einem 60mm Radiator, ist es dann praktisch ein passivbetrieb und die Kühlleistung kann schlechter als bei 30 oder 45mm ausfallen.

Würde man wirklich den "Luftstrom" in m³/h festlegen und bei einem dickeren Radiator schnellere oder druckvollere Lüfter benutzen, um unabhängig von der Dicke den gleichen Luftdurchsatz zu erreichen, ist es natürlich Blödsinn.
Dann hat der dickere Radiator einfach mehr Oberfläche und mehr Wasser-Querschnitt.....die Luft hat also mehr Kontakt um auch möglichst viel Energie aufnehmen zu können.
Und das Wasser bewegt sich langsamer und hat daher mehr Zeit sich möglichst nah an die Lufttemperatur anzugleichen.

....Am Ende muss man wissen was man möchte.
Leise oder maximale Leistung?

30mm Radiatoren scheinen die beste "Effizienz" zu haben, wenn man wenige Luftgeräusche, wenig Platzverbrauch und weniger Kosten bevorzugt.

Will man maximale Leistung und kann nicht mehr Fläche mit 30mm dicken Radiatoren besetzen, dann kann man zu 45 oder 60mm greifen und diese am besten mit Push/Pull und kraftvollen/schnellen Lüftern zwangsbeatmen.

...einen 30mm Radiator derart zwangszubeatmen bringt irgendwann kaum noch Vorteile, da die Luft so weniger Kontakt im Radiator bekommt, so dass sie sich nicht nennenswert aufheizt und noch mehr Luftdurchsatz sinnloser wird.
 
Baal Netbeck schrieb:
woher sind die 94,4l/h und was meinst du mit Trend?
Die 94,4 l/h sind aus der Grafik in Post #6 und mit Trend meinte ich den Effekt, dass die Kühlleistung zumindest laut xtremerigs mit der Radiatordicke zunimmt.
Baal Netbeck schrieb:
Das klingt irgendwie wenig realitätsnah.
Ist aber trotzdem der richtige Weg, wenn man die Performance von einem Radiator messen möchte.
Baal Netbeck schrieb:
Würde man wirklich den "Luftstrom" in m³/h festlegen und bei einem dickeren Radiator schnellere oder druckvollere Lüfter benutzen, um unabhängig von der Dicke den gleichen Luftdurchsatz zu erreichen, ist es natürlich Blödsinn.
Da bin ich mir nicht mehr so sicher.
 
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Rate dir auch zu einem Case mit mind. 2x 360ern oder einem kleinen/normalen Case mit einem externen Radi, es sei denn es geht dir nur um die Optik und die Lautstärke ist dir egal, was bei deinem Budget unwahrscheinlich ist.
 
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0-8-15 User schrieb:
Die 94,4 l/h sind aus der Grafik in Post #6 und mit Trend meinte ich den Effekt, dass die Kühlleistung zumindest laut xtremerigs mit der Radiatordicke zunimmt.
Ah.. Danke.
Es sind halt simulierte Daten... Da weiß man nie so genau, was da alles wie eingeflossen ist.

Es passt ja, dass sich der höhere Durchfluss erst bei schnelleren rpm absetzen kann, aber dass die Reihenfolge der radiatordicken komplett umgedreht, zu anderen echten Tests verläuft, lässt mich an der Graphik zweifeln.

0-8-15 User schrieb:
Ist aber trotzdem der richtige Weg, wenn man die Performance von einem Radiator messen möchte.
Hmm... Ich weiß nicht.

Wäre es nicht besser ein Heizelement mit Temperatursensor zu nutzen?

Denn dann bildet man den Radiator in seiner eigentlichen Funktion ab.

Es ist ja nicht realistisch, dass ich bei besserer Kühlleistung, den Radiator mit einer höheren Wassertemperatur(im Mittel) betreibe...eher das Gegenteil.

Mein system braucht so viel energie wie es nunmal braucht und ein besserer Radiator würde die durchschnittliche Wassertemperatur senken.
0-8-15 User schrieb:
Da bin ich mir nicht mehr so sicher.
Was lässt dich zweifeln?
 
0-8-15 User schrieb:
Wenn du CPU und GPU auf Effizienz trimmst, ordentlichen EPDM Schlauch verbaust und mit höheren Lüfterdrehzahlen (> 1200 RPM) leben kannst, dann sollte das schon gehen.
Ja aber warum sollte man in dem Fall überhaupt eine Wasserkühlung verbauen? Ist lauter und kühlt schlechter als Luft und kostet mehr Geld. Sinn?

Wakü: richtig oder gar nicht!
 
0-8-15 User schrieb:
Wenn ich mich nicht total verguckt habe, dann ist das Ergebnis von Extreme Rigs, soweit man es vergleichen kann, genau umgekehrt zu deinem.

Und widerspricht somit den empirischen Gleichungen nach NTU und komplett der Theorie. Auch sind die Messpunkte zwischen 30 / 45 / 60 viel zu proportional zueinander, ich bleibe bei meiner Aussage, dass man 0,1 K nicht genau auflösen kann und das sieht man ja auch an den Messpunkten. Die Absoluten Ergebnisse stimmen, aber eben nicht die Realation zu einander, das sehe ich sofort:

2.jpg


3.jpg


Wenn man die Temperaturdifferenz teilt, dann ergibt sich bei 10K die halbe Leistung. Laut dem Test vom Rigs würde es bedeuten, dass selbst bei geringen Drehzahlen ein 60 mm Radiator etwas mehr Leistung hätte und das ist aus meinen Messungen und Erfahrungen definitiv nicht der Fall. Gerade bei geringen Drehzahlen von 800 rpm hat ein 60 mm Radiator definitiv weniger Leistung. Dazu braucht man sich nur mal den Luftdurchsatz anschauen:

Noctua F12 @ 800 rpm
360x30x1,5 -> 102,9 m³/h
360x45x2 -> 86,4 m³/h
360x60x2,5 -> 78,9 m³/h

Die Luftgeschwindigkeit bei 102,9 m³/h beträgt gerade mal ~ 0,7 m/s. Aus diesem Grund spürt man mit der Hand so gut wie keinen Luftzug. Bei den geringen Geschwindigkeit erwärmt sich die Luft deutlich.

Aus den Grundlagen wissen wir, dass sich die Leistung wie folgt berechnet:

Q = A * k * LogDT

k Steht für den Wärmeübergangskoeffizient zwischen Wasser und der Luft. Jetzt kann man den Wärmeübertrager in finite Elemente unterteilen und für jede Zelle die Leistung ermitteln und das entspricht auch auch genauso der Realität. Wäre dem nicht so wäre, dann ist die Theorie falsifiziert, aber dann wäre es aber übrigens keine Grundlage. Über das NTU-Verfahren kann man über eine Messung der Koeffizienten bzw. Wärmeübergangskoeffizient sehr genau jeden einfachen Einphasen-Wärmeübertrager berechnen. Anspruchsvoller wird es bei Phasenübergange etc.

1. Wie man der Grundgleichen entnehmen kann, haben die Zellen den höchsten Leistungsumsatz mit der größten Temperaturdifferenz. Aus diesem Grund kann ein Wärmeübertrager mit zunehmender Tiefe immer weniger Wärme übertragen, da mit zunehmender Erwärmung die Temperaturdifferenz stetig abnimmt. Die hinteren Zellen tragen also kaum noch zum Wärmeumsatz bei.

2. Ebenso richtet sich die Konstante k für den Wärmeübergangskoeffizient, nach der effektiven Strömungsgeschwindigkeit. Man sieht beim 360x60 eine deutlich geringere Strömungsgeschwindigkeit, somit verringert sich ebenso die Konstante k. Auch nimmt mit der geringeren Strömungsgeschwindigkeit die Luftmasse ab. Das bedeutet die Zellen mit dem höchsten Wärmeumsatz beim 360x60 haben einen geringeren Wärmeumsatz als die Zellen beim 360x30, bezüglich der Konstante k Wert und der kleineren Temperaturdifferenz.

3. In der Konstante k fließt ebenfalls der Wärmeübergangskoeffizient vom Wasser ein. Bei den meisten 360x60 ist es so, dass diese drei parallele Reihen und nicht nur eine wie der 360x30 hat. Bedeutet eine geringere Strömungsgeschwindigkeit in den Rohren und somit einen geringeren Wärmeübergangskoeffizent. Aus diesem Grund skaliert ein 360x60 auch so mit dem Volumenstrom und ist besonders bei Volumenströmen unter 100 L/h sehr ineffizient:

4.png


Zusammenfassung:

Die Zellen mit dem höchsten Umsatz können Aufgrund des geringen k Wertes und der geringen Temperaturdifferenz beim 360x60 deutlich weniger umsetzen als beim 360x30. Die hinteren Zellen tragen kaum was zum Umsatz bei. Somit ist ein 360x60 auf deutlich höhere Massenströme angewiesen.

Es hat sich schon immer bewährt sich mit den Grundlagen vertraut zu machen und somit die Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen, anstatt wie "Baal Netbeck" blind irgendwelchen Messungen zu vertrauen, ohne wirklich zu wissen was man da tut oder eigentlich misst und somit nicht fähig dazu ist diese auf Plausibilität zu prüfen. Eine Messung hat noch lange keinen Anspruch auch Richtigkeit und einige Messungen sind auch einfach falsch.

Wer es nicht glaubt, schlägt einfach im VDI Wärmealtas nach. Nach NTU und anderen Verfahren konnte man schon immer Wärmeübertrager genau berechnen, da eben die Koeffizienten über eine Messung ermittelt werden. Wer was anderes behauptet hat eben keine Ahnung. Und die Messung vom Rigs ist eben nicht plausibel, zumindest in den unteren Drehzahlregionen. Aber bei den geringen Temperaturdifferenzen wundert es mich nicht. Es wäre viel einfacher die Koeffizienten des Radiator per Messung zu bestimmen, wie ich es bei ähnlichen Modellen getan habe. Ich glaube Kenner wissen wie viel Arbeit hier drin steckt:
https://www.computerbase.de/forum/t...gleiche-datensaetze-rund-um-kuehlung.1922950/
Die Natürlich nicht immer vor Fehler bewahrt sind, aber sobald mir welche aufallen, werden diese korrigiert.
 
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KurzGedacht schrieb:
Ja aber warum sollte man in dem Fall überhaupt eine Wasserkühlung verbauen?
Ich bin davon ausgegangen, dass es um ein SFX-Projekt geht, bei dem kein Platz für große Luftkühler ist.
Duke711 schrieb:
Und widerspricht somit den empirischen Gleichungen nach NTU und komplett der Theorie.
Statt zu behaupten, die Messung sei falsch, könntest du deine Rechnung auch einfach mit 1 GPM durchführen, dann würde man ohne Mutmaßen zu müssen sehen, inwiefern Theorie und Praxis übereinstimmen.
0-8-15 User schrieb:
Wenn ich mich nicht total verguckt habe, dann ist das Ergebnis von Extreme Rigs, soweit man es vergleichen kann, genau umgekehrt zu deinem.
Ich hab mich übrigens verguckt, denn die 1.5 GPM Zeile bezieht sich bei xtremerigs.net immer auf Push/Pull. Für Push Only bieten sie nur Messdaten bei 1 GPM an (siehe Anhang 1) und diese Messdaten sind nicht mehr sonderlich weit von deiner neuen Rechnung, die den Lamellenabstand mit einbezieht, entfernt.
Duke711 schrieb:
ich bleibe bei meiner Aussage, dass man 0,1 K nicht genau auflösen kann
Siehe Anhang 2 und 3 (Hardware: Durchfluss- und Temperaturüberwachung mit einem Arduino Nano).
 

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