Ist Studentsein überhaupt (noch) Menschenwürdig?

PowerSupport

Cadet 4th Year
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Hallo,

sollte ich mich irren, weist mich bitte darauf hin. Aber dass was ich wiedergebe, entspricht meinen Erfahrungen als Student sowie den Erfahrungen meiner Kollegen.

Als Hartz4/ALG2-Bezieher bekommt man ja relativ leicht 350€ zum Leben sowie ca. 250-XX € zum Wohnen. Und dafür muss man (ausser sich bei Firmen zu bewerben) nichts tun.

Und als Student? Zunächst mal muss man, obwohl man ja eigentlich garkein Geld hat, und grad von der Schule kommt, jedes Semster 500-600€ Studiengebühren bezahlen.
Und dann, was bekommt man zum Leben? Ein recht mageres Bafög, was in der Regel bei 200-300€ liegt. Wie soll man davon Wohnung, Leben, Computer, Internet und Bücher bezahlen (was man eben zum Studieren heute braucht...)?
Angeblich müssten einen die Eltern groß unterstützten, sagen einige...Und wenn die auch kein Geld haben? Soll man sie verklagen?

Naja, nebenbei versucht man sich dann mit Jobs an der Tanke über Wasser zu halten. Was natürlich sichtlich schwierig ist, wenn man den Tag und auch das Wochenende zum Lernen braucht, wenn man eben ein gutes Studium mit nem 1er oder 2er Schnitt ablegen will. Wenn man das Studium ernsthaft betreibt, dann hat man eben kein Lotterleben, sondern eine sehr verplante Zeit.

Also, nicht wenige Leute, Zeitungen, Dokus, Experten sagen Hartz4 mit 350€+Wohngeld sei bei den hohen Preisen und der Inflation heutzutage nicht menschenwürdig.
Aber was zum Teufel ist dann Student-sein erst?
 
Du gehst darauf ein, dass es nicht unbedingt billig ist zu studieren. Das ist korrekt.
Aber was hat das mit Menschenwürde zu tun?
 
Woher hast du denn die Zahlen von maximal 300 Euro Bafög?
Wenn du von "in der Regel" sprichst, dann bezieht sich das auch auf Leute, die eben durchaus noch von Eltern unterstützt werden (bzw werden könnten)...

@funkyfunk: ja da hast du recht, dennoch kann man auch sagen dass ein Student in der Regel von von der Familie finanziell unterstützt wird... also versteh ich nicht wieso man hier Sätze, die der Regel entsprechen, mit Situationen, die nicht unbedingt der Regel entsprechten, vergleicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
1668mib schrieb:
Woher hast du denn die Zahlen von maximal 300 Euro Bafög?

Da steht nirgends maximal. Ich les nur "in der Regel".
 
CPat schrieb:
Du gehst darauf ein, dass es nicht unbedingt billig ist zu studieren. Das ist korrekt.
Aber was hat das mit Menschenwürde zu tun?

Naja es ist nicht billig, aber als Student hat man eben kein Geld. Das heisst man bezahlt viel, obwohl man eigentlich nichts hat.

Es gibt genug Experten (glaube ich sogar Gerichte?) die festgestellt haben das Hartz 4 beim Regelsatz von 350€ viel zu wenig zum Leben sei und einfach der Würde des Menschen nicht entsprechen würde. Bloß Studenten haben nichtmal das! Im Gegenteil: Das Bafög, was nicht zum Leben reicht, müssen sie im gegensatz zum ALG 2 Empfänger später sogar noch zurückbezahlen!
 
»Als Hartz4/ALG2-Bezieher bekommt man ja relativ leicht 350€ zum Leben sowie ca. 250-XX € zum Wohnen. Und dafür muss man (ausser sich bei Firmen zu bewerben) nichts tun.«

Nichts zu tun zu haben, ist aber auf Dauer auch öde. Ich würde vor Langeweile kaputt gehen - oder tritt man dann irgendwann in die Phase ein, in der sogar Privatfernsehen (speziell RTL) unterhaltend und abwechslungsreicht wird bzw. erscheint?^^

Ich muss auch neben meinem Studium arbeiten - bin Systemadministrator an einer Schule - anders könnte ich es mir auch nicht leisten oder müsste halt meinen Eltern noch mehr auf der Tasche liegen. Alternativ ist es ja auch möglich, Studienkredite aufzunehmen, wenn man sich darauf einlässt, nach dem Studium irgendwann erstmal mehr oder weniger hoch verschuldet zu sein.

Aber keiner zwingt einen zu Studieren! Es ist noch immer rein freiwillig!
 
Nun Wissens ist einfach ausgedrückt ein hohes Gut dieses sollte theoretisch jeder erlangen können Theorie und Praxis unterscheiden sich aber nun einmal. Wer viel wissen will muss auch entsprechend bezahlen können, wer es sich nicht leisten kann, kann ja eine Ausbildung annehmen.

Dementsprechend ist es nicht menschenunwürdig, da keiner zum studieren gezwungen wird.
 
PowerSupport schrieb:
Also, nicht wenige Leute, Zeitungen, Dokus, Experten sagen Hartz4 mit 350€+Wohngeld sei bei den hohen Preisen und der Inflation heutzutage nicht menschenwürdig.
Aber was zum Teufel ist dann Student-sein erst?

Halte ich für absoluten Schwachsinn! Wenn es sich um alleine stehenden Personen handelt sind im 350 Euro sogar zuviel. Die Leute können oft nur nicht mit Geld umgehen. Deren Problem;). Wer zum Beispiel raucht ist imo eh selber schuld. Ich bin selber Student, und komme nun seid 3 Jahren mit durchschnittlich 250 Euro / Monat gut über die Runden. Für Inet, Handy, Fitnessstudio, Bücher, Bier, PC, .... . Allerdings ist da die Miete nicht bei. Das der Student unter dem Hartz 4 Empfänger liegt ist keine Frage, ich wollte damit nur sagen, dass ich das Leben eines Hartz 4 Empfängers nicht für menschenunwürdig halte, womit man dann auch nicht die Implikation auf den Studenten anwenden kann. Hast aber schon recht, der Student hat sau wenig Kohle. Trotzdem finde ich, dass es auch nur dann überhaupt menschenunwürdig sein könnte, wenn man keine Möglichkeit hat was an seiner Situation zu ändern, wie mancher Hartz 4 Empfänger. Als Student kann man aber immer noch nebenher Geld verdienen.

Zusammengefasst:
- Studentenleben ist keinesfalls menschenunwürdig, weil man leicht was an seiner Situation ändern kann
- Har
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt nicht nur finanzielle Unterschiede zwischen Studentsein und Hartz4:
  • Der Student hat eine absehbare Aussicht, dass sich sein mageres Leben wesentlich verbessert
  • Er hat in der Regel keine Familie, keine Kinder, keine höheren Verpflichtungen als sich selbst zu unterhalten
  • Er ist jünger und hat durch seinen Bildungsvorsprung bessere Chancen, die knappen Finanzen besser zu verteilen
  • Man hat als älterer Mensch (z.B. Hartz4) höhere Ansprüche
 
ich finde Studentenleben ist das beste was einem passieren kann. Ich bekomme 530 € Badög + 155 € Kindergeld = knapp 700 €. Abzüglich der Miete, Internet, TV- kosten bleibt noch knapp 500 € übrig. :)
 
CoolHandLuke schrieb:
Ich muss auch neben meinem Studium arbeiten - bin Systemadministrator an einer Schule - anders könnte ich es mir auch nicht leisten oder müsste halt meinen Eltern noch mehr auf der Tasche liegen. Alternativ ist es ja auch möglich, Studienkredite aufzunehmen, wenn man sich darauf einlässt, nach dem Studium irgendwann erstmal mehr oder weniger hoch verschuldet zu sein.

Aber keiner zwingt einen zu Studieren! Es ist noch immer rein freiwillig!

Natürlich ist es freiwillig...Bloß ich verstehe nicht:

Warum bekommt der Hartz4 Empfänger eine Grundsicherung fürs "nichtstun" (wenn ich das mal so sagen darf), während der Student bloß ein paar mickrige Euros bekommt, die er auch noch zurückbezahlen muss?

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XP4ever schrieb:
überflüssiges Zitat entfernt *klick*

WIe alt bist du? Sind die Eltern nicht berufstätig?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Doppelpost zusammengefügt - bitte Editbutton benutzen!)
Übertrieben gesagt: Erklär mal einem Vietnamesen was Menschenwürde dür dich bedeutet...Der würde ernsthaft an deiner Wahrnehmungsfähigkeit zweifeln! :D

Wenn du unter Menschenwürde verstehst, dass es unwürdig ist auf Fernsehn, Internet und einen Stadionbesuch zu verzichten,
dann glaube ich hast du ein grundsätzliches Verständnis Problem (finde ich).
In Deutschland MUSS keiner hungern, es erfriert keiner in Deutschland und man erhält ausreichend Sozialleistungen (Bafög ist verstehe ich auch darunter).
 
Zu dem Begriff "Menschenwürdig" sage ich jetzt mal nichts.

Aber ich stimme dir 100%.
Und einen sehr wichtigen Punkt hast du noch vergessen. Wenn du mit dem Studium fertig bist, sitzt du ersteinmal auf einem riesigen Berg Schulden (4Jahre*300€ = 14.400€) naja ein wenig erlassen sie dir :freak:

Viel Spaß beim Studieren!
 
Zuletzt bearbeitet:
o.O 530€ bafög wie kommt das zustande wenn ich fragen darf erscheint mir arg hoch gut 200-300€ mehr als die sätze die ich so mitbekomm
 
Woher willst du wissen das ein HartzIV- Empfänger 600 € bekommt? Und wie menschenunwürdig die Behandlung in den "Agenturen für Arbeit" ist! Diese Gesellschaft ist nun mal so, einige liegen in der Hängematte (ob HartzIV oder Politiker) und einige wollen arbeiten und niemandem auf der Tasche liegen. Aber krieg mal einen Job, einen vernünftig bezahlten vorallem von dem man auch menschenwürdig leben kann!!!
Warum studierst du da wo die Studiengebühren so hoch sind?
Was bekommt ein Lehrling der vielleicht älter ist? Weniger, das steht ja wohl schon mal fest!
Werde älter und lerne vom Leben, in 10 Jahren kannst du nochmal mit solchen unqualifizierten Äusserungen kommen!!!
Meine Studenten tätigen solche Äusserungen komischerweise nicht, obwohl wir uns wohl alle einig sind das man lieber in die Politik gehen sollte und horrende Diäten kassieren, um dann im Bundestag zu schlafen oder mit Abwesenheit zu glänzen. In der freien Wirtschaft muss man was können um solche Gehälter zu kassieren und ohne Studium nunmal Nix da. Alle sind arm dran, ausser Politiker und Wirtschaftsbosse inkl. Krankenkassenvorstände, die schöpfen den Rahm ab und der Rest guckt in die Röhre!!!
 
Ja und ?
Ich meine wenn man danach eine schöne Zukunft hat war es das Studiren wert !
Und hart IV stell ich mir langweilig vor , als student lernt man was und hat später Vorteile
Das hat halt seinen Preis :P
 
@PowerSupport Warum bekommst du kein Kindergeld? Zweite Ausbildung oder wat?


530.. das ist ja der Höchstssatz schon quasi.
Wenn er den Höchstsatz bekommt.. nunja.. dann kann man im Prinzip davon ausgehen, dass seine Eltern arbeitslos sind... bzw das Haushaltseinkommen nicht höher liegt als bei Hartz IV.

Bafögschulden sind übrigens auf 10.000€ begrenzt.. also kann sich da nicht sooviel ansammeln.
 
Ich weiß ja nicht ob es dir bekannt ist aber studieren ist eine freiwillige Sache und auf Bafög hat man kein Recht. Es ist als Unterstützung gedacht für finanziell schwächere Studenten. Reiche Eltern, kein Bafög.
Das ist einfach ein kleines Zubrot, um einem das Studium zu erleichtern. Es ist kein Freifahrtschein, damit der Staat sich um den kompletten Unter- und Haushalt kümmert.
 
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