Ist Studentsein überhaupt (noch) Menschenwürdig?

@zimon:
Hast du vollständige Einsicht in das Einkommen & Vermögen deiner Eltern und hast nachgerechnet,
ob sie dir nicht den ein oder anderen €uro mehr zustecken können?
Übrigens bin ich mir sicher, eine Studie zu entwerfen, in der nur 10% aller CB'ler intelligenter sind als ein Kugelschreiber.
Warum jemand studiert oder nicht, hängt nicht allein davon ab, wie wohlhabend die Eltern sind, sondern auch von
seinem Umfeld, Vorstellung von Karriere, Intelligenz und sicher noch mehr. Oder willst du mir erzählen, das der Bildungsgrad
nur allein vom Geld abhängt?

Weder zahlen mir meine Eltern den Unterhaltssatz in voller Höhe, noch bekomme ich Bafäg. Um
über die Runden zu kommen, muss ich auch arbeiten gehen. Trotzdem bleibt mir am Ende des Monats
genug Geld über, um einmal im Jahr in Skiurlaub zu fahren und mein Geld in Form von Zigaretten zu verbrennen. Ach, ich vergaß zu erwähnen, dass mir nach einem Studiengangwechsel das Bafög gestrichen wurde und mir somit weniger Geld zu Verfügung steht als vorher.

154€ Kindergeld sollten auf jedenfall zur Verfügung stehen. <- Du wohnst nicht mehr zuhause, deine
Eltern haben weniger kosten. (Hier glaubt doch keiner, das die Eltern in den finanziellen Ruin getrieben werden
wegen 154€. Wenn doch, passt bloss auf und sterbt nicht, denn dann ist das Kindergeld auch weg.)
Man kann sich dann etwas dazuverdienen. Als HiWi bekommt man 9€/Std(zumindest an der RWTH).
Mit 10Std wären das im Monat 387€(Multiplikator 4.3)
Macht in der Summe 541€. Reicht zum Überleben und um die Studiengebühren zahlen zu konnen.
Wäre auch der schlimmste Fall. Wer lieber bei McD's für 4.50€ arbeitet und sich beschwert,
dass man keine Zeit zum Lernen hat. <- Selbst Schuld
Wie schon gesagt gibt es auch noch Bafög, wenn die Eltern so unvermögend sind. Also ca 550€
sollten jedem zur Verfügung stehen können. Natürlich muss man dafür auch etwas tun, mit
rumjammern verdient man nunmal kein Geld.
 
Zuletzt bearbeitet:
funkyfunk schrieb:
Da steht nirgends maximal. Ich les nur "in der Regel".

Du Scherzkeks :D , wenn man nichts hat und auch die Eltern nicht, weile diese deine Ausbildung also Studium primär finanzieren müssen, auch nichts haben bekommst du den vollen BAföG Satz von zukünftig 610€ ... damit kannst du LOCKER^2 leben.
Bekommst du nicht das volle BAföG sind deine Eltern verpflichtet dieses zu ergänzen, dieses kannst du sogar einklagen. Ok, die Berechnung ist ziemlich optimistisch angelegt was einem die Bafögstelle so ausrechnet, aber es geht.
Einzig die Studiengebühren sind ein leidiges übel, naja entweder Studienkredit oder vielleicht doch mal 2 Monate arbeiten ;) , alternativ gibt es ja noch immer Bundesländer ohne :X .

Aber um auf die Ausgangsfrage zu Antworten ... du kannst als Student gut über die runden kommen, natürlich sieht es mit Auto und eigener Mehrraumwohnung mehr schlecht als recht aus, aber keiner sagte das man im Luxus lebt.
 
Ach und lasst bitte diese unpassenden Vergleiche sein. Das Studium ist eine Investion für eure zukünftige
Berufskarriere und kein notwendiges Übel. Solch eine Investition ist auch nicht billig und muss bezahlt
werden. Man erkauft sich im Prinzip eine Leistung, die sogar staatlich subventioniert wird. Wie kann man
sich denn da bitte beschweren? Wäre ja zu schön wenn der HARTZ4 Empfänger sich beschwert, dass sein
Leben menschunwürdig geworden ist, nachdem er sich eine Yacht gekauft und er noch weniger Geld
zur Verfügung hat.

Soll ich euch noch vorrechnen, was es kostet, eine komplette Ausbildung zum Rennfahrer zu machen
und mich darüber beschweren, dass ich mir auf Grund des hohen finanziellen Aufwands die Karriereleiter
zum Formel 1 Piloten verwehrt geblieben ist?
 
Ich kann mich über so manche Statements in diesem Thread nur kaputtlachen. Ein wunderbarer Beleg dafür, woran Deutschland erkrankt ist. Einerseits wird sich über hohe Abgaben und Steuern beklagt, andererseits wird nach mehr staatlicher Unterstützung geschrien. Wem die staatliche Unterstützung nicht passt, der kann ja in andere EU-Länder auswandern.
 
Trispac schrieb:
Komplettzitat entfernt. Bitte Regeln beachten.

Hätte der Staat nicht jahrelang Steuergelder verschwendet, hätten wir jetzt auch genug Geld für Soziales ohne hohere Steuern. Stichwort Scheckbuchpolitik.... (mehr brauch ich nicht zu sagen...)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Odium schrieb:
Ich sehe das anders, Zimon. Wenn du nicht den vollen Bafögsatz bekommst, verlang einfach den Differenzbetrag von deinen Eltern. Ich finde das Berechnungsverfahren für den Bafögsatz sehr umfangreich und durchdacht. Wirklich arbeiten zum studieren muss keiner, ich behaupte, die meisten Studenten arbeiten nebenher, um sich Luxus leisten zu können.

Allerdings bekommen in meinem Umkreis nur die Kinder derjenigen BaFöG, die Kohle ohne Ende haben. Da wird das Einkommen der Eltern von nem geschickten Steuerberater kleingehalten, die könnten fast Sozialhilfe beantragen. Aber fahren nen dicken Mercedes. Also durchdacht ist das Berechnungsverfahren meiner Meinung nach nicht.

Trispac schrieb:
... Wem die staatliche Unterstützung nicht passt, der kann ja in andere EU-Länder auswandern.

Da gibts aber auch nicht mehr, eher weniger. ;)
 
PowerSupport schrieb:
Hätte der Staat nicht jahrelang Steuergelder verschwendet, hätten wir jetzt auch genug Geld für Soziales ohne hohere Steuern.

Sorry, aber wie blauäugig ist das denn bitte? Natürlich gab (und gibt) es Steuerverschwendung. Aber das sind immer noch Peanuts, im Vergleich zu den Sozialausgaben. Zumal man sich ja schon streiten kann, wo Steuerverschwendung anfängt. So bitter es ist, die paar Milliarden, die man durch unumstrittene Steuerverschwendung eingespart hätte, reichen nicht mal für ein Jahr "für Soziales ohne hohere Steuern.". Und wenn man noch mehr verlangt (nämlich die Bezahlung der Studenten neben dem Kindergeld, was noch nie der Fall war) für weniger Steuern, dann reicht es noch kürzer.

Stichwort Scheckbuchpolitik.... (mehr brauch ich nicht zu sagen...)

Doch. Scheckbuchpolitik wird gerne für alle möglichen Ausgaben als negative Bezeichnung benutzt. Aber wofür steht sie bei dir? Und bist du dir über den Verhältnis dieser Ausgaben zu den Sozialausgaben bewusst?

Im übrigen wäre es allemal sinnvoller, statt die Studenten nur in eine allgemeine Grundversorgung zu packen, schlicht die Studiengebühren wieder abzuschaffen und Zustand von vorher wieder herzustellen. Die 1000€ und mehr im Jahr machen jedenfalls deutlich mehr Probleme. Zumal man dann hier immer noch 500€ für sonstige Gebühren und Semester-Ticket zu bezahlen hat. Und wen der Staat dann noch für eine ordentliche Ausstattung der Universitäten sorgt, statt das man es von den Studenten nimmt, wäre das schonmal ein riesiger Fortschritt.

@CloudStrife: Zum Glück haben ja die Unis genug HiWi-Stellen für alle Studenten. Wer da nicht zuschlägt, ist selber Schuld... :rolleyes: Und wenn man dann noch Mieten etc. in den Großstädten dazu rechnet, dann wird des schon knapp mit dem Rauchen und Skiurlaub. Glaube doch bitte nicht, dass immer alles so easy wie bei dir läuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Studiengebühren werden nicht mehr abgeschafft. Sie verfolgen schließlich zwei Ziele: Finanzielle Abschöpfung der Studieninteressierten und Gegenmaßnahmen zur Abwanderung von jungen Erwachsenen aus dem Osten. Die Amerikaner haben das noch verfeinert, ist ja bekannt.

Zum Thema: In Russland haben Studenten fast gar nichts. Abends weggehen ist nicht drin. Ich war nie dort, glaube aber dem Bericht hier von Spiegel Online.

Hier mal eine Ausgabenaufstellung, wie man als Student durchkommen könnte:
  • Miete 200-300
  • Studien- und Semestergebühren 121
  • Festnetztelefon 19
  • Internet 20
  • Strom 35
  • Essen 70
  • Haushalt 6
  • Geschenke 5
  • Kopien / Papier / Tinte o. Toner 5
  • Fachbücher 15
  • Mobiltelefon 5
  • Kleidung 30
  • Wochenende 10-15
Summe: ca. 594€

Es gibt eine GEZ-Befreiung bei Bafög, sonst kommen dazu noch etwa 17€ dazu.

Und hier wie man mit Hartz4 durchkommen könnte:
  • Miete 0
  • Festnetztelefon 19
  • Internet 20
  • Strom 0
  • Haushalt 6
  • Essen 70
  • Geschenke 5
  • Bewerbungskosten 15
  • Mobiltelefon 5
  • Kleidung 30
  • Wochenende 10-15
  • Öffentliche Verkehrsmittel 30
Summe: ca. 206,5€

GEZ entfällt auch hier.

Beide sind männlich, Nichtraucher, Single, kinderlos, kein Urlaub, kein Fahrzeug.

Fazit: Nur durch Miete, Uni-Gebühren und Strom hat der Arbeitslose in diesem Fall ca. 400€ geringere Ausgaben.

PS: Wer diese Pläne doof findet, mache bitte einen zweiten zum Abgleich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seid doch froh, dass ihr überhaupt Bafög bekommt, ich würde nach Berechnung genau 0,-€ bekommen!

Finanziert wird mein Studium dadurch nur durch meine Eltern, 1200€ / Jahr Studiengebühren, +450€ Essen und Miete pro Monat, mein Auto finanziere ich mir selber! Ich gehe in dem Semesterferien 8 Wochen arbeiten und verdiene mir so, was ich über das Jahr so an Ausgaben habe ...
 
Es gibt ein uraltes Sprichwort: Studienjahre sind keine Herrenjahre. Und mal ganz ehrlich, ich halte es auch aus dem Aspekt der sozialen Erfahrungen für äußerst wichtig, daß Studenten ein paar Jahre auch etwas knapper bei Kasse sind. Wer studiert, der hat meist einen besser dotierten Job als Ziel vor den Augen. Da ist es durchaus hilfreich, wenn man während der Studienzeit mit einem gewissen Mangel fertig werden muß, um später nicht mangels dieser Erfahrungen gegenüber sozial schwächer gestellten "abzuheben". Was stellt der Threadersteller sich eigentlich vor? Nach mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossenem Gymnasium ein paar Jahre ohne Druck zu studieren (oder auch nur eingeschriebener Student zu sein)? Wer später einmal (unter anderem auch mit Hilfe eines ordentlichen Studienabschlusses) eine Führungsposition einnimmt, von dem erwartet man auch überdurchschnittliche Fähigkeiten unter schwierigen Bedingungen, da er nicht nur für sich, sondern auch für seine Mitarbeiter verantwortlich ist. Von solchen Leuten muß man auch erwarten können, ein paar Jahre zurückstecken zu können.

Menschenunwürdiges Studentendasein, daß ich nicht lache...:rolleyes:

Labtec schrieb:
Ich gehe in dem Semesterferien 8 Wochen arbeiten und verdiene mir so, was ich über das Jahr so an Ausgaben habe ...
Zum Glück gibt es auch noch Studenten wie Dich und nicht nur verhätschelte Weicheier...
 
Och Gottchen, mir kommen gleich direkt die Tränen.
Der nächste Stundent der mir übern weg läuft bekommt erstmal nen Fünfer in die Hand gedrückt mit der die Woche auch was zu essen hat.
Vergesst die Kinder in Afrika, das wirkliche Leid dieser Welt findet sich in deutschen Studentenheimen.

Wenn ich schon so nen Scheiße wie "Hilfe, ich komm mit 500-600 Euro im Monat nicht aus" höre.
a) Versuchts mal mit ein wenig arbeiten, man braucht nicht die vollen Semesterferien im Bierkoma auf Malle verbingen um menschenwürdig zu leben.
b) man kann einiges durch Synergieeffekte sparen, aber vermutlich ist es menschenunwürdig im Studium noch bei den Eltern zu wohnen um Miete + diverse Folgekosten zu sparen.
c) Ein Azubi bekommt für ne 40-Stunden-Woche nicht selten auch nur 400 Euro raus, wäre doch besser für ihn H4 zu beziehen damit er nich so unwürdig leben muss.

Warum studiert ihr denn ? Höchstwahrscheinlich doch damit ihr später mehr verdient als der Frisör um die Ecke oder sehe ich das falsch ?
Aber ich sehe auch hier ein, dass es schlichtweg unzumutbar ist nachher mit nem Gehalt von 5000 im Monat über viele Jahre hinweg die 10-15k Bafög zurückzuzahlen.
Das Geld wird schlieslich für den 7er BMW gebraucht, wäre ja Menschenverachtend den als erst nach dem 30. Lebensjahr zu fahren wenn man doch studiert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zeiten sind vorbei, in denen ein "Studierter" mit über 5000 im Monat rechnen kann. Frag am besten mal die Sozialwissenschaftler bzw. wenn du dir ein blaues Auge holen willst, erzähl denen genau das, was du schriebst, persönlich. ;) Auch wenn ich deinen Post irgendwo nachvollziehen kann, ist es nicht so einfach alle über einen Kamm zu scheren. Manche beschweren sich da schon zurecht.
 
5000 Euro brutto im Monat als studierter Berufsanfänger? Ich lach mich schlapp! Wo ist der Job, ich fang sofort an, egal was es ist. :D

@Blutschlumpf: don't drink and post. ;)
 
Angebot und Nachfrage. Wenn du was brauchbares Richtung Dipl.Ing/Master hast, dann sollten doch wenigstens 3,5-4k im Monat drin sein, macht über 2k raus, davon hab ich in nem Jahr das Bafög locker abbezahlt oder nicht ?
Wer irgendwelche Geistes"wissenschaften" studiert, der wird halt in der Wirtschaft evtl. nicht gesucht und sollte sich nicht wundern wenn er weniger bekommt.

btw, da ich nicht studiert habe bin ich natürlich nicht so sehr im Thema drin, aber werden in Deutschland nicht auch sowas wie Stipendien an die die wirklich genialen Köpfe vergeben ?

don't drink and post.
Bin nüchtern, ich studiere gerade nicht :evillol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Na das ist doch mal eine realistischere Vorstellung eines Einstiegsgehalts. Und ich gebe Dir ja recht, Studenten verdienen in der Regel mehr als die Friseur-Angestellte, wenn der Student denn einen Job bekommt. Württemberg ist zum Beispiel der beste Platz in Deutschland, wenn man als Ingenieur einen Job will. Allerdings gibt es wiederum so viele Ingenieure, dass viele gar keinen Job bekommen...

Egal. Ich habe in meinem Studium einige Mitstudenten gehabt, die letzten Endes zwar fertig mit dem Studium waren, aber 20k Schulden hatten. Selbst wenn die danach einen Job bekommen, in einem Jahr zahlst Du das nur ab, wenn Du sonst von Luft und Liebe lebst.

Aber "menschenunwürdig" finde ich das jetzt nicht. Ist ja nicht so, dass das unerwartet kommt.
 
Das sind keine Schulden. Das sind Investitionskosten, derren Amortisationsdauern abhängig sind vom Studienfach.
 
Schnickschnack. Bafög ist ein Darlehen und Darlehen sind schuldrechtliche Verträge, also Schulden.
 
#56 war, um deutlich zu machen, dass es sehr wohl einen Unterschied gibt zwischen Schulden für eine Investion oder für einen Konsumartikel. Einige hier ziehen das über einen Kamm, das ist nicht ok.
 
Zurück
Oben