News Itanium 9700: Kittson beendet mit vier Modellen Intels Itanium-Serie

Simon schrieb:
Offensichtlich gibt es noch ein paar Unverbesserliche, die Support bis 2025 haben wollen.
Neben den schon erwähnten vertraglichen Verpflichtungen ggü. HPE, gibt es natürlich Kunden die Itanium-Systeme Einsatz haben und dementsprechend der Plattform verbunden sind. Die wissen natürlich auch, dass Itanium tot ist, aber die Hardware und Software wurden für ein Vermögen angeschafft soll dann eben solange wie möglich überleben. Vor allem die Migration auf eine andere Plattform häufig mit neuer Software wird wegen der teilweise immensen Kosten gescheut.

Du würdest dich wundern wie viele AS/400 bzw. System i noch in der deutschen Industrie im Einsatz sind. Das und Itainium sind Plattformen, die in erster Line nur noch deshalb existieren wie Umstellung auf x86 zu aufwändig ist. Man schleppt sie halt mit solange es irgendwie geht mit. Mit den AS/400-Überbleibseln verdienen sich IBM und die vergleichsweise wenig übrigen COBOL-Entwickler heute eine relativ goldene Nase.
 
Huhu CB-Volker,
was ist eigentlich ein Taram?
...koennte eine Maßeinheit sein :)
 
@strex:

Und wo ist da die Marktreife, wie in vielen anderen Artikel angesprochen wurde ? Du hast schon den Preispunkt gesehen, dafür ist sie im Verhältnis zu der Kapazität einfach viel zu teuer.
 
@TheCadillacMan
Alles berechtigte Einwände, aber das Thema ist ja nun nicht gerade neu. Irgendwann passiert es so oder so und die Lebenserhaltungsmaßnahmen bis an die Grenzen des guten Geschmacks kosten schließlich auch eine Stange Geld.

Und das funktioniert auch nur dort, wo es keinerlei steigende Anforderungen an die Performance gibt, denn in diesem Bereich gab es die letzten Jahre praktisch keinerlei Weiterentwicklung.

Anders im Gegenzug zu System i, wo es aufgrund der Verwandschaft zu System p ja wenigstens eine halbwegs aktuelle Hardware-Basis gibt. Der Vergleich hinkt etwas.
 
Der Itanium war einfach von vorne bis hinten Quatsch. Nicht nur technisch (ich durfte mal ein paar Tage an so einem Ding arbeiten) sondern auch ideologisch... klassischer Fall von Design by committee und zwar von den gleichen Idiotenvereinen die schon vorher Taligent, Project Pink und andere "lets unify Unix" Konzepte an die Wand gefahren hatten.

Grob zusammengefasst:

-Angeblich zuverlässiger aber in der Praxis durch Exotenstatus und unausgegorene Treiber einem hochwertigem x86 unterlegen. Bei uns liefen z.B. viele hochwertige SCSI-Gerätschaften nur unzuverlässig, Tipp vom Support "nehmen sie doch hochwertige und sauteure HP-Lösungen"...

-Angeblich schneller aber dank Schneckenentwicklung bis zur Lieferbarkeit normalerweise nur ein Bruchteil eines hochwertigen x86.

-Angeblich Gesamtkonzepte aber in der Praxis gab es so wenig dafür dass man drumherum immer ein paar andere Systeme stellen musste

-Schweine-Schweine-Schweine-Teuer sobald man mehr als ein Demonstrationssystem wollte

Worin sie zweifellos gut waren:

-Kunden sündhaftteuer an den Dienstleister binden. Gnade Gott demjenigen der von diesem System nicht weg konnte... Das waren einfach nur teure Dongles zum Kundenmelken.

Burn in Hell Itanium.
 
Simon schrieb:
Irgendwann passiert es so oder so und die Lebenserhaltungsmaßnahmen bis an die Grenzen des guten Geschmacks kosten schließlich auch eine Stange Geld.
Und das funktioniert auch nur dort, wo es keinerlei steigende Anforderungen an die Performance gibt, denn in diesem Bereich gab es die letzten Jahre praktisch keinerlei Weiterentwicklung.
Auf einem Itanium-System ist man vermutlich heute noch aus einem oder beiden der folgenden Gründe:
a) Was heute läuft entspricht im wesentlichen noch den Anforderungen. Kleinere Probleme löst man oder arbeitet drumherum.
b) Das Risiko einer Migration wird zu hoch eingeschätzt. Immerhin ist das System ja "Mission Critical" schon weil der Vertrieb das damals so verkauft hat. ;)
Man klammert sich eben an den letzten Strohhalm solange man kann und mancher Verantwortlicher hofft insgeheim, dass das ein Problem für seinen Nachfolger wird. :D

Ich will diese Haltung nicht verteidigen, aber ich kann mir beim besten Willen keinen anderern Grund vorstellen heute noch auf Itanium zu setzen.

Simon schrieb:
Anders im Gegenzug zu System i, wo es aufgrund der Verwandschaft zu System p ja wenigstens eine halbwegs aktuelle Hardware-Basis gibt. Der Vergleich hinkt etwas.
Ja, der Vergleich hinkt etwas (Itanium ist z. B. im Gegensatz zur AS/400 nie so richtig am Markt angekommen), aber die resultierenden Probleme für die Anwender heute sind die gleichen.
Beides sind zumindest im Enterprise-Bereich tote/sterbende Plattformen. Die POWER-Architektur hat immerhin im HPC-Bereich etwas Fuß fassen können aber bei Itanium gibt's halt gar nichts.
Neue Installationen (also nicht Upgrades oder Erweiterungen) wirst von beiden Plattformen heute praktisch nicht finden würde ich behaupten.
 
@Simon

Die Grenze des guten Geschmacks ist meist funktioniert / funktioniert nicht. Solang es funktioniert werden Ausfälle mit nachkaufbarer Hardware kompensiert und wenn skaliert werden muss, werden neue Kisten hinzugestellt. Kurz- bis Mittelfristig ist das viel günstiger als eine Migration auf eine neue Architektur. Solang es keinen anderen zwingenden Grund gibt die Migration vor dem Auslaufen des Supportfenster abzuschließen gibt es betriebswirtschaftlich keinen Grund das Ganze vorzuziehen.
Die Preise für die Migration werden auch nicht größer mit der Zeit. Ob man nun vor 5 Jahren migriert wäre oder es erst in 5 Jahren tut ist egal. In Beiden Fällen hat man einen haufen propritären Kram zu dem man den Quellcode nicht hat oder zumindest Niemand mehr der in der Lage ist zu verstehen. Das wäre vor 5 Jahren ein Clusterfuck und ist es in 5 Jahren auch noch.
Ganz wichtig ist auch, wenn Boni auf kurzfristige Jahresergebnisse beziehen, wird sich Niemand das dicke Ei der MIgration in den relevanten Bewertungszeitraum setzen.
 
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Ich hatte damals als einer der ersten die Ehre, C-Code auf einem Itanium-System zu portieren und weiter dort zu entwickeln. So schlecht war der damals gar nicht.
  • Er konnte zwischen Big- und Little Endian hin und herschalten
  • Er konnte mit nativen PA-RISC und x86-Code umgehen
  • Performancemäßig war er bei float sehr gut, und konnte damals mit den PowerPC durchaus mithalten
  • Der Compiler war gutmütiger als andere
Jedoch war er zu teuer und zu exklusiv, und die Softwareverbreitung fehlte, und die Emulationen waren für den Markt doch zu langsam. Weil wenig diese Dinger kauften, wurde weniger Software portiert, und umgekehrt.

Man sollte ihn nicht schlechter reden, als er wirklich war. Gut, es war nach der 2. Generation schon klar, daß das Kind nix mehr wird, die Zeit und die anderen Prozessoren waren einfach besser.

Übrigens verstehe ich bis heute nicht, das sich das Kack-Little-Endian durchgesetzt hat. :mad: Das hat - außer Intel - kaum keiner mehr verwendet (wenn man vom erfolgreichen MOS Technology 6502 absieht).
 
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PHuV schrieb:
Ich hatte damals als einer der ersten die Ehre, C-Code auf einem Itanium-System zu portieren und weiter dort zu entwickeln. So schlecht war der damals gar nicht.
  • Er konnte zwischen Big- und Little Endian hin und herschalten
  • Er konnte mit nativen PA-RISC und x86-Code umgehen
  • Performancemäßig war er bei float sehr gut, und konnte damals mit den PowerPC durchaus mithalten
  • Der Compiler war gutmütiger als andere


Übrigens verstehe ich bis heute nicht, das sich das Kack-Little-Endian durchgesetzt hat. :mad: Das hat - außer Intel - kaum keiner mehr verwendet (wenn man vom erfolgreichen MOS Technology 6502 absieht).

weil es etwas schneller in manchen bereichen ist:)
dazu hats der marktführer eben als sein ding von den 2 ausgesucht.

vom rein logischen ist big einfacher.

na dann RIP das ding ist ja schon lange durch.
letztes richtiges update wahr 2007?
 
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