News Japanische Wissenschaftler erproben Billard-Computer mit Krabben

@Vaniax

Cern betreibt physikalische Grundlagenforschung im Bereich der subatomaren Teilchen. Das könnte z.B. dafür nützlich werden, die Strukturverkleinerung bei der IT auch dann noch aufrecht zu erhalten, wenn man gegen das bisherige physikalische Limit (wo schlichtweg nicht mehr genug Atome für eine Schaltung da sind) knallt.

Oder es könnte bei der Konstruktion von Quantencomputern helfen. Auch Kernfusion oder bisher unbekannte Methoden das Energieproblem der Erde zu lösen, könnten aus CERN kommen.

DAS sind tatsächlich brauchbare Forschungsergebnisse, die unsere Gesellschaft dauerhaft stabilisieren könnten.

Krabben die so tun als ob sie ein Logikgatter wären, sind nochmal wozu gut?


Das ist die selbe Schiene wie die Frage, ob man seine Rechenleistung lieber SETI@Home oder Folding@Home zur Verfügung stellen sollte.

Wenn SETI@Home Erfolg hat, wissen wir, dass es irgendwo im Universum noch intelligentes Leben gibt. Leben das so unvorstellbar weit entfernt ist, dass wir es ohne eine Methode schneller als das Licht zu reisen, niemals erreichen können.
Sinn für die Gesellschaft: quasi null.

Wenn Folding@Home Erfolg hat, werden Erkenntnisse gewonnen, die dabei helfen könnten, Durchbrüche in der Medizin zu erzielen. Es könnte die Heilung bis dato unheilbarer Erkrankungen ermöglichen.
Sinn für die Gesellschaft: enorm.

Und zum Glück hat Folding@Home mittlerweile erheblich mehr Rechenleistung zur Verfügung als SETI.
 
Vielleicht ist die News auch ein Fake, erforscht werden soll die Reaktion der Bevölkerung in Foren wie diesem.
 
Soweit mir bekannt ist, ist das kein Fake.

Ob diese Forschung je zu irgendwas nützlich sein wird: ich weiß es nicht, die Zeit wird es zeigen. Allerdings meine ich mich erinnern zu können, dass schon öfters Dinge als völlig sinnfrei gebrandmarkt wurden, nur um dann Jahrzehnte später doch für etwas zu taugen.
 
dgschrei schrieb:
Wenn Folding@Home Erfolg hat, werden Erkenntnisse gewonnen, die dabei helfen könnten, Durchbrüche in der Medizin zu erzielen. Es könnte die Heilung bis dato unheilbarer Erkrankungen ermöglichen.
Sinn für die Gesellschaft: enorm.

Überbevölkerung, Überalterung, Unterversorgung. Nutzen für die Menschheit: quasi null ;)
 
dgschrei schrieb:
Krabben die so tun als ob sie ein Logikgatter wären, sind nochmal wozu gut?
Dass du in das Paper mal reinschaust, ist zu viel verlangt? Das Forschungsthema gehört zum Gebiet "organic computing" und klingt für mich auf Anhieb recht interessant, auch wenn ich dir mangels weiteren Wissens keine direkten Anwendungsfelder nennen kann. Jedenfalls maße ich mir nicht an, auf Grundlage eines kleinen Artikels Forschungsprojekte zu beurteilen, aber manche sind da halt mehr von sich überzeugt.

dgschrei schrieb:
Wenn SETI@Home Erfolg hat, wissen wir, dass es irgendwo im Universum noch intelligentes Leben gibt. Leben das so unvorstellbar weit entfernt ist, dass wir es ohne eine Methode schneller als das Licht zu reisen, niemals erreichen können.
Sinn für die Gesellschaft: quasi null.
Allein das Wissen über die Existenz weiterer Zivilisationen wäre doch ein Meilenstein der Astronomie (wenn ich gleich schreibe "... der Menschheitsgeschichte", klingt es zu pathetisch). Zudem hätte eine solche Nachricht auch einen Inhalt, mit dem man sich beschäftigen könnte. Wenn dich das alles kalt lässt – schade. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Worte. Warum umständlich, wenn es auch einfach geht. Statt ein Programm zu konstruieren, dass die Schwärme simuliert, kann man doch gleich die Krabben nehmen :)
 
PW-toXic schrieb:
Mir scheint dieses Forum ist von lauter Doktoranten und Professoren unterlaufen die mit ihrer Sachkenntnis den Sinn und Zweck einer Grundlagenforschung hervorsehen können.

Respekt. Ich habe dieses Forum unterschätzt.
Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, das hier "Grundlagenforschung" zu nennen?
Mit Forschung hat das nicht viel zu tun.
Das ist eher im Gebiet "Kunst", "Proof of Concept" oder "Bastelei/Spielerei" anzusiedeln.
Ist wie gesagt eher vergleichbar mit voll automatisierten Monsterfallen oder Piston-Aufzügen in Minecraft.

Ich find's echt lächerlich, wie sich einige hier aufspielen mit ihrem möchtegern offenen Gehabe, nur weil jemand dieses Experiment als Grundlagenforschung bezeichnet.
 
was soll das für eine Grundlagenforschung sein?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass in Zukunft in unseren Computern keine Krabben verbaut sind.

es wurde doch nur die Reaktion dieser Krabbenschwärme beobachtet.
Da ist doch nichts neues dran.
Meeresforscher machen das seid Jahrzehnten wenn nicht sogar Jahrhunderten.
 
PW-toXic schrieb:
Mir scheint dieses Forum ist von lauter Doktoranten und Professoren unterlaufen die mit ihrer Sachkenntnis den Sinn und Zweck einer Grundlagenforschung hervorsehen können.

Respekt. Ich habe dieses Forum unterschätzt.

Das musste ich mir auch die ganze Zeit denken.
Aber wers nicht besser weiß, darf ja seine Meinung hier kund tun...
 
Konti schrieb:
Ist wie gesagt eher vergleichbar mit voll automatisierten Monsterfallen oder Piston-Aufzügen in Minecraft.


Total. Tiere mit einem gewissem Maß an freiem Willen, die auf äußere Reize reagieren und deren genaue Antriebsmotivation man nicht kennt mit einem Stückchen Computercode zu vergleichen, der, wenn einmal bekannt, stets zu 100% korrekt vorausgesagt werden kann, macht sehr viel Sinn.
Der praktische Nutzen eines solchen "Krabbencomputers" mag gegen Null gehen, jedoch könnten aus den Versuchen interessante Erkenntnisse gewonnen werden. Das lustige an solchen Erkenntnisse ist, dass man vorher nicht weiß, das man sie gewinnen wird. So ist das leider mit Forschung.
Man könnte auch sagen "Doing reasearch is like a box of chocolate ... "
 
dgschrei schrieb:
(...)
Das klingt für mich ehrlich gesagt mal wieder nach einer "Forschung" die das Geld das in sie gesteckt wird nicht wert ist.

Ganz neutral gesagt ohne irgendetwas oder irgendjemanden verteidigen zu wollen: manche Wege muss man erst gehen, um hinterher dann sagen zu können, dass sie es nicht wert waren. Und dann bleibt immerhin noch diese Erkenntnis übrig und man weiß schon mal wie es nicht geht.

Über Sinn oder Unsinn so mancher Forschung lässt sich streiten, und ob einem Antrag stattgegeben wird oder nicht hängt auch sehr stark davon ab wieviel Geld da ist, wieviele andere Projekte auch gerne was abhaben würden, und wie gut der Antrag geschrieben wurde. Aber bei allem was keinen unmittelbaren (technischen) Nutzen hat gleich zu schreien "omg wtf brauchen wir nie!" ist auch etwas kurzsichtig, es werden sicherlich genügend Projekte gefördert, deren Ergebnisse erst in vielen Jahren nützlich sein werden, aber dann ist es gut, dass sich schon mal jemand die Arbeit gemacht hat. Da jedoch niemand in die Zukunft schauen kann ist es schwer jetzt schon zu sagen welche Forschung sich als "sinnvoll" erweisen wird und welche nicht.

Dass auch in der Forschung Geld verschwendet wird sollte jedoch klar sein, so wie halt überall wo Leute Geld ausgeben dürfen das ihnen nicht gehört und für das sie nicht wirklich verantwortlich sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus dieser "Forschung" kann man allenfalls etwas über Krabben lernen.
Man muss schon arg wissenschaftsfern sein, um zu glauben, aus so einem lustigen Experiment würde sich irgendein Nutzen für "Berechnungsmodi auf biologischer Basis" ergeben.

Diese geheuchelte pseudo-wissenschaftliche Offenheit geht mir echt gegen Strich.
 
Konti schrieb:
Man muss schon arg wissenschaftsfern sein, um zu glauben, aus so einem lustigen Experiment würde sich irgendein Nutzen für "Berechnungsmodi auf biologischer Basis" ergeben.

Das ist deine Meinung - das Vorhandensein der Studie (immerhin geleitet von zwei Professoren) wiegt aber schwerer. Insofern ist es logischer, so lange von einer Relevanz der Studie auszugehen, bis diese eindeutig widerlegt wird.
 
Hier denken aber viele ziemlich kurz.

Aus Sicht der Informatik, im Speziellen über intelligente Systeme, ist das Verhalten sehr interessant. Aus dieser Studie wird ersichtlich, dass sich zumindest in diesem Fall die Bewegungen der Tiere auf mathematische Regeln abbilden lassen.

Man nutzt diese Kenntnis dafür, Roboter und KIs lebensechter wirken zu lassen.
zB die Google-Suche-KI versucht immer möglichst relevante Dinge zum Suchwort zu finden. Dabei muss sie darauf achten, wie Menschen Relevanz definieren (und das tut jeder Mensch bei jedem Suchwort, Situation und Erfahrungen ein wenig anders), und nicht wie es die Logik vorschreibt.
 
mmmhm...wären die Erkenntnisse dieses Projekts von Wissenschaftlern aus, beispielsweise, Kasachstan veröffentlicht worden, wäre die Resonanz sicher nicht so negativ und man hätte ihnen sicher eine größere Wertschätzung beigebracht...

Den Wert solcher Forschung kann und will ich nicht abschätzen, geschweige denn werten, doch steht die Frage im Raum, ob selbige Forschung nicht hauptsächlich; ähnlich wie bei Japans durchaus zweifelhafter "Walforschung"; dem Zwecke dient, dem geneigten Konsumenten jene Versuchsobjekte schneller und effizienter zwischen die Eßstäbchen zu befördern.

Aber auch wir fischen die Meere leer, rotten täglich Arten aus, ohne das wir von ihrer Existenz wussten....hauptsache, alles was wir haben wollen, ist auch verfügbar.

Zitat"Wer also ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."Zitat aus

Zum Thema "Folding@home vs Seti@home":

Ich denke, beide Projekte haben ihre Sinnhaftigkeit.
Keiner von uns möchte an einer unheilbaren Krankheit zu Grunde gehen, völlig klar. Ob es allerdings für unsere Bioshäre sinnvoll ist, das wir uns noch weiter exponentiell vermehren und auch noch länger als unsere biologische "Halbwertzeit" in ihr verweilen, ziehe ich in Zweifel.

Die Suche nach lebensfreundlichen Planeten ausserhalb unseres Universums hat für mich persönlich natürlich keine Relevanz, da ich sicher schon das Zeitliche gesegnet habe, bevor die Reise losgeht.^^
Aber sollte die Menschheit (und sicher 99,99% der derzeitgen Arten) wider besseren Wissens nicht durch einen Meteoriteneinschlag oder eine sonstige planetare Katatrophe ausgelöscht werden, wird unsere Sonne früher oder später alles Leben in unserem Sonnensystem unmöglich machen, somit macht die Suche nach einer neuen Heimat durchaus Sinn, auch wenn die Frage nach der Erreichbarkeit derzeit jeglichen Machbarkeitsrahmen sprengt. Aber dafür gibts ja Wissenschaftler.^^

Seti bedient auch noch eine viel ältere Suche....sind wir alleine im Universum...hat die Physik ( und ich glaube stark an die physikalischen Grundgesetze, auch wenn wir sie sicher noch nicht alle kennen) mehr als nur einmal das "Wunder des Lebens" entfesselt.

MfG

Cyber
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe diese Ergebnisse auch positiv. Sobald das nämlich genannte Verhalten der Krabben hier erstmal wissenschaftlich erkannt und dokumentiert wurde, ist nämlich die nächste Frage, ob es nicht häufiger in der Natur vorkommt, zB. bei kleineren Lebewesen wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Einzellern. Und falls das auch festgestellt würde, könnte man mit diesen Kleinstlebewesen möglicherweise organische Schaltkreise herstellen.

Kommentare wie "ich geh mal eben den PC füttern" mögen dann zwar nicht ganz weit hergeholt sein, aber dennoch sinnfrei. Total sinnloser Schrott sind die Forschungsergebnisse jedenfalls nicht, und auch keine Geldverschwendung.

Bis Grundlagenforschungsergebnisse in der Anwendung ankommen, vergehen gern mal ein paar Jahrzehnte, aber wenn dann doch irgendwann Kleinstlebewesen mit ihrem vorhersehbarem Verhalten Signale erzeugen/zeigen können, und daraus ein supergünstiger, billig reproduzierbarer Computer entsteht, staunen dann doch alle. Gezüchtet für 50 Cent in der Petrischale innerhalb weniger Wochen.

Wie auch immer, ich sag ja nicht dass es so kommen muss, aber blöd wäre der, der diese Untersuchung verdammt und als dummen Sch******** abstempelt - sollen die doch lieber Geld sparen und äääh..... ja, was denn genau machen?

;)

Gute Nacht - war ein interessanter Bericht und amüsante Kommentare, positiv wie negativ :)
 
Da wird es noch ernster, wenn der Computer einen Virus hat.

Generell verstehe ich die ablehnende Haltung hier nicht ganz bzw. fehlt mir hier die Substanz, warum die Forschung sinnlos sein soll. Wenn ich die Fantasie mal etwas schweifen lasse, dann werden aus den Krebsen z.B. Bakterien, die schon deutlich kleiner sind. Dann gebe ich noch etwas Gen-Forschung hinzu und erschaffe eine Bakterien-Art, welche sich von den vorhanden Rohstoffen am Einsatzort ernähren kann.
Der reduzierte Energiebedarf dürfte sicherlich so manches Vorhaben erleichtern. Immerhin ist unsere Zivilisation ja schon mehr abhängig vom Strom, als vom Öl. Den heimischen PC mag es vielleicht nicht ersetzen, aber nicht immer hat man ja den Vorteil, dass die Steckdose in jeder Ecke lauert.
 
karlknall schrieb:
Komplettzitat entfernt *klick*

Wenn das der Fall ist bekommt ein Virus eine völlig neue Bedeutung, die Idee gibts schon ne Weile bei Star Trek Voyager z.B. haben sie Gelpacks um den Computer zu steuern.


Achja das Geld könnte man ähmmm mir schenken :) :king:
 
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Fu Manchu schrieb:
Billiard - englisch
Billard - deutsch
Jetzt ist die Frage, wurde der englische Begriff verwendet oder der Deutsche?
Es werden beide Schreibweisen verwendet, die eine in der Überschrift, die andere vermehrt im Text.

Vielleicht wäre es schön, wenn man sich einfach auf EINE Schreibweise festlegt, dann gibt's auch weniger Verwirrungen.
Da es sich hierbei offensichtlich um eine (erstmals) amerikanische Definition des Begriffes handelt, würde ich rein vom Gefühl her auch durchweg die englische Schreibweise im Artikel (und in der Überschrift) verwenden.

Davon ganz abgesehen:
dgschrei schrieb:
Rechtschreibung hin oder her, die eigentlich Frage ist doch eher: Was hat die Menschheit bitte davon, wenn man Krabben dazu missbraucht, sie die Elektronen in einem Logikgatter spielen zu lassen?
Das klingt für mich ehrlich gesagt mal wieder nach einer "Forschung" die das Geld das in sie gesteckt wird nicht wert ist.
Das kann ich nur unterstreichen!
Was um alles in der Welt treibt Menschen eigentlich dazu, solch einen Quatsch mit Tieren (und seien sie "auf den ersten Blick" noch so primitiv - was sie ja offensichtlich garnicht sein können) zu treiben?

Die Jungs in Kobe haben Mitte der 90er anscheinend nicht genug gelitten und brauchen wohl bald mal wieder ein kleines Beben zum "Wachrütteln"... ohne Worte!

Cya, Mäxl
 
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