BloodRocks schrieb:
Ich bin nicht "trotzig", sondern standhaft.
Du liest gar nicht richtig. Es geht explizit nicht darum, das man einfach dem blind folgt was einem gesagt wird. Das Gesagte aber einfach als Quatsch abzutun (obwohl man das selber offensichtlich gar nicht beurteilen kann) ist eine völlig andere Geschichte.
Zum übrigen: Ich glaube, ich habe alles dazu gesagt und dem gibt es nichts hinzuzufügen. Was Du daraus machst, bleibt freilich Dir überlassen.
###Zaunpfahl### schrieb:
Und man sollte auch mal "dumme" Anfängerfragen fragen dürfen meiner Meinung nach. So ein Buch kann schlecht auf Verständnisfragen antworten.
Absolut richtig. Das ist aber gar nicht der Punkt.
Ich bleib jetzt mal bei Buch. Es muss kein Buch sein sondern kann auch was anderes sein, aber machen wir einfach mal so damit wir ein Begriff haben.
Also ich mach das so: Wenn ich mir was aneignen will dann schnapp ich mir ein Buch mit den Grundlagen. Dabei kann es natürlich passieren, das was unklar bleibt. Allerdings hab ich ja schon was gelesen, was mich auch in die Lage versetzt die Frage spezifisch und auf den unklaren Aspekt begrenzt zu stellen. Oder ich stelle halt dar wie ich es verstanden hab und bitte um Feedback, ob das denn so korrekt sei.
Hier entsteht aber eher der Eindruck, das der Threadersteller zu faul ist sich in die Grundlagen einzuarbeiten und lieber schnell mal eben im Forum nachfragt.
Was ansich ja schon eine Dreistigkeit ist, weil es den Antwortenden (die das ja freiwillig und unentgeltlich tun) mehr Zeit/Aufwand abverlangt, als nötig wäre. Und sich das dann auch noch so zurecht zu legen a-la "Ja selbst schuld, wenn die das machen. Das müssen die ja nicht".
Das ist ansich schon ein fragwürdiger move, aber ok. Da sag ich noch gar nichts zu.
Als nächstes werden sogar gute und teilweise recht ausführliche Erklärungen gebracht.
Sich dann aber noch obendrein als das arme Opfer hinzustellen was hier von den "arroganten Profis" nieder gemacht wird, das geht mir dann doch ein Schritt zu weit.
Ich hab Verständnis für Anfängerprobleme und der Frust der sich manchmal daraus ergibt. Das taugt aber nicht dafür die Prinzipien des Miteinanders über Bord zu werfen. Da sollte man dann doch darauf hinweisen.
Mich würde ja mal interessieren, wie er im echten Leben ist. Ob er da auch so mit seinen Mitmenschen umgeht. Aber vermutlich ist er da wesentlich zurückhaltender und riskiert da keine große Fresse so wie hier.
###Zaunpfahl### schrieb:
Was ich immer predige OO Programmierung ist für Anfänger nicht besonders gut, weil es mehr Fragen aufwirft als es beantwortet.
Da ist was dran. Es ist schon so, das Du bei Java relativ viel mitschleppen musst was Du im ersten Schritt eigentlich gar nicht brauchst und es zunächst nur Ballast ist.
Wobei ich nicht weiß, wie stark das letztlich wirklich für eine Rolle spielt.
Zu dem was wir früher hatten ist Java ja der reinste Spaziergang und das hat auch geklappt. Und da gabs kein Google, weils noch kein Internet gab. Wenn Du also Informationen wolltest musstest Du in die Bibliothek gehen, wo jetzt aber der Bücherbestand zu dem Thema auch eher bescheiden war.
Du konntest auch sonst niemanden fragen, weil Du weit und breit der einzige warst der überhaupt nur Berührungspunkte mit dem Thema hatte.
Wobei ich echt am überlegen bin, ob es früher wirklich schwieriger war und nicht sogar einfacher. Ja. Die Möglichkeiten und Informationsangebote waren begrenzt. Aber heute ist man einer wahren Informationsflut ausgesetzt wo man eher das Problem hat das für sich passende zu finden.
Ich kann mich noch erinnern, das ich Bücher verschlungen und teilweise mehrfach gelesen hab weil mit jedem Wissenslevel konnte man neue Aspekte rausholen. Da man bei Unklarheiten nicht einfach nachfragen konnte, musste man sich selbst mit dem Problem auseinander setzen. Das hat auch dazu geführt, das man ein viel tieferes Verständnis von gewissen Dingen bekommen hat weil man halt gezwungen war es ganz genau zu durchdenken.
Man muss aber auch sagen, das habe ich halt so gemacht weils keine andere Möglichkeit gab. Wäre das im hier und heute gewesen wäre das mit Sicherheit anders gelaufen.
Das macht es aber vielleicht auch so wichtig, diese Erfahrung zu teilen. Weil man heute nicht mehr von allein da rein rutscht. Der übliche Weg ist heutzutage nun mal zu googlen, sich durch Apps zu klicken und sich Youtube-Videos reinzuziehen.
Deswegen finde ich es wichtig dazu ein Gegengewicht zu haben. Zu sagen, wie man Dinge noch angehen kann. Der Weg ist vielleicht nicht so spektakulär und wirkt mühsam und ist möglicherweise für Dich auch gar nicht geeignet. Aber einfach mal zu sagen: "Gibt andere Wege und guck es Dir wenigstens mal an, selbst wenn Du es am Ende nicht machst." finde ich schon nicht völlig verkehrt und wichtiger als nun die Entscheidung, welche Sprache man nehmen sollte und ähnliches.
Denn, und das ist eine Erfahrung die jeder von euch schon mal gemacht hat, die besten Ideen für eine Problemlösung sind bei nicht dadurch gekommen indem ich irgendwie recherchiert habe oder sowas. Meistens war ich da nicht mal in der Nähe eines Computers. Aber die Knobelei arbeitet im Hinterkopf irgendwie weiter und irgendwann kommt dann quasi aus dem Nichts die zündende Idee oder auch die Erkenntnis über irgendwas, was man partout nicht verstehen wollte. Aber dafür muss man dem Geist (das klingt jetzt höher aufgehängt als es ist) auch den nötigen Raum geben. Das passiert einem nicht, wenn man pausenlos irgendwelchen Google-Links hinterher jagt. Das vernebelt eher die Sicht weil man zu viel mit Dingen konfrontiert wird, die man eigentlich gar nicht braucht.
Gebt euch Zeit. Nicht einfach nur Zeit investieren um des Zeitinvestieren willens so nach dem Motto "Viel hilft viel", sondern quality-time, wie man heutzutage so schön sagt. Und die besteht ganz viel aus Reflexion.