Jobwechsel ja nein - was würdet ihr tun?

Pacman0811 schrieb:
Auf der anderen Seite will ich denen hier ungern vor den Kopf stoßen, da ich sie dann ziemlich im Stich lassen werde.
Ganz ehrlich, ich stand letztes Jahr vor ner ziemlich ähnlichen Situation. Nicht der reinzige Mitarbeiter in der Technik, aber fachlich mit einer der wichtigsten. Die Kollegen waren auch ein Grund warum ich es jetzt 5 Jahre in der Bude ausgehalten hab.

Probleme mit der GF sind da an der Tagesordnung, auch immer noch n halbes Jahr nachdem ich weg bin und es ne massive Personalfluktuation gab. Ich bin unglaublich froh da raus zu sein. Ich versteh zwar deinen Gedanken mit Kollegen im Stich lassen etc, aber ganz ehrlich, das ist im Prinzip nicht dein Problem.

Die Anzahl Mitarbeiter und effektiv der einzige der sich darum kümmern darf (du musst ja auch Urlaub, Krankheit etc. mit bedenken) ist für mich ein riesen NoGo. Selbst bei ner 10 MA Firma würde ich das nicht mehr mitmachen, die sollen sich lieber n Dienstleister suchen.

Wenn du n Angebot vorliegen hast und das besser ist, dann nimm das. Ich bin bei meinem alten AG (Dienstleister) raus mit noch >300h im Plus, hab mir jetzt n halbes Jahr interne IT angeschaut und geh jetzt aufgrund von Firmenstruktur und co. wieder zu nem anderen Dienstleister. Von den Karrierechancen mal ganz abgesehen hab ich mit der nächsten Stelle mein Gehalt im Vergleich zum ersten Dienstleister fast verdoppelt.
 
Manche Unternehmen machen einem dann ein schlechtes Gewissen usw. Sollen sie doch. Das ist wie hier schon erwähnt keine Ehe.

Die meisten Firmen hätten auch kein Problem damit einen zu entlassen wenn es ernst wird. Da biste dann auch meist schneller weg.

Hatte das auch in einer kleinen Firma, da hat mein Weggang auch ein Riesen Loch hinterlassen, (was ich zuvor selbst schon gesehen habe), aber das ist:

a) nicht dein Problem
b) geht es immer irgendwie weiter für die Firma.

Und von den "ach so tollen" Kollegen haben sich die wenigsten nach 1,5 Jahren überhaupt mal gemeldet oder sowas. Nur mein Kollege mit dem ich damals dort gelernt habe und der übrigens letzte Woche auch dort gekündigt hat, hat sich öfter mal gemeldet.

Du bist dort schneller vergessen als du glaubst. Egal wie gut deine Leistungen waren, so ist die Arbeitswelt.
 
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Kann man so und so sehen. Hängt auch sehr viel davon ab, wie die Rückendeckung der GF aussieht. So könnte er sich massiv fortbilden, muss verschiedene Felder beackern und lernt zwangsläufig sehr viel. Dazu braucht man Budget für Schulung und externe Berater, die einem das Ganze erklären damit man nicht alles von der Pike auf Durchkauen muss.

Dsgvo ist immer ein Thema aber niemals ein (reines) IT Thema.

Pacman0811 schrieb:
Stimme ich Dir auch zu. Man erhält dazu ja noch weitere Einblicke in andere Bereiche und verliert das bestehende Wissen ja nicht. Win-Win. :-)
Wenn man zu schnell wechselt bekommt man keine tiefen Einblicke.

Ich kenne das gerade aus LinkedIn, da wird propagiert, dass viele Wechsel ja voll okay sind. Vor allem von den inflationär auftretenden Karriere Coaches die selber am Wechsel verdienen wollen.

Aber es steht und fällt mit der Rückendeckung und dem Budget. Da muss einfach viel ausgelagert werden sonst klappt das nicht. Neuer AV .. Windows 365 mit Defender.
 
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Wenn es dir prinzipiell in der Firma gefällt, kannst du als ersten Schritt auf die GF zugehen und die beiden Probleme beim Namen nennen: mehr Gehalt und mehr Personal. Wenn dann nicht mehr als Ausflüchte kommen weißt du wohin die Reise geht.
 
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Man sollte aber bedenken das mehr Geld nur kurzfristig glücklich macht. Man gewöhnt sich da schnell dran und dann kommt der alte Frust wieder. Man sollte da vllt noch mehr fordern außer nur mehr Geld und Personal. (sofern möglich)
 
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Cokocool schrieb:
Learning-on-the-job/Projekte/Erfahrung > formale Weiterbildung/Zertifikate (YMMV)
Hängt von der Stelle ab! Als Programmierer sieht es anders aus. als wenn du dich als Systemadministrator bewirbst. Da überlegt sich der Arbeitgeber schnell, ob er Zeit und Geld in einen Mitarbeiter investiert, ihm ein umfangreiches Onboarding + Schulungen bezahlt, wenn er vermutlich in 1-2 Jahren wieder woanders geht.

Wenn man Erfahrungen sammeln will, kann man sich gleich bei Adesso oder Computacenter bewerben, da wird man auch von Projekt zu Projekt durch Firmen gescheucht und bekommt wenigstens gute Bezahlung und die nötigen Schulungen mit einem umfangreichen Bildungsprogramm.
https://www.adesso.de/adesso-de/ade...ickeln/weiterbilden/schulungskatalog-2022.pdf
 
Lezek schrieb:
Wenn es dir prinzipiell in der Firma gefällt, kannst du als ersten Schritt auf die GF zugehen und die beiden Probleme beim Namen nennen: mehr Gehalt und mehr Personal. Wenn dann nicht mehr als Ausflüchte kommen weißt du wohin die Reise geht.
Ich vermute jetzt einfach mal, das man da in der Firma mit der Anzahl MA und einem ITler eh von ausgehen kann...da würde ich mir der bisherigen Erfahrung nach keine großen Hoffnungen machen. Dafür klingt das alles imho deutlich zu negativ.
 
Pacman0811 schrieb:
Mit 35 soll der Lebenslauf für mich nämlich eher mit Zertifikaten oder Weiterbildungen bestückt sein und nicht haufenweise Arbeitgeber... zumindest ist das meine Ansicht.
Wobei je nach Bereich Zertifikate usw auch ziemlich egal sind.

Zertifikate sind halt eine andere Möglichkeit Kompetenz zu beweisen. Das hilft einem vor allem am Anfang der Karriere und natürlich gibt es auch Bereiche eines einfach Pflicht ist. Bei Security Themen ist es auch nicht schlecht.

Es ist aber auch vollkommen ok, wenn man Projekte gestemmt hat. Das zeigt auch das man etwas kann.
 
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uincom schrieb:
Anderer Gedanke: Lass dir nen geilen Titel geben "Leiter IT" oder so und mach das 1 Jahr mit. Mit dem Titel im Lebenslauf öffnen sich viele Türen.
Also wenn er sich bei mir so vorstellen würde, würde ich erst mal innerlich laut lachen und dann abklopfen ob er nicht extrem viel extern steuern musste. Aber nen riesen negatives Vorzeichen wäre da, wenn er kein Personal hat.

Was man sich definitiv auch klar machen muss ist das man allein total eingeht meiner Meinung nach. Wenn du niemanden hast der dir Kontra gibt und mit dem du dich reiben kannst, dann schwimmt du nur in deiner eigenen Sauce. Das ist extrem gefährlich und sollte man unter allen Umständen vermeiden. Da kommt einfach meiner Meinung nach nichts gutes bei Rum.
 
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Wechseln. Punkt.
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brettler schrieb:
Und von den "ach so tollen" Kollegen haben sich die wenigsten nach 1,5 Jahren überhaupt mal gemeldet
Jupp. Bis vor 15 Jahren, als man noch zwangsweise alle MA in Büros gesammelt hat, war ein gutes Arbeitsklima sehr wichtig. Inzwischen ist das fast bedeutungslos - und ich bedauere das sehr. Ich habe diese "verschwörerische Verbundenheit" sehr gemocht... aber die Zeiten ändern sich. Es gibt ja auch kaum noch Fälle, in denen man mehr als ein paar Jahre mit jemandem zusammenarbeitet.

Jahrzehnte alte Teams in gleicher Zusammenstellung sind so was von 80er.

Heute sollte der Kollegenkreis keine Rolle mehr bei den eigenen Entscheidungen spielen. Wenn es gut läuft, ist das ein Plus. Mehr nicht.
 
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Heute sollte der Kollegenkreis keine Rolle mehr bei den eigenen Entscheidungen spielen. Wenn es gut läuft, ist das ein Plus. Mehr nicht.

Genauso sieht es aus.

Es mag sowas vllt noch geben in kleineren Handwerksbetrieben, oder inhabergeführten Unternehmen, wo dem Inhaber nicht alles egal ist. Aber letztendlich verbringt man da nur knapp 8 H und dann beginnt das Privatleben.

Trennungen gehören dazu, wie früher in der Schule als es auf weiterführende Schulen ging und ein Teil zurückblieb... Und es spricht ja nix dagegen mit den alten Kollegen freundschaftlich weiter Kontakt zu haben

Nach jetzt 1,5 Jahren kennt man in meiner alten Firma sicher den Namen schon nicht mehr bzw. "haben wir den eh nciht gebraucht".

Und welcher gute "Kollege" verzichtet schon auf ein besseres Angebot zugunsten von anderen? Das ist eher selten.

Wir waren bei meinem alten AG auch früher so eine Art "Gang". Aber es sind immer mehr gegangen, weil die Bedingungen so schlecht waren. Dadurch ging der Zussammenhalt dann auch irgendwann verloren.
 
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Danke noch einmal, auch an alle diejenigen, die jetzt zusätzlich weiteren Input gaben.

Ich habe meinen Entschluss gefasst. Die Bewerbung wird in den nächsten Tagen getippt und dann wird das beobachtet.
Leider habe ich eine recht bescheidene Kündigungsfrist, aber das ist zweitrangig.
 
Leider habe ich eine recht bescheidene Kündigungsfrist, aber das ist zweitrangig

Sehr kurz oder sehr lange? Oder wie meinst du das..

Man könnte mit einem Aufhebungsvertrag arbeiten, wobei da natürlich der AG zustimmen muss. Ansonsten geht auch die Zeit der Kündigungsfrist rum, und auch schlechte AG haben dann meist kein Interesse daran einen zu ärgern, weil sie ja die Folgen kennn
 
Naja eher lang - zumindest im Vergleich zur gesetzlichen Kündigungsfrist.
3 Monate zum Quartalsende.
 
Naja, so lang ist es jetzt nicht wenn man zum richtigen Zeitpunkt kündigt. Aber klar Wenn's dumm läuft ist es lange..
 
In so einem Fall bietet es sich natürlich an, vorher zu "planen" und Urlaub und Stunden aufzusparen, aber das geht natürlich nicht immer.

Da muss man eben leider durch wenn es keinen Aufhebungsvertrag gibt.
 
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Skysnake schrieb:
Naja, so lang ist es jetzt nicht wenn man zum richtigen Zeitpunkt kündigt.
Die gesetzliche Kündigungsfrist liegt bei 4 Wochen zum Monatsende und verlängert sich normalerweise nur je nach Betriebszugehörigkeit um weitere Monate, wenn die Kündigung von Seiten des Arbeitsgebers erfolgt. Die drei Monate zum Quartalsende, sind da schon im Vergleich ziemlich lang.

Du darfst ja nicht vergessen, dass auch der Bewerbungsprozess einige Zeit dauert und normalerweise würdest du nicht kündigen, bevor du nicht einen neuen Arbeitsvertrag in den Händen hältst. Wenn der neue Arbeitgeber eine Stelle möglichst schnell besetzt haben will, ergeben sich mit einer solchen Kündigungsfrist für dich enorme Nachteile.

Auf "gut Glück" kannst du natürlich schon vorher kündigen, nur wenn du Pech hast und deine Wunschstelle nicht bekommst, stehst du blöd da und kriegst nicht einmal Arbeitslosengeld.
 
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Ja genau.. Daher wäre jetzt halt theoretisch der günstigste Zeitpunkt, noch diesen Monat etwas Neues zu haben, damit ich zum Jahreswechsel beim neuen AG wäre.
Aber dafür müsste ich nun erst einmal einen Bewerbungsprozess einleiten. Bisher war "alles" vielleicht nicht spekuliert, sondern eher theoretischer Natur.

Dieses Wochenende werde ich den Schriftverkehr beginnen und dann schauen, wohin die Wege führen.

Wenn ich dort keine Zukunft hätte, würde ich bei einer regional ansässigen Firma ebenfalls eine Möglichkeit haben. Die werben mit 100 % HO, 36 Urlaubstage, 36 Stunden, einem stetig wachsenden Gehalt. Wäre aber ehrlich gesagt eher meine Zweit- oder gar Drittwahl.

Bei Xing wird man ja auch wöchentlich mit Nachrichten und möglichen Angeboten bombardiert.

Das ist der "Vorteil", in solch einer Branche ansässig zu sein. :-)
 
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