News Jubiläum: 40 Jahre E-Mail in Deutschland

Aslo schrieb:
Und wir haben immer noch Kunden, die telefonisch reservieren, weil sie kein Internet/e-mail haben…
I have welcher Branche? Schon merkwürdig oder die Leute sind sehr alt...
 
Aslo schrieb:
wir haben immer noch Kunden, die telefonisch reservieren, weil sie kein Internet/e-mail haben…
Email gilt als unzuverlässig, sowohl in technischer, als auch in menschlicher Hinsicht.

1. Da es ein offener Standard ist, haben sich Erweiterungen wie "Übermittlungsbestätigung" oder "Empfangsbestätigung" niemals richtig durchsetzen können und werden teilweise sogar missbraucht und geblockt.
2. Ob und wann eine Mail bearbeitet wird, steht bei solchen Systemen immer in den Sternen.

Die Konsequenz davon ist letztlich, selbst wenn man Zugang zu Mail hat, wird trotzdem öfter lieber das Telefon genommen. Da kann man sein Anliegen genauer erklären, bekommt mit etwas Glück tatsächlich zeitnah einen Mitarbeiter zu sprechen und das Anliegen wird zumindest erfasst. Da hier allerdings versucht wird immer mehr Hürden aufzulegen und externe Callcenter beauftragt werden, wird auch das in der üblichen Servicewüste immer schwieriger.

Die Mail an sich kann dazu natürlich nichts, aber der Umgang mit Mails ist leider immer so eine Sache. Für unbedarfte Anwender ist das ein reiner "Spamkasten", über das so ziemlich gar nichts "wichtiges" abgehandelt wird.
 
Zornica schrieb:
man merkt, dass email aus einer anderen Zeit stammt, weil es ein offener Standard ist und man nicht gezwungen ist irgendeinen proprietären scheiß zu nutzen
Heutzutage undenkbar
Und es, aufgrund der Kompatibilität/Zugänglichkeit, per Design unfassbar unsicher ist :D
 
Meine erste E-Mail Adresse hab ich von der Uni bekommen, 1994 und der Zugang lief über Telnet. So richtig was anfangen konnte man damit aber noch nicht, weil ja kaum jemand sonst eine Adresse hatte und selbst die Uni-Freunde hatten nur teilweise eine Adresse (man musste die aufwendig beantragen) und kaum einer einen Zugang zu Hause.
 
Ich sage immer "E-Mail ist mein soziales Netzwerk". Jeder in der Familie weiß, dass das mein präferiertes Medium ist, um mich zu erreichen. Das Telefon ist zu 98 % der Zeit aus. Mails sind nicht nur maschinen- sondern auch menschenlesbar weil Nur-Text (ja, nicht immer, wegen base64 und wenn verschlüsselt, aber in der Regel schon). Ich kann sie lokal archivieren (vorher entschlüsselt) ohne ein besonderes Programm dafür zu benötigen, weil jede Mail eine Datei ist (beim Maildir-Standard). Praktisch jeder hat ne Mailadresse*) und es ist (weitestgehend) egal, welches Programm jemand nutzt oder bei welchem Anbieter man ist.**)

konkretor schrieb:
Ich nutze hin und wieder meine erste Mail Adresse bei GMX noch, die hatte ich im Jahr 1998 eingerichtet.
Ähnlich bei mir. Ende der 90er habe ich ne GMX eingerichtet, vorher noch ewig lange überlegt, ob ich nun nen Binde- oder Unterstrich (oder gar nichts) nehme, um das Wort von der Zahl zu trennen. ^^ Ich habe dann auf dem Heimweg von der Schule (eine Überlandbusfahrt) hin und wieder den Umweg über das Büro des Vaters gemacht, um an dessen Arbeitsrechner auf gmx.de zu gehen. Internet zu Hause hatten mer nich', und selbst wenn -- der PC, an dem ich saß, war auf dem Dachboden und der Telefonanschluss zwei Stockwerke tiefer.

Die GMX habe ich heute immer noch, nutze sie aber nicht mehr als primäre Adresse.

Domi83 schrieb:
mit zwei Freunden mal zusammen ge-paarshiped (schreibt man das so?)
Wenn du ge- davor schreibst, dann konjugierst du deutsch, demnach müsstest du auch die deutsche Vergangenheitsform nutzen, also geparship(p?)t.

FR3DI schrieb:
Kann ich so nicht bestätigen.
Schonmal was von winmail.dat gehört?

xexex schrieb:
1. Da es ein offener Standard ist, haben sich Erweiterungen wie "Übermittlungsbestätigung" oder "Empfangsbestätigung" niemals richtig durchsetzen können und werden teilweise sogar missbraucht und geblockt.
Wenn es Leute tatsächlich flächendeckend aktiv nutzten, würde es vermutlich zu 98 % aus Missbrauch bestehen, damit die Spammer eine Datenbank aus gültigen Adressen aufbauen können von Leuten, die das auch noch angucken nachdem sie den Anlock-Betreff gesehen haben.

*) Letztes Jahr im Urlaub hatte ich als Tourist Fotos gemacht. Da kamen so ein paar Kiddies an, hatten Spaß und wollten dass ich ein Foto mache wie sie auf nem Dach posieren. Aber als es darum ging, dass ich ihnen die Bilder schicken wollte, war Flaute. Ich hab kein Insta, kein Facebook oder was auch sonst die aufgezählt haben. Ich fragte nach ner Mailadresse. "Ja hab ich, aber ich weiß sie nicht im Kopf."
**) Abgesehen von der Pest dieser Billig-Webmailer, die ausschließlich HTML verschicken, völlig kaputtes Quoting haben und mit jeder Antwort den Thread kaputt machen. Looking at you, web.de.
 
bAssI23 schrieb:
Und es, aufgrund der Kompatibilität/Zugänglichkeit, per Design unfassbar unsicher ist :D
das liegt wohl eher daran, dass es steinalt ist.
offene API und Sicherheit sind kein ausschlusskriterium
 
Donnerkind schrieb:
Wenn es Leute tatsächlich flächendeckend aktiv nutzten, würde es vermutlich zu 98 % aus Missbrauch bestehen
Mag alles soweit richtig sein, dadurch ist eine Mail verschicken in vielen Köpfen aber mit: "Gegen die Wand reden" gleichzusetzen. Im B2B Umfeld ist das heutzutage zwar weitgehend ausgeräumt, obwohl ich durchaus Leute kenne, die bei wichtigen Mails nochmal per Teams oder Telefon nach dem Status fragen, im privaten Umfeld ist es aber eben nichts womit man wichtige Sachen zu erledigen mag.

Es hat schon seine Gründe wieso Messenger wie WhatsApp oder Telegram, der Mail hier den Rang abgelaufen haben und sie kaum eine Rolle mehr spielt. Die Mail ist in alle den Jahren das geblieben, als was sie entwickelt wurde, eine digitale Postkarte. Potentiell kann sie jeder mitlesen und niemand garantiert dass sie jemals ankommt oder bestätigt dass sie gelesen wurde.
 
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Zornica schrieb:
das liegt wohl eher daran, dass es steinalt ist.
offene API und Sicherheit sind kein ausschlusskriterium
Aber wieso hat sich bis heute daran nicht wirklich was geändert? "Zeit" war ja wohl genug da.
Sicherlich gibts Sachen, die EMail sicher machen. Aber sie sind kein Standard und genau da ist das Problem. Ich kann nicht ohne Weiteres eine ordentlich verschlüsselte Mail an eine x beliebige Person versenden.
Die Technologie dafür ist da, wird aber nicht flächendeckend eingesetzt. Und da das nicht der Fall ist, kann es noch so tolle Lösungen geben ... sie bringen nur nichts, weil sie niemand einsetzt :D
 
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bAssI23 schrieb:
Die Technologie dafür ist da, wird aber nicht flächendeckend eingesetzt.
Weil sie schlichtweg viel zu kompliziert ist, was durchaus der "Offenheit" des Standards geschuldet ist. Alles ist optional, niemand traut sich auf die Kacke zu hauen und Sachen wie DMARC oder E2E Verschlüsselung verpflichtend zu machen. Was die Mail bräuchte wäre ein kompletter Reboot, aber jegliche Versuche wie "De-Mail" sind letztlich ebenso gescheitert.

Hier beißt sich die Katze allerdings in den Schwanz, weil wir ständig das Thema "Datenschutz" als Feigenblättchen vorschieben. Zu jedem Ausweis sollte es ein Digitales Zertifikat geben, womit sich dann Dienste wie Mail über eine offizielle Zertifizierungsstelle authentifizieren lassen würden, das Thema wäre in kürzester Zeit erledigt. Alleine schon bei dem Gedanken, würden jegliche Datenschützer hierzulande aber auf die Barrikaden gehen.
 
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BorstiNumberOne schrieb:
Nach wie vor immer noch GMX Nutzer und dass seit ca. März 2000. Auch hier der Reset des PW bei ComputerBase, läuft noch exakt über diese Adresse.
Gmail nutze ich nicht mehr seitdem die meinen "Fake" Account gesperrt hatte und ich ihn aufgrund von falschen Adressdaten nicht mehr reaktivieren konnte 😁
 
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Ich habe immer noch meine erste Email Adresse von AOL seit 1999. Nur nutze ich emails privat immer weniger, da Messenger bequemer und schneller sind, sich mit jemandem auszutauschen.

Auch auf der Arbeit lässt sich wichtiges sehr gut über Teams regeln, da vieles in der täglichem Email Flut sonst untergeht und länger braucht, bis es beantwortet wird.
 
AOL wurde damals von einer Heft-CD installiert, ACER 56K Modem, auf dem Flohmrkt gekauft, und ich war "drin", lange her... :evillol:

Waren das die noch guten Jahre, ich denke nicht, der damalige AOL-Chat war eine ganz besondere Hausnummer, dort ging die Post ab, und das nicht zu knapp...

Es war neu, spannend, Bilder verschicken nicht möglich.
Habe noch alte AOL E-Mail Adressen in einer handgeschriebenen Kladde, sehr lange her... ;)

Micha
 
FünfProzent schrieb:
Waren das die noch guten Jahre, ich denke nicht, der damalige AOL-Chat war eine ganz besondere Hausnummer, dort ging die Post ab, und das nicht zu knapp...
Ich hatte mir AOL-US-CDs besorgt, weil man dachte, mit AOL-US hätte man bessere Pings aus DE. Für Counter-Strike war AOL nicht geeignet :D

Ein Kumpel hatte einen "Punisher" als Software. Damit hat er regelmäßig AOL-User "Offline geschickt".
 
Es war teuer, damals "Online" zu sein, eine völlig neue Erfahrung, die Uhr tickte immer im Hintergrund, jede Minute kostete Geld.
Hatte damals eine "ISDN" Flatrate der deutschen Telekom, diese kosteste 79,95 DM im Monat.
Wurde später eingestellt, es wurden zuviel Daten verbraucht, durch die User..! :evillol:

Und Ruckzuck war die "Flatrate" verschwunden, mehr Geld konnte man nicht machen...

Micha
PS Die AOL-CDs haben mir damals nicht nur einmal dem Rechner ruiniert, dieser Internetzugang war Scheisse, ein tiefer Eingriff in das damalige Betriebssystem.
Aber es war so sehr schön einfach, Einlegen, Online, Surfen, alles Bullshit!
(Und es war eine Kostenfalle, eine sehr erhebliche sogar!)

Wer zuviel "surfte", der erhielt am Monatsende eine Rechnung von AOL, das hat vielen Usern den Hals gebrochen. Leute "surften" sich in Schulden, nicht nur einmal.
Angesichts der heutigen Flatrates kaum vorstellbar, aber es war genau so, manche User haben sich damals
"kaputtgesurft". Ich erinnere da einige Fälle, lange her...

Lustig war all das schon damals nicht, mir ist nicht bekannt, was aus diesen Menschen wurde...

Man hatte damals nicht die einfache "Ruhe", um einen Beitrag zu schreiben, es ging alles "HolterdiePolter" , schnell und sofort.
Es waren andere Zeiten, genau so war es.
 
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FünfProzent schrieb:
Es war teuer, damals "Online" zu sein, eine völlig neue Erfahrung, die Uhr tickte immer im Hintergrund, jede Minute kostete Geld.
FünfProzent schrieb:
Man hatte damals nicht die einfache "Ruhe", um einen Beitrag zu schreiben, es ging alles "HolterdiePolter" , schnell und sofort.
Es waren andere Zeiten, genau so war es.
Es gab aber auch auf diese Umstände abgestimmte Software. Ich nutzte Mitte der Nuller einen Newsreader namens Dialog. An der Uni hatte ich WLAN, aber zu Hause bei den Eltern (und auch lange Zeit in der WG) gab es nur Dialup. Im Reader konnte ich die Nachrichtenliste (also ohne den eigentlichen Nachrichtentext) aller meiner Gruppen runterladen und dann offline zunächst in Ruhe überfliegen. Die interessanten wurden zum Download markiert und mit der nächsten Einwahl runtergeladen. Das ging somit ratz-fatz und war dank Smartsurfer auch nur noch eine Frage von Pfennigen.
 
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@FünfProzent @Donnerkind Mit 56K bekamen wir von unseren Eltern immer auf den Deckel. Kein telefonieren möglich. Natürlich konnten wir unsere Eltern zu ISDN überreden, zwei Kanäle! Tja, natürlich haben wir beide Kanäle belegt.

Es gab einen Anbieter, welcher zum Wochenende eine kostenlose Einwahl hatte. Punkt 00:00 wurde Napster gestartet. 🤓
 
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tusen_takk schrieb:
Es gab einen Anbieter, welcher zum Wochenende eine kostenlose Einwahl hatte
Ich kann mich an kostenlose Ortsgespräche am Sonntag erinnern. Punkt 0uhr in der Uni eingewählt und die ISDN Leitung mit 64k glühen lassen.
Das war wie Weihnachten
 
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Weitere De-Mail-Anbieter wären GMX, FP Digital Business Solutions GmbH und Web.de.

Das ist Quatsch. GMX De-Mail Neuregistrierungen sind nicht mehr möglich und zum 18.10.2024 werden alle bestehenden Verträge gekündigt. Am 26.01.2025 werden alle Daten und Postfächer gelöscht.

Web.de ebenso, das ist derselbe Konzern.

FP Digital Business Solutions GmbH ist aktuell der einzige verbleibende Anbieter.
 
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