Marvolo
Lt. Commander
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- Nov. 2007
- Beiträge
- 1.879
Hintergrund:
Noch nicht einmal eine Woche ist es her, dass der bekannteste Kreml-Kritiker Alexej Nawalny unter höchst mysteriösen Umständen während seiner Haft in einem Hochsicherheitsstraflager im Norden Russlands ums Leben gekommen ist. Sein Tod war für viele keine Überraschung, wo doch mittlerweile hinreichend bekannt ist, dass sich eine blutige Spur an staatlich authorisierten Auftragsmorden an oppositionellen Kreml-Kritikern durch die jüngere Geschichte zieht (ARTE-Dokureihe: "Drohungen aus Moskau - Putins Gift")
Unterdessen tritt nun diese Woche ein weiterer Enthüller / Kämpfer für die Wahrheit medial wieder ins internationale Scheinwerferlicht: Ein Gericht in London soll in den kommenden Tagen endgültig klären, ob Julian Assange in die USA ausgeliefert werden soll. 175 Jahre Haft wegen Spionage drohen dem Wikileaks-Gründer dort für seine brisanten Enthüllungen 2010 bezüglich eines Militärvideos, das einen tödlichen Militärangriff auf unter anderem zwei Journalisten von Reuters im Irak zeigt ("Colateral Murder"-Video).
Der Beschuss von Journalisten / Zivilisten in einer militärischen Auseinandersetzung wird international und allgemeinhin als Kriegsverbrechen deklariert.
Bei diesem Urteil geht es allerdings um weit mehr als das Schicksal eines weiteren Whistleblowers, es geht um demokratische Prinzipien: Informationsfreiheit, Transparenz und Pressefreiheit. Seinen Kampf dafür bezahlt Assange mit seiner Freiheit: Seit über zwölf Jahren kann er sich nicht mehr frei bewegen.
Seine Ehefrau Stella fürchtet bei einer Auslieferung um sein Leben und vergleicht seinen Fall mit dem Tod von Kremlkritiker Nawalny. Was mit ihm geschehen sei, könne auch Assange passieren (ZDF). In London, Berlin und Melbourne forderten Demonstranten seine Freilassung. Für sie ist Assange ein Enthüllungsjournalist, der durch die Rede- und Pressefreiheit geschützt sein sollte.
These:
Untergräbt der Fall Assange die Menschenrechte? Zeigt der Westen hier eine (ekelhafte) Doppelmoral? Ist es zynisch, Nawalny als heldenhaften Märtyrer hinzustellen, während Julian Assange jahrzehntelang fast ungehört und unbeachtet in Isolationshaft versauert?
Noch nicht einmal eine Woche ist es her, dass der bekannteste Kreml-Kritiker Alexej Nawalny unter höchst mysteriösen Umständen während seiner Haft in einem Hochsicherheitsstraflager im Norden Russlands ums Leben gekommen ist. Sein Tod war für viele keine Überraschung, wo doch mittlerweile hinreichend bekannt ist, dass sich eine blutige Spur an staatlich authorisierten Auftragsmorden an oppositionellen Kreml-Kritikern durch die jüngere Geschichte zieht (ARTE-Dokureihe: "Drohungen aus Moskau - Putins Gift")
Unterdessen tritt nun diese Woche ein weiterer Enthüller / Kämpfer für die Wahrheit medial wieder ins internationale Scheinwerferlicht: Ein Gericht in London soll in den kommenden Tagen endgültig klären, ob Julian Assange in die USA ausgeliefert werden soll. 175 Jahre Haft wegen Spionage drohen dem Wikileaks-Gründer dort für seine brisanten Enthüllungen 2010 bezüglich eines Militärvideos, das einen tödlichen Militärangriff auf unter anderem zwei Journalisten von Reuters im Irak zeigt ("Colateral Murder"-Video).
Der Beschuss von Journalisten / Zivilisten in einer militärischen Auseinandersetzung wird international und allgemeinhin als Kriegsverbrechen deklariert.
Bei diesem Urteil geht es allerdings um weit mehr als das Schicksal eines weiteren Whistleblowers, es geht um demokratische Prinzipien: Informationsfreiheit, Transparenz und Pressefreiheit. Seinen Kampf dafür bezahlt Assange mit seiner Freiheit: Seit über zwölf Jahren kann er sich nicht mehr frei bewegen.
Seine Ehefrau Stella fürchtet bei einer Auslieferung um sein Leben und vergleicht seinen Fall mit dem Tod von Kremlkritiker Nawalny. Was mit ihm geschehen sei, könne auch Assange passieren (ZDF). In London, Berlin und Melbourne forderten Demonstranten seine Freilassung. Für sie ist Assange ein Enthüllungsjournalist, der durch die Rede- und Pressefreiheit geschützt sein sollte.
These:
Untergräbt der Fall Assange die Menschenrechte? Zeigt der Westen hier eine (ekelhafte) Doppelmoral? Ist es zynisch, Nawalny als heldenhaften Märtyrer hinzustellen, während Julian Assange jahrzehntelang fast ungehört und unbeachtet in Isolationshaft versauert?
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