Kapitalismus - eine Schlange, die sich selber frisst?

  • Ersteller Ersteller spiro
  • Erstellt am Erstellt am
S

spiro

Gast
Nicht zuletzt aufgrund der Newsschwemme der nahen Vergangenheit, siehe "Mensch, Computer und Wissenschaft", in Bezug auf unternehmenstaktische, profitorientierte Entlassungen, würde ich gerne eure Meinungen hinsichtlich unserer "frei" gewählten Gesellschaftsform kennen lernen.
Insbesondere bin ich als alter Sack, Vater zweier Kinder (22 + 24) und Opa an den Gedanken der jüngeren Generation interessiert, die hier überwiegend vertreten ist.

So zu sagen zum Abgleich der familieninternen Gemütslagen. :)



Früher - ja, ich weiß, da hatten wir auch mal nen Kaiser (nee, nicht Beckenbauer) - handelten Unternehmer weitsichtig und gingen mit ihren Arbeitern/Angestellten verantwortungsvoll um.

Getreu der Maxime: Geht es meinen Leuten gut, geht's auch mir gut dachten und handelten Unternehmer wie z.B. Philip Rosenthal und so entstand ein einvernehmlicher Antrieb, ein Unternehmen zu guten Ergebnissen zu führen.

Das scheint Vergangenheit, denn Heute lautet die Parole: Gewinnmaximierung!

Sch***s egal, was kümmern mich die Existenzen meiner Mitarbeiter und damit verbunden die deren Familien, Hauptsache meine Aktionäre sind glücklich...
Die Angst im Nacken - wen wundert's bei knapp 5 Mio. Arbeitslosen - gehen hier in D inzwischen viele ihren einsamen, ellenbogenbewehrten Weg durch das Arbeitsleben.
Sich duckend, abtauchend - um Gottes Willi, bloß nicht auffallen, versuchen viele ihre Pfründe (trifft's nicht ganz) zu verteidigen. Angeheizt durch immer neue Schreckensmeldungen hat sich eine Atmosphäre des gegenseitigen Misstrauens und Neid in vielen Hirnen eingenistet.
Mobbing, lange Zeit als Nebensächlichkeit eingestuft, hat sich inzwischen zu einem Volkssport entwickelt, der Hunderttausende ins psychische Koma entlässt.

Durchhalten kann das imo nur, wer sich in den Schoß der Gemeinschaft einer funktionierenden Familie mit entsprechend gleichgesinntem Freundeskreis fallen lassen kann. Ich darf mich da zu den Glücklichen zählen und bin unendlich dankbar dafür. Leider kenne ich aber auch viel zu viele, denen dieses nicht vergönnt ist...

Heute Europa, Morgen Asien, Übermorgen Afrika - und was bleibt zurück - verbrannte Asche?!

Heu, Heu - oh Schreck...und irgendwann frisst der Kapitalismus sich imo selbst!

Schöne heile globalisierte Welt :kotz: - man, bin ich froh, dass ich a) siehe oben und b) mir das nicht mehr all zu lange antun muss!
 
Zuletzt bearbeitet:
1. auf keinen fall. kapitalimus ist nun schon seit 1830 eine beginnend globale verantstaltung(*g*). z.b. durch wkII stiegen die usa zur supermacht auf - und das kleinere england verlor diese stellung. und auch wkII machte global kaum einen knick in der bevölkerungsstatistik der welt, noch in der finanzstatistik - über alles. (man sehe sich die z.b. unternehmensgeschichte von oerlikon-bührle in der schweiz an: "die verkauften präzisions-flak schon immer an alle" - und behielten das geld)

außerdem: durch die globale marktwirtschaft und vernetzung durch medien geht es heutezutage überall auf der welt allen besser als je zu vor. objektiv betrachtet.

und nur weil wir zur zeit abgeben, heißt das nicht, dass der kapitalismus (als marktwirtschaft) global und über alles nicht sich schneller und besser und mehr zum nutzen der globalen menscheit entwickelt, als je zu vor.

2. kontrolle und gegenkräfte und (globale) politik tun aber not. gibt das alte, tolle beispiel

bei 0-1% profit schläft das kapital,
bei 1-2% räkelt es sich und steht auf,
bei 2-3% wird es munter, fängt an mit leichter arbeit
bei 4-5% arbeitet es ein schönes tagwerk,
bei 5-7% ist es richtig aktiv
bei 7-10% wird es schon richtig quirlig
....
bei 300-500% Profit geht es über Leichen (nimmt Kriege in kauf, Intrigen, Schauprozesse, bestochene Politiker, gefälschte Wahlen, ermordete Oppositionelle und Journalisten, CIA-Operationen hinter den Linien, usw.)


Wir wollen aber trotzdem nicht vergessen, das ein gezähmter Nachfrage-Kapitalismus, genannt Martkwirtschaft (den Anbietern ist das Angebotsmonopol verboten!), der Menschheit mehr Wohlstand gebracht hat, als je zu vor. Nie ging es uns - global und über alle gerechnet - so gut wie heute - nie war die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Information und Medizinprodukten/Leistungen global besser als heute - und keine andere Wirtschaftsform wird es besser leisten können als "Monopol-Verbotskapitalismus".

Es bedarf aber der Mitarbeit: Marktwirtschaft ist ein auf die Spitze gestellt es Ei, ein labiles Gleichgewicht: Monopolkapitalismus ist das stabile Gleichgewicht (DIE WEBER, reales Vorbild zu Gerhart Hauptmann, haben nur einen Verleger, einen Abnehmer ihrer Webwaren - und der legt alleine den Preis fest - und spricht sich ab mit den anderen Verlegern, dass sie sich nicht Konkurrenz machen im je anderen Gebiet. Und die Weber verhungern.)

http://www.ludwig-erhard-stiftung.de/


und mir scheint, die skala liesse sich auch in die andere richtung deklinieren: bei -10 oder -20% rendite wird das kapital auch rabiat, macht firmen zu, betrügt kleine leute um ihre abfindungen durch betrügerische bankrotte, nachdem zuvor durch dubiose ausverkäufe an "befreundete unternehmen" der firmenmantel ein ausgehöhlter war, auf kosten der belegschaft....
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn man das Funktionieren einer Gesellschaftsordnung nicht nur auf die technische Entwicklung oder auf den Massenkonsum anwendet sondern global betrachtet kann man doch eigentlich nur zu einer Feststellung kommen.

Der Kapitalismus hat noch nie funktioniert, er funktioniert zur Zeit nicht und er wird es auch in Zukunft nicht tun.
Ich denke die Gründer der Bundesrepublik mit Konrad Adenauer an der Spitze haben bestimmt nicht aus christlicher Nächstenliebe den Kapitalismus zu einer sozialen Marktwirtschaft abgemildert. Dafür war Adenauer viel zu gerissen. Nein, er wusste doch ganz genau welche Schwachstellen dieses System hat und wo man mit geeigneten Maßnahmen eingreifen muss.
Das Problem ist nur das sich mit fortschreitender Globalisierung diese Strucktur langsam in Auflösung begriffen ist. Die grossen Wirtschaftsbosse dieser Erde agieren längst schon global, nur die meisten Politiker denken immer noch sie könnten mit nationalen Gesetzen irgend etwas bewegen.
 
Selbst das best durchdachteste Sytem scheitert immer am Ende am Menschen selbst!

Da wird sich so schnell auch nichts ändern! Wir sind den Tieren noch viel zu ähnlich und können unsere Abstammung nicht leugnen! Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen: Jeder Mensch wird unterschiedlich stark von seinen Trieben und "Instinkten" gelenkt, leider nicht von seinem Verstand wie viele glauben! Dieser muss meistens den Trieben und dem "Instinkt" weichen!

Außerdem sieht man wieder, dass das "Naturgesetz: Das Recht des Stärkeren!" sich locker in den Kapitalismus als auch auf die Menschheit übertragen läßt! Es werden nur andere Wörter dafür verwendet.

Ob Kapitalismus oder ein anderes System... es ist immer der gleiche Kreislauf in der Geschichte und wir werden wohl nicht wirklich etwas daran ändern können (wenn überhaupt nur langsam über Jahrhunderte/Jahrtausende)! Nun möchte ich mit dem oben aufgeführten Satz mein Post beschließen:

Selbst das best durchdachteste Sytem scheitert immer am Ende am Menschen selbst!

Gruß Dilandau
 
Kein Arbeitgeber überlegt sich am frühen Vormittag, wie er noch mehr Arbeitnehmer einstellen kann.

Dafür überlegt er sich, wie er noch mehr Produkte mit noch weniger Arbeitskräfte produzieren kann. Sonst macht es ein anderer Mitbewerber.

Es ist nicht die Aufgabe der Kapitalisten, mit vielen Arbeitskräften möglichst viele Verbrauchsgüter zu erzeugen.

Wir erzeugen wesentlich mehr Produkte, als die Verbraucher erwerben können. Das ist eigentlich erwünschenswert. Es gibt keinen Mangel an Produkte.

Es gibt lediglich einen Mangel an finanziellen Mittel, um diese Produkte zu erwerben. Und somit ergibt sich keine Notwendigkeit mehr, Güter zu erzeugen.
 
Hallo!

Es stimmt schon das sich der Kapitalismus selber frisst. Das macht er aber schon 2 jahrhunderte um dann wieder neu zu entstehen.

Ich bin mal in den Genuß von BWL-Unterricht gekommen und unsere Lehrerin fragte uns was das höchste Ziel einer Unternehmung sei. Viele antworteten Arbeitspläze sichern, für mehr Beschäftigung sorgen usw. Sie sagte dann Gewinnmaximierung. Das konnte keiner Verstehen, solange sowas beim Studium und der Ausbildung gelehrt wird ändert sich rein gar nichts. Wenn der Mensch nicht erkennt das der Kapitalismus der falsche Weg ist, wird die Menschheit über kurz oder lang das zeitliche segnen.
 
heutzutage gehts doch eh nur noch um geld und nach mir die sintflut.

ich bin erst 26 aber mir hängt das thema schon so zum hals raus, wenn es um kapital und arbeit geht schalte ich mitlerweile nur noch auf durchzug.

die gier der leute sorgt für immer mehr armut und ausbeutung. das war noch nie wirklich anders, glaub ich. schon vor jahrhunderten gingen leute für reichtum und macht über leichen.
das ist nur ne spirale die sich immer weiter hochschraubt bis sie über kurz oder lang in sich zusammenfallen wird wie ''unser system''.
an allen ecken werden leute rausgeschmissen damit die aktionäre noch mehr geld als vorher schon in der tasche haben, aufgrunddessen überlegt sich der bürger wo er sein essen herkriegen soll und überlegts sich 2mal ob er kinder in diese welt setzt. das widerrum sorgt für weniger arbeiter auf dauer, das belastet das renten system weil immer weniger junge für immer mehr alte und arbeitslose aufkommen müssen, der konsum wird ebenfalls zurück gehen, weil das geld des kleinen nicht mehr reicht. die konzerne schmeissen noch mehr leute raus um ihre gewinne zu halten usw usf.
mir vergeht schon beim schreiben die lust weiter auszuholen und das geschriebene zu vertiefen..

aber was solls, es dauert sicher noch jahrzente bis das alles zusammenbricht, und bis dahin leben die leute die sich dadurch n schönes leben machen eh nich mehr. somit interessierts die herzlich wenig.

das ganze isn schönes thema für n kneipenstammtisch. wo alle einmal motzen und mosern können um dann im endeffekt wieder dem alten trott nachzurennen und das system dadurch zu schützen was sie immer kritisieren..:o
 
@KL0k

Das schlimmste an der Sache ist die Konzerne arbeiten ja auf ihren eigenen Untergang hin ohne das sie es stört, irgendwann kann man nicht noch mehr Leute entlassen und weiter ins Ausland verlagern. Die Grenze wird irgendwann erreicht sein. Das System bricht dann entweder zu sammen oder die Konzerne lenken da endlich ein. Ich tippe auf ersteres.

mfg grobi
 
Irgendwann wird mal der Kapitalismus gegen die Wand fahren.
Da diese Form nicht Menschenwürdig ist.

Kapitalismus ist die Ausbeute des Menschen durch den Menschen.
 
@perfekt!57 and @all:
die erkenntnisse in deinem beitrag halte ich schon für treffend. nur bin ich der ansicht, dass der von dir genannte "gezähmter Nachfrage-Kapitalismus" nur eine vorübergehende erscheinungsform des kapitalismus war, dessen eigentliches wesen ja profitmaximierung ist, um ein gegengewicht gegen den weltweit aufkommenden unmut, daraus resultierenden revolutionen und anwachsen des sozialistischen lagers zu schaffen.

nach dem sieg über die "rote gefahr" zeigt der kapitalismus wieder mehr und mehr sein wahres gesicht, wird zunehmend agressiver. gewinnmaximierung für einige wenige läßt sich auf dauer nur auf kosten der masse verwirklichen...

das dabei zwischenzeitlich eine gruppe von menschen, wie im mom zb. die chinesen oder die inder, einen vorteil ziehen, ändert nichts daran, dass langfristig die masse mehr und mehr ausgebeutet wird.

das darf man dem kapitalismus nicht einmal "übel nehmen", weil ja genau das sein wesen, seine natur ist... damit meine ich, das selbst ein unternehmen, welches 100% gewinn macht, nicht bestehen kann, wenn die konkurenz 300% gewinn macht.

ich gaube im kern entspricht das dem, was schon einmal von einem klugen mann im buch "das kapital" besser und ausführlicher niedergeschrieben wurde ;) ,ohne in anspruch zu nehmen dieses werk in gänze studiert zu haben. ;)

@aLuckyGuy and @all:
ob der kapitalismus funktioniert oder nicht ist auch eine frage des sichtwinkels und der zeit. für diejenigen die davon profitiern, also am oberen ende der "Nahrungskette" stehen, mag er durchaus funktionierend erscheinen...
aus sicht der aera des feudalismus ist er fortschrittlich und eine gesellschaftliche weiterentwicklung... aber auf dauer kann er nicht funktionieren, weil er an seinem eigenem wesen zugrunde gehen wird und durch ein anderes gesellschaftssystem abgelöst wird.

diesen versuch gab es schon einmal, jedoch ist dieser
-sowohl an den unzulänglichkeiten einiger anführer, ich denke da z.b. an stalin, der in meinen augen kein revolutionär sondern ein machtbesessener diktator war, welcher die wirklichen revolutionäre ermorden ließ und die revolution nur als sprungbrett für seine persönlichen interessen nutzte,
-alsauch am geschickten taktieren des großkapitals bzw. der führer der kapitalistischen gesellschaftsordnung
gescheitert.

aber es wird einen neuen versuch geben, bleibt nur zu hoffen, dass es dann auch funktioniert und zwar für die masse funktioniert...

@KL0k and @all
deine ansicht ist menschlich und verstaendlich, aber das die leute auf durchzug schalten ist doch genau das was den "ausbeutern" nutzt und was sie bezwecken. ich meine wir sollten nicht resignieren...
 
dann erzähl mir mal was man tun kann ausser resignieren? da kann man doch nix machen. als kleiner mensch hier is man doch stimmlos trotz angeblicher demokratie. entweder man wird ignoriert oder abgesägt. so siehts doch heutzutage aus :freak:
aber wenn du ne idee hast wie mans ändern kann, nur zu, ich bin ganz ohr.
 
@KL0k:
eine berechtigte frage auf die ich auch nicht DIE antwort habe.
ich verstehe dich sehr gut, mir geht es oft ähnlich, es ist wirklich schwer nicht zu resignieren...

aber ich denke indem wir also auch du darüber diskutieren und nachdenken, tun wir schon etwas. es ist auf jeden fall wichtig nicht augen und ohren zu schliessen.
die zeit für einen wirklichen wandel ist wohl noch nicht gekommen, aber ich meine sie wird kommen, wenn vll. auch erst für kommende generationen.
und wenn du kinder hast oder mal haben wirst, hast du diesen etwas mitzugeben, wenn du selbst dein leben dazu nutzt dich politisch zu bilden und zu lernen...

solltest du dich dazu berufen fühlen, könntest du dir auch gedanken machen, wie eine bessere welt denn aussehen soll und das niederschreiben und propagieren...
ich meine aber ernsthafte gedanken, nicht so sachen wie "die biersteuer gehört abgeschafft" und so phrasen... naja du verstehst was ich meine.

aber lesen und lernen halte ich für ungeheuer wichtig, wenn es mir auch bis jetzt nicht gelungen ist einen großteil meiner wunschlektüre ( z.b. "die bibel", "das kapital", "m3in kampf") in gänze zu studieren. ja eine seltsame zusammenstellung - ich glaube nur an eines der genannten ;), aber ich halte es für wichtig auch die "andere seite" zu studieren, wie will man sonst zusammenhänge erkennen und vernünftig argumentieren? naja, wer weiß ob ich das mal schaffe, auch ich bin wie die meisten menschen zu sehr damit beschäftigt

a) irgendwie klarzukommen in dieser welt und

b) mich von "bunten bildern", werbung und sonstiger unterhaltung ablenken zu lassen

noch zur demokratie. ich denke mit den uns zur verfügung stehenden "demokratischen mitteln" können wir nicht wirklich etwas bewirken, aber wir sollten diese mittel trotzdem nutzen so gut es geht und wenn wir nur das unserer meinung nach "kleinere übel" wählen, oder den stimmzettel ungültig machen, um ein zeichen zu setzen und zu sagen: "ich bin damit nicht einverstanden". weil, wenn man nichts sagt, gibt man sein stillschweigendes einverstaendnis.
 
Ich stimme dem eröffner zu. Der kapitalismus in der jetzigen reinform ist absolut menschenverachtend und das wird sich irgendwann gnadenlos rächen.
 
@ 3r3bus:
klar hab ich ne schöne vorstellung davon wie es aussehen könnte, guckst du star trek? :D
ich meins ernst. in dieser welt wird sich erst etwas ändern (können), wenn man der gier und somit dem ganzen an die wurzel geht: abschaffung von währungen.
das ist mit den 'heutigen menschen' wohl nicht machbar, denke das wird frühestens der fall sein wenn der planet schon so im arsch is das selbst das egal wird, aber dann hätte man eine chance 'ein gutes system' einzuführen.
im ernst, ich hab mir jahrelang den kopf immer mal wieder zermartert über das thema und bin nur auf die möglichkeit gekommen. denn sämtliche anderen systeme haben alle schwachpunkte an der stelle wo der kleine leidet damit es irgendwem an der spitze gut geht. und wir sind ja nich bei den ameisen hier.
und zum andern..
versteh mich nicht falsch, aber politisch bilden heisst doch heutzutage bei ihrem kasperle theater mitzuspielen.
ich krieg einfach manchmal ne riesige scheisswut bei dem thema politik, weils einfach oft so aussieht das einfach irgendwas über köpfe hinweg entschieden wird, womit ich mal gar nicht einverstanden bin.
und ich weiß nich wozu ich noch irgendwas wählen sollte, denn keine der vorhandenen parteien im bundestag trifft auch nur im ansatz meine meinung oder vorstellung.
im prinzip ist es kackegal wen man da oben wählt, denn die grundzüge bleiben gleich, alles wird nur noch komplizierter gestrickt und man hat am ende noch weniger geld in den taschen.
und ob es sich wirklich lohnt ''das kleinere von beiden übeln'' zu wählen oder ob es nicht einfach nur ein ''aufschub aufs warten des großen übels'' is will ich gar nicht drüber nachdenken.
und das thema kinder. ich hätte eigentlich sehr gern irgendwann welche. aber wenn ich mir anseh in was für eine welt die dann geboren werden könnten, dreht sich mir ehrlich gesagt der magen um und möcht an was anderes denken.
 
abschaffung von währungen... guter gedanke. ich meine jedoch, wichtiger wäre es zunächst einmal die eigentumsverhältnisse an produktionsmitteln zu ändern, diese neu zu verteilen, also in den besitz der allgemeinheit zu bringen, damit nicht eine minderheit damit immer grössere gewinne macht, sondern die masse, die ja eigentlich durch arbeit diese erst schafft und dann auch bedient, davon profitiert...

diesen versuch hat es schon einmal gegeben. warum er letztendlich gescheitert ist? naja, weil sich einerseits die "mächtigen" dieser welt dagegen wehren und weil andererseits bürokratische, machtbesessene einzelpersonen sich über die revolutionären ideale stellten und diese damit veraten haben. dazu habe ich das hier gefunden:

http://www.arbeitermacht.de/ni/ni87/lenin.htm

nein, sich bilden heißt nicht "bei deren kasperletheater mitspielen". ganz im gegenteil, nur gebildete menschen sind in der lage etwas zu ändern. und was hat das studieren von werken wie beispielsweise "das kapital" (karl marx) oder lenins schriften mit mitspielen bei denen zu tun?

und ganz ehrlich was gibt uns "star trek" und diese flut an fernsehserien, talkshows und dieser "hilfsbullen beim starfzettelverteilenunddanachdenbesoffenenobdachlosenvonderparkbankverteiben- reportagendreck", mit dem wir bombardiert werden denn wirklich, außer das unsere gehirne überflutet und blockiert werden. und das soll auch so sein, damit wir nicht etwa auf die idee kommen, zu überlegen, was man wirklich aendern könnte.
und was haben wir zu verlieren, wenn wir auf einen teil dieser "unterhaltung" verzichten und die zeit anders nutzen. und wer sich mit dem thema KAPITALISMUS ernsthaft auseinandersetzen möchte, kommt nicht umhin, das kapital zu lesen. wiegesagt, verlieren kannst du nicht dabei.

du sagst, es sei egal wen man wählt, es ändert sich eh nichts. du beziehst das selbst auf die 2 grossen parteien, aber es gibt ja auch andere... lies die parteiprogramme, mach dir ein bild... und schliesse dich meinetwegen der partei an, deren programm dir am für masse am gerechteten erscheint, um dazu beizutragen, das man sich innerhalb dieser partei auch an dieses programm hält...
aber geh auf jeden fall wählen!
es wird sich nicht morgen etwas grundsätzliches ändern, vll erlebst du eine solche aenderung selbst nicht mehr, dann eben die generation danach oder die darauffolgende, aber eine generation muß den anfang machen, sonst bleibt alles auf ewig wie es ist oder die
menschheit wird ausgelöscht.
kämpfe für eine bessere welt, in der deine kinder und enkel eine perspektive haben und nicht für den profit des kapitals schuften müssen oder für dessen interessen in den krieg ziehen müssen! und wenn du das tust, wirst du sehen, dass du dich besser fühlst als beim resignieren.;)
 
der tag an dem ich mich in politik einschalte wird höchstens so aussehen das ich den bundestag stürme mit waffengewalt als das ich n buch in die hand nehm und rumdiskutier mit den köpfen da. :lol:
in diesem land is man besser dran wenn man sich untereinander gegenseitig hilft, als alle 4 jahre n kreuz zu machen bei irgendeiner partei nur um dann am ende wieder mit weniger dazustehen. und solang die mir das (über-)leben zu sehr verpfuschen können die sich den mund mit wahlkampagnen fusselig reden. geb ich auf deutsch gesagt keinen scheiss drauf.
und nochwas, sieh dir mal bitte die kleinen parteien an. die sind nicht grundlos so klein wie sie sind. da siehts doch teilweise noch chaotischer und verblendeter aus als bei den großen. und die großen gehen sowieso dann koalitionen ein damit sie dann bloß nich ihre macht verlieren. tolle alternative, wirklich :freak:

um das ganze etwas zynischer und sarkastischer zu sagen:
die da oben kümmert das volk doch einen scheiss, die wollen nur ihre irrsinnigen ziele durchsetzen, ihre position sichern und ''glauben das richtige zu tun''. wahnsinnige handeln in den grundzügen genauso, aber die sperrt man weg.
 
@ 3r3bus
ein sehr schöner Beitrag !

Nur erzählen hilft jedoch nicht. TATEN müssen folgen !
 
Dabei koennt ihr noch froh sein in Deutschland zu leben. Ich lebe zur Zeit in den USA und hier ist das viel extremer. Mal ein paar Beispiele:

- Kuendigungsschutz ist hier ein Fremdwort. Auf jeder Bewerbung die man hier ausfuellen kann steht das man jederzeit und ohne Gruende gekuendigt werden kann. Und das passiert auch.

- Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist ebenso ein Fremdwort. Ist man krank bekommt man auch kein Geld. Einige Firmen z.B Dell geben sogar Strafpunkte wenn man krank ist. Hat man genug Punkte wird man rausgeschmissen. Wenn man hier krank ist muss man sich Urlaub nehmen ( wenn man weiter Geld bekommen will ) den man sich aber erstmal verdienen muss. Bei Dell hat man maximal 20 Tage Urlaub im Jahr.

- Gewerkschaften wurden hier schon lange abgeschafft. Nur ein paar Unternehmen haben noch welche. Von daher hat der Arbeitsnehmer hier keine Interessenvertretung.

- Krankenversicherungen fangen hier bei 300 Dollar im Monat an. Ausserdem muss man trotz Versicherung bei JEDEM Artzbesuch 10 Dollar bezahlen und natuerlich auch bei Medikamenten zuzahlen.
Ausserdem kann man nicht einfach zu jedem Arzt gehen. Einige Aertze akzeptieren Versicherungen nicht oder einige Krankenkassen akzeptieren Aerzte nicht.
Kann man sich keine Krankenversicherung leisten hat man halt Pech gehabt. Es leben sowieso schon ca. 40 Millionen Amerikaner ohne eine.
 
@3r3bus
ich stimme dir voll und ganz zu! Treffender hätte man das nicht formulieren können.

@GaBBa-Gandalf
Tja -- die Taten, die folgen sollten...... das ist in Deutschland so eine Sache, das mit den Taten. Rummotzen und maulen tut hier inzwischen fast jeder, auf die Strasse dafür gehn fast niemand. Wir sind halt in dieser Beziehung, doch irgendwie ein träges, obrigkeitshöriges Volk. Aktiver Protest hatte hier schon immer einen negativen und schalen Beigeschmack, in unserer gut bürgerlich - christlichen Gesellschaft. Das gehört sich offensichtlich nicht als anständiger Deutscher. (Gott sei Dank bin ich unanständig :D) Schaut man mal über die Grenze nach Frankreich (ja, ich weiß, da ist auch nicht alles Gold, was glänzt) wird man feststellen, dass beharrlicher Protest selbst eine Regierung massiv unter Druck setzten kann, da wurden auch schon Gesetzte wieder zurückgenommen oder entschärft. Und hier ? --- undenkbar!
Aber was ich eigentlich sagen wollte:
Wenn die kommende Regierung, egal wie sie aussieht oder wer das ist, es in den nächsten 4 Jahren nicht schafft grundlegendes zu verändern oder zurechtzurücken, wird man selbst im "trägen Deutschland" anfangen dieses SYSTEM in Frage zu stellen! Davon bin ich überzeugt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich seh in der Sache nicht ganz so Schwarz wie ihr. Meiner Meinung nach liegt zur Zeit in Deutschland das Problem auch zu sehr großen Teilen an der Gesellschaft. Viele Arbeitslose wollen gar nicht mehr Arbeiten, zumindest nicht in allen ihnen möglichen Jobs. Mich wunderts nicht, dass Putzfrauen fast ausschließlich aus Osteuropa kommen, denn welche deutsche Frau will schon putzen? Da kann man genauso Geld verdienen, wie als Fleischereifachverkäuferin. Genauso im Baugewerbe, dort werden auch sehr viele Osteuropäer eingsetzt, nicht, weil sie viel günstiger arbeiten, sondern, weil es in Deutschland kaum mehr qualifizierte Bauarbeiter gibt! Mein alter, ehemaliger Politik-Lehrer hat mal gesagt, das Problem heute sei, dass ein gelernter Facharbeiter nicht einen "niedrigeren" Job annehmen will, deshalb mangelt es Deutschland an guten Arbeitern in allen Bereichen. Damit hat er vollkommen recht. Früher sind alle Leute nur auf Hauptschulen gegangen und wurden Handwerker, egal ob sie Schlau oder dumm waren. Heute versucht jeder nen Job im Büro zu bekommen und die "schlechteren" werden Handwerker. Dass es dann zur einstellung von guten Fachkräften aus dem Ausland kommt ist kein Wunder. Mein Großonkel sucht so z.B. schon seit langem einen guten Elektriker für seine Firma und findet keinen!
 
Zurück
Oben