KadmosIII schrieb:
[...] Was ist daran grundsätzlich falsch? Ich entwickle ja auch nicht ein Ziegelstein neu, wenn es den auf dem Markt billiger gibt und meinen Anforderungen entspricht.
Stellen wir uns mal vor, es gäbe nur noch Chromium als Browser-Engine. Bestünde da noch Wettbewerb? Nein. Gäbe es mehr Innovationen? Nein. Man müsste also viel Kapital einsetzen, um ein gänzlich neues Projekt aufzubauen oder durch einen Fork eine Konkurrenz zu etablieren, die marktfähig ist. Monopolähnliche oder oligopolartige Technologien sind ein Problem. Das sagen selbst hartgesottene Kapitalisten in den USA, wenn man sich entsprechende Beiträge ansieht.
KadmosIII schrieb:
[...] Damit ist aber nicht mehr nur wie früher das Design genannt sondern die Betrachtung über den gesamten Businessprozess. [...]
Was du meinst ist sicherlich die User Experience bzw. das UX-Design. Da ist Microsoft wirklich ein gutes Beispiel, wie schlechtes UI- und UX-Design funktioniert. Im Umfeld von Business-Software ist schlechtes UI- und UX-Design sehr verbreitet. Hintergrund ist, dass man sich um Datenmanagement keine Gedanken macht. Man stopft eine Software mit Funktionen voll, die eigentlich nicht notwendig wären. Es gibt aber ohnehin einen großen Mangel an Usability-Testern, die auch das Verständnis für benutzerfreundliches Design mitbringen.
KadmosIII schrieb:
Beispiel Apple. Die stellen nicht beste Hardware her, sie machen es nur so das es beim normalen Konsumenten (in der Regel keine ITler) funktioniert und man nicht drüber nachdenken muss. [...]
Apple ist der Inbegriff dafür, wie man Wettbewerb behindert. Warum beschränkt man Hardware ausschließlich auf Intel-CPUs? Warum schottet sich Apple gegenüber anderen Zulieferern ab? Warum schränkt man die Reparaturmöglichkeiten ein, obwohl es entsprechende Gesetze gibt, die genau das verbieten? Microsoft ist für seine Softwarepolitik bestraft worden, Apple nicht. Es ist dabei irrelevant, wie groß der Marktanteil von Apple ist. Apple ist lediglich an einem geschlossenen Ökosystem interessiert, möchte dieser zu einer Plattformökonomie ausbauen, indem man Dritten diktiert, wie sie Beiträge abzuliefern haben. Das hat nichts mehr mit Wettbewerb zu tun.
Sicher, ein Großteil der Konsumenten will sich nicht mit IT auseinandersetzen, aber es ist ein Problem, wenn sich im Markt ein Angebotsoligopol entwickelt, in der wenige Anbieter sich den Markt stillschweigend aufteilen. In Deutschland ist es beispielsweise der Telekommunikationsmarkt. Telekom, Vodafone und Telefónica haben identische Marktanteile. An Wettbewerb mangelt es und das Datenvolumen ist im Vergleich zu anderen EU-Ländern ziemlich teuer.