purzelbär schrieb:
Und wieder einmal hat der Thread nichts mehr mit Kaspersky Free zu tun.
Wie schon gesagt. Der Hintergrund zu solchen Fragen ist ja immer: Wie sichere ich mein Computer ab. Also hat es sehr wohl etwas mit dem Thread zu tun.
purzelbär schrieb:
Aber okay, dann zähle ich jetzt mal spontan auf, was normale User machen könnten um ihr Windows zumindest etwas besser abzusichern:
Die Liste ist ganz nett.
Ein ganz entschiedener Hinweis fehlt mir allerdings. Security ist essentiell abhängig von der Anzahl der vorhandenen Angriffsvektoren. Klar kann man die alle mehr oder minder gut absichern, aber am besten ist, wenn sie gar nicht da sind.
Deshalb ist einer der ganz wichtigen Sicherheitstipps:
Installiere nur das, was unbedingt notwendig ist.
Alles was man nicht braucht hat auf dem Rechner nix verloren, weils nur unnötigerweise Angriffsfläche bietet.
Gut. Nun gibt es Leute, die probieren gerne Programme aus usw. Kann man auch alles machen. Nur sollte man das nicht in der Systeminstanz machen, auf die man angewiesen ist (die also möglichst immer funktionstüchtig sein soll).
Eine Möglichkeit wäre hier eine VM. Oder von mir aus sowas wie Dualboot. Für jemand, der z.B. gern spielt empfiehlt sich das ohnehin für "normale Sachen" und Spiele getrennte Installationen zu fahren, weil Spiele gern mit Kopierschutz etc. daher kommen und der Kram gerne mal tief ins System eingreift aber nur fragwürdig sicher implementiert ist und oft auch abseits von Security Probleme verursacht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist:
Lest Dialog- und Fehlermeldungen richtig und versucht euch über die Konsequenzen klar zu werden.
Gerade aus dem Support kennt man das ja: "Kam da ne Meldung?" - "Ja." - "und was stand da?" - "Keine Ahnung. Die hab ich weggeklickt."
Dialogboxen a-la "Wollen Sie XYZ wirklich tun" kommen ja nicht, um den Nutzer zu ärgern, sondern dahinter steht ja meist eine potentiell problematische Aktion. Dementsprechend sollte man solche Meldungen auch behandeln.
Im Zweifelsfall kann man ja auch schnell im Internet recherchieren, was es damit aufsich hat. Ist unbequem. Ohne Frage. Aber immer noch besser als es blindlings abnicken. Wie gesagt. Irgendwie hat sich dabei mal was gedacht, als er die Meldung eingebaut hat.
Auch einer der ganz wichtigen Punkte:
Sei misstrauisch!
Alles was aus dem Internet kommt ist grundsätzlich als böse anzusehen. Klingt schwarzmalerisch, soll aber lediglich eine Grundeinstellung bedeuten wie man mit Sachen umgeht.
Dabei geht es insbesondere auch um Phishing-Geschichten a-la "Aufgrund eines Softwarefehlers müssen sie ihr Onlinebanking-Passwort erneut bestätigen. Klicken Sie dafür 'hier'" etc.
Ist natürlich Bullshit. Niemand wird zur Eingabe, Bestätigung etc. von einem Passwort auffordern. Insbesondere nicht, wenn es ein so leicht manipulierbares Medium wie das Internet ist (genau wegen dem leicht manipulierbar sollte man auch immer misstrauisch sein).
Ebenso gilt das natürlich für Mails die im Anhang Nacktbilder von irgendwelchen Promis enthalten.
Alles was an Mails unerwartet reinkommt, kann man schon mal direkt als feindselig ansehen (auch immer überlegen; kann der vorgebliche absender überhaupt meine e-Mail-Adresse kennen?). Bei Anhang sowieso. Egal, ob von bekannt oder unbekannt. Im Zweifel heißt es Rückversichern. Am besten über einen anderen Kanal (also möglichst dann nicht auf die Mail antworten als Rückversicherung). Also kurz anrufen: "Hast Du mir die .doc Datei geschickt?"
Bei besonders problematischen Sachen wie Online-Banking kann es sinnvoll sein die per Live-CD zu machen. Dann ist sichergestellt, dass eine etwaig im System schlummernde Malware nicht doch lesend/manipulierend eingreift.
Live-CDs sind oftmals auf Linux-Basis, was dann nochmals zusätzlich Sicherheit gibt, weil die meisten derzeit in der Praxis verbreiteten Angriffe eher auf WIndows abzielen.
Eine beliebte Live-Distribution ist KNOPPIX:
http://www.knopper.net/knoppix/
purzelbär schrieb:
8. beim installieren gerade von Freeware Programmen gut aufpassen das mit dem Installer keine Adware bzw PUP mitinstalliert wird und diese Optionen verneinen bzw deaktivieren und vielleicht zusätzlich zur Unterstützung Unchecky benutzen.
Ja. Überhaupt ist es ne gute Idee sich solche Programme am besten immer von der Herstellerseite zu besorgen und nicht auf Drittquellen (a-la chip.de und co) zurückzugreifen. Wie kriegt man die Herstellerseite raus? Meist ist ein Blick in Wikipedia hier hilfreich.
Gibt man da beispielsweise
LibreOffice, so steht im Artikel dort die korrekte Herstellersite:
https://de.libreoffice.org/
purzelbär schrieb:
Ich finde, die aufgeführten Punkte sind für normale User umsetzbar wenn denen daran gelegen ist ihr Windows etwas besser abzusichern.
Naja. Aber warum sollte man sich auf "Normaluser" beschränken. Außerdem kann man eh keine Unterscheidung treffen zwischen DAU und Profi. Es gibt halt auch Schattierungen dazwischen. Und mit steigendem Skill werden halt auch andere Sicherheitsmaßnahmen umsetzbar. Die Fokussierung auf DAU macht also nur begrenzt Sinn.
Außerdem wäre es gerade wichtig den sogenannten Normalusern klar zu machen, dass Sicherheit eben nicht einfach zu erreichen ist. Denn so ist derzeit leider die Lage. Und ich weiß nicht, ob es hilft wenn man ihm sagt: "Mache X,Y und Z und dann bist Du sicher." Weils auch einfach nicht der Wahrheit entspricht und wenn man es trotzdem sagt, dann verführt das lediglich zu Leichtsinnigkeit.
Nicht falsch verstehen. Ich begrüße es ausdrücklich, wenn solche Maßnahmen genannt werden. Die erhöhen auch das Sicherheitsniveau. Gleichzeitig sollte man aber dem User zu verstehen geben, dass das lediglich ein Anfang ist. Und das Sicherheit etwas dynamisches ist. Man richtet eben nicht den Rechner einmal sicher ein und dann ist der ein für alle mal sicher. Es werden immer mal neue, andere Angriffsformen beliebt und dem muss/sollte man sich anpassen.