Je geringer die vom Eingang bereitgestellte Spannung, desto weniger Pegel gibt das Mikrofon aus. Heißt, desto mehr muss der dahintergelegene Verstärker des Recorders leisten. Wenn der Recorder nur ein sehr schwaches Signal sieht, besteht die Gefahr, dass es zu nah am eigenen Grundrauschen liegt. Daraus folgen dann gegebenenfalls eine schlechte Dynamik und ein schlechter Rauschabstand (SNR).
Ob das in der Praxis wirklich eine Bedrohung darstellt, muss man ausprobieren.
Ich hab gerade noch mal eins der Mikrofone an meinem Tascam DR60D getestet. Einmal mit Plug-in-Power per Klinke @ 2,5 V und einmal mit einem selbstgebauten XLR-Adapter @ 8 V. Beim Klinkenanschluss komme ich bei einem Abstand von 15 cm und normaler Gesprächslautstärke im Mittel gerade mal auf -20 dB, obwohl der Regler bereits auf 100% steht. Und dabei bin ich wohlgemerkt schon im High-Gain Modus, also der maximalen Eingangsverstärkung! Den gleichen Pegel erreiche ich mit dem XLR-Adapter schon im Mid-Gain Modus und einer Verstärkung von 75%. Heißt, mit der höheren Versorgungsspannung von 8 V habe ich insgesamt deutlich mehr Headroom. Auch ist das Grundrauschen etwas geringer.
Wenn du eine XLR-Variante in Erwägung ziehst, dann würde ich mir folgende Audio-Interfaces anschauen:
https://www.thomann.de/de/behringer_u_phoria_umc202hd.htm
https://www.thomann.de/de/audient_evo_4.htm
https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i2_3rd_gen.htm
https://www.thomann.de/de/motu_m2.htm
Die 48 V der Phantomspeisung kann man mit einem
Rode VXLR+ Adapter auf etwa 5 V limitieren. Die reichen auch schon aus, um alle technischen Rahmenbedingungen zu erfüllen. Oder man nimmt direkt ein Mikrofon mit XLR-Anschluss, wie etwa das
Clippy XLR EM172 von Micbooster. Das Design liefert wie in meinem Fall 8 V an Versorgungsspannung.
Der Vorteil eines Audio-Interface mit XLR wäre, dass man die Mikrofone optimal versorgen kann und sich eigentlich keine Sorgen um die Qualität der Eingänge machen muss. Bei mobilen Recordern kommt es stark auf die jeweilige Implementierung an. In der Regel muss man bei den mobilen, batteriebetriebenen Geräten jedoch deutlich mehr ausgeben, um ein gleichwertiges Qualitätsniveau zu erreichen.
Soll nicht heißen, dass das Alles mit einem moblien Recorder nicht funktionieren kann. Wie gesagt braucht man dann allerdings eine recht hohe Verstärkung und muss den Pegel unter Umständen auch digital in der Nachbearbeitung etwas hochziehen.