Kein Windows-Boot nach Nobara Installation

Shouw schrieb:
ausser dass ich mich mit UEFI, GPT und EFI nicht beschäftigt habe und das alles ohne Absicht geschehen ist.
Ja, so einfach Installieren (in UEFI) normalerweise heutzutage auch geworden ist, so muß man leider doch ein paar Dinge sicher wissen, wenn es nicht zu fatalen Mißverständnissen kommen soll. Anfängern kann ich da nur immer den Rat geben, nicht nur zu lesen, sondern das projektierte Szenario zuvor punktgenau in einer VM zu testen.

Installationsprogramme möchten es unerfahrenen Nutzern zudem möglichst leicht machen, indem sie solche Optionen wie 'automatisch' und 'neben einem anderen Betriebssystem (Windows)' installieren anbieten. Und genau das kann zum Verhängnis werden. Lieber den Datenträger vor der Installation händisch (per GParted) passend vorbereiten und dann bei der Installation den manuellen Modus auswählen. Sodass man auch sieht, auf welche Partition das OS hinkommt, wo der Boot-Loader landen soll und ob und was noch zu formatieren ist.

Man sollte sich auch auch vor und nach einer Installation die anvisierte EFI-Partition (mit einem Live-System) anschauen (und backupen). Ob da auch wirklich was neu hineingeschrieben wurde und nicht sonstwo gelandet ist.


Die gute Nachricht aber ist, dass in Deinem Fall nur der Windows-Eintrag auf der EFI-Partition restauriert werden muss. Eine Neuinstallation von Windows 10 mit allen nachträglichen Änderungen ist vom Tisch. Reparatur-Tools gibt es viele. SuperGrub2 wurde schon vorgeschlagen. Oder man nimmt ein Reparatursystem direkt für Windows:
  • Windows-Reparaturdatenträger: Sollte man zu Zeiten von Windows 7 für sich selbst erzeugen. Keine Ahnung, ob sowas noch aktuell ist.
  • Windows-PE-Systeme: also sowas wie Win10XPE oder Strelac. Solche Live-Systeme bestehen im Kern aus einem rudimentären, aber aktuellen Windows (10 oder 11), in das eine Reihe von Reparatur- und Analyse-Tools eingebettet sind. Die Nutzung eines solchen Reparatur-Windows ist übrigens freigegeben (MS verlangt keine Lizenz und Aktivierung). Ich schätze einmal, dass so ein Reparatursystem dabei auch auf die Daten in der Recovery-Partition von Windows zurückgreifen kann.

Ich gehe also davon aus, dass ich nach ein paar Tagen ohne Internet meinerseits, diesen Thread als endgültig gelöst wiederfinden werde.
 
7vor10 schrieb:
Reparatur-Tools gibt es viele. SuperGrub2 wurde schon vorgeschlagen.
Kleine Anmerkung!
Mit der SG2D kannst nichts reparieren. Nur Betriebssysteme starten/booten.
Aber aus dem laufenden System geht die Reparatur dann ggf. einfacher.
 
So bevor 7vor10 den Thread dicht macht. Update:


Zusammengefasst scheint meine Windows Platte keinerlei Boot infos mehr zu haben. Keine Ahnung wie das geregelt war mit meiner anderen Festplatte über die wohl meine Windows Platte gestartet wurde. Ich müsste wohl manuell im MBR die Befehle eintragen. Im Bootice ist das möglich soweit ich das gesehen habe. Aber dafür müsste ich wissen, was ich da eintragen muss.

Details meines "Nicht"-Fortschrittes:

1. wie @Mo schon angemerkt hat, hat SG2D scheinbar keine Reparaturwerkzeuge. Habe alle möglichen Bootangebote versucht, aber mit keiner bekomme ich mein Windows gestartet.

2. MBR2GPT: Bin der Anleitung gefolgt, aber im Endeffekt scheitere ich schon beim allerersten Punkt mit dem ReagentC.exe. Dort wird bei mir, wenn ich den Befehlt mit /Info verwende keine Daten ausgeworfen. Nur eine Meldung, dass ein Windows Ziellaufwerk angegeben werden muss. Habe trotzdem weitergemacht mit bootrec, bcdboot, bcdedit und MBR2GPT, aber alles leider gescheitert, entweder fehlen die Rechte für den Zugriff, der BCDboot Store könne nicht abgerufen werden, das Programm findet kein Betriebssystemlaufwerk oder die Konvertierung wird abgelehnt , weil kein OS Volume.

3. Win10XPE auf einen Bootstick gezogen (schwieriger als man denkt, über 3 Std. gedauert, da die Version wohl veraltet ist und man tonnenweise Tools herausschmeissen muss, damit das iso erstellt werden kann). Zum Glück war noch Bootice lauffähig. Neben der Datenträgerverwaltung von Windows selbst. Mit Bootice bin ich zwar relativ weit gekommen, man kann einen MBR setzen und auch einen Bootmanager, dieser ist jedoch schätzungsweise leer. Habe leider keinerlei Daten für den MBR. Starten von Windows funktioniert auch damit nicht.

4. Aus "Langeweile" habe ich sogar über Diskpart und bootice auf der Windows Festplatte das leere Recovery Volume auf Fat32 formatiert, als System und aktiv gesetzt. Habe seltsamerweise auf meiner Windows Festplatte im root einen EFI Ordner mit Bootanweisungen. Zuletzt am Donnerstag letzte Woche geändert. Passt mit der Installation von Nobara zusammen. Hab den einfach in das neue Systemvolume kopiert und versucht damit zu starten. Ihr kennt das Ergebnis vermutlich. Bluescreen mit Einbahnstrasse zum BIOS.

Ja schon ein intensives Thema. 20 Jahre ohne Probleme mit etlichen neuen PCs und Systemen gearbeitet und nie wirklich mit MBR und UEFI in Kontakt gekommen. Und dann kommts dicke. Glaube wäre mit dem neuaufsetzen von Windows schon dreimal fertig gewesen ;-)


Und wie war euer Wochenende so?
 
Shouw schrieb:
Glaube wäre mit dem neuaufsetzen von Windows schon dreimal fertig gewesen ;-)
Ja, wenn du deine Nutzdaten auf anderen Platten / Partitonen hast, und somit kein (relevanter) Datenverlust droht nur weil du deine Systempartitionen löschst, dann auf jeden Fall. Da hätte ich gar nicht erst so lange rumprobiert. Direkt beide Systeme neu installiert, aber beides "sauber" auf Platten mit GPT-Partitionsschema (MBR sollte man heutzutage gar nicht mehr nutzen), usw.
Vorher in einer VM testen ob partitionsmäßig alles passt ist auch eine nützliche Idee.
Aber sieh es mal positiv - du hast dadurch und durch die hilfreichen Leute hier im Thread sicher was Nützliches dazu gelernt.
 
Shouw schrieb:
2. MBR2GPT: Bin der Anleitung gefolgt, aber im Endeffekt scheitere ich schon beim allerersten Punkt mit dem ReagentC.exe. Dort wird bei mir, wenn ich den Befehlt mit /Info verwende keine Daten ausgeworfen. Nur eine Meldung, dass ein Windows Ziellaufwerk angegeben werden muss. Habe trotzdem weitergemacht mit bootrec, bcdboot, bcdedit und MBR2GPT, aber alles leider gescheitert, entweder fehlen die Rechte für den Zugriff, der BCDboot Store könne nicht abgerufen werden, das Programm findet kein Betriebssystemlaufwerk oder die Konvertierung wird abgelehnt , weil kein OS Volume.
Reagentc muß in Windows genutzt werden ;).

Ohne Fehler zu benennen, kann keiner helfen ;). Fakten, Fakten, Fakten.
 
So mein letztes Update:

Habe mir eine Pause gegönnt, um meinen Kopf freizubekommen und hab dann einen weiteren Anlauf gestartet.
Habe über Youtube bei CyberCPU Tech ein Video gefunden, dass praktisch mein Problem beschreibt. Und auch die Lösung.
Für Neugierige, es nennt sich " Windows 10 wont boot, How to fix Master Boot Record".
Die Anleitung MBR2GPT hatte alles schon richtig beschrieben, aber einen wichtigen Punkt nicht erwähnt. Denn der Befehl "bootrec /fixboot" funktioniert nur ab dem Win10 ISO 1703 oder früher. Alle Win10 Iso Dateien danach geben den Fehler "Access denied" aus.
Habe mir also nach einigem Gesuche eine Win10 1703 ISO besorgt und einen bootstick in MBR (wichtig) gemacht. Mit dem gebootet und einen neuen bootmgr und boot Ordner direkt auf meine Win10 Volume schreiben lassen. Danach nur noch über Diskpart das Volume aktiviert und voila... nach dem nächsten Neustart erschien mein Windows aus der Versenkung.

Nochmals danke an alle für eure Hilfe und Ratschläge.
 
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