Meines Erachtens werden solche Bagatellen bewusst nicht verfolgt und auch zukünftig nicht verfolgt. (Abgesehen davon bin ich der Auffassung, dass das Anschauen strafrechtlich und auch schadensersatzrechtlich nicht relevant sein dürfte.)
Es ist etwas anderes, wenn es sich um einen gerade im Kino angelaufenen Streifen in HD handelt, aber diese eventuell aus dem Fernsehen aufgenommenen Schnipsel interessieren doch keine S**. Und das ist gut und vernünftig so.
Würde man jetzt (von Seiten der Contentindustrie oder von Staatsseite) dagegen massiv vorgehen, würde man mehr Schaden anrichten als zu nutzen. Abmahnenede Rechtsanwälte würden wahrscheinlich als einzige profitieren. Die Rechteinhaber hätten vermutlich eine Stange Kosten, auf denen sie sitzen bleiben, das Risiko des Scheiterns in x-ter Instanz nach y Jahren Rechtsstreit und einen erheblichen Imageschaden. Ebenso die Politik, wenn sie durch noch härtere Gesetze das ganze in die Wege leiten würde.
Aus meiner Sicht ist der einzige Weg, dieses Thema zu entschärfen, der, die Preise für diese Produkte deutlich zu reduzieren. M. E. arbeiten die Produktionsfirmen absolut nicht wirtschaftlich und es hat sich leider eine Kultur eingebürgert, wo schlechte Produkte noch so einigermaßen verkauft werden, aber gute Produkte extreme Gewinne abwerfen. Inhalteindustrie ist nun mal ein Teilmonopol, das reguliert werden muss. Der Markt ist dazu nicht in der Lage. Kinopreise werden vorgegeben. Musik kostet das, was der xy-Store sagt. Es gibt dort keinen Wettbewerb.
Solange dieses schlechte System so bleibt, wird es diese Diskussion geben. Ich kann nur hoffen, dass sich der deutsche Staat nicht einfach auf die eine Seite schlägt.
P.S.: Abmahnen halte ich für rechtsstaatswidrig, da es gegen das Prinzip "Machtmonopol des Staates" drastisch verstößt. Das ist der erste Schritt zum Chaos (vgl. auch Kopfgeldjäger in Amerika)