News Klage erfolgreich: Xiaomi ist keine „Communist Chinese military company“

FreddyMercury schrieb:
Die 5G Technologie wurde von Nortel geklaut. Gibt genug lektuere darueber....

Es gab IP-Diebstahl, von wahrscheinlich staatlicher Seite, keine Frage, aber Nortel gibt es seit 2009 nicht mehr.
Huawei hat allerdings auch etliche Ingenieure von Nortel übernommen, die an der Entwicklung von Grundlagen beteiligt waren. 2018 hat Huawei 15,3 Mrd. US$ in R&D investiert und hat auch 96000 Leute in der R&D Abteilungen weltweit. Allein im letzten Jahrzehnt hat man 4 Mrd. US$ in 5G investiert, da gab es Nortel gar nicht mehr.
 
Crifty schrieb:
Mal abgesehen von der Politik der Amerikaner oder der Chinesen, solange ich in China auf offener Straße beseitigt werden kann oder von zuhause verschleppt und man hört nie wieder von mir und das direkt von der Regierung, weiß ich warum ich keine Xiaomi Phones mehr kaufe oder meine Daten da lasse.
Amerika lässt seinen Bewohnern ja wenigstens noch die Illusion von "Freiheit" im eigenen Land aber was China in Punkto Menschenrechte veranstaltet ist für mich als mitfühlendes, erwachsenes, menschliches Wesen einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbar.

Zweitens, so gut mir die Hardware von zB Huawei und Xiaomi auch gefällt so hab ich doch keinerlei Vertrauen zur Software.

als Verbraucher hab ich schlussendlich die Möglichkeit Flagge zu zeigen und mit meiner Kaufkraft ein eindeutiges Zeichen zu setzen und das mache ich indem ich nichts kaufe was die CCP unterstützt.
 
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DogsOfWar schrieb:
Amerika lässt seinen Bewohnern ja wenigstens noch die Illusion von "Freiheit" im eigenen Land
Was für eine Illusion?
Du warst wie oft in den USA, kennst wie viele Leute oder hast Verwandte dort?

Die USA sind nach wie vor das freiste Land der Erde. Dort kann jeder spinnerte, schrullige oder sonstwas Typ nach seinem Gusto leben ohne dass es irgendwen besonders aufregt. Du darfst gegen jeden ablästern wie es dir passt und es ist von der Meinungsfreiheit gedeckt. Jeder noch so abstrusen Religion kann's fröhnen. Vom Staat wird im wesentlichen erwartet, dass er sich gefälligst aus dem meisten raus hält und jeder sich um sich selbst kümmern soll, gemäß den Traditionen der ehemaligen Gründer.
So gibt es keine Meldepflicht, Personalausweis oder Wehrpflicht (Vergleiche mit China sind an dieser Stelle besonders lustig).

Aus eben diesen Gründen resultiert aber auch die Waffenfreiheit und die nach unseren Sozialstaatsprinzipien lausige Sozialversicherung. Und das meiste muss man sich eben leisten können.

Der Vergleich mit China ist in der Hinsicht völlig absurd!

Die Sanktionen gegen bestimmte chinesische Unternehmen sind vorwiegend politisch motiviert und weniger wirtschaftlich. Huawei repräsentiert halt den chinesischen staatsmonopolitischen Kapitalismus, altkommunistischer Prägung durch seine extrem starke Verknüpfung mit denen Staatsorganen. Bei Xiaomi ist das weit weniger ausgeprägt. Da sie zudem kaum im Netzwerkgeschäft vertreten sind, sind sie letztlich nicht allzu wichtig. Umgekehrt hat der Huawei Bann Xiaomi enorm wirtschaftlich genutzt. Diese Firma ist also alles andere als geschädigt. Dürfte aber in Amerika auch kaum jemanden interessieren, da sie nicht im Teich von Apple fischen und die Handysparte von Google eh nur das 5. Ersatzrad konzernintern ist.

Aber die Netzwerktechnologie ist natürlich Zukunftstechnologie und da wird mit allen lauteren und unlauteren Mitteln gekämpft. Dass ein chinesischer Konzern hierbei ein Monopol bekommt, ist schlichtweg unakzeptabel. Egal für wen, außer den Chinesen selbst natürlich.
 
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Aber in den USA gibts auch die mit Abstand meisten Gefängnisinsassen, die dann auch gerne mal im Gefängnis zwangsarbeiten dürfen. Freiheit gibts da nur, solange man nicht am Entzug eben dieser verdienen kann. Da gibts schon Parallelen zu China. Qualitativ und quantitativ ist China was Freiheitsentzug für ganze Bevölkerungsgruppen betrifft sicher auf einem völlig anderen Level, aber die schreiben sich auch nicht auf die Fahnen, Anführer der "freien" Welt zu sein, weshalb man an die USA mMn durchaus höhere Ansprüche stellen kann.

Außerdem hat man es in beiden Ländern als Minderheit schwer. Ich würde ungern als Uigur in China leben, aber als Schwarzer oder Mittelamerikaner in den USA ist auch nicht überall Ponyhof. Dann doch lieber Mitteleuropa.

Die Freiheiten in den USA sind doch eher die Freiheiten der Reichen. Wer arm ist, hat die Freiheit, an Diabetes zu sterben, um es mal übertrieben auszudrücken. Die Freiheit der Reichen, mehr oder weniger tun und lassen zu können was man will, führt ja zwangsläufig in allen Kulturen zur Unterdrückung vom Rest der Bevölkerung.
Da ist mir die mittel- und westeuropäische Freiheit, die vielleicht weniger absolut ist, an der dafür aber ein größerer Teil der Gesellschaft Anteil hat, wesentlich lieber.


Was die Sanktionen betrifft hast du natürlich recht. Wobei ich Xiaomi was den Expansionsdrang betrifft nicht unterschätzen würde. Noch fehlen die Bänder für die USA (meine ich?), aber das war in Europa bis vor kurzem auch nicht anders. Jetzt gibts immer mehr Stores und man hat sich in kürzester Zeit etabliert. Gerade wenn man dank stagnierender Löhne und explodierender Mieten auch in den USA immer mehr aufs Geld achten muss ist das ein Markt, dem sich Xiaomi auch über kurz oder lang widmen wird. Und weil man vor allem in Indien mit den Redmis quasi Geld drucken kann kann man auch da wie in Europa gleich mit den großen Geschützen auffahren. Alles andere würde mich überraschen.
Die Sanktionen sind durch den status quo eher weniger zu begründen, eher durch das, was Xiaomi auch in den USA in Zukunft werden könnte. BBK könnte es ähnlich gehen.
 
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Bierliebhaber schrieb:
Da ist mir die mittel- und westeuropäische Freiheit, die vielleicht weniger absolut ist, an der dafür aber ein größerer Teil der Gesellschaft Anteil hat, wesentlich lieber.
Das ist halt eine individuelle Definition. In Westeuropa mischt sich der Staat letztlich in jeden Scheiß ein. Sicher auch zum Vorteil seiner Bürger.
Genau das ist aber in den USA unerwünscht bzw. wird völlig anders wahrgenommen. Was bei uns eine normale sozialstaatliche Situation ist, empfinden Amerikaner als eine Bedrohung ihrer individuellen Freiheit. So blöd das ist, aber gerade der Fall Trump hat doch gezeigt, wie große Teile der Bevölkerung ticken. Der hat es geschafft, dem halben Volk die staatlichen Organe als der Feind ihrer persönlichen Freiheit zu verkaufen, dabei haben die verglichen mit uns eh schon relativ wenig Einfluss. Von China gar nicht zu reden.
Hier werden Dinge vermischt, die völlig unterschiedlich einzuordnen sind. Natürlich tritt die USA nach außen hin stark auf und ist an der Wahrung ihrer politischen und wirtschaftlichen Interessen interessiert. Das wird auch erwartet von der Bevölkerung. Aber nach innen wird genau das Gegenteil erwartet. Da soll sich der Staat möglichst raushalten und nur eingreifen wenn es nötig ist. Das "everybody ist the master of his own fate" ist und bleibt oberste Prämisse.

Dass dieses System persönlichen Reichtum befördert und sozialer Umverteilung entgegen steht ist klar. Aber sie wollen es eben mehrheitlich so. Auch wenn es ggf. soziale Benachteiligung bedeutet.

Man sollte einfach nicht den Fehler machen, das aus gewohnter europäischer Sichtweise zu bewerten, genau wie umgekehrt ein Amerikaner das hiesige Leben nicht so richtig versteht. Und gemeinsam haben wir, das keiner China versteht. Sind uns aber einig, das wir das garantiert nicht wollen.
 
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@mo schrieb:
Genau das ist aber in den USA unerwünscht bzw. wird völlig anders wahrgenommen. Was bei uns eine normale sozialstaatliche Situation ist, empfinden Amerikaner als eine Bedrohung ihrer individuellen Freiheit.
Ja weil sie von der Kindheit weg eingeredet bekommen das jeglicher Hauch von Sozialismus schlecht ist, in Wahrheit profitiert die Elite von diesem System.
 
MujamiVice schrieb:
Ja weil sie von der Kindheit weg eingeredet bekommen das jeglicher Hauch von Sozialismus schlecht ist, in Wahrheit profitiert die Elite von diesem System.
Ach ja, das Böse ist immer und überall....!?
 
@mo schrieb:
Ach ja, das Böse ist immer und überall....!?
Das hab ich nicht behauptet!
Ein Privat bezahlter Arzt verdient halt das dreifache als ein Kassenarzt und nicht jeder kann Arzt werden bzw. sich in den USA das Studium leisten.
 
Crifty schrieb:
Auch wenn Xiaomi diese Runde vor Gericht gewonnen hat, wird sich das die amerikanische Regierung trotzdem nicht ewig geben. Xiaomi wächst von Jahr zu Jahr viel zu schnell, der erste Versuch alle westlichen Staaten von Huawei sich ausstatten zu lassen ist verhindert worden und auch der nächste Versuch den Markt mit günstigen Smartphones zu schwemmen wird früher oder später die Amerikaner auf den Plan rufen.

Mal abgesehen von der Politik der Amerikaner oder der Chinesen, solange ich in China auf offener Straße beseitigt werden kann oder von zuhause verschleppt und man hört nie wieder von mir und das direkt von der Regierung, weiß ich warum ich keine Xiaomi Phones mehr kaufe oder meine Daten da lasse.

Ehrlich gesagt, würde ich mir mehr Sorgen machen, in den USA "verschleppt" oder erschossen zu werden, als ich China. Ein Päckchen Drogen unterschieben, um jemanden auf Eis zu legen, ist wohl eher gängige Praxis der US Cops. Wenn es um noch unliebsamere Personen geht, besteht auch die einfach Möglichkeit bei der obligatorischen Überprüfung des Handys oder des Laptops, Daten die einen Terrorismusverdacht begründen zu plazieren. Wie sagte der Porsche Mitarbeiter so schön bei der Einreise: "I'm here for the new 911" - Zack, weg war er. Der verschlüsselte Firmenlaptop mit "Betriebsgeheimnissen" war da eher weniger hilfreich.
Insgesamt, ist man in den USA eher der Willkür dubioser Behörden ausgeliefert. Oder wird halt direkt Opfer eines Mordes - da reicht auch schon mal ein teures Modeaccessoire, die falsche Konfession, Parteizugehörigkeit oder die falsche Hautfarbe.

Was natürlich nicht bedeutet, dass man in China nicht verschwinden kann, wenn man sich mit den falschen Leuten anlegt.

Bei ausgiebigen Aufenthalten in beiden Ländern - war mir in der USA sehr, sehr viel häufiger mulmig - egal ob bei Cops, Behörden oder nativen Einwohnern.
 
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chartmix schrieb:
Nach welchen Maßstäben? Wer legt das fest?
Nach den Maßstäben der persönlichen Freiheit (Bewegung, Meinung, staatlicher Einflussnahme, Entfaltung, Registrierung, Berufsausübung, Kunst, Religion, Bewaffnung etc.).

In Deutschland z.B. ist man da z.T. deutlich eingeschränkter, von China wollen wir erst gar nicht reden. Es ist nicht das Schlafaffenland, aber es ist eben frei, zumindest für seine Staatsangehörigen. Dass große Freiräume mit zunehmendem Missbrauch derselbigen einhergehen ist aber leider auch so.

In der Summe fühle ich mich in Deutschland deutlich wohler. Kann aber auch daran liegen, dass ich Deutscher bin und an unser Alltagsleben gewohnt bin. Trotzdem bin/ich oft genug verblüfft, wenn ich da bin/war und sehe, was in den USA alles selbstverständlich/möglich ist und hier kaum vorstellbar.

Um es auf einen Nenner zu bringen. Man lebt hier sicherer aber unfreier! In China kannst hinter beide Begriffe noch eine Quadrat- oder Kubikzahl hinzufügen.

BTW: Schon die Frage danach, wer so was festlegt, ist typisch Deutsch, bzw. begründet in deutscher Denkstruktur, dass Dinge "festgelegt" werden. In den USA geht man eher nicht davon aus, dass da überhaupt irgendwer was festzulegen hat.
 
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@mo schrieb:
In Deutschland z.B. ist man da z.T. deutlich eingeschränkter,
Naja, trink mal ein Bier aus der unverhüllten Dose im Freien in den USA und fang dir eine Diskussion mit der antanzenden Polizei an.
 
MujamiVice schrieb:
Naja, trink mal ein Bier aus der unverhüllten Dose im Freien in den USA und fang dir eine Diskussion mit der antanzenden Polizei an.
Wie gesagt, ist kein Schlaraffenland. Der Sauberkeitsfimmel, die Prüderie und Religiösität gerade der weißen Mittelschicht nervt gewaltig. Die örtlichen Sheriffs sind deren Werkzeug und deren Chef im County wird von den Bürgern selbst gewählt. Gewöhnungsbedürftig für einen deutschen Muffelkopp ist auch fast schon die große Freundlichkeit der Leute. Diese ist aber leider sehr sehr oberflächlich.

Dafür kannst dich niederlassen wo du willst, ohne jegliche Anmeldung, Nachts um 3 Bügeleisen oder Golfschläger verkaufen, ohne ein Ladenschlussgesetz berücksichtigen zu müssen, Hitlers Mein Kampf verlegen, ein Haus bauen ohne 83000 Vorschriften, nach Herzenslust in der Gegend rumballern wenn es niemanden gefährdet, das weiße Haus stürmen usw. usf. (Nein, ich bin kein Anhänger einiger dieser Aktivitäten!!!)

Nur eins darfst nicht. Schnell Autofahren!

Es ist eine etwas seltsame Form der direkten Demokratie und des Freiheitsgedanken der Gründerväter, die oft auch ausgewandert sind, um ihren Glauben nachgehen zu können, was ihnen in Europa verwehrt blieb. Da hat sich vieles bewahrt. Daher sind solche Egotripper Gestalten wie Trump dort möglich. Hierzulande nahezu ausgeschlossen in unserem Parteienstaat.
Dort driftet die Gesellschaft leider gerade sichtbar auseinander. Bin gespannt, wie sie das auf die Reihe kriegen.

Topic:
China profitiert insgesamt auch sehr stark von Wirtschaftsliberalismus der USA. Mehr als der aktuelle Konflikt schadet. Den Huawei Konflikt sollte man daher nicht überbewerten. Da geht es um andere Dinge.
 
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