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Leserartikel Koexistenz im Koaxialkabel – kleiner MoCA Test

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Guten Abend liebes Forum!

Oft liest man von Problemen mit der Datenübertragung über das Stromnetz. Als Alternativen werden dann Kabel legen oder besseres WLAN empfohlen. Lange Zeit hat auch mir WLAN ausgereicht, aber irgendwann hab ich dann doch Löcher gebohrt und Kabel gelegt. Das geht aber leider nicht an allen Stellen, manche kennen das: Zu viel Aufwand, sieht scheiße aus, handwerklich unbegabt, Handwerker zu teuer, … . Dem Marketing sei Dank greift man dann zu dLAN/PowerLAN. Naja, ich nicht :D Aber beschäftigt hat mich das Thema trotzdem. Ich bin kein Freund von der Datenübertragung über die Stromleitung. Die allermeisten Stromleitungen sind ungeschirmt, was heißt, dass im Nahfeld Störungen verursacht werden können, z.B. beim Empfang von Rundfunk oder beim Amateurfunk oder beim Internet, wenn dies über DSL realisiert wird. Für dLAN wird der HomePlug Standard verwendet, welcher Frequenzen von 2 bis 28 MHz bzw. 2 bis 68 Mhz verwendet. Neuere PowerLAN-Geräte nutzen den Standard G.hn, welchem im Stromkabel den Bereich von 2 bis 86 MHz belegen können. Zum Vergleich: Super Vectoring VDSL2 arbeitet im Moment bei bis zu 35 MHz. Wenn man diese Frequenzen beim PowerLAN nun ausspart, reduziert sich die nutzbare Datenrate.

Aber das Thema soll hier nicht die Datenübertragung im Stromnetz sein, sondern das Vorurteil, dass die Datenübertragung über Koaxialkabel teuer und instabil ist.

Der Standard G.hn lässt sich auch im Koaxialkabel (Antennen, Kabel, Sat-Fernsehen) einsetzen. Die Geräte von Allnet z.B. verwenden eine höhere Bandbreite als ihre Pendants im Stromnetz. Es ist eine Nettodatenrate von 360 Mbit/s im Frequenzbereich von 2 bis 200 MHz angegeben. Ethernet over Coax Geräte von Axing arbeiten bei 5 bis 204 MHz, die Angabe hier lautet 1.800 Mbit/s zwischen den Geräten. Allnet hat auch Geräte im Angebot die nach G.fast arbeiten. Neben Axing und Allnet kann man auch Giga Copper erwähnen, die ebenfalls G.hn-Adapter anbieten für Anwendung auf Koaxialkabel und auch Telefonkabel. Koaxialkabel sind geschirmt, bei korrekter Anwendung ist also keine Störung von benachbarten Geräten zu erwarten. Ein Freund dieser Geräte bin ich dennoch nicht. Denn im Koaxialkabel belegen sie die Frequenzen von Kabelfernsehkanälen und Internet-Upstream. Wenn man Internet nicht über EuroDOCSIS, sondern über DSL oder Glasfaser und Fernsehen über Antenne oder Satellit empfängt, ist das allerdings egal.

Ich beziehe Internet jedoch über EuroDOCSIS und habe nun eine Stelle im Haus, zu der ich nicht mit vertretbarem Aufwand ein Netzwerkkabel legen kann. An Start und Ziel liegen jedoch Multimediadosen. Ein Netzwerkkabel parallel zum Koaxialkabel einziehen geht nicht und Netzwerkkabel statt Koaxialkabel ist auch nicht gewünscht. Ethernet over Coax ist auch keine Lösung, WLAN ist mir auch nicht mehr lieb, also was nun?​
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Die Antwort lautet MoCA. Gelegentlich wird auch im Forum hier darauf verwiesen. Aber was ist der Unterschied zwischen Ethernet over Coax und MoCA? Beide Ansätze nutzen zur Datenübertragung ein stinknormales 75 Ohm Antennenkabel. MoCA nutzt aber Frequenzen über 1.125 MHz (MoCA D-Band). Das MoCA D-Band liegt also oberhalb der von Kabelfernsehen und EuroDOCSIS genutzten Frequenzen von 5 bis 862/1.002 MHz. Beide Übertragungstechniken können also im gleichen Kabel koexistieren.
Es gibt noch Geräte für das MoCA E und F-Band, diese arbeiten unterhalb von 950 MHz, sind also interessant, wenn Satellitenfernsehen auf dem Koaxialkabel genutzt wird.

Ich habe mir also mal zwei MoCA Adapter von goCoax besorgt. Wenn ich mir die Preise von PowerLAN angucke, sind MoCA Geräte nicht wirklich teuer. Geschenkt werden Sie einem natürlich trotzdem nicht. Wie die meisten aktuellen MoCA Geräte arbeitet goCoax nach Version 2.5 im D-Band. Das D-Band umfasst die Frequenzen von 1.125 bis 1.675 MHz. Hier können mit MoCA Version 2.5 insgesamt 5 Kanäle à 100 MHz gebündelt werden.
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Sollte EuroDOCSIS mal auf 1.218 MHz ausgebaut werden, können nur noch 4 Kanäle à 100 MHz genutzt werden. Oder man reorganisiert seine Installation (DOCSIS Modem direkt an den Verstärker und die oberen DOCSIS Frequenzen im Restnetz über PoE-Filter aussperren).
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Bildquelle: MoCA Alliance

Brutto liefert ein Kanal maximal 700 Mbit/s, netto sollen es noch 500 Mbit/s sein (70% Netto vom Brutto). Durch die Bündelung können wir also im Bestfall 2.500 Mbit/s erreichen, was für Full-Duplex Gigabit ausreicht oder 2,5 Gbit/s in einer Richtung.​

Für die optimale Leistung sind drei Dinge Voraussetzung:
  • Kabelnetz „nur“ bis 1.002 MHz ausgebaut (hat das überhaupt schon jemand aktiv in Deutschland?)
  • Point of Entry Filter hinter dem Verstärker (ist ne Bandsperre)
  • Anschlussdosen mit Frequenzdurchgang bis mindestens 1.675 MHz
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Bildquelle: goCoax

Meine Multimediadosen sind btv MMD 20A und MMD 17A die nur bis 1.006 MHz spezifiziert* sind. Die genaue Kabellänge zwischen den Dosen und das Kabelfabrikat (34 Jahre alt) sind mir nicht bekannt. Alleine die Dämpfung durch die Dosen beträgt 20 + 17 = 37 dB. Als gutes Koaxial-Kabel wird gerne das Kathrein LCD 111 empfohlen, was garantiert nicht zur Anwendung kam. Ich nehme daher mal das dünnere, aber auch noch gute, Ören HD 103 (auch weil bei diesem die Dämpfung bei 1.500 MHz dokumentiert ist) als Vergleich zur Hand. Bei angenommen 25m zwischen diesen Dosen hätte das Ören HD 103 eine Dämpfung von 6,5 dB bei 1.500 MHz, womit wir bei 37 + 5 = 43,5 dB Dämpfung zwischen den MoCA-Adaptern wären. Auf @h00bi s Hinweis hab ich noch etwas weiter recherchiert, dazu aber später mehr. Und mein Point of Entry Filter ist noch in der Post, die goCoax Adapter wollte ich aber dennoch schnellstmöglich ausprobieren. Einige werden das kennen :D Et voilà trotz nicht optimaler Voraussetzungen geht es ziemlich passabel, sagt zumindest iperf. Die Angabe Netto = 70% von Brutto passt nicht schlecht. Die Adapter haben mir angezeigt, dass in die eine Richtung 2.000 Mbit/s brutto möglich sind und in die andere Richtung 900 Mbit/s brutto. 930 Mbit/s netto mit iperf am Gigabit-LAN Anschluss sind gemessen, in der schwachen Senderichtung (ist vlt. der fehlende PoE Filter Schuld?) kamen noch im Schnitt 650 Mbit/s raus, was den beworbenen 70% Netto vom Brutto entspricht.

*Was heißt spezifiziert? Nun es kann heißen:
- die Dose funktioniert explizit nur im angegeben Bereich
-
die Dose wurde nur im angegeben Bereich getestet, kann auch außerhalb des angebenen Bereichs funktionieren, gibt aber keine Garantie darauf.

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Mein Kabelmodem hat während den mehrminütigen iperf Tests keine Änderung in den Modemwerten gezeigt (hätte mich aufgrund der strikt anderen Frequenzbereiche auch gewundert) und auch ein Speedtest meiner 500er Leitung hatte keine Auswirkungen auf den MoCA Betrieb, wie auch der MoCA Betrieb keinen negativen Einfluss auf das Ergebnis des Speedtests hatte. Zum Einsatz kamen zwei goCoax MA2500D, welche sogar einen 2,5 GBit/s Anschluss bieten, deren Leistung ich mangels Gegenstück am PC allerdings nicht austesten konnte. In der grauen Pappschachtel des MA2500D befindet sich ein MoCA-Adapter, ein gelbes UTP CAT.5e Patchkabel (ca. 2m/6ft), ein Steckernetzteil und eine englische Kürzestbedienungsanleitung. Diese ist allerdings nicht so wahnsinnig hilfreich. Weswegen ich die Anleitung für den goCoax MF-803M empfehle, der von der Bedienung praktisch identisch ist, einen Loop-Through Anschluss für Fernseher bietet, dafür aber nur Gigabit-Ethernet dabei hat (zum Zeitpunkt meiner Bestellung nicht mit EU-Netzteil an Lager). Groß ist der Adapter nicht, wie ein Vergleich mit einer Postkarte zeigt. Was man dazubestellen muss, ist ein Anschlusskabel. Da ich Multimediadosen mit ausreichend F-Anschlüssen habe, hab ich ohne irgendwelche Adapter kurze Antennenkabel mit beidseitig F-Steckern genommen (sprich die Kabel die man zum Anschluss von Sat-Receivern kennt).

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Auf Amazon findet man unter dem Stichwort MoCA 2.5 noch weit mehr Geräte, z.B. von Translite oder Luster, wobei ich bei manchen Geräten denke, dass die in der selben Fabrik vom Band fallen. Wer des englischen mächtig ist, bekommt bei goCoax binnen 2-3 Tagen per Mail eine, in meinem Fall, hilfreiche Auskunft.

Als nächster Schritt wird der PoE Filter montiert, wenn er denn mal ankommt. Wenn ich damit in beide Richtungen Gigabit hinbekomme, würde mir das schon reichen, dann würde ich die zertifizierten Multimediadosen gar nicht tauschen müssen. 2,5 GBit/s Simplex brauche ich an der Stelle (noch?) nicht.

Update: Der PoE-Filter ist aus Übersee eingetroffen und verbaut worden. Auf der einen Seite ein F-Stecker, auf der anderen eine F-Buchse, kann dieser einfach am Eingang des Verteilers (nach dem Verstärker) aufgeschraubt werden. Die Durchgangsdämpfung ist minimal, Störungen im Fernseh sind nicht aufgefallen und auch das Kabelmodem hat nicht negativ reagiert (Signalstärke, SNR und korrigierbare Fehler ähnlich wie vor MoCA). Ich habe daher die MoCA-Adapter an ihre endgültigen Positionen gesetzt, kurz nach dem Verstärker (von dort geht es via Netzwerkkabel im Leerrohr unter der Toilette zum Schreibtisch im Wohnzimmer) und am Ende des Kabelstrangs (4 btv MMD in Reihe, der erste Test ohne PoE war an zwei benachbarten Dosen). Ergebnis, ich habe jetzt in eine Richtung Brutto rund 2.500 MBit/s und in die andere Richtung Brutto rund 2.300 MBit/s (+/- das schwankt ein klein wenig).

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Das sind nicht die maximalen 3.500, aber was kann ich bei 2.200 MBit/s MoCA Bandbreite netto erwarten? 70% von 2.200 MBit/s wären 1.500 MBit/s. Also Rechner hochgefahren und wieder iperf2 ausgegraben. Es kommen 930 MBit/s über die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle rein, auf zum nächsten PC und in die umgedrehte Richtung zeitgleich den Test durchführen: Um die 500 bis 600 MBit/s. Die Datenrate schwankt zwischendrin, wenn ich in der einen Richtung von 900 auf 700 absacke, steigt der Durchsatz in der umgekehrten Richtung um den gleichen Wert. Mit der vorhandenen Kabelinstallation (also hauptsächlich die Dosen die offiziell nur bis 1.006 MHz spezifiziert sind und eine ziemlich hohe Anschlussdämpfung haben) werde ich also kein Voll-Duplex-Gigabit hinbekommen. Halb-Duplex reicht mir an dieser Stelle jedoch erstmal vollkommen aus. (Und wenn es nicht mehr reicht, Dosen die bis 2 GHz spezifiziert sind liegen im Moment bei 9,90 €/Stk.). Zeitgleich hab ich noch vom Notebook via LAN Internetspeedtests gemacht, auch hier kamen die gebuchten 500 MBit/s ungetrübt über DOCSIS rein, während iperf die MoCA-Verbindung auslastete.

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Ursprünglich wollte ich den goCoax Adapter am Verstärker an der dortigen Multimediadose anschließen. Dabei zeigten mir die MoCA-Adapter jedoch eine Bandbreite von Brutto unter 500 MBit/s an.
(neue Erkenntnisse) Die Multimediadose am Verstärker ist von Axing, alle übrigen Dosen im Haus sind btv. Beide Fabrikate sind offiziell nicht für die MoCA Frequenzbereiche spezifiziert und die Axing Dose lebt das auch gnadenlos aus. Also habe ich den MoCA Adapter direkt auf den Verteiler gesteckt (ein Abgang war noch frei). So läuft das nun schon eine knappe Woche ohne Probleme. Infos am Rande: Das Webinterface ist über IPv4 erreichbar, IPv6-Pakete werden aber genauso problemlos durchgeleitet (das hatte ich vorher per E-Mail abgeklärt), was nicht unwichtig ist, da die hier ersichtliche Fritz!Box (vorher im Wohnzimmer neben dem eigentlichen Router) nicht nur als Switch dient, sondern auch via SIP die Telefonverbindung zu Vodafone herstellt. Da ich ein eigenes Modem betreibe, hat mir Vodafone SIP-Zugangsdaten zugeteilt, an einem DS Lite Anschluss ist das (in meinem Fall) ein Telefonserver der auf IPv6 hört. Aber, auch das klappt problemlos.

Update 2: Insgesamt ist die Kabelinstallation hier folgendermaßen aufgebaut und ich habe der Axing-Dose doch unrecht getan.
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MoCA-Adapter 1 sitzt im "Keller" (technisch eher ein Abstellraum neber der Haustüre, wir haben keinen Keller :p) und ist an einem 3-fach Breitbandverteiler (5 - 2.500 MHz, 7,5 dB Verteildämpfung) angeschlossen. Dann geht es durch eine Durchgangsdose (1 dB Durchgangsdämpfung) und noch eine Durchgangsdose (1,3 dB) und noch eine (2dB) um an der letzten Dose mit einer Anschlussdämpfung von 17 dB (wenn die Verpackungskartons in der Garage alle richtig zugeordnet wurden) anzukommen. Daran hängt noch ein Diplexer mit 1,5 dB und schon erreiche ich MoCA-Adapter 2. Wenn ich jetzt noch 50m Kabel zwischen Verstärker und letzter Dose mit 13 dB annehme, komme ich auf eine Dämpfung von 43,3 dB (in guter Senderichtung 2.400 MBit/s brutto). Wenn Adapter 1 an der Axing-Dose angeschlossen wäre, wären wir bei 63,3 dB (500 MBit/s brutto). Die MoCA Allianz hat in ihrer Dokumentation eine schöne kleine Grafik bzgl. Geschwindigkeit und "Dämpfung", was ein MoCA 2.5 Adapter hinbekommen sollte.
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Bildquelle: MoCA Alliance

Meine angezeigten Geschwindigkeiten passen nicht ganz zur Grafik, allerdings habe ich die Dämpfung auch teilweise nur abgeschätzt. Die in der Grafik angezeigten Werte entsprechen auch nicht direkt der Dämpfung die von MoCA überwunden werden kann. Es gibt nämlich noch eine Tabelle, die beschreibt, wie laut ein MoCA-Adapter aufs Koaxialkabel schreien darf. Und wie man sieht, kann sich die erlaubte Lautstärke um bis zu 8 dB unterscheiden.

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Bildquelle: MoCA Alliance

Beim TL-MC84 von Translite wird eine Sendeleistung von +2 dBm und eine Empfindlichkeit von -70 dBm angegeben, womit dieser Adapter auch bei einer Dämpfung von 72 dB noch funktionstüchtig wäre, zwar nicht wirklich schnell, aber etwas besser als die Sollvorgabe. Für meinen goCoax-Adapter ist die Dokumentation nicht ganz so ausführlich. Aus dem Translite-Datenblatt sieht man auch, dass die folgenden Modulationen genutzt werden: BPSK, QPSK, 8-QAM, 16-QAM, 32-QAM, 64-QAM, 128-QAM, 256-QAM, 512-QAM, 1024-QAM. Bei guter Leitung kann eine höhere Effizienz wie bei DVB-C/DOCSIS3.0 erreicht werden. DVB-C2/DOCSIS3.1 steht hingegen noch 4096-QAM als Modulation offen. Wobei da noch SNR/Fehlerkorrektur, etc. ein Wörtchen mitzureden haben, wie eine schöne, alte Grafik vom DVB-Konsortium zeigt, ich schweife allerdings ab... :D
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Man kann sich also relativ einfach ausrechen, dass bei meiner Installation die Kommunikation von Dose zu Dose zwar möglich ist, aufgrund der verbauten Dosen mit hoher Anschlussdämpfung aber nicht die maximale Geschwindigkeit erreichen kann. Klar im Vorteil ist, wer eine ungenutzte Koaxialkabelinstallation hat und die Dosen ohne Rücksicht auf Pegelwerte von Kabelinternet/fernsehen tauschen kann. Auch wenn ich nicht die maximal mögliche Geschwindigkeit erreiche, bin ich doch im Gigabit-Bereich unterwegs, was mir ausreicht endlich überall im Haus ungebremst auf meine NAS zu kommen.


Mein vorschnelles Fazit: MoCA ist flott, funktionstüchtig und eine brauchbare Alternative an Stellen wo man eben keine Lust hat Wände aufzukloppen. Wenn die Frage also lautet WLAN oder dLAN, wäre meine Frage: Wenn Netzwerkkabel nicht geht, aber Koaxialkabel liegt, warum nicht MoCA? Ein Standard für den es eine breite Auswahl an Geräten gibt, wobei mir die einfachen Geräte ohne Switch und WLAN die liebsten sind.

Wer Fehler findet, darf sie behalten ;) oder mich korrigieren, damit ichs beim nächsten mal besser mach. Gute Nacht!
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Hallo zusammen,

ich bin leider technisch nicht so gut bewandert und auch in Sachen Hardware-Netzwerkerei etwas "unterbelichtet". Daher fand ich die einleitene Anleitung von beni_fs sehr ermutigend so eine Technologie selbst einmal zu installieren.

Wie oben beschrieben fehlt mir eigentlich das knowHow dazu, sodass ich hoffe, dass Ihr mir unter die Arme greift?!

Zur Situation: Wir haben ein Haus aus den 70er Jahren. Da dürfte auch die Koaxverkabelung vorgenommen worden sein. Wir haben einen Kabelzugang, der früher von UnityMedia, heute von Vodafone bereitgestellt wird. Das im Keller ankommende Signal läuft über einen Verstärker und wird via Koax-Kabel über eine "doofe" Dose im Keller an eine Multimedia im Wohnzimmer geleitet. Dort hängt die vom Provider bereitgestellte Connect-Box, die mir das Netzwerksignal liefert. WLAN wird dann über einen Accesspoint von Ubiquity geliefert. Um eine flächendeckende Netzwerkversorgung hinzubekommen, habe ich bereits das Meshing der Ubiquity-APs und Power-LAN ausprobiert. Beides mit eher mäßigem Erfolg.

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Da wir das Wohnzimmer umbauen und ich gerne die Connect-Box an der bislang auch u.a. ein NAS hängt, da raus haben möchten, wäre die Überlegung, die Connect-Box (und damit der Internet-Übergabepunkt) in den Keller 1 zu verlegen und den Rest dann per Koax-Kabel-Netzwerk zu versorgen. Die WLAN-Anbindung würde ich dann über Accesspoints von Unbiquity realisieren.
Wenn ich den Übergabepunkt direkt am Eingang positioniere wäre das für mich aus mehreren Gründen zukunftsweisend:
a) Wenn mal Glasfaser kommt, dann ist der Umbauaufwand minimal
b) Wenn zusätzlich zum Moca auch noch G.hn zum Einsatz käme, dann wäre auch hier der Umbau minimalinvasiv
c) ich habe dort genügend Platz um mich auszutoben 🙃

Insgesamt sollen 4 Zugangspunkte Coax<>Ethernet genutzt werden:
-1- Verbindung zur Connect-Box im Keller 1
-2- Anbindungspunkt im Keller 2 (nicht zwingend erforderlich)
-3- Anbindungspunkt im Wohnzimmer
-4- Anbindungspunkt auf dem Dachboden (das Kabel kommt aus dem Wohnzimmer und geht bis auf den Dachboden. Vorn dort aus verlaufen dann die Kabel wieder ins OG)

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Ich komme jetzt mit diesen ganzen Dämpfungen und Kleinteilen nicht zurecht. Daher meine Fragen,
- wenn ich die Connect-Box mit in den Keller 1 nehme ...
+ soll wohl ein POE-Filter davor? welcher?
+ dann müsste ich einen Splitter (welchen?) einsetzen, damit ich das Moca-Signal wieder einspeisen kann?
+ kann ich die direkt anschließen, oder muss ich da die Dose aus dem WZ ausbauen und im Keller vor die Connect-Box setzen?
  • welche Dosen setze ich idealer Weise ein? Kann ich da überall die gleichen nehmen?
  • anstelle des T-Stücks muss vermutlich ein Splitter eingesetzt werden (welcher)? (Anmerkung: die beiden untern Dosen im OG könnte man auch abklemmen ;-))
  • Also bislang habe ich nur über die coCoax-Geräte hier im Forum gelesen .... Davon bräuchte ich dann vier Stück, richtig?

Bevor ich jetzt mit einem großen Einkaufswagen losgehe und alles auseinanderrupfe und dann einen Herzkasper bekomme, weil alles nicht so richtig klappt....
  • Gibt es die Möglichkeit im Vorfeld die Verbindungsqualität zu prüfen?
  • In welchen Stufen sollte ich am besetn bei dem Umbau vorgehen?

Ich wäre Euch echt auf ewig dankbar, wenn Ihr mir eine kleine Einfaufsliste zusammenstellen könntet, oder zumindest sagt, auf welche Dinge ich bei den einzelnen Komonenten achten muss (Dämpfung, Vorlauf Rücklauf, Frequenzbereiche......)

Viele Grüße
Joe
 
JoeWise schrieb:
welche Dosen setze ich idealer Weise ein? Kann ich da überall die gleichen nehmen?
Nein. Die Dosen im Keller werden eine eher hohe Auskoppeldämpfung aufweisen, die im Obergeschoss eine eher geringe. Du müsstest bei allen Dosen einmal schauen, welches Typ/Modell verbaut ist. Bei manchen Herstellern steht die Dämpfung drauf, bei anderen muss man beim Hersteller das Datenblatt suchen.​

JoeWise schrieb:
anstelle des T-Stücks muss vermutlich ein Splitter eingesetzt werden (welcher)?
Muss nicht, du kannst vor das T-Stück einen Diplexer setzen.

JoeWise schrieb:
wenn ich die Connect-Box mit in den Keller 1 nehme ...
  • soll wohl ein POE-Filter davor? welcher?
  • dann müsste ich einen Splitter (welchen?) einsetzen, damit ich das Moca-Signal wieder einspeisen kann?
  • kann ich die direkt anschließen, oder muss ich da die Dose aus dem WZ ausbauen und im Keller vor die Connect-Box setzen?
Ich würde in Keller 1 eine neue Multimedia-Dose setzen, nach dieser Dose dann ein Diplexer. An diesen kannst du einen MoCA-Adapter anschließen und zeitgleich übernimmt er die Funktion des PoE-Filters.​

JoeWise schrieb:
Gibt es die Möglichkeit im Vorfeld die Verbindungsqualität zu prüfen?
Mann kann es anhand von Kabellängen und Dosen abschätzen. Im Moment würde ich raten, dass eine Vollspeed-Kommunikation zum Keller 1 möglich ist. Die Kommunikation zwischen Wohnzimmer und Keller 2 dürfte langsamer sein, weil zwei Dosen zwischen den Adaptern liegen. Ich würde versuchen Keller 2 per Netzwerkkabel mit Keller 1 zu verbinden. Aber du kennst die Möglichkeiten bei dir vor Ort besser.​

JoeWise schrieb:
In welchen Stufen sollte ich am besetn bei dem Umbau vorgehen?
  1. Rückmeldung zu den vorhandenen Dosen geben, für Auswahl passender Dosen.
  2. Signalqualität und Pegel an den Fernseher für ausgewählte Programme dokumentieren.
  3. Signalqualität und Pegel der ConnectBox dokumentieren.
  4. neue Mulitmedia-Dose und Diplexer in Keller 1 setzen, Fernsehempfang kontrollieren. Alles gut? ConnectBox kontrollieren. Alles gut?
  5. ConnectBox versuchsweise in den Keller umziehen lassen. Signalqualität und Pegel kontrollieren. Alles gut?
  6. In Keller 1 am Diplexer und im Wohnzimmer an Multimedia-Dose MoCA-Adapter anschließen. Alles gut?
  7. Diplexer im DG vor 2-fach Verteiler einsetzen. MoCA-Adapter anschließen. Alles gut?
  8. neue Multimedia-Dose in Keller 2 setzen. MoCA-Adapter anschließen. Alles gut?
Das muss für heute reichen, mir fallen die Augen zu.
:n8:
 
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Hallo beni_fs,

zunächst vielen Dank für Deine - trotz Müdigkeit - ausführlichen Antwort.

Zu meinem Verständnis - ich bin Maschinenbauer und habe von Elektro- bzw. Nachrichtentechnik nur eine rudimentäre Ahnung:

Ich dachte, dass ich alle Dosen ausbaue und dann neue Super-Dosen einbaue und dann ein paar Splitter und andere Kleinteile kaufe und dann richtig durchstarten kann .... Offensichtlich weit gefehlt ...

Wie darf ich das mit der Dämpfung verstehen. Ich dachte eine geringe Dämpfung ist gut, also baue ich überall Dosen mit einer geringen Dämpfung ein .... War wohl nichts ;-)

Muss ich die vorhandene Dämpfung des vorhandenen Systems als "gegeben" hinnehmen und jatzt versuchen mit neuen Dosen die alte Dämpfung "nachzubilden"?

Gibt es hierzu ein einigermaßen verständliches Buch oder eine Seite im Netz zum Nachlesen der Grundlagen?

Ich werde in den nächsten Tagen mal schauen, welche Dosen ich verbaut habe .... Aber es sind wie gesagt nur "TV+Radio"-Dosen.

Viele Grüße
Joe
 
So, ich habe jetzt mal alles aufgenommen und direkt in den aktuellen Plan eingezeichnet:

Keller 1: Verstärker ATSRO AL325


Keller 2:

Dose (TV + Radio) Fuba GAD-254
Bei Fuba gibt es wohl nur eine "neuere Variante". >> Fuba GAD 254 (neu)

Im Netz habe ich eine mit der gleichen Optik gefunden wie die verbaute. >> Fuba GAD 254 (alt)
Dort waren die folgenden Daten angegeben:
0,5 - 450 MHz Anschlussdämpfung: 15dB Durchgangsdämpfung: 1,5dB
470 - 862 MHz Anschlussdämpfung: 15dB Durchgangsdämpfung: 1,5dB
950 - 2150 MHz Anschlussdämpfung: 16dB Durchgangsdämpfung: 3,0dB


Wohnzimmer:
Multimediadose Typ Braun teleCom btv 1165 Data,
Bei Braun findet sich die Dose mit dem Zustaz btv-1165-DATA-IM und ist mit 3x 10dB
(je Ausgang angegeben) >> btv-1165-DATA-IM

Bei Amazon gibt es die btv-1165-DATA: >> btv-1165-DATA
Multimedia-Breitbanddurchgangsdose, sep. Datenanschluss 10 dB, 5-65 MHz Rückweg, Schirmung Klasse A


Dachboden:
Doch kein einfaches T-Stück: STV-1782-A, 2-Way-Splitter, 5-2500Mhz
laut dieser Seite: STV-1792
- Durchgangsdämpfung (dB): VHF/UHF bis 4,5 und SAT bis 6,5
- Gleichspannungsdurchlass
- Rückkanaltauglich 5 – 60 MHz

OG:
#1 Dose (TV, Radio), Typ ASTRO GUT 852; Datenblatt mit 1000 versch. Dämpfungsangaben:
ASTRO GUT 852

#2 + #3 Dose (TV, Radio + SAT),
Typ: No Name - kein Hersteller, keine sonstigen Aufdrucke,
garaues Erscheinungsbild, hintere Kappe verchromt

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Aktualisierter IST-Zustand

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JoeWise schrieb:
Ich dachte, dass ich alle Dosen ausbaue und dann neue Super-Dosen einbaue und dann ein paar Splitter und andere Kleinteile kaufe und dann richtig durchstarten kann .... Offensichtlich weit gefehlt ...
Die "Super-Dose" gibt es nicht :D wenn man aber die Vorarbeit erledigt hat, sind es wirklich nur ein paar Kleinteile bestellen und ein Vormittag Arbeit.

JoeWise schrieb:
Ich dachte eine geringe Dämpfung ist gut, also baue ich überall Dosen mit einer geringen Dämpfung ein
Für MoCA stimmt das, geringe Dämpfung = hohes Tempo. Für Fernsehen und Kabelinternet gibt es (Analogie Wasserrohr) einen Solldruck: zu wenig Druck und ich kann nicht richtig duschen, zu viel Druck und ich hab keine Brause sondern eine Wasserstrahlschneidanlage. Desto weiter ich von der Pumpe (Verstärker) weg bin, desto weniger Druckminderer brauch ich am Wasserhahn.

JoeWise schrieb:
Muss ich die vorhandene Dämpfung des vorhandenen Systems als "gegeben" hinnehmen und jatzt versuchen mit neuen Dosen die alte Dämpfung "nachzubilden"?

Gibt es hierzu ein einigermaßen verständliches Buch oder eine Seite im Netz zum Nachlesen der Grundlagen?
Es gibt da ein paar schöne PDFs, die das relativ anschaulich erklären. Die kann ich nochmal raussuchen.

Deine Aufstellung ist top! Damit kann man super arbeiten. Ich komm aber erst am Wochenende dazu mir das im Detail anzugucken. Reicht dir das?

JoeWise schrieb:
- trotz Müdigkeit -
Das wird bis Freitag bei mir auch nicht besser :DViel Arbeit und die Hälfte der Kollegen im Urlaub :o

:n8:
 
Hi beni_fs,

zunächst schon einmal vielen Dank für Deine super Erklärung.... Das mit der Wasseranalogie versteht selbst ein Maschinenbauer :-D

Bis zum Wochenende reicht natürlich vollkommen.... Ich bin ja dankbar, wenn mir bei dem Thema jemand über die Straße hilft ;-)

Ich war bei der Einstellung selbst ein bisschen erstaunt, wie wenig man doch sein eigenes Haus nach fast 20 Jahre darin wohnen kennt :-D

Wenn Du die PDFs hättest und mir diese auch zur Verfügung stellen könntest, dann wäre ich Dir sehr dankbar, da ich mich gerne mal in neue Themen einlese und auch gerne durchdringe, was ich da so baue.

Viele Grüße
Joe
 
JoeWise schrieb:
Das mit der Wasseranalogie versteht selbst ein Maschinenbauer :-D
Eine weitere Analogie im Kabelfernsehen/Internet wäre noch:
  • Schrei mich nicht so an, darauf reagiere ich nicht (zu viel Pegel)
  • Sprich lauter, ich höre dich nicht (zu wenig Pegel)
  • Sprich deutlich und nuschel nicht so (geringe Signalqualität/SNR)
JoeWise schrieb:
Wenn Du die PDFs hättest und mir diese auch zur Verfügung stellen könntest, dann wäre ich Dir sehr dankbar, da ich mich gerne mal in neue Themen einlese und auch gerne durchdringe, was ich da so baue.
Da gibts viele Quellen. Manche Teilehersteller haben Kataloge, die eignen sich zu Schulungszwecken. Beim Elektropraktiker gibt es einige freie Fachartikel zum Thema Koaxialkabelnetze. Für deine Zwecke wären der Einstieg wohl Teil 1, 4, 5. Als Reserve: Pegel.

Warum sind Pegel wichtig? Deine Installation ist eingepegelt. Damit dein Kabelrouter (Connectbox) das CMTS (Vermittler zwischen deinem Kabelrouter und dem Internet) nicht anschreit/flüstert und umgekehrt das CMTS verständlich bei deinem Kabelrouter ankommt. Da gibt es Sollpegel +/- Toleranz. Wenn man zuviel ändert, kann die Kommunikation beeinträchtigt werden. Daher ist es wichtig sich vorher mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Die Connect Box hat unter den erweiterten Einstellungen > Tools > Downstream/Upstream Infos zu den Sende- und Empfangspegeln.

Wie groß ist denn der Außendurchmesser des Kabels?

Ich bin etwas von den Dosen irritiert. Kannst du mir mal bitte die Empfangspegel an den Dosen Keller 2, Wohnzimmer und Obergeschoss (der Fernseh oben rechts in deiner Grafik) am Fernseh nennen (Status, Kabelinfo oder sowas, immer den gleichen Sender nehmen), sowie von der Connect Box? Ich hatte mir mal ein Messgerät geliehen, allerdings macht das der Laden nicht mehr, damit wäre das etwas einfacher.​
 
Sorry, ich war unterwegs, sodass ich erst jetzt zu einer Antwort komme ...

... das Kabel: Außendurchmesser 6,5mm, Kupferkern 0,8mm, einfache Abschirmung mit Draht und Alupapier
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.... wegen der Pegel: Die ConnectBox selber zeigt mir im Menü keine Pegel an.
An einem Fernseher (noch ein altes Röhren-Schätzchen) habe ich einen alten Kabelreceiver dran. Der zeigt mir aber nichts von irgendwelchen Pegeln an.
Ich werde mal schauen, was sonst noch so an TV-Geräten im Haus steht und dann schauen, ob ich eines durchs Haus trage....
Sinnvoll wäre es ja, ein Gerät an alle Anschlüsse dran zu halten und dann den TV-Pegel auf einem Kanal anzeigen zu lassen, oder?
Gibt es nicht ein günstiges Messgerät, mit dem ich ein "TV-Pegel" und den "Datenpegel" messen kann?

Annahme:
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann könnte ich auch alles vergessen, was bei uns installiert ist und eine neue "Verdosung" vornehmen.... gehe dann aber das Risiko ein, dass der Verstärker am Hauseinang anders eingestellt werden muss, sodass überall wieder "die richtige Lautstärke" vorhanden ist?

Viele Grüße
Joe
 
JoeWise schrieb:
wegen der Pegel: Die ConnectBox selber zeigt mir im Menü keine Pegel an.
Wat? Das letzte mal als ich auf eine ConnectBox geguckt habe stand da noch Unitymedia drauf, da gabs das definitv. Vielleicht haben die das umsortiert oder umbenannt.

JoeWise schrieb:
Gibt es nicht ein günstiges Messgerät, mit dem ich ein "TV-Pegel" und den "Datenpegel" messen kann?
Die Signalqualität der Fernsehkanäle und der EuroDOCSIS 3 Downstream-Kanäle kann dieses Gerät messen. Das hatte ich mir mal ausgeliehen. Upstream und DOCSIS 3.1 kann es aber nicht. Da kann es einem nur grob den Pegel in einer Übersicht anzeigen:
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Was günstigeres ist mir nicht bekannt. Ist gibt wohl ein paar Enthusiasten die arbeiten mit RTL-SDR unter Linux, da hab ich aber bisher nichts gefunden, was sich Plug'n'Play installieren lässt.

JoeWise schrieb:
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann könnte ich auch alles vergessen, was bei uns installiert ist und eine neue "Verdosung" vornehmen.... gehe dann aber das Risiko ein, dass der Verstärker am Hauseinang anders eingestellt werden muss, sodass überall wieder "die richtige Lautstärke" vorhanden ist?
Genau. Ich habe mal von einem Rundfunktechniker alle Dosen in meinem Elternhaus tauschen lassen. Interessanterweise ist es am schnellsten die Dämpfung zu schätzen, eine entsprechende Dose einzubauen, zu messen und falls der Pegel nicht gefällt eine andere Dose auszuprobieren. Gut, der hatte das Auto voll mit allen möglichen Dämpfungswerten :D hat aber keine 15min pro Dose gebraucht.

Wir können auch davon ausgehen, dass die Dose im Wohnzimmer mit der Connect Box korrekt ist (sollte mal eingemessen worden sein) und von dieser zurückrechnen und dann die neuen Dosen berechnen. Annahme für das Kabel haben wir ja. Man könnte auch ein paar Dosen mehr bestellen (~10€ pro Stück) damit man da ein wenig rumprobieren kann.

Dein Verstärker hat Drehregler (jetzt nicht dran rumspielen!)? Einstellungen dokumentieren. Hängt da vlt. noch ein Zettel vom Kabelnetzbetreiber irgendwo dran? Meist werden ausgewählte Kanäle dokumentiert (Pegel, Signalqualität).​
 
Hi beni_fs,

Dein Verstärker hat Drehregler (jetzt nicht dran rumspielen!)? Einstellungen dokumentieren. Hängt da vlt. noch ein Zettel vom Kabelnetzbetreiber irgendwo dran? Meist werden ausgewählte Kanäle dokumentiert (Pegel, Signalqualität).
einen Zettel am Verstärker habe ich nicht gefunden :-(
und auf der Connect-Box prangt aus dem Web-Interface mittlerweile auch ein freundliches Vodafone-Zeichen :-D

Leider gibt mir keins unserer TV-Geräte einen Pegel an. Daher habe ich mich mal nach Messgeräten umgeschaut und die folgenden Geräte gefunden (zumindest die beiden unteren gehen bis zu einer Frequenz von 860MHz und so wie ich das verstanden habe sollte damit auch der Downstream mit abgedeckt sein?)

- das von Dir erwähnte MEGASAT HD 4 Combo (V2 neu für 180€)
... ohne den Zusatz V2 habe ich das auch gebraucht gefunden)
V2:
... Frequenzbereich: 42-1005 MHz
... Pegelbereich: 30-100 dBµV
... DVB-C Anz.: CBER, PER, LBER, SNR, Symbolrate
... Scope-Anzeige / Tilt-Anzeige / Spektrumanalyse
... Automatische und manuelle Programmsuche


- PeakTech 9020
... scheint eher hochpreisig zu sein .... daher gut???
... da habe ich etwas im Handbuch gefunden :
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- GTMEDIA Megasat Satmessgerät HD Combo DVB-S2 Satelliten DVB-C DVB-T2 Messgerät
... Eingangsfrequenz: 48 bis 862 MHz
... Signaleingangspegel: -80 dBm (MAX)
... ANT-Versorgung: 5 V DC bei 120 mA MAX
... Demodulationstyp: QPSK, 16 QAM, 32 QAM, 64 QAM, 128 QAM, 256 QAM
... was immer das alles heißen mag ;-)
... das gäbe es für rund 80€ bei AliExpress

- smartmeter C10
... Eingangsfrequenz: 50 bis 858 MHz
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Würdest Du eins der Geräte besonders empfehlen, oder tun es die alle drei?
Wenn ich eins ergattert habe, dann würde ich mich mit den gemessenen Pegeln melden.

Viele Grüße
Joe
 
Zuletzt bearbeitet:
beni_fs schrieb:
Dann bräuchtest du von der Theorie her keinen Filter, sondern nur das Kabel vom Verstärker zum Verteiler abschrauben und einen Abschlusswiderstand draufschrauben.

kann man da jeden beliebigen Abschluss-R mit 75 Ohm nehmen? Oder hätte jemand einen Link ?
 
Danke für diese tollen Thread. Ich habe eine kleine Frage zu den GoCoax 2500D und dem Zugriff auf die Adminoberfläche -- kann ich das wirklich nur, wenn der Adapter per Ethernet direkt am Rechner hängt und der Rechner die von GoCoax empfohlene manuelle IP-Adresse bekommen hat? Oder hat das schon mal jemand mit IP4-Routing (FritzBox) hinbekommen? Ich habe es versucht, statische Route ins Zielnetzwerk 192.168.254.0, Subnetzmaske 255.255.255.0 und Gateway 192.168.188.1 (mein Router), aber ich kann die Weboberfläche weiterhin nicht aufrufen.
 
schweinefuss schrieb:
kann man da jeden beliebigen Abschluss-R mit 75 Ohm nehmen? Oder hätte jemand einen Link ?
Einer ausm Baumarkt von Schwaiger wird funktionieren. Alternativ finde ich das Antennenland sehr hübsch.

cubisticanus schrieb:
Ich habe eine kleine Frage zu den GoCoax 2500D und dem Zugriff auf die Adminoberfläche -- kann ich das wirklich nur, wenn der Adapter per Ethernet direkt am Rechner hängt und der Rechner die von GoCoax empfohlene manuelle IP-Adresse bekommen hat?
Nö, man kann die IP-Adresse ändern. Meine beiden hören auf 192.168.178.211 und 192.168.178.212 (außerhalb meines DHCP-Bereiches der bei 200 aufhört). Wenn du auf Device Settings gehst, sollte dir das eigentlich angeboten werden (hab ich mal schnell aus Youtube abfotographiert:
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JoeWise schrieb:
scheint eher hochpreisig zu sein .... daher gut???
Kann sein, muss nicht. Wir brauchen ja nur einen Bruchteil der Funktionen.

JoeWise schrieb:
auf der Connect-Box prangt aus dem Web-Interface mittlerweile auch ein freundliches Vodafone-Zeichen
Was das ganze etwas doof macht. Wir müssen ja auch den Upstream-Pegel kontrollieren und das können die günstigen Geräte (auch das 500€ Gerät ist "günstig") nicht. Hast du das komplette Webinterface mal durchgeklickt? Gibt es noch eine erweitere/Expertenansicht die vielleicht nicht eingeschaltet ist? Von Vodafone finde ich leider keine brauchbare Anleitung mehr. Dann würde ich fast sagen, wäre das ausrechnen der alten/neuen Pegel günstiger. Von dem Geld was man sich für das Messgerät sparen würde, könnte man ein paar mehr Dosen zum Probieren bestellen.​
 
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beni_fs schrieb:
Nö, man kann die IP-Adresse ändern. Meine beiden hören auf 192.168.178.211 und 192.168.178.212 (außerhalb meines DHCP-Bereiches der bei 200 aufhört). Wenn du auf Device Settings gehst, sollte dir das eigentlich angeboten werden (hab ich mal schnell aus Youtube abfotographiert:
Du hast völlig recht. Ich habe es nun auf DHCP gestellt und im Router dafür gesorgt, dass es immer die gleiche IP bekommt. Danke für den Hinweis!
 
Hallo, bin gerade auf diesen thread gestoßen. Wir haben die Dosen GEDU 2405 C verbaut. Ist damit ein Betrieb im G.hn Bereich möglich? https://www.amazon.de/gp/product/B08YXZ1W69/ref=ox_sc_act_title_2?smid=A3MR52VNW7VIOV&th=1

1696406732720.png

Ein weiteres Problem könnte unsere Verkabelun sein. Wir haben im EG alle Dosen in "daisy chain" und im OG auch. Router soll in EG sein und im OG soll dann LAN verteilt werden in ein-zwei Räumen. Die Coax Kabel von EG und OG sind im Keller über ein Kathrein EBC 20 272581 H verbunden. https://www.amazon.de/Kathrein-2-fach-Verteiler-Klemmanschluß-15-2150-Kabel/dp/B000KPS74G

edit: vllt sollte ich noch erwähnen, dass diese Leitungen nicht mehr genutzt werden und auch vom verstärker getrennt sind

Ist dieses Daisy Chain ein Problem und müsste ich die Dosen tauschen, kann es generell funktionieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch diesen tollen Thread gefunden und dachte, vielleicht kann jemand meine Vermutung, die mir bei meinem MoCA Setup aufgekommen ist, entweder bestätigen oder entkräften.

Im Keller des Hauses (~30 Jahre alt) kommt der TV-Anschluss von der Straße an und geht von dort (über einen Verstärker) in den MoCA Filter und dann in den Splitter.

Bei dem MoCA Filter handelt es sich um:

Filter, MoCA POE nur für Kabel-TV und OTA Koaxial-Netzwerke
(https://www.amazon.de/dp/B00KO5KHSQ)

Bei dem Splitter handelt es sich um:

DUR-line SAT & BK-Verteiler - 6-Fach Splitter - voll geschirmt - Unicable & HD tauglich D6FV - für Satelliten-Anlagen(DVB-S2) - BK - UKW Radio - DC-Durchlass - TV Antennen Fernseh Verteiler (https://www.amazon.de/dp/B01F97YY50)

Von dort aus geht es in einer Stern-Topologie (In der gleichen Wohnung können vom Splitter verschiedene Kabel an verschiedenen Dosen liegen, in den einzelnen Räumen. Manchmal wird aber auf einer Etage eine Verbindung über eine Linie zu einer nahegelegenen nächsten Dose weitergereicht) in die einzelnen Etagen (EG / 1. OG / 2. OG).

Im 2. OG befindet sich der Router (LTE-Hybrid), der über einen MoCA Adatper angeschlossen ist.

Bei den MoCA Adaptern handelt es sich um:

goCoax MA2500D (2,5 Gbps)
(https://www.amazon.de/dp/B08XP8MMFG)

Die ehemalige TV/Radio Dose, wurde durch eine neue Sat/TV/Radio Dose ausgetauscht.

Bei der (neuen) Sat/TV/Radio Dose handelt es sich um:

Dur-line Antennendose 3-loch
(https://www.amazon.de/dp/B008ETF27K)

Bei der (alten) TV/Radio Dose handelt es sich um:

WISI DO 66
(https://sat-antennenbau.de/service/antennendosen.html?:DO#:~:text=??-,DO 66,-Stamm)

Die Verbindung vom 2. OG zu dem PC im EG über den Splitter funktioniert. Die PHY Rates sind vielleicht nicht die besten, aber es baut immerhin eine Verbindung auf:

MoCA-Rates.png


Allerdings wird zu dem MoCA Adapter der passenderweise schon "Keine Verbindung" heißt, keine Verbindung aufgebaut. Meine spontane Vermutung war, dass der Weg vom Router durch die (wahrscheinlich 4) alten TV/Radio Dosen zu stark blockiert wird (auf dem vorherigen Splitter stand "Made in West-Germany", da können die alten Dosen nicht besser sein). Bei den beiden Dosen von der "Keine Verbindung"-Verbindung bin ich mir leider nicht sicher, wieviele Dosen es tatsächlich sind. Es müssten aber für EG und 1. OG, was auf dem Weg liegt zum 2. OG, zwei zusätzliche Dosen sein (im schlimmsten und aktuell vermuteten Fall, sind es 5 zusätzliche Dosen zwischen der getauschten Dose und dem Splitter).

Meine Idee wäre jetzt, die alten Dosen durch die neuen Dur-line Antennendose 3-loch zu tauschen. Bin mir aber leider nicht sicher, ob das wirklich den gewünschten Erfolg bringt, nur wüsste ich spontan keine andere Lösung.
Ansonsten wollte ich testweise die beiden Dosen auf dem Weg vom Router bis zu dem Splitter tauschen und gucken, ob es das Signal verbessern würde. Zwei neue Dosen hätte ich nämlich noch.
Der Gedanke war eigentlich, nur die notwendigen Dosen zu tauschen, die man auch tatsächlich mit MoCA verwenden wollte.

Leider weiß ich auch (bei vielen Dosen) nicht, welches Kabel vom Splitter zu welchen Dosen geht. Allerdings bei den Dosen vom Router zum Splitter zum PC bin ich mir sehr sicher.

Hier das ganze auch noch mal als Grafik:

MoCA-Verkabelung.png


Insgesamt gehen von dem Splitter 5 Kabel ab.

Falls jemand eine Idee hat oder die Problematik sieht, die ich aktuell nicht sehe, wäre ich wirklich froh, über etwas Unterstützung.

Ansonsten was evtl. auch interessant sein dürfte, sobald ich den dritten MoCA Adapter angeschlossen hatte, gab es Probleme mit den beiden anderen MoCA Adaptern die zuvor ohne Probleme funktioniert hatten.
Eine direkte Verbindung der MoCA Adapter über ein Sat-Kabel habe ich bereits getestet und es funktioniert.
Der "nicht verbindende" MoCA Adapter hat auch im zweier Betrieb (über Dose) keine Verbindung aufbauen können.

Vielen lieben Dank!
 

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Zuletzt bearbeitet: (Grafik angepasst, da Dosen ausgetauscht. Vermutung von 5 Dosen zwischen "Keiner-Verbindung" Dose und Splitter.)
Nur soviel, für die Wisi DO66 ist in der Verlinkung zu Kathrein Dosen falsch.
Die Wisi heist DB66. http://www.preisdeal.de/index.php?lnr=19248 und die geht nur bis 1 Ghz und 14db Auskoppeldämpfung. Auf jeden Fall die Dose tauschen, wo Du ran willst. Die anderen im Strang spielen keine so große Rolle, weil nur 1,8db Durchgangsdämpfung.
Die Durline Dinger haben 10db und gehen bis 2,4Ghz. Das ist der Punkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen lieben Dank schon mal für die Anmerkung! Die Verlinkung ist allerdings nicht falsch, es wird auf der Seite lediglich ganz oben die Kathrein Dosen als erstes angezeigt. Daher hatte ich extra versucht eine URL zu generieren, die auf den Text DO66 auf der Website verweist. Die DB66 Dosen hatte ich bei meiner Suche nach einem passenden Online-Bild auch gefunden gehabt, allerdings handelt es sich bei den Dosen doch um DO66er von WISI:

do66.jpg


Wenn die Dosen im Strang keine so große Rolle spielen, müsste das Problem wo anders liegen, da ich ja dennoch keine Verbindung aufgebaut bekomme, sobald der dritte MoCA Adapter verwendet wird. Wie gesagt haben die anderen beiden MoCA Adapter dann erstmal ein Verbindungsproblem, fangen sich evtl. nach einiger Zeit verlieren aber zwischendurch bei drittem angeschlossenen MoCA Adapter immer mal wieder die Verbindung und der andere MoCA Adapter erhält überhaupt keine Verbindung.

Ich habe jetzt, wie in der Grafik meines vorherigen Beitrags aktualisiert, die ausgetauschten Dosen eingezeichnet. Einen wirklichen "Sprung" an Verbesserung gab es nicht, allerdings ist es minimal besser geworden, falls man das wirklich so nennen darf? Zumindest was die Signalstärke betrifft oder ich bilde es mir einfach nur ein:

Keine alte Dose auf dem Weg von Router zu Splitter ausgetauscht:

MoCA-Rates.png


Eine alte Dose auf dem Weg von Router zu Splitter ausgetauscht:

ersteDose.png


Zweite alte Dose auf dem Weg von Router zu Splitter ausgetauscht:

zweiteDose.png


Immerhin schlechter ist es nicht geworden, obwohl ich mir mehr davon erhofft hätte. Eine alte Dose befindet sich noch auf dem Weg, die noch ausgetauscht werden soll.

Ich hatte auch mal testweise den Flag bei "NC Preferred" bei den MoCA Adaptern entfernt, die nicht direkt mit dem Router verbunden waren. Gebracht hat es allerdings nichts.

Ansonsten habe ich noch ein paar weitere Verbindungstests durchgeführt:

Anschluss auf Leitung zwischen Splitter und Router:

test1.png

Ergebnis:

test1.png

Anschluss auf Leitung zwischen Splitter und Router:

test2.png


Ergebnis:

test2.png


Anschluss direkt an einen der freien Anschlüsse des Splitters im Keller (1 In / 6 Out | 5 belegt => 6 belegt):
test3.png

Die Farbe des Kabels ist hier anders gewählt, da es sich nicht um ein im Haus verlegtes Kabel handelt. Es handelt sich um ein deleyCON 7,5m SAT TV Antennenkabel (https://www.amazon.de/dp/B08WLTP8T4). Bei den Kabeln in der Wand ist die Vermutung, dass es sich um doppelt geschirmte Koaxialkabel handelt.

Ergebnis:

test3.png

Testen des Splitter-Anschluss der normalerweise direkt zum PC im EG führt (gleicher Aufbau wie vorher, nur anderer Anschluss):
test4.png

Im Anschluss habe ich auch noch mal die Verbindungen über das Wandkabel geprüft. Das heißt anstelle die Wandkabel in den Splitter zu stecken, habe ich einen MoCA Adapter direkt auf der Höhe des Splitters mit dem Kabel verbunden.

Weg vom Splitter zum Router:

test5.png

Ergebnis:

test5.png

Weg vom Splitter zum PC:
test6.png

Ergebnis:

test6.png

Was sagen mir dieses Tests nun? Das ich wahrscheinlich noch verwirrter bin als vorher. Die Werte sind doch (eigentlich) überall mehr als perfekt. Das zeigt mir sogesehen, dass die Dosen für mein Verständnis nicht das Problem sein sollten. Doch warum gibt es so einen Abfall in der Geschwindigkeit vom Router zum PC über den Splitter, wenn die Einzelwerte doch alle super sind und warum kann zu dem eigentlich geplanten Aufbau keine Verbindung zu dem MoCA Adapter aufgebaut werden?

Ich habe noch ein paar weitere Tests gemacht. Dieses mal hat mich die Verbindungsstärke von der Dose im EG bis zu dem MoCA Adapter interessiert, über den der PC angeschlossen ist. Momentan verwende ich ein 15m SAT Kabel, ich habe aber auch 7,5m und 2m ausprobiert und folgendes herausgefunden:

längentest.png


Ergebnis 15m:

15m.png


Ergebnis 7,5m:

7,5m.PNG


Ergebnis 2m:

2m.PNG


Das bedeutet für mich im Grunde, dass auf der Strecke von 2. OG Router bis EG PC eine Dämpfung auftritt, die das Signal abschwächt. Diese Dämpfung ist von 2. OG bis Keller nicht vorhanden, da hier der volle Durchsatz von 3500 erreicht wird, aber der Weg dann vom Keller zum EG PC eine Dämpfung erzeugt, die das Signal schwächt.
An dem 15m Kabel alleine liegt es nicht, da auch mit dem 2m Kabel knapp 1000 zu wenig ankommen (aber immerhin deutlich mehr als mit dem 15m Kabel).

Wenn ich das auf meinen MoCA Adapter übertrage der keine Verbindung erhält, würde ich mal behaupten, dass die Dämpfung von 2. OG zu Keller zu 2. OG das komplette Signal schluckt.

Zumindest von Router zu PC finde ich das aber ziemlich extrem, da hier ja "nur" das Kabel in der Wand + 5 Dosen schuld daran wären.
 

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Zuletzt bearbeitet: (Weitere Verbindungstests und Vermutungen)
Hallo zusammen,

mir sind noch ein paar Dinge bezüglich der Übertragungsgeschwindigkeiten der gocoax Geräte unklar. Einige Teilnehmer haben ja auch schon von vollen Gigabit Geschwindigkeiten berichtet. Meine Tests geben diese nicht her und vielleicht kann mir jemand erklären warum, oder ihr habt vielleicht ähnliche Beobachtungen gemacht.

Ich habe mir Minimalset aufgebaut:

NAS--FRITZBOX--(ETHERNET)--gocoax--(0.25m KOAX Kabel)--gocoax--(ETHERNET)--LAPTOP

Die gewählten LAN Anschlüsse der Fritzbox und des Laptops bieten jeweils nur 1 GBit/s Datenübertragungsgeschwindigkeit.

Die Geschwindigkeit über das Kabel gäbe theoretisch 3,6 GBit/s her:

phyrates.jpg


Mit Iperf habe ich die Verbindungsgeschwindigkeit einmal mit einem und einmal mit 5 Streams getestet:
iperf_results.jpg

Bei einem Stream ist die Geschwindigkeit auf 247 MBit / s limitiert. Mit meheren Streams nähere ich mich der theoretisch verfügbaren GBit/s Geschwindigkeit.

Den iperf Test habe ich auch einmal nur mit einem LAN Kabel direkt am Router und Laptop wiederholt. Hier erreiche ich erwartungsgemäß sofort mit einem Stream die GBit/s Geschwindigkeit. Bei mehreren Streams nimmt die Bandbreite pro Stream ab, die gesamte Bandbreite bleibt jedoch konstant. Damit unterscheidet sich das Verhalten von einem zu n Streams beim LAN-Anschluss von dem Verhalten beim "KOAX-Anschluss".

Nun mein Test mit einer großen Testdatei:
Wenn ich nun eine große Datei vom NAS, welches direkt am Router angeschlossen ist, über Koax auf den Laptop kopiere, sehe ich folgendes Ergebnis:
Datenübertragungsgeschwindigkeit.jpg

Die Übertragungsgeschwindigkeit über Koax ist extrem limitiert und beträgt gerade mal ca 50 MBit/s und nicht die 240 MBit/s, die der iperf Test nahelegt. Über LAN erhalte ich beim Kopieren derselben Datei eine Geschwindigkeit von ca 30 MB/s = 266 MBit/s. Da die Festplatte von der kopiert wurde eine alte HDD ist, werden 30 MB/s wohl die technische Grenze sein.

Ich frage mich nun erstens warum die volle Datenübertragungsgeschwindigkeit erst mit mehreren Streams erreicht wird und sich das Verhalten der Bandbreite pro Stream anders als bei LAN verhält.
Außerdem wäre ich für Hinweise oder Erklärungen dankbar, warum auch selbst die theoretischen 240 MBit/s bei der Datenübertragung über KOAX nicht erreicht werden. Habt ihr vielleicht ähnliche Beobachtungen bei echten Kopiertests gemacht?

Viele Grüße

P.S.
Ich habe den Stromverbrauch eines gocoax MA2500D mit einem Voltcraft SEM6500 (Steckdosen-Messgerät) gemessen. Der Stromverbrauch schwankt zwischen 1,6 und 2,1 W. Bei 2W konstant wären das bei 40ct/kWh ca 7€ pro Jahr an Stromkosten.
 
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