News Kommen Quantencomputer früher als erwartet?

Wieso verweisen hier nur immer wieder Leute darauf, dass man die Quantenphysik noch nicht erklären könnte. Hallo, die Physik kann überhaupt nichts erklären - sie beschreibt lediglich Phänomene, die man in der Natur oder in Experimenten beobachtet (und beschreiben kann man die Quantenphysik schon lange sehr gut). Oder glaubt hier jemand, er könne das einfache Bewegungsgesetz s=v*t erklären? Falls sch da jemand berufen fühlt - wir wissen inzwischen, das dieses Modell die Wirklichkeit nicht richtig beschreibt ...
 
Wenn ich lese, durch die unendlich vielen Zustände können alle möglichkeiten auf einmal durchgerechnet werden, dann bedeutet das ja vereinfacht ausgedrückt, die Rechenleistung eines Quantencomputers wäre Theoretisch unendlich?

Wäre ja logisch, denn wenn es unendlich viele zustände gäbe, gäbe es das Problem nicht, immer mehr Transistoren mit zwei Zuständen immer schneller laufen zu lassen.

Quasi je mehr Schaltvorgänge man pro sec in nem Prozessor schafft, desto schneller ist er.
Sogesagt hätte ein Quantencomputer unendlich viele "Schalter", die "quasi" alle auf einmal schalten. Sprich vergleichbar mit einer CPU mit unendlich vielen Transistoren.
 
Falls die Welt nicht doch untergeht, schätze ich realistische 50 Jahre für so einen Computer ein (falls es den nicht schon geben sollte ;) ).
 
könnte der vergleich mit einer glühbirne pro lichtschalter mit der herkömmlichen 0-1 methode zu etlichen birnen die mit einem schaltvorgang aufleuchten passen?
 
Das Problem an dieser Diskussion hier ist, dass sich die Quantenmechanik wie ja schon mehrfach gesagt wurde, unserer Vorstellung entzieht. Letztlich liegt das sicher auch daran, dass wir die Welt nicht quantenmechanisch erleben. Außerdem ist es schwierig (unmöglich möchte ich behaupten) die Quantenmechanik mit unserer Sprache zu erklären. Die Sprache in der das viel besser funktioniert ist die Mathematik. Wenn Physiker Begriffe wie Zustand verwenden, meinen sie zum einen ein mathematisches Konstrukt (einen Vektor in einem Hilbertraum), der für etwas steht womit unser Geist nichts anfangen kann.
Und das ist ja der interessante Punkt, der soweit ich das sehe noch nicht angesprochen wurde: die theoretische Physik macht aus diesem mathematischen Modell heraus die unglaublichsten Vorhersagen (was u.a. Einstein dazu veranlasst hat an der QM zu zweifeln), die sich aber heute wo man diese Experimente tatsächlich durchführen kann aber bewahrheiten. Es gibt kein Experiment, dessen Ausgang der QM wiederspricht.

Darum stimmt es auch nicht dass die QM nicht beherrschbar sei, es stimmt auch nicht direkt sie sei unausgereift. Dass in der QM der Zufall eine große Rolle spielt heißt auch nicht, dass sie irgendwie beliebig oder esotherisch ist.
Was hier auch viele vergessen: QM regiert längst die technische Welt. Ein Transistor funktioniert letztlich auch nach den Gesetzen der QM. Der Laser ist abseits der QM schon gar nicht zu erklären damit auch jeder CD-Player nicht. Auch die Datendichten die wir heute auf Festplatten gehen nur weil man quantenmechanische Effekte nutzt. Die Wissenschaft verwendet die eigenartigen Ergebnisse also schon längst und nur deswegen sind überhaupt diese Leistungssprünge in der Computerentwicklung der letzten 20 Jahre möglich. Und meiner Einschätzung nach bietet sie noch weit mehr Potential. Wenn man vor der Erfindung des Transistors gesagt hätte, lasst uns lieber kleine Schritte machen, dann hätten wir jetzt auch keine Computer. Wer glaubt, dass die Wissenschaftler einfach Millionen für Trial und Error verwenden, hat meiner Meinung nach ein falsches Bild davon. Bevor so ein Experiment aufgebaut wird, haben die schon sehr genau durchgerechnet und wissen genau was für ein Ergebnis sie erwarten.
Zu glauben wir hätten in 10 Jahren einen Quantencomputer, der wie ein normaler Computer aussieht, aber wahnwitzige Rechenleistung hat, ist ohnehin an der Sache vorbei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Quantencomputer die mit Photonenzuständen arbeiten so verwenden will. Es ist aber beispielsweise denkbar Quantenmechanische Systeme die zu komplex sind um sie mit einem herkömmlichen Rechner zu berechnen mit einem Quantencomputer zu berechnen (Beispiel: (http://www.physorg.com/news182369030.html)

Den Leuten die wegen der erheblichen Rechenleistung Sicherheitsbedenken haben lege ich übrigens die Quantenkryptografie ans Herz :)
 
Quantencomputer rückt näher

Forscher haben einen neuen, grundlegenden Effekt entdeckt, der eine Verstärkung von Spinströmen möglich macht. Damit hat das Forscherteam einen wichtigen Baustein für so genannte spintronische Geräte realisiert, die – so eine Zukunftsvision – durch Spinströme eine Datenübertragung in bislang unerreichbarer Schnelligkeit möglich machen sollen.

Quelle

Mehr zu der Entwicklung in Labor findet ihr HIER
 
Sehr interessant. Vor gut 2 Jahren sahen die Prognosen noch ganz anders aus. Die Entwicklungen schreiten schneller voran als man denkt. Aber ob und in welcher Form diese Spinströme im QC Anwendung finden geht leider wenig daraus hervor. Wahrscheinlich ist das derzeit auch kaum abschätzbar.
 
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