DRM macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn es die Raubkopien auch hätten. Wahrscheinlich sind die leitenden Figuren in diesen Unternehmen schlichtweg zu alt oder zu dumm, um zu kapieren, dass Raubkopien niemals DRM enthalten werden.
Der Raubkopierer hat folgende Vorteile:
- Er hat keine nervigen Menüs am Anfang der DVD, die er nicht überspringen kann
- Er kann seine Titel auf allen möglichen Geräten abspielen und ist nicht an bestimmte MP3- oder DVD-Player gebunden
- Er kann frei während der Wiedergabe die Untertitel und die Sprache wechseln
- Er muss sich nicht zwangsweise einen Virus oder Spyware (=DRM) installieren, damit der Titel funktioniert
- Er bezahlt nichts
- Bild- und Tonqualität sind i.d.R. nicht zu unterscheiden
Da liegt der Hund begraben, die Raubkopie ist dem Original meilenweit überlegen. Nicht nur, dass sie umsonst ist, sie ist auch noch besser! Also sollte man zumindest in der Qualität mit der Raubkopie konkurrieren können, um sie weniger attraktiv zu machen. Was muss man dazu tun? Richtig, nichts und es kostet auch nichts, es kommt einen sogar billiger, da man den ganzen unnötigen Aufwand, um den Konsumenten zu kontrollieren, nicht mehr betreiben muss.
Folgende Fragen muss man sich doch stellen:
- Kostet eine DVD ohne Regionalcode mehr in der Produktion?
- Kostet eine DVD, bei der ich während des Filmes frei die Untertitel und die Sprache wechseln kann, mehr in der Produktion?
- Kostet eine mp3 ohne DRM mehr in der Produktion als eine .wmv oder .aac Datei mit DRM?
- Kostet es mich mehr in der Produktion, wenn ich den Kunden nicht bei jedem Abspielen darauf hinweise, dass er das Produkt nicht vervielfältigen oder klauen darf, ohne dass er diesen Hinweis überspringen kann?
Die wichtigste Frage ist allerdings:
- Verhindert DRM Raubkopien und illegales herunterladen? Nein, nicht im geringsten.
- Schreckt DRM Kunden vor dem Kauf ab bzw. macht es Kunden unmöglich, das Produkt auf ihrem Abspielgerät zu nutzen? Eindeutig ja.
Ich schreibe euch das als jemand, der fast jeden übrigen Euro im Monat in DVDs investiert. Mittlerweile habe ich schon geschätzt mehr als 300, weil ich irgendwann mit den katalogisieren aufgehört habe. Ich sehe es nicht ein als Verbrecher behandelt zu werden, obwohl ich doch eigentlich ein Kunde bin, den man sich erträumt. Stellt euch mal vor, in eurem Supermarkt würdet ihr bei jedem Einkauf an der Kasse gefilzt. Würdet ihr da noch einkaufen gehen? Noch schlimmer: stellt euch mal vor, jeder Supermarkt würde das machen und ihr hättet nicht mal mehr die Wahl. Darum geht es den alten Herren in der Vorständen doch, um die totale Konsumentenkontrolle. Am besten noch bestimmen, wann und wie viel zu welchem Preis man kauft. Wirtschaftsfaschismus.