davediehose schrieb:
Es ist ja gerade der Trick bei zellbasierten Netzen, auf die Auslastung der Zellen zu reagieren und den Nutzern entsprechend alle Rate zur Verfügung zu stellen, wie auch immer die im Einzelnen aufgeteilt wird.
Normales Surfen im Intenet ist normalerweise weniger ein Problem. Das Problem sind die Nutzer die unterwegs Webradio hören oder Videos auf Youtube & Co. schauen möchten, denn solche Streaminganwendungen benötigen eine relativ hohe u. nahezu konstante Datenrate für einen längeren Zeitraum. Evt. kommen da noch solche Dinge wie Updates von Betriebssystemen u. Anwendungen auf den mobilen Geräten hinzu.
davediehose schrieb:
Spektrum ist teuer und man möchte es als Netzbetreiber ständig voll auslasten. Daher ist es von Vorteil, das Gbit z.B. einem einzigen User voll zur Verfügung stellen zu können.
Richtig, die Mobilfunkanbieter haben ordentlich Geld für die Lizenzen bezahlt u. die Technik die aufgebaut wurde muss (aus Sicht der Anbieter) rentabel ausgelastet werden.
Derzeit wird das mittels Überbuchung bewerkstelligt. Es werden einfach so viele Nutzer wie sinnvoll/vorhanden in eine Funkzelle gebucht. Die Datenrate pro Nutzer wird da schnell zweitrangig.
Ich halte es nicht für sinnvoll einem einzelnen Nutzer eine höhere Geschwindigkeit anzubieten als bei Festnetzanschlüssen verfügbar ist. Also mehr als 100 MBit/s pro Nutzer halte ich derzeit für nicht sinvoll, hauptsächlich aus betriebswirtschaftlicher Sicht.
davediehose schrieb:
Was man aber machen kann ist massives räumliches Diversity & Multiplexing. Sprich: Sehr viele Antennen(-paare), damit viele Unterkanäle und erhöhte spektrale Effizienz. Für die 5 Gbit/s hat man jeweils 12 Antennen gebraucht.
Das Problem ist dass die Masten mit 12 Antennen technisch ziemlich aufwendig werden. LTE Advanced sieht die Möglichkeit von 8x8 MIMO vor, dann wären es bereits 24 Antennen bei einer typischen 3-Sektoren-Antennenkonfiguration am Funkmast.
Mit 24 Antennen würde der Mast bereits recht groß werden – die Abstände zwischen den einzelnen Antennen darf nicht zu klein werden. Gerade im Frequenzbereich unterhalb 1 GHz halte ich 8x8 MIMO daher für wenig realistisch, wobei man natürlich grundsätzlich auch mit einer Kombination von unterschiedlichen Polarisationen der Funkwellen arbeiten kann, sofern die Geräte dafür gebaut werden.
Ein Problem dürfte zudem die entsprechend breitbandige Anbindung der Basisstationen sein. Über Richtfunkstrecken werden derzeit kaum mehr als 1 bis 2 GBit/s übertragen, u. Richtfunkstecken sind nicht überall realisierbar.
Viele Basisstationen werden über Glasfaserkabel angebunden werden müssen, was zusätzliche Bauarbeiten verursacht.
Sehr viele GSM u. UMTS Basisstationen sind derzeit per Richtfunk angebunden.
davediehose schrieb:
In der Realität wäre das wegen dann zu schwacher Teilsignale nicht machbar (außer für komplett statische Funkstrecken)...
Ist derzeit ohnehin die hauptsächliche Nutzung von LTE, die Versorgung von stationären Nutzern ohne kabelgebundenes Breitband-Internet.
Das wird sich innerhalb der nächsten 3 Jahre vermutlich ändern.
davediehose schrieb:
Das Kombinieren funktioniert allerdings auch im Uplink.
Stimmt, derzeit wird das allerdings für den Zweck Empfangs-Diversity genutzt um ein besseres Empfangssignal bei den Basisstationen zu erhalten. Die akt. erhältlichen LTE-End-Geräte nutzen MIMO nur beim Downlink, nicht beim Uplink.
daurum schrieb:
3G ist nicht mal flächendeckend Vorhanden und jetzt sowas
3G wird vermutlich jetzt nicht mehr in der Fläche ausgebaut werden, zumindest nicht im 2,1 GHz Bereich, da ein solcher Ausbau in dünner besiedelten Gebieten einfach nicht rentabel wäre.
Das dürfte ohnehin spannend werden durch welche Technologie GSM im 900 MHz Bereich abgelöst werden wird. UMTS oder LTE.
Vorteil UMTS 900 MHz: Viele derzeit vorhandene Smartphones könnten es sofort nutzen.
Nachteil LTE 900 MHz: Wieder neue Endgeräte dafür notwendig
Vorteil LTE 900 MHz: Vermutlich höhere Datenraten im Vergleich zu UMTS 900 MHz möglich.
Verwirrter schrieb:
Die Datenraten finde ich gar nicht mal so berauschend. Das Problem könnte man rein theoretisch durch eine dichtere Abdeckung lösen.
Das wird vermutlich auch so kommen. Die Mobilfunkanbieter planen 10.000 Basisstationen (in Deutschland) mit LTE innerhalb der nächsten Jahre in Betrieb zu nehmen.