Lässt sich AMD iGPU für virtuelle Maschine dediziert nutzen?

uligate

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Bei mir steht ein PC-Upgrade an (Ryzen). Jetzt frage ich mich, ob es sich lohnt einen 5700G zu kaufen um die Grafikeinheit als dedizierte GPU für eine virtuelle Maschine zu benutzen. Geht das überhaupt? Ich finde keine Infos dazu.
Gastsystem ist Ubuntu, Virtualisierung über VMWarePlayer, Host ist Win10 AME. Lässt sich die iGPU der Ryzen Prozessoren dediziert an die virtuelle Maschine durchreichen?
 
Mit dem VMWare Player lässt sich gar keine GPU durch reichen. Warum willst Du das machen? Die (3D) Performance passt auch so.
 
uligate schrieb:
[integrierte] Grafikeinheit als dedizierte GPU für eine virtuelle Maschine [...] benutzen.
Virtualisierung über VMWarePlayer
Wenn Du eine weitere GPU verbaut hast, möglicherweise.

Ansonsten, natürlich nicht. Wer soll denn das Hostsystem - und damit dem VMWare Player --- anzeigen, wenn die VM die Grafikeinheit reserviert?

Wenn das gehen soll, dann muß es eine weitere Grafikeinheit geben, die solange funktionslos ist (und bleibt) bis sie von der VM angesprochen wird.
 
VMWarePlayer war die einzige Virtualisierung, die Win10 21h1 einigermaßen flüssig darstellt. KVM ging irgendwie, wenn man sich mit rdp verbindet, aber nicht gut.
Da ich Microsoft kein bisschen traue, was Datensicherheit angeht, hat die VM keinen Internetzugang. Deswegen ist Dual-Boot keine Option.
Ich benutze Windows aktuell nur noch für MS Office (ja, MS Office ist für mich leider wirklich notwendig). Und selbst das ist nicht wirklich flüssig, wenn man ein bisschen kompliziertere Dateien hat (Bücher mit Grafiken und Fotos). Deswegen die Idee mit der dedizierten Grafik.

(Wenn es ginge, würde ich ggf. aber auch Adobe Lightroom verwenden (wenn sich das ohne Internet überhaupt irgendwie aktivieren lässt), weil das einfach viel einfacher ist als die Linux-Alternativen, aber ich vermute, dass die iGPU für Lightroom ein bisschen schwach auf der Brust sein dürfte.)
 
Für eine solche Funktionalität muß man zwischen VT-x und VT-d unterscheiden.
Man benötigt einen passenden Virtualisierer: VMware Workstation, Xen, KVM/QEMU (Linux)
Für ein Durchreichen der Grafikkarte ist VT-d nötig.
VT-d benötigt ein entsprechendes Mainboard/BIOS.
VMware Player unterstützt kein VT-d.
 
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RalphS schrieb:
Wenn Du eine weitere GPU verbaut hast, möglicherweise.
Ja klar, sorry, wenn das missverständlich geschrieben war. Da steckt noch ne richtige Graka drin im System.
 
uligate schrieb:
Ich benutze Windows aktuell nur noch für MS Office (ja, MS Office ist für mich leider wirklich notwendig). Und selbst das ist nicht wirklich flüssig
Hast Du in der Windows VM die Guest Erweiterung installiert? Das hift meist.
 
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MyPVR schrieb:
Für eine solche Funktionalität muß man zwischen VT-x und VT-d unterscheiden.
Man benötigt einen passenden Virtualisierer: VMware Workstation, Xen, KVM/QEMU (Linux)
Für ein Durchreichen der Grafikkarte ist VT-d nötig.
VT-d benötigt ein entsprechendes Mainboard/BIOS.
VMware Player unterstützt kein VT-d.
Ah, vielen Dank für die Erklärung! Das Mainboard müsste VT-d können.
Für KVM/QEMU hat @Transistor-22 ja letztes Jahr mal einen Guide verfasst. Das klappt auch mit der iGPU?
Meine Erfahrung mit KVM war ja nicht so dolle. Ist der Performancevorsprung von VMWare Workstation ggü KVM auch mit pci-passthrough so deutlich wie ohne?
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MyPVR schrieb:
Hast Du in der Windows VM die Guest Erweiterung installiert? Das hift meist.
Ja klar :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal ist KVM nicht langsam.
Bei einem PCIe Passthrough spielt es keine Geige, ob es eine Netzwerkkarte oder eine Grafikkarte ist.
Es findet ein direktes IO-Mapping statt (VT-d -> Directed I/O).

Allerdings ist es nicht so ohne, die für die VM geplante PCIe Grafikeinheit so im Host zu konfigurieren, daß sie für eine Guest VM frei wird. Bekommt man es hin, kann sie in die VM eingeblendet werden und man muß dann den "echten" Treiber dafür in der VM installieren.
 
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OK, dann guck ich am besten erst einmal, dass ich das pcie-passthrough mit einer zweiten Steck-Grafikkarte in der aktuellen Konfiguration ausprobiere. Es ist schon möglich, dass ich das nicht hinbekomme oder die notwendigen Kernelmodule nicht mit JackAudio laufen oder was auch immer. Auf jeden Fall ist es gut zu wissen, dass die iGPU im Prinzip genau so funktionieren sollte wie jede andere pcie-Hardware.

Aussagen zur Geschwindigkeit kann ich immer nur unter Berücksichtigung meiner Hard- und Software und meiner Fähigkeiten machen. Es war nicht meine Intention, KVM die Potenz abzusprechen. Out of the box liefert der VMWare Player bei mir und dem verwendeten Host halt einfach deutlich flüssigere Performance als KVM/QEMU.

Also nochmals vielen Dank, MyPVR!
 
Hundert Prozent sicher bin ich mir bzgl. der AMD iGPU nicht, aber wenn ich mir unter Linux die Vega 10 meines Ryzen 7 3750H ansehe, glaube ich schon, daß es ein PCIe Device ist.
04:00.0 VGA compatible controller: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Picasso (rev c1)
Ergänzung ()

Mal ne dumme Frage: Hast Du Bedenken wegen MS's Sammelwut bzgl. Windows oder Office?

Wenn es "nur" um Windows geht, würdest Du Office auch mittels Wine unter Linux zum Laufen bekommen... ganz ohne den ganzen VM-Zauber 😉
Ergänzung ()

Und noch etwas: Dir ist bewußt, daß Du dann an die durchgereichte Grafikkarte einen Monitor anschließen mußt?
 
Zuletzt bearbeitet:
MyPVR schrieb:
Hundert Prozent sicher bin ich mir bzgl. der AMD iGPU nicht, aber wenn ich mir unter Linux die Vega 10 meines Ryzen 7 3750H ansehe, glaube ich schon, daß es ein PCIe Device ist.
04:00.0 VGA compatible controller: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Picasso (rev c1)
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Mal ne dumme Frage: Hast Du Bedenken bzgl. MS's Sammelwut bzgl. Windows oder Office?

Wenn es "nur" um Windows geht, würdest Du Office auch mittels Wine unter Linux zum Laufen bekommen... ganz ohne den ganzen VM-Zauber 😉

Office läuft leider nicht gut genug in WINE, ich wünschte es ginge, aber es läuft nur bis Version 2006 stabil, und da fehlen dann einige Kommentar- und Korrekturfunktionen. Wenn es in WINE liefe, könnte ich den entsprechenden Prozessen das Internet ja manuell abdrehen.

Seit Microsoft aktiv die hosts-Datei gelöscht hat, sobald MS-Server in der Liste waren, ohne den User darüber zu informieren, versuche ich den Laden endgültig zu meiden. Hard-Coded IP-Adressen, die von der MS Firewall nicht geblockt werden, tun ein Übriges zum Misstrauen. Ein Betriebssystem, das Hintertüren wieder aufmacht, auch wenn man versucht sie zu schließen, ist in meinen Augen ein Virus. Ich gehe auch davon aus, dass Office nicht meinen Vorstellung von Datensicherheit entspricht. Aber wie gesagt, als Prozess in Linux kann ich WINE einfach das Internet abdrehen und es ist auch wirklich offline.

Ist der output zum Picasso oben der output von lspci?
 
uligate schrieb:
output zum Picasso oben der output von lspci
Ja.
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Mal etwas anderes: Ich weiß nicht genau, wie Du später die Windows VM bedienen willst, aber beim PCIe Passthrough wäre es nötig einen Monitor anzuschließen und dann braucht es auch eine Maus & Tastatur.

Bzgl. der Performance: Hast Du mal unter Linux versucht, die Windows VM mittels VirtualBox zu realisieren und dann in die Windows VM auch die VBox Guest Additions zu installieren? Die Performance ist dann eigentlich recht gut was Office angeht & Du hast ein "Windows"-Fenster auf Deinem Linux Desktop der sogar einen "App-Mode" kennt.
 
MyPVR schrieb:
Ja.
Ergänzung ()

Mal etwas anderes: Ich weiß nicht genau, wie Du später die Windows VM bedienen willst, aber beim PCIe Passthrough wäre es nötig einen Monitor anzuschließen und dann braucht es auch eine Maus & Tastatur.

Bzgl. der Performance: Hast Du mal unter Linux versucht, die Windows VM mittels VirtualBox zu realisieren und dann in die Windows VM auch die VBox Guest Additions zu installieren? Die Performance ist dann eigentlich recht gut was Office angeht & Du hast ein "Windows"-Fenster auf Deinem Linux Desktop der sogar einen "App-Mode" kennt.
Monitor ist kein Problem. Ich habe zwei und würde einfach bei einem den Input switchen. Tastatur/Maus sollten auch nicht das Problem sein.

VirtualBox hab ich früher immer benutzt. Auf Windows Hosts war die Performance für Windows Guests immer super. Aber: VirtualBox unterstützt Windows10 ofiziell nur bis Build 10586 (von 2015). Ich glaube nicht, dass aktuelle CPUs/GPUs da unterstützt werden (gleiches Problem mit Win 8.1). Bei späteren Windowsversionen kommt es zu üblen Grafikfehlern. Kontextmenüs werden quasi unbenutzbar. RDP geht auch mit späteren Windowsversionen noch, aber wieder Meilen von der Fluppdizität von VMWare entfernt.
 
Seit Version 6.1.2.8 wird sogar W11 unterstützt. Warum sollte kein neueres W10 gehen?
 
Das ist bös, schade.

VirtualBox verwende ich auf meinem Windows Rechner um ein Ubuntu 20.04 laufen zu lassen. Das geht ohne Probleme.
 
@uligate Du hast mein Interesse geweckt, daher hier mal ein Beispiel für eine KVM/QEMU W10 VM Installation:
  • Mein Host ist ein Ubuntu 18.04 LTS Desktop 64 bit
  • KVM/QEMU und VMM ist installiert
  • /var/lib/libvirt/images liegt auf einer SSD (auf einer HDD sind virtuelle Festplatten ein no-go)
Das ganze ist schon über Jahre mit 5 VMs am Laufen.

Nun zur Windows 10 VM:
  • Vom Linux Host mittels Firefox W10 21H2 ISO 64 bit downloaden
    • nur bei Host # Windows wird es angeboten
    • bei Host = Windows gibt's nur das Media Creation Tool
  • Mittels VMM eine neue VM erzeugen
    • Als Typ wird bei Auswahl des W10 21H2 ISO Images automatisch Windows 10 erkannt
    • 4 Cores
    • 4 GB RAM
    • 64 GB Virtuelle Festplatte
    • Rest ist alles Standard (Netzwerk kannst Du auch später noch ändern)
    • VM starten
  • Bei der Windows Installation in der VM bin ich wie folgt vorgegangen
    • Als Variante Windows 10 Pro (damit ich später ohne Online Konto arbeiten kann)
    • Produkt Key -> nein (zum Testen egal)
    • Als Installationsart "Organisation" statt "Persönlich" (so kann ich mit einem Offline Konto arbeiten)
  • Nach der Windows Installation noch die virtio / spice Treiber installieren
    • Download der ISO Datei direkt aus der VM mittels MS Edge
    • ISO von der Proxmox Seite laden (ich habe die stable und nicht latest verwendet)
    • ISO im Windows Explorer doppelt klicken
      • "virtio-win-get-x64" starten und installieren
      • Neustart
    • Wieder ISO im Explorer öffnen
      • "virtio-win-guest-tools" starten und installieren
      • Neustart
    • Maus-Integration funktioniert, Anzeige läßt höhere Auflösungen zu
      • Auflösung auf 1600x900 geändert
      • Kurz mit Edge ein YouTube Video gecheckt
        • Video sieht ok aus
        • Ton habe ich mir bei der gesamten Installation nicht genauer angesehen/angehört
          • würde aber bei Office auch keine Rolle spielen
Und wenn ich Dir jetzt noch verrate, daß dieser ganze Ablauf auf dem Linux Host auch noch über Remote Desktop von meinem Windows 10 PC aus gemacht wurde, solltest Du eigentlich weniger Bedenken bzgl. Performance haben. Hoffe dieses Beispiel hilft Dein Problem zu lösen 🙂

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