Der Kabelbinder schrieb:
IMO ist die Einmessung kein Opt-In, sodern integraler Bestandteil eines guten Sounds. Und mit "gut" meine ich jetzt nicht zwangsweise linear. Siehe dazu z.B. die im Video angesprochene Harman House Curve.
Ich würde das Prozedere vor allem da nahelegen, wo der Bassbereich kritisch ist und die Boxen generell nicht optimal aufgestellt werden können. Muss aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ob er sowas braucht oder nicht. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch kostengünstig und mit relativ wenig Aufwand machbar ist.
Dem kann ich so nur beistimmen. Die Raumkorrektur über Software in Form eines DSP sollte keineswegs unterschätzt werden, vor allem im Bassbereich. Den Mittel- und Hochtonbereich kann man über physische Maßnahmen wie Absorber und Diffusoren ganz gut in Angriff nehmen, indem man vor allem die Erstreflektionspunkte und die Nachhallzeit an sich in den Fokus nimmt. Im Bassbereich sieht die Welt aber wieder ganz anders aus. Da müssten die Absorber eine Stärke von bis zu 60 cm haben, damit sie im Bassbereich auch wirksam absorbieren und somit die Pegelüberhöhungen und -auslöschungen zu verringern. Wohnzimmertauglich ist das also nicht. Gerade hier kann eine Raumkorrektur über eine Software seine Stärke ausspielen.
Wer einmal seine Lautsprecher inkl. Subwoofer über die Software angepasst hat, wird freiwillig nie wieder darauf verzichten wollen. Die Unterschiede sind immens und deutlich hörbar!
Wer einmal die Gelegenheit haben sollte, beispielsweise durch eine Antimode oder ein MiniDsp seinen Subwoofer zu korrigieren, sollte das mal unbedingt machen und Vorher mit Nachher vergleichen. Da liegen Welten zwischen drin.
Tatsächlich muss solch eine Software nicht zwangweise teuer sein. Die meisten AVRs haben es sowieso integriert (wobei hier meiner Meinung nach nur Audyssey XT32 und Dirac Live wirklich effektiv arbeiten).
Ein Beispiel:
https://www.ikmultimedia.com/products/arc3/
Das sind 100 Mücken, die meiner Meinung nach sehr gut investiert sind. Das ist Plug&Play - nicht komplexer als die Einmessung bei einem AVR. Selbst ein unerfahrener Laie bekommt das hin.
Bei einem Budget von 250€ sollte die Priorität natürlich erstmal auf den Lautsprechern liegen.
Bei einem Budget von 500€ würde ich hingegen solche eine Software schon mit einbeziehen, da die Unterschiede durch die Korrektur schon sehr drastisch wahrnehmbar sein können.
Ich bin oft überrascht, dass viele Leute im Highend-Bereich lieber für mehrere tausend Euro neue Lautsprecher kaufen - in der Hoffung eines besseren Klangergebnisses - als sich mit der Raumakustik und entsprechender Software zu befassen.