Lazarus das Non Plus Ultra?

juppidu

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Heute in der Schule hatten wir wieder Programmieren (C#) allerdings haben wir mehr Ausfall als alles andere.

Beim Gespräch auf dem Schulhof warf jemand Lazarus in die Runde und meinte das man damit für Windows, Linux und macOS programmieren kann so lang man keine spezifischen Funktionen nutzt. Nun stellt sich natürlich die Frage, ist Lazarus (Delphi) im Jahr 2020 schon tot oder warum wird es nicht oft genutzt?

Welche Vorteile/Nachteile hat das ganze gegenüber C#
 
wie lebendig eine sprache ist hängt eben von der community ab. und Delphi ist da derzeit ziemlich arm dran. ohne Community hast du eben weniger hilfe bei eventuellen Problemen aber auch nur beim initialen lernen der sprache.
 
juppidu schrieb:
(C#) allerdings haben wir mehr Ausfall als alles andere.
In wie fern?

Zu Lazarus: Pascal/Delphi ist an sich ne schöne Sprache (soweit ich drüber gehört hab, selber in Händen hat ich nur vor Jahrzehnten mal das Ur-Pascal). Aber es konnt sich nie so recht gegen C / C++ durchsetzen oder irgendwo fest etablieren und fristet daher eher ein Nischendasein.
 
Das ist damit wie mit cobol. Es gibt massig Firmen die sterben wenn ihre damit betriebene Infrastruktur nicht weiter gepflegt wird und neue Features implementiert werden können. Es gibt jedoch keine soft oder hard requirements, die nahelegen würden, dass es sinnvoll ist neue Projekte damit anzufangen.

Alle Kunden bei denen ich Einsicht in sowas habe, migrieren von diesen Sprachen weg. Alleine schon weil Personen die das noch können und Erfahrung haben im Schnitt sehr alt und sehr teuer sind.
 
Du kannst anstatt auf die FreePascal IDE Lazarus zu setzen, auch mal die kostenlose Delphi Community-Version testen. Da ist war der Compiler für Linux nicht drin, wie in der kostenpflichtigen Version, dafür aber die für die mobilen Endgeräte mit iOS und Android.

Für Programmiereinsteiger glaube ich nicht, dass du auf viele signifikante Unterschiede im Featureset der Programmiersprachen und IDEs treffen wirst, sofern dich die abweichenden Schlüsselworte im Code (begin ... end statt { ... } etc.) nicht durcheinanderbringen.
 
Ich bezweifle das wir noch groß, was neue erlernen werden in dem Fach, lt. Aussage unseres Klassenlehrers wird uns Programmierleherer wohl bald in Ruhestand gehen und wir bekommen dafür das bisherige als Freistunde.

An Lazarus/Delphi fasziniert mich vor allem, das man es einfach, mit ein paar Code Anpassungen, auf andere System portieren kann.
 
Wobei das auch mit anderen Sprachen geht. Ok, bei C# mit Einschränkungen auf das was mit .NET Core möglich ist, aber z.B. auch Java ist portabel und verbreiteter.

Aber an sich ist es auch egal welche Programmiersprache man nimmt um das Programmieren an sich zu erlernen. Wenn man das Grundkonzept mal verstanden hat ist der Umstieg auf andere Sprachen nicht wirklich schwer. Ok, zumindest solange man bei den selben Paradigmen bleibt... von Objektorientiert auf Funktional oder Umgekehrt ist der Umstieg schon etwas fordernder.
 
Sprache und Grammatik ist doch fast ersetz- und austauschbar. In der (Berufs-)Schule & Uni werden die Grundlagen und Konzepte vermittelt. Also klar ein Einsteiger sollte nicht unbedingt Programmiersprach-Hopping betreiben und erst einmal mit einer klar kommen.

ABER: Viele hier in diesem Thread unterschätzen wie viel Software auf Delphi/Pascal etc setzen. Skype, TotalCommander, FLStudio, Ultrastar Deluxe (Der Windows/Mac/Linux/*BSD Singstar Klon), Winrar, ESET, DVBViewer. Liste lässt sich vermutlich noch ziemlich weit fortführen.
 
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Auf Arbeit betreuen Kollegen auch ein Projekt das auf Delphi aufgesetzt ist. Aber es zeigt auch was ich sonst so hör: es ist halt ein Altprojekt das noch weiter gepflegt wird weils halt läuft. Neue Projekte würde da keiner mehr mit Delphi umsetzen, bei uns ist da C# gesetzt.
 
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Ganz grundsätzlich, wenn es nur ums lernen geht kann man die meisten Vor- und Nachteile ignorieren, es reicht das man die Sprache interessant findet. Wichtiger wird die Auswahl der Platform wenn man damit Sachen programmiert die man langfristig unterstützen will.

C# ist eine sehr mächtige Platform mit der vollen Unterstützung von Microsoft dahinter. Delphi ist heute eher eine Nischensprache, war aber durchaus beliebt früher. Wenn ich ein neues Projekt professionell heute starte, würde ich bei Delphi vorsichtig sein.

Zum lernen ist das aber nicht so wichtig, ich hab Pascal in der Schule gelernt und dafür ist es gar nicht mal so schlecht gewesen. C# ist auch eine Sprache mit sehr, sehr vielen Features und Sprachkonzepten. Das ist als Profi durchaus praktisch, kann am Anfang aber auch recht verwirrend sein.

C# mit .NET Core läut auf Windows, Linux und Mac ohne Probleme, allerdings nicht für GUI Anwendungen. Da geht aber viel in Richtung Webanwendungen heute.
 
juppidu schrieb:
An Lazarus/Delphi fasziniert mich vor allem, das man es einfach, mit ein paar Code Anpassungen, auf andere System portieren kann.
Das ist bei vielen anderen (moderneren & aktiver weiterentwickelten) Sprachen wie C++, Python oder C# doch auch der Fall.
Bzw bei C++ spricht dank Qt/Boost/... nichts gegen riesige Softwareprojekte wo nichmal eine einzige Zeile Betriebssystem-Spezifisch ist.
Einzig der build muss evtl einmalig adaptiert werden. Wobei zB qmake das auch stark vereinfacht, weil auch beim linux&windows build das meiste gleich ist
 
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