Lebensdauer einer SSD?

comwolf

Lieutenant
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März 2020
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548
Hallo
Eine Anfänger-Frage:
Ich habe diese SSD Festplatte in meinem PC.

Code:
INTEL SSDSCKKW256G8 (SSD)

    Hersteller    Intel
    Köpfe    16
    Zylinder    31.130
    Tracks    7.938.150
    Sektoren    500.103.450
    SATA Typ    SATA-III 6.0Gb/s
    Gerätetyp    Fest
    ATA Standard    ACS3
    Seriennummer    BTLA811101NP256J
    Firmware Version    LHF004C
    LBA Größe    48-bit LBA
    Einschaltungen    10645 Mal
    Eingeschaltete Zeit    85,9 Tage
    Geschwindigkeit    Nicht verwendet (SSD Laufwerk)
    Funktionen    S.M.A.R.T., APM, NCQ, TRIM, SSD
    Max. Übertragungsmodus    SATA III 6.0Gb/s
    Übertragungsmodus    SATA III 6.0Gb/s
    Schnittstelle    SATA
    Kapazität    238 GB
    Reale Größe    256.060.514.304 Bytes
    RAID Typ    Keiner

Beim Überprüfen mit "CrystalDiskInfo" bekam ich diese Anzeige:

11.jpg


Nun steht hier 86 %. Wie lange hält so eine SSD Festplatte? Muss ich mir bei 86 % schon sorgen machen das sie in absehbarer Zeit den Geist aufgibt? Außerdem die Zahlen hinter den im Rahmen aufgeführten Liste ab welchen Wert werden die beunruhigend. Welcher dieser Einträge ist der wichtigste?



Besten Dank schon mal comwolf
 
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comwolf schrieb:
Nun steht hier 86 %. Wie lange hält so eine SSD Festplatte?
eine neue hat 100%, 14% hast du bisher verbraucht. Natürlich kann auch eine SSD trotzdem jederzeit ausfallen, wenn man Pech hat.
 
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Cool Master schrieb:
Ab 1-2% kann man sich Gedanken machen
Im Ernst erst dann?
Cool Master schrieb:
trotzdem sollte man ein 3-2-1 Backup haben.
Was meinst du mit 3-2-1 Backup? Ich mache regelmäßig (einmal die Woche) auf einer Externen HDD Festplatte ein Backup meiner persönlichen Daten. Ist das ausreichend?
Cool Master schrieb:
Für SMART Auswertung in Zukunft den Thread nutzen:
OK werde es mir für die Zukunft merken.
 
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CrystalDiskInfo kann auch die Prozent Angaben falsch ausgeben. Da am besten das Dashboard Tool vom Hersteller nutzen.
 
comwolf schrieb:
Im Ernst erst dann?

Ja klar und selbst dann geht immer noch mehr weil die TBW des Herstellers genommen werden. Die TBW ist nur für Garantieansprüche wichtig und wurde eingeführt, dass ein Enterprise Kunde kein Consumer SSDs in 6 Monaten "tot schreibt".

comwolf schrieb:
Was meinst du mit 3-2-1 Backup? Ich mache regelmäßig (einmal die Woche) auf einer Externen HDD Festplatte ein Backup meiner persönlichen Daten. Ist das ausreichend?

https://www.storage-insider.de/was-ist-die-3-2-1-backup-regel-a-782641/
 
@Akkulaus
CrystalDisk liest nur den Wert E9 aus. Der ist eben 86 von 100.

@comwolf

Wenn der Verschleißanzeiger auf 0% geht sind die Daten nicht weg.
Je nach SSD kannst du sie weiter nutzen auf eigenes Risiko oder die SSD geht in den ReadOnly Modus.

Wie aber schon gesagt wurde: Niemand garantiert dir das nicht von heute auf morgen ein Bauteil (Spannungswandler, Controller etc.) ausfällt und dann nichts mehr geht.
 
@comwolf keinen Kopf machen und weiter nutzen. Ich habe nen alten Lenovo Laptop in der Familie weitergegeben darin läuft immer noch meine 1. SSD. Ein Crucial SSD (ich glaube ne M4 128GB aus dem Jahr 2011)
SSDs halten viel viel länger als die angegebene Lebensdauer.
https://www.computerbase.de/2017-06/ssd-langzeittest/

Ich mache einfach immermal Backups von meinem System mit Veeam ist für "Endkunden" kostenfrei und meiner Meinung nach ein wirklich gutes Tool.
https://www.computerbase.de/downloads/sicherheit/backup/veeam-agent/
 
Sahit schrieb:
keinen Kopf machen und weiter nutzen. Ich habe nen alten Lenovo Laptop in der Familie weitergegeben darin läuft immer noch meine 1. SSD. Ein Crucial SSD (ich glaube ne M4 128GB aus dem Jahr 2011)
SSDs halten viel viel länger als die angegebene Lebensdauer.
Das klingt ja schon beruhigend. Möchte mich auch bei allen die hier geantwortet haben recht herzlich bedanken.

Wünsche allen noch einen schönen Sonntag comwolf
 
Diese prozentuale Angabe ist ein rein errechneter Wert. Die SSD kann bei 100% schon defekte, nicht mehr korrigierbare Zellen besitzen, oder aber tausende Stunden nach dem errechneten 0%-Wert noch fehlerfrei weiterlaufen.

Nutz die SSD doch einfach so lange, wie sie für dich fehlerfrei funktioniert und sobald es Probleme gibt, wird sie ausgetauscht.

Macht man das so nicht in jedem Bereich im privaten Sektor? Oder wirfst du die Couch auch schon aus dem Wohnzimmer, wenn sie nur noch 86% Zustand hat, wie auch immer sich dieser Wert da errechnen mag?

Alternativ:
SSDs sind wie Joghurts! Wenn das MHD erreicht ist, müssen sie sofort weggeworfen werden, sonst bekommt man unheilbare Krankheiten ... erkenne die in beiden Fällen zutreffende Ironie.
 
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eigentlich ist es für mich ganz einfach:

sobald auf den Werten 05, AB, AC mehr als 0 steht in den Rohwerten, würde ich mich um einen Austausch kümmern.

Ansonsten wie schon angesprochen regelmäßiges Backup, da ein Controller auch ohne vorwarnung aussteigen kann.
 
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Sebbi schrieb:
sobald auf den Werten 05, AB, AC mehr als 0 steht in den Rohwerten, würde ich mich um einen Austausch kümmern.

So funktioniert ATA SMART nicht.

Die Attribute IDs sind nicht normiert, was da drin steht kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden, deshalb gibt's auch regelmäßig Updates von CDI wenn es neue Erkenntnisse gibt wie einzelne Attribute belegt sind. Und Rohwerte interpretieren ist kaum möglich ohne genug Hintergrund Wissen was der Hersteller ausgibt und die dienen auch nicht zur Entscheidung, ob ein Attribut Fail ist oder nicht.

Die normalisierten Werte die CDI in den Spalten aktueller/schlechtester/Grenzwert anzeigt, sind die einzigen die relevant sind und deren Interpretation ist auch supereinfach: Wenn aktueller Wert unter Grenzwert, dann schlecht. Super einfach und mit das einzige was an SMART normiert ist. So macht das auch jedes Tool wie CDI oder die SMART Prüfung im BIOS.

Und es gibt auch Attribute die sich nie ändern und Legacy Attribute. 0x05 wird z.B. aus Kompatibilitätsgründen zu HDDs mitgeschleppt bei SSDs. Das was bei HDDs technisch dahintersteckt, gibt es bei SSDs nicht. Wird aber mit ausgegeben, damit nicht irgend ein Legacy Bios Fehler ausgibt.
 
Nero FX schrieb:
@Akkulaus
CrystalDisk liest nur den Wert E9 aus. Der ist eben 86 von 100.
Mag sein. Hab eine SanDisk SSD die zeigt bei CrystalDisk 60% an mittlerweile. Über SanDisk Dashboard dann 86% ;)

Deshalb vertrau ich das Dashboard Tool von Hersteller mehr als CrystalDiskInfo
 
Ich will hier niemanden überreden sich nicht um seine SSD oder Daten zu kümmern!

Aber SSD halten, wenn es gute sind, ewig. Um euch allerdings die Angst zu nehmen, schaut euch das mal an:


CrystalDiskInfo_20240616133159.png


Der TBW dieser SSD wird vom Hersteller mit 1200 TWB angeben. Der Wert wurde bereits um das zweifache überschritten, also es wurden 3963 TB geschrieben.

Die SSD arbeitet immer noch wie am ersten Tag:

Screenshot 2024-06-16 134237.jpg


Es ist selbstverständlich, dass man eine solche SSD nicht für wichtige Daten einsetzt !!!
Die SSD wird von mir nur als temporäres Laufwerk eingesetzt.
 
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Es ist bekannt, dass die SSDs deutlich mehr können als die TBW was angegeben ist. Aber wenn man TBW überschreitet, hat man ebenfalls keine Garantie mehr.
 
Die SSD hat gerade mal 1/7 der Lebensdauer geschätzt anhand der TBW Vorgaben des Herstellers erreicht.
Was noch auffällt : 10000 mal eingeschaltet bei nur 2000 Betriebsstunden. Im Schnitt also nur 12 min pro Einschalten gelaufen. Benutzt du agressive Energiespareinstellungen ?
 
Das dachte ich auch, 10.000 Starts bei so wenig Nutzungsdauer.
Ich hatte vor einiger Zeit eine HP ex900 gekauft und.eingebaut, nach etwa 8 Monaten und etwa 2,3TB schreiben war sie tot, in CDI ist der %Wert der Lebensdauer von 100 auf 0 auf 200 auf 0 gewandert.
Fernost SSDs halten im Vergleich oft noch kürzer musste erst eine nach knapp 1,2tb austauschen weil sie ständig Windows crashen ließ.
 
pedator92 schrieb:
... Ich hatte vor einiger Zeit eine HP ex900 gekauft ...
Fernost SSDs halten im Vergleich oft noch kürzer ...
Da hab ich schlechte Nachrichten für dich. HP stellt selber keine SSDs her und die ex900 wird auch, wie der Großteil aller SSDs, in Fernost gefertigt :)

gq7bYsYzsRWCkmuWeZdwpV-970-80[1].jpg

Wenn chinesische Hersteller was können, ist es elektronische Bauteile zu fertigen. Ne eigene SMT Linie leisten sich in Europa nur recht wenige Firmen.

Man muss sich nur bewusst sein, dass es auch bei elektronischen Bauteilen verschiedene Qualitäten gibt. Und statt qualitativ eingeschränkte Bauteile zu verschrotten, werden die halt zu Produkten verbaut wo zwar klar ist, dass die nicht so lange halten, aber sie erfüllen ihren Zweck für eine gewisse Weile.

Das Problem entsteht dann, wenn ein Kunde hier in Deutschland denkt über die typischen Webshops aus China ein vermeintliches Schnäppchen ergattert zu haben bei einer NoName SSD, dabei sind es genau diese einfachen SSDs die für die Komponentenverwertung dienen und damit fallen manche halt auf die Nase Aufgrund falscher Erwartungen.

Wenn man SSDs kauft die ganz normal für den Konsumentenmarkt in Europa gedacht sind, erfüllen alle ihre Qualitätsversprechen, egal ob der Hersteller ein westlicher oder fernöstlicher ist.
 
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Akkulaus schrieb:
Es ist bekannt, dass die SSDs deutlich mehr können als die TBW was angegeben ist. Aber wenn man TBW überschreitet, hat man ebenfalls keine Garantie mehr.

Ich werf mal die Behauptung in den Raum dass die meisten SSDs - deutlich bevor sie die TBW-Werte erreichen - sterben (auch der Tatsache geschuldet dass die meisten Leute dem klassischen WORM-Prinzip folgen - Write Once Read Many).

NAND-Speicher altert sprichwörtlich.

Egal ob mit oder ohne Strom. Mit Strom nur deutlich mehr.

Die heutigen Zellen werden deutlich mehr belastet durch die 3-Dimensionale Nutzung und die immer höheren Kapazitäten pro NAND-Chip (Gewinnmaximierung).

Außerdem landet immer mehr Ausschuss nicht mehr in USB-Sticks und Co. sondern eben in günstigen SSDs und auch EMMC - rein der Natur der Sache geschuldet dass der Ausschuss auch irgendwo landen muss.

In den letzten 2 Jahren sind mir 4 SSDs ausgefallen - unterschiedlicher Marken.

WD, Seagate, Kioxia, und SanDisk. Zwei davon waren aus dem Enterprise-Sektor. 1-4 TB Kapazität, die anderen Zwei aus dem "Prosumer-Sektor".

In unterschiedlichen Geräten mit wenig TBW aber sehr viel paralellen Schreib-/ und Lesezugriffen.

Ja, ich bin ein Power-User aber man sollte nicht der Illusion verfallen das Flashspeicher zuverlässig ist - auch nicht bei teuren SSDs (egal ob SATA oder NVMe).

Das Sterben in Raten optimiert übrigens mittlerweile der eingebaute Controller in sämtlichen SSDs. Dafür gibt es über die Smart-Werte keine Standard-Datenpunkte oder Vorgaben, auch nicht im Enterprise-Sektor. Es ist und bleibt den Herstellern überlassen was sie davon wie an Infos rausgeben.

Man merkt es eher sporadisch, wenn es die OS-SSD ist und alles langsamer wird, oder sich gar aufhängt. Irgendwann sind alle NAND-Chips hin.

SSDs sind deswegen "zuverlässiger" weil sie keine Mechanischen Bauteile haben und Schock vertragen. Nicht mehr, nicht weniger.

Deswegen immer Backups machen und keiner SSD vertrauen, egal wie teuer sie war solange es keine unabhängigen Vorgaben gibt ähnlich einem Konsortium an Herstellern gibt, die sich auf einen Standard geeinigt haben.

Aus Consumer-Sicht gibt es das meines Wissens nach bisher nicht - egal ob B2C oder B2B. Wird es vermutlich auch nie geben ...

TLDR: SSDs kochen auch nur mit Wasser, was die Zuverlässigkeit anbelangt, und die Smartwerte sind nur bedingt hilfreich dabei potentielle Probleme zu erkennen.
 
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