Lebensdauer einer SSD?

jit-010101 schrieb:
Ich werf mal die Behauptung in den Raum dass die meisten SSDs - deutlich bevor sie die TBW-Werte erreichen - sterben

Die Erfahrung und Langzeittest zeigen das Gegenteil. Siehe z.B.:

https://www.computerbase.de/2021-12/dauerschreibtest-sechs-nvme-ssds-schaffen-1.5-petabyte/

Bei billig SSDs mag das zutreffen aber bei guten SSDs sind die NANDs schon lange nicht mehr das Problem sondern eher der Controler der zu viele Hitzezyklen macht und zu oft zu heiß wird und dann aussteigt. Sieht man in der Regel daran, dass die SSD überhaupt nicht mehr erkannt wird sei es im BIOS noch OS.
 
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Habe es auch noch nicht fertig gebracht den TBW-Wert voll zu bekommen.
2 SSDs sind mir bis jetzt gestorben beide male waren die TBW-Werte noch nicht mal zu 50% erreicht.
Beide male waren es Samsung SSDs u. bei beiden waren auch die Symptome gleich sie wurden einfach von heute auf Morgen nicht mehr erkannt u. fertig.

Seit dem kaufe ich keine Teuren "Marken" SSDs mehr da ich keinen Mehrwert bei der Haltbarkeit darin sehe.
Mittlerweile tendiere ich daher eher zu den Preis Leistung Siegern im Moment ist das Lexar das kann sich in der Zukunft aber auch wieder ändern.
 
4BitDitherBayer schrieb:
Seit dem kaufe ich keine Teuren "Marken" SSDs mehr da ich keinen Mehrwert bei der Haltbarkeit darin sehe.
Mag sein das es bei der Haltbarkeit keine wirkliche Rolle spielt, aber in Sachen Leistung schon noch. Hab das bei mir mit der externen letzt gesehen. SSD im USB 3 Gehäuse. Fast 300GB an Videodateien in einem Rutsch draufkopiert:

Patriot Burst Elite knickte schon nach etwa 50GB dauerhaft in der Schreibgeschwindigkeit ein, während die Verbatim Vi550 S3 erst nach knappen 170GB runterregelt. Bei letzterer scheint das aber ne Temperaturdrosselung zu sein, gibt man ihr 10min Pause und kopiert dann so Häppchen von nur 20-30GB am Stück, gehts wieder flott.

BTT

meine Erfahrung mit SSD-Haltbarkeit ist gut. hatte 2010 oder 2011 mit der Crucial m4 angefangen, es folgten M550, M500 und als Systemplatte habe mittlerweile ich eine m.2 Samsung 970evo Plus (mit der alten wohl unproblematischen Firmware). Hab laut Cdi auch nach Jahren noch keine SSD mehr als 4-5% abgenutzt gehabt, Leistung ist immer da und noch nie Datenverlust.

Aber ich nutze auch USB-Platten + Cloud (Google, Telekom...) als Backup. Vorbeugen ist besser als heulen.
 
4BitDitherBayer schrieb:
Beide male waren es Samsung SSDs u. bei beiden waren auch die Symptome gleich sie wurden einfach von heute auf Morgen nicht mehr erkannt u. fertig.

Frage: Um welche Samsungs handelte es sich?
 
jit-010101 schrieb:
NAND-Speicher altert sprichwörtlich.
Egal ob mit oder ohne Strom. Mit Strom nur deutlich mehr.
Nein, ohne Strom altern diese nicht. Die Flashzellen verlieren ihre Ladung und damit werden die Daten korrupt (vielleicht meinst du das damit), aber physikalisch passiert da nichts Schlimmes. Daten schreiben und die dazu notwendige Programmierspannung sorgt dafür, dass Elektronen sich über die Zeit in der Sperrschicht ansammeln und deswegen dann irgendwann nicht mehr der notwendige Potentialunterschied in der Flashzelle hergestellt werden kann.

jit-010101 schrieb:
In den letzten 2 Jahren sind mir 4 SSDs ausgefallen - unterschiedlicher Marken.

WD, Seagate, Kioxia, und SanDisk. Zwei davon waren aus dem Enterprise-Sektor. 1-4 TB Kapazität, die anderen Zwei aus dem "Prosumer-Sektor".
Prosumer SSDs gibt es schon so lange nicht mehr. Samsung hatte lange Zeit durchgehalten mit ihrem MLC basierten Pro Modellen, während alle anderen TLC einsetzten. Das waren zu dem Zeitpunkt Prosumer Modelle bei denen wirklich bessere Hardware verbaut war. Aber selbst bei Samsung ist das seit mehreren Generationen nur noch Marketinggeschwätz und es wird de gleiche Technik eingesetzt wie bei den normalen Modellen.

Und Enterprise SSDs sind auch nicht berauschend, was Haltbarkeit angeht. Im Gegenteil, der auf Enterprise SSDs eingesetzte Flash ist oft sogar weniger haltbar als der im Consumer Bereich. Im Enterprise Markt gilt schon immer Masse statt Klasse. Storage Systeme sind designed um Ausfälle zu verkraften und wenn dann ein Einkäufer sieht "SSD hat 20% geringe Lebenszeit bei 30% geringeren Preis" dann ist die Entscheidung klar. Im Enterprise Markt gibt es durchaus auch spezialisiertere Produkte, read intensive, mixed load, write intensive etc. Aber die funktionieren halt auch nur gut bei ihren zugeschriebenen Workloads.

Wenn du wirklich haltbare SSDs willst, schau im industrial und netcom Markt. Die SSDs der dort tätigen Hersteller bekommt man auch als Privatperson über Distributoren wie Mouser, Digi-key und wie sie alle heißen. Da zahlt man viel, bekommt aber auch viel. Und ja, auch die Hersteller können nicht zaubern, da hast du Recht mit deinen Aussagen. Aber da bekommt man vorgetestete Produkte, die das machen, was die Datenblätter versprechen und nicht nur leeres Marketinggeschwätz. Das ist ein Markt in dem Kunden vor Kauf Muster anfordern, um die Wochenlang auf Herz und Niere zu prüfen, ob die mir ihrer Anwendung funktionieren und da bringts gar nichts Phantasiewerte ins Datenblatt zu schreiben. Es ist ein eher ehrlicher Markt, wenn man das so bezeichnen möchte.

jit-010101 schrieb:
Deswegen immer Backups machen und keiner SSD vertrauen, egal wie teuer sie war solange es keine unabhängigen Vorgaben gibt ähnlich einem Konsortium an Herstellern gibt, die sich auf einen Standard geeinigt haben.
Was für Vorgaben meinst du da? Es gibt z.B. JEDEC Standards zur Ermittlung der Endurance einer SSD und ähnliches.
 
Chuuei schrieb:
Das Problem entsteht dann, wenn ein Kunde hier in Deutschland denkt über die typischen Webshops aus China ein vermeintliches Schnäppchen ergattert zu haben bei einer NoName SSD, dabei sind es genau diese einfachen SSDs die für die Komponentenverwertung dienen und damit fallen manche halt auf die Nase Aufgrund falscher Erwartungen..
Genau das wollte ich Aussagen. Sie sind zwar etwas günstiger aber halt nur Resteverwertung.
 
Araska schrieb:
Frage: Um welche Samsungs handelte es sich?
Samsung 970 evo also die ohne Plus. Das beschissene daran war das die Tausch SSD die ich für die defekte 970 evo bekommen hab eben auch nach kurzer Zeit wieder den Geist auf gab. Hab die dann einfach weg geworfen u. das wars dann mit mir u. Samsung.
Gelbsucht schrieb:
Patriot Burst Elite knickte schon nach etwa 50GB dauerhaft in der Schreibgeschwindigkeit ein, während die Verbatim Vi550 S3 erst nach knappen 170GB runterregelt. Bei letzterer scheint das aber ne Temperaturdrosselung zu sein, gibt man ihr 10min Pause und kopiert dann so Häppchen von nur 20-30GB am Stück, gehts wieder flott.
Mag sein ich kann dir aber versichern das meine Lexar NM790 sich keinen deut langsamer anfühlt als die Samsungs die ich hatte. Wobei der Vergleich etwas unfair ist da ich mich auch täuschen kann da die Samsungs schon ne Weile weg sind.

Ich persönlich hab die Samsungs in erster Linie wegen ihrer im nachhinein "vermeidlich" besseren Ausfallquote gekauft. Dafür hab ich den Aufpreis für Samsung in kauf genommen.
Ich hatte damit eben Pech das muss ich so hinnehmen man kann aber nicht erwarten das ich dem Brand die Treue halte nach dem was mir damit widerfahren ist.

Aus dem Grund kaufe ich nur noch Preisleistung Sieger u. lege keinen Wert mehr auf Brandings.
Das sollte man eigentlich bei allen Dingen so machen leider gelingt mir das nicht immer.
 
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jit-010101 schrieb:
In unterschiedlichen Geräten mit wenig TBW aber sehr viel paralellen Schreib-/ und Lesezugriffen.
Jetzt bin ich aber doch neugierig, was du damit machst?

Mir ist bisher genau eine SSD gestorben vom langen Liegen im Schrank. Selbstverständlich eine China-Noname-SSD :rolleyes: Hat keinen Muckser mehr gemacht, außer CDI zu blockieren.
Natürlich ist das statistisch nicht repräsentativ.
 
Fusionator schrieb:
vom langen Liegen im Schrank
Das sind auch so Dinge die nicht sein sollten. Ich meine klar das die Daten auf der SSD nach langem lagern ohne Strom weg sind, kein Thema das ist eben der Technologie geschuldet.
Aber das die Bauteile an sich defekt werden macht überhaupt keinen Sin denn eigentlich schont es die Bauteile wenn sie nicht bestromt sind.

Leider geschieht das nicht nur bei Noname SSDs aus Fernost.
 
4BitDitherBayer schrieb:
Aber das die Bauteile an sich defekt werden macht überhaupt keinen Sin
Wie kommst Du darauf, dass BAUTEILE defekt werden? :confused_alt:
 
Eine SSD ist keine Festplatte, bitte diesen gewaltigen Unterschied immer beachten.
 
Ich denke das Thema ist durch aber sowohl HDDs als auch SSDs altern auf natürliche weise. Sowohl HDDs als auch SSDs haben Probleme wenn sie zu lange stromlos sind. Bei HDDs kommt noch das Problem dazu, dass sie mechanische Teile habe die sich berühren können (head crash) oder ausfallen können. Kein Gerät ist 100% zuverlässig daher gilt, wie ich schon schrieb, 3-2-1 Backup machen für alles was wichtig ist.

Denke damit kann das Thema auch abgeschlossen werden.
 
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