Nur kurz vorweg: Lieber Falke, du scheinst Sprache nicht sehr viel zuzutrauen, so wie du sie behandelst, denn von Begründungen und Argumenten hältst du nicht viel, bestimmst nur resolut 'was Sache ist'. Sie scheint für dich nur ein Vehikel für Empörungsjargon zu sein. Etwas tue nichts zur Sache, ernsthafte Fragen seien nicht nötig (das verstehe sich von selbst;
common sense, auch mal eine witziger Ansatz von Moraltheorie
), ein Bezug auf ein ominöses "wir" ("können wir drauf verzichten"), das lediglich dazu dient, dir eine Mehrheit zu erheischen;aber ob Argumente zutreffen, bestimmt sich nunmal nicht an der Menge ihrer Vertreter. Ich bitte also darum, in Absehung von der Person, die die Kritik vorbringt, zu argumentieren und sich darauf zu konzentrieren, was Gegenstand der Kritik ist.
Ein gesellschaftlicher Fortschritt wäre es, wenn man Larry einhellig im 'eigentlichen Wortsinne' - ich entlehne dir mal diese Worte und benutze sie richtig - als Schund bezeichnen würde,
als etwas, was nutzlos ist, zum Ausschuss gehört. Denn es ist im Kern sexistisch*. Wen das von dir oder jemanden bestritten werden sollte, kann ich dafür auch noch gerne Belege liefern, aber ich gehe erstmal davon aus, daß das unbestritten ist. Sexismus sollte zum gesellschaftlichen Auschuss gehören - der von dir geforderte Nachweis von 'Schaden' besteht hier also in der Abwertung eines der biologischen Geschlechter nur wegen ihres Geschlechts - das geht einher mit sozialer Degradierung auf bestimmte Rollen.
Diesen gesell. Fortschritt will ich aber nicht autoritär dekretiert wissen, sondern zum Selbstverständnis einer aufgeklärten Gesellschaft zugehörig. Ich hoffe also, daß die Gesellschaft so aufgeklärt ist, daß ein solches Projekt - Remake von Larry - daran scheitert, genug Interesenten zu finden. D.h. all jene damaligen pubertären Fans sind heute im emphatischen Sinne Erwachsene und finden das heute nicht mehr gut... was diese Hoffnung ein wenig zerstört ist der o.g. Altherrenhumor, dessen Verdruckstheit mir eine mehr schlecht als recht sublimierte Form des pubertären noch recht ungefilterten Begehrens zu sein scheint, das die Grundlage für den Erfolg von Larry bildet.
By the way: Es ist mir auch schlechterdings nicht nachvollziehbar, wie man Mario Barth das nennt, was er ist - niveaulos - aber Larry zum restaurationswürdigen Kunstwerk adelt und dessen Autor man als eine Art Spiritus Rector verklärt, dem man vor Beleidigung zu schützen sucht... aber der Umgang mit dieser Dissonanz bleibt wohl für immer dein Geheimnis. Aus psychologischer Sicht wäre ich dir natürlich für Aufklärung dankbar. Berufsbedingte Neugier, du verzeihst...
*edit: gerade gesehen, daß
Ausgabe #1 der outside the box komplett online ist. Da kann man sich kundig machen, was es mit Sexismus auf sich hat - z.B. in dem Beitrag ab S. 36. Die Diktion des Textes ist etwas zu proklamatorisch-links anstatt argumentativ, aber das tut der Richtigkeit der proklamierten Aussagen keine Gewalt an.