Linux Backup

Kasjo

Captain
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Hiho.
Ich hab mal ne verständnisfrage.

Unter Windows kann man ja easy aus dem laufenden ein Image machen und bei bedarf komplett zurückspielen. Das ist aktuell für mich die Sorgenfreie Lösung und auch meine bevorzugte, da diese am wenigsten Arbeit macht. Und in Zeiten von Nvme SSds usw. is das auch in 6-10 min erledigt.

Unter Linux hab ich mich auch mal erkundigt. Dort scheint es aber direkt aus dem laufenden Betrieb weniger möglich zu sein. CloneZilla bsp. setzt lt. HP auch voraus das der Datenträger dazu offline bzw. ausgehängt ist. Die meisten Backup Tools sichern Benutzer Daten usw. Reicht den das aus?

Ich mein gehen wir mal von dem fall aus, ich hab Linux mal so ordentlich gebrickt. Ich installiere dann quasi neu, spiele diese Datei Backups zurück und alles ist wieder so wies vorher war? Ist das sozusagen mit einem Image Backup gleich zu setzten?

Ziel wäre halt, ich steck nen Bootstick oder Live System ein , spiele ein "Backup" zurück und kann danach ins gewohnte System booten.
Mich interessieren dabei weniger irgendwelche Dokumente usw. sondern auch Einstellungen usw. die man über die zeit in Linux usw. einrichtet. Wenn ich das bei jedem mal wo ich das System zerstört habe komplett neu einrichten muss wäre das umständlich. Von Letzteren gehe ich einfach mal davon aus das es so kommen wird wenn ich mich in Linux versuche und ausprobiere. Dabei dann eine RollBack Funktion zu haben wäre schon nice. Auch im Falle eines SSD Tod.

Generell soll das Backup an sich dann schon im laufenden Betrieb gemacht werden können. Ich glaube das nennt sich unter Linux Snapshots. Aber ich weiß halt nicht ob das dann alles so wie ich es sehe beinhaltet.

Wenn ich jedes mal vom usb stick booten muss um ein image zu ziehen wäre das nicht sehr komfortabel.

Gibt es da was? Oder kann mir evtl. einer erklären wie das in Linux so zu händeln ist?
 
Wenn man sein /home sichert, hat man an sich die ganzen Userbezogegen Programmeinstellungen und Daten parat.
Wenn man dann seine Programmliste hat und die Automatisiert durch den Paketmanager schickt, kann man durch die Wiederherstellung von /home und seiner Programme in kürzester Zeit neu aufsetzen.

Es gibt aber natürlich auch snapshots unter Linux, ist aber je nach Distribution unterschiedlich gelöst. Oder eben gar nicht. Such halt mal nach Timeshift, kannst du auch nachinstallieren.

Das alles geht übrigens aus dem laufenden Betrieb.
 
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Interessant. Das heißt, /home sichern und ne Programmliste anlegen und im Prinzip ist damit alles gesichert. Spielt es dann eine rolle wwas man zuerst macht? Also ob ich zuerst die Programme zurückspiele und dann /home oder andersherum? Nicht das da dann was ggfd. mit default configs überschrieben wird.
 
/home gibst du beim installieren (manuelle Partitionierung) schon an(nicht formatieren!), am besten auch die Benutzer mit gleichen Namen und in der gleichen Reihenfolge erstellen, dann wird gleich alles vom ersten Startup an erkannt.

E: achso der home Ordner kann ja auch als nicht eigene Partition existieren, schon lange nicht mehr anders gemacht - jedenfalls spart das beim Neuaufsetzen nochmal Zeit wenn der schon als Partition bereitliegt - ist aber kein Backup Fall.
 
Kasjo schrieb:
Spielt es dann eine rolle wwas man zuerst macht?
Nein, nur die Sicherung von /home sollte halt wie auch die Programmliste möglichst aktuell sein. Wenn ein neu installiertes Programm keine Konfiguration in /home findet, legt es die neu an.
Kasjo schrieb:
Nicht das da dann was ggfd. mit default configs überschrieben wird.
Werden sie, falls schon vorhanden. Das ist ja der Sinn der Sache.
 
Falls bearbeitet: /etc/fstab, /etc/hosts und ggf manuelle systemd-boot Konfigurationen können sich außerhalb des Home Ordners befinden.
 
Hmm.... sehr gut. Ich glaube ich muss das mal ausprobieren. Danke euch schon mal vorab. Ich werd mir da mal n Textsystem einrichten wo ich das mal durchspiele. Würd schon gern mal auf Linux umschwenken und mehr machen, aber das war halt auch son punkt wo ich gezögert hab. So hab ich dann schon mal ne art Rückendeckung falls ich was kaputt mache :D oder was bei nem Update oder so falsch läuft.

@netzgestaltung
Hmm ok ja, soweit bin ich noch nicht. Aber gut, dann muss man solche Ordner wenn man da configs bearbeitet die irgendwie relevant sind ins backup einbinden. Verstehe schon.
Ja is nicht so ganz Bequem wie jetzt mit Macrium aber damit kann man ja leben.

Danke euch schon mal.
 
in BTRFS kann man im dateisystem snapshots erstellen und dort im laufenden betrieb wieder zurück springen, es geht meine ich auch diese auf ein externes backup medium zu übertragen, bin mir aber nicht sicher.

alternativ gibt es auch veeam backup, welches ein kernel modul nutzt um im laufenden betrieb nen backup extern zu speichern.

ich würde beim datei backup wie von @ghecko vorgeschlagen noch /etc hinzufügen wo so manche services konfiguriert werden. ansonsten stimme ich zu, dass man mit /home backup + manuell installierte paketliste schon extrem schnell sein system wieder zum laufen bekommt, gerade wenn's kein server sondern nur desktop system ist.
 
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/home sichern ist sicher eine gute Idee.

Ich sicher mir eigentlich sogar nur die wichtigsten Konfigurationsdateien.

Aber wenn du was suchst, das der Sicherung in Windows gleichkommt, dann solltest du dich mal in btrfs-Dateisystem einlesen. Das macht es möglich "Snapshots" zu erstellen, die du dann aus dem Grub-Menü (beim booten) wiederherstellen kannst.
Ich hab das bisher nicht probiert, weil ich immer noch auf ext4 setze, aber was die Backups/Snapshots angeht, scheint es wirklich klasse zu sein.
 
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Muss ich mir mal ansehen, danke für den Tipp.
 
Hmm ich sichere auch immer /etc und/oder /usr/local/etc und /var und für alles was ich selber an z.B. System Scripten etc neu erstelle habe ich ein /custom Verzeichnis.

Kommt halt drauf an wie viel man an seinem System selber rumkonfiguriert denke ich.

Man kann nunmal nicht alles als user machen z.B. USB Plug-In/Out Scripte usw.
 
LVM kann auch Snapshots mit CoW, wenn ich mich recht erinnere. Ebenso natürlich ZFS.

Für Snapshots unter btrfs sind die beliebtesten Programme Timeshift und Snapper. Timeshift ist die simplere Variante und braucht als Vorbedingung, dass / und /home in Subvolumes mit den Namen @ und @Home liegen. Snapper ist die komplexere Variante und braucht dann eben mehr Einarbeitung.

Die Benutzereinstellungen liegen meist in den Dotfiles im Userordner. Wenn man den nicht komplett sichern will, kann man sich wahrscheinlich auf die Beschränken. Dafür wäre dann sicherlich Timeshift im btrfs-Modus bereits zu grob, da es ja nur zwei Subvolumes kennt.
 
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Timeshift ist die für den Endanwender wohl einfachste Variante. Das kann all die geforderten Dinge und hat auch eine GUI.

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Automatisch erstellte Backups in beliebigen Intervallen, das In- oder Exkludieren von spezifischen User-Verzeichnissen in /home. Letzteres würde ich aber einfach separat auf ein NAS oder so schmeißen.

Selbst wenn man sein System so richtig zerschossen hat, dass es nicht mehr bootet, kann man immer noch mit chroot in die Installation rein und mit timeshift --restore einen Snapshot wiederherstellen.
 
Ich habe gehört, Timeshift ist nicht ideal zum Backup. Das sollte man über rsync, dd oder deja-dup, etc. machen.
Snapshots sind eher ein "schnellspeichern" und "schnellladen" wie bei Spielen, wenn man sich bei einer Config o.Ä. vertan hat.

Gab so eine Diskussion schon mal in einem anderen Beitrag.

https://teejeetech.com/timeshift/
Timeshift is designed to protect system files and settings. It is NOT a backup tool and is not meant to protect user data. Entire contents of users’ home directories are excluded by default. This has two advantages:
 
Ja. Probleme können sich in KDE oder Gnome config ergeben, vor allem bei unterschiedlichen versionen. Manchmal werden auch verschiedene Ordner genutzt ~/.<programmname>/ vs ~/.config/<programmname>/

also es kann gehen, es kann aber auch probleme geben je nach distro/versionenkombination
 
TheHille schrieb:
Ich habe gehört, Timeshift ist nicht ideal zum Backup.
Predige ich ja auch immer wieder. Aber ich glaube, das Missverständis ist diesmal andersrum, weil eher ein Snapshottool gesucht wird und kein Backup.

Ranayna schrieb:
Wie portabel ist /home eigendlich?
Ich hatte mal in geistiger Umnachtung ein Suse mit KDE und ein Kubuntu mit demselben Home angelegt. Die grundlegenden Einstellungen wie Wallpaper waren dann immer gleich, aber wirklich gut hat sich das nicht angefühlt, zumal man nie wusste, wo man war. :freak:
 
+1 für BTRFS mit Snapshots zum Booten.
 
Ranayna schrieb:
Gehen wir mal von der gleichen installierten Software aus, kann ich /home von zB Manjaro zu OpenSUSE Tumbleweed kopieren?
Da würde ich selektiv vorgehen. Eine 1-1 Kopie von Home würde ich nur in dieselbe Distributionsversion mit demselben Desktop wieder einspielen.
Aber ich kopiere an sich nur zwei Ordner aus /home und das ist der von Thunderbird und von Firefox.
 
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