News Linux-Distributor: Finanzinvestor kauft Suse für 2,5 Milliarden US-Dollar

bin auch eher noch skeptisch. aber als SLES kunde müssen wir uns das ganz genau ansehen in welche richtung es gehen wird. inbesondere auf den support bezogen.
 
Die werden sich noch umgucken wie unabhängig in ihren Entscheidungen sie nun sind, so ein Geldgeber will natürlich nur die Freiheit eines Unternehmens kaufen und nicht etwa an deren Umsatzerwartungen teilhaben. Ich bin wohl zu einfach für so einen Ansatz. Man ist doch nicht unabhängiger von irgendwas wenn man sich Geld leiht oder in andere Abhängigkeiten begibt?

Arbeiten da nur 6-Jährige denen man jetzt Sinnbildlich eine Eisdiele geschenkt hat anstatt einmal in der Woche einen Eisbecher oder wie versteht man das "unabhängig machen" im Ökonomischen Sinne durch Zuwendungen von außen heute? Bin gespannt wie es da jetzt weitergeht....
 
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pah, soviel zur Unabhängigkeit von Linux. Suse ist bei Mir durch.
 
Ich denke auch, dass Suse eher für Unternehmen interessant ist, entsprechend sind andere Distros bei den Heimanwendern beliebter. Im ersteren Bereich hat Suse auch einige Alleinstellungsmerkmale, in letzterem eher weniger.
 
leckerKuchen schrieb:
Auch auf die Gefahr hin mich zu blamieren. Aber was macht Suse dann noch zu einem deutschen Linux-Distributor. Wenn es praktisch schon mehrmals international herumgereicht wurde?
Ist wie mit deutschen Frauen die werde ich auch international herumgereicht nur das sie dabei im inland bleiben :D
 
Photon schrieb:
Im ersteren Bereich hat Suse auch einige Alleinstellungsmerkmale, in letzterem eher weniger.
Da irrst du dich. Ich benutze openSUSE schon viele Jahre privat.

Das Alleinstellungsmerkmal ist die stabile Basis mit gleichzeitig aktueller Anwendungssoftware, die gut vorkonfigurierten Desktops und der absolut problemlose Betrieb. "Es läuft einfach", also genau das, was du willst wenn deine Maschine kein Selbstzweck ist, sondern ihren Job machen soll (auch zu Hause). Versuch das mit KDE mal woanders, das gibt's nicht überall. Dabei bin ich durchaus experimentierfreudig, was meine Repos angeht, deshalb wäre eigentlich mit Problemen zu rechnen gewesen.

Außerdem haben sie Techniken wie z. B. den openSUSE Build Service, den so nicht viele Distris haben.

Was die Übernahme angeht, bleibe ich entspannt (auch wenn ich kein Finanzexperte bin). Es ändert sich nicht viel, oder glaubt ihr wirklich, MicroFocus wollte keinen Gewinn sehen? Suse ist profitabel, der neue Investor gilt als langfristig motiviert (keine Heuschrecke), das Personal bleibt (komplett!). Das klingt alles ziemlich gut.
 
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HaZweiOh schrieb:
Was die Übernahme angeht, bleibe ich entspannt (auch wenn ich kein Finanzexperte bin). Es ändert sich nicht viel, oder glaubt ihr wirklich, MicroFocus wollte keinen Gewinn sehen? Suse ist profitabel, der neue Investor gilt als langfristig motiviert (keine Heuschrecke), das Personal bleibt (komplett!). Das klingt alles ziemlich gut.

Da würde ich nicht viel drauf geben, Firmen sagen selten vor Firmenübernahmen die Wahrheit. Man will erstmal Ruhe im Karton das niemand sich querstellt bei der Übernahme, Proteste oder irgendwas, und dann wenn die Fakten geschaffen sind, verkündet man die schlechten Nachrichten.

Zumindest in den Verwaltungen werden einige doppelt besetzte Posten weg fallen. Das und eventuelle Synergy-Effekte ist ja das was ne Übernahme interessant macht.

Wenn man nichts ändert wird der Bereich ja nicht mehr Gewinn abwerfen wie bisher, dann macht ein Aufkauf kein sinn.

Wenn ich nen Auto habe das mir 1000 Euro wert ist und dir das Auto auch 1000 Euro wert ist, macht es wenig Sinn das ichs dir verkaufe. Erst wenn es dir 1001 Euro wert ist, macht es für mich sinn es für den Preis zu verkaufen. Da mir die 1001 Euro eben mehr wert sind wie mir das Auto wert hat.

Wenn man nichts am Produkt selbst ändert kann man nur noch durch mehr Effizienz die kosten senken so das der Profit steigt.

Alternative wäre eventuell das man massiv Leute einstellt oder massiv in Werbung irgendwie investiert. Wobei ich nicht weiß wie man Enterprise Zeug gut bewirbt in TV Ads vermutlich eher nicht.

Ich bezweifel aber das sie Suse aufblasen wollen, das passiert bei den wenigsten Übernahmen, erst muss es profitabel oder profitabler werden, dann kann man eventuell investieren.

Zur Distro:

Ja Versteh den Enterprisemarkt nicht wirklich, das man ne LTS Version noch will kann ich ja noch verstehen, und nur alle 3 oder 5 Jahre upgraden, aber wozu man bis zu 13 Jahre support braucht versteh ich nicht.

Gut einzige Sinn scheint für mich das man proprietäre Apps / Treiber benutzt, und zu geizig ist diese hin und wieder zu updaten das sie min neueren Systemen laufen.

Das macht aber eine der Hauptstärken von Linux zu Nichte, das man es zumindest im Vergleich zu Windows extrem leicht ungraden kann.

Bei windows bedeutet update quasi zwingend Neuinstallation und dann muss man die Software wieder zusammen suchen, gut in Firmen läuft das dann über images oft, aber auch die muss man erstellen und das macht im Zweifel unter Linux weniger Aufwand.

Ich kann mich noch erinnern das mein Vater irgendwann glaub in den späten 90ern oder so weil er bei der Allianz arbeitete einen neuen Laptop bekam mit OS/2 drauf.

Die Leben echt in ner anderen Welt, aber ja Atomraketen werden ja oft auch noch mit irgendwelchen Computern aus den 50ern oder so betrieben. Dagegen ist sowas ja modern.

Ich mein in irgend nem Kiosk mode für irgendwelche Kunden oder Kassierer oder so ja macht das sicher sinn, aber Enterprise distros werden ja auf echten Desktops benutzt wo Leute normale Desktop machen, da versteh ich nicht wie man in 13 Jahren nicht 1x ungraden kann.
 
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HaZweiOh schrieb:
Was die Übernahme angeht, bleibe ich entspannt (auch wenn ich kein Finanzexperte bin). Es ändert sich nicht viel, oder glaubt ihr wirklich, MicroFocus wollte keinen Gewinn sehen? Suse ist profitabel, der neue Investor gilt als langfristig motiviert (keine Heuschrecke), das Personal bleibt (komplett!). Das klingt alles ziemlich gut.

Nur am Rande MicroFocus ist der aktuelle/alte Besitzer, der neue heißt EQT Partners.

Zitat Wikipedia zu EQT:
Unternehmensprofil:
EQT kauft oder finanziert über seine Fonds vor allem gut positionierte mittelständische Firmen und versucht deren Marktposition nachhaltig zu entwickeln; zuletzt kamen auch Fonds in den Bereichen Infrastruktur, Kredit, Real Estate und Ventures hinzu. EQT verwaltet mit Stand Februar 2018 insgesamt 17 aktive Fonds; insgesamt wurden dafür EUR 38 Mrd. Beteiligungskapital bei über 400 Investoren aufgenommen und davon bisher EUR 22 Mrd. in 170 Unternehmen investiert. Büros mit insgesamt 480 Mitarbeitern gibt es in 14 Ländern (einschließlich in München und Zürich).
 
Man werde auch in Zukunft den Kurs eines langfristig profitablen Wachstums verfolgen.
Das ist mit Vorsicht zu genießen.
 
Der einzige Grund, warum Suse nicht schon längst verschwunden ist, sind die BASF und SAP.
BASF ist eine der wenigen Großunternehmen, die im Linux-Bereich fast ausschließlich auf Suse setzen und SAP empfiehlt für HANA on POWER auch grundsätzlich Suse.

Ich persönlich mag diesen Schritt überhaupt nicht.
Schon der initiale Verkauf damals an das Ausland war ein Schritt in die falsche Richtung.
Es gibt leider fast keine Elektronik- und IT-Unternehmen, die noch deutschen gehören.
 
HaZweiOh schrieb:
Wie gesagt: das aktuelle Leap 15 ist gerade draußen und läuft rock stable. KDE 5 ist genial. Installieren und selbst testen!

@HaZweiOh wollte mich nur kurz zurückmelden, vielen Dank für die Empfehlung. Habe Leap 15 gestern Abend installiert und bin hochzufrieden. Danke dir! :)

Liebe Grüße
Sven
 
HaZweiOh schrieb:
Das Alleinstellungsmerkmal ist die stabile Basis mit gleichzeitig aktueller Anwendungssoftware, die gut vorkonfigurierten Desktops und der absolut problemlose Betrieb. "Es läuft einfach", also genau das, was du willst wenn deine Maschine kein Selbstzweck ist, sondern ihren Job machen soll (auch zu Hause). Versuch das mit KDE mal woanders, das gibt's nicht überall. Dabei bin ich durchaus experimentierfreudig, was meine Repos angeht, deshalb wäre eigentlich mit Problemen zu rechnen gewesen.
Nun, vielleicht weiß ich einen stabilen Desktop als Xfce-Nutzer nicht zu schätzen (denn Xfce ist unabhängig von der Distro stabil), aber Ähnliches sehe ich auch bei Manjaro: Aktuelle Anwendungssoftware, gut vorkonfigurierte Desktops, problemloser Betrieb; was die stabile Basis angeht, finde ich einen aktuellen Kernel eigentlich gar nicht so schlecht, gerade für aktuelle Hardware, zumal Manjaro ja eine große Spannweite von Kernel-Versionen anbietet, die über einen grafischen Kernel-Manager leicht installiert und deinstalliert werden können (aktuell zwischen Version 3.16 und Version 4.18).
 
Macht schwankend zwischen 2,5 - 4 % für das gesamte Linux im Desktopbereich aus, ergo für mich als Privatmensch als wenn in China ein Sack Reis umfällt. Den Markanteil kann man googeln - z.B. hier: Klick

Und wer nutzt auf einem Server eine Distribution wenn es primär auf Stabilität ankommt?
 
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blackiwid schrieb:
Wenn man nichts ändert wird der Bereich ja nicht mehr Gewinn abwerfen wie bisher, dann macht ein Aufkauf kein sinn.
Wenn ich nen Auto habe das mir 1000 Euro wert ist und dir das Auto auch 1000 Euro wert ist, macht es wenig Sinn das ichs dir verkaufe.

Da denkst du zu kurz!

Unternehmen wollen immer wieder in neue Bereiche vorstoßen und große Investitionen anschieben, was sehr viel Geld kostet!

Wenn MicroFocus jetzt zum Beispiel 20 Milliarden Dollar braucht, um ein dickes Projekt in einem zukunftsträchtigen Markt anzuschieben, und 18 Milliarden Dollar zusammen hat ...
Und später können sie (dank dem 20 Milliarden-Invest) viel mehr Gewinn erwirtschaften als vorher, dann werden sie die 2,5 Milliarden aus dem Verkauf von Suse auf Teufel komm raus freimachen. Unabhängig davon, ob Suse nun profitabel war oder nicht.
"Synergieeffekte" zwischen einem Finanzinvestor und openSUSE dürften gegen Null gehen, das ist nicht der Grund.

Wenn man nichts am Produkt selbst ändert kann man nur noch durch mehr Effizienz die kosten senken so das der Profit steigt.

Auch das greift zu kurz. Du kannst bei Linux von mittelfristig weiter steigenden Umsätzen und Gewinnen ausgehen, OHNE die Effizienz zu steigern. Einfach durch die weitere Verbreitung! Microsoft tut doch gerade alles dafür, um ihre sogenannten "Kunden" (in Anführungszeichen) zu vergraulen. Wenn EQT im Moment genug Geld hat (im Unterschied zu MicroFocus), und sie nicht wissen, wohin damit (auch hier im Unterschied zu MicroFocus, die es für andere Zwecke brauchen), dann wird so ein Deal gemacht.

RYZ3N schrieb:
@HaZweiOh wollte mich nur kurz zurückmelden, vielen Dank für die Empfehlung. Habe Leap 15 gestern Abend installiert und bin hochzufrieden. Danke dir! :)

Liebe Grüße
Sven

Gerne! Aus meiner Sicht als langjähriger Anwender wird openSUSE stark unterschätzt, seit sie vor langem den Fehler gemacht haben, KDE 4.0 zu früh auszuliefern. Das konnte man allerdings auch überall lesen, sodass ich mit meinem Update auf KDE 4 einfach noch gewartet habe. Dieser Fehler hat sie damals Popularität gekostet, dürfte allerdings auch 8-10 Jahre her sein. Seitdem sind sie konservativer geworden.
 
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Ulukay schrieb:
Mit einem Lichtjahr wird Entfernung gemessen, nicht Zeit. :)
Ich hatte Physik als Grundkurs gewählt, aber unsere Schule wollte uns paar Leutchen (die meisten hatten aus unerfindlichen Gründen Chemie oder Bio gewählt) mit in den Physik-Leistungskurs setzen, wegen Synergieeffekten und so. ;) Dagegen haben wir uns erfolgreich gewehrt. Du weißt, warum? :p

textract schrieb:
Es gibt leider fast keine Elektronik- und IT-Unternehmen, die noch deutschen gehören.

Vor Donald Trump hätte ich diesen Satz noch nicht so wichtig genommen. Aber mittlerweile frage ich mich auch, was passiert, wenn Trump aus einer Laune heraus Ausfuhrzölle auf Software erhebt, inkl. Windows und MS Office?
Es wird wirklich Zeit, dass die EU sich unabhängiger macht! Das geht mit Open Source am einfachsten.
 
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Arbeiten in der Uni auch mit Suse. Ist ne echt unkomplizierte Benutzeroberfläche und auch für uns Studenten recht einfach zu verwenden. Als Physik Student kommt man sowieso nicht um Linux herum :)
 
HaZweiOh schrieb:
Auch das greift zu kurz. Du kannst bei Linux von mittelfristig weiter steigenden Umsätzen und Gewinnen ausgehen, OHNE die Effizienz zu steigern. Einfach durch die weitere Verbreitung!

Das hat aber Microfocus auch eingepreist, es wird ja nicht die Gegenwart sondern die Zukunftsaussichten für den Preis herangezogen.

Klar dein anderes Argument das Microfocus irgend ein 20 Milliardenprojekt in Aussicht hätte, aber das klingt für mich auch bisschen an den Haaren herbei gezogen.

Ich orientiere mich lieber an bisherige Uebernahmen und da kenne ich wenige wo danach erstmal Wachstum (Personal) angesagt war.

Selbst wenn Suse wächst im Sinne von mehr kunden heißt das nicht automatisch mehr Entwickler, klar mehr Leute die im Callcenter oder wo auch immer Support geben, aber das sind ja keine Entwickler. Und die Firma waechst jetzt auch nicht mal schnell die naechsten 6 Monate was in 10 Jahren ist ist wieder ne komplett andere Frage.

Die Betroffenen interessiert was jetzt in naechsten 12 Monaten passiert, nicht was in naechsten 5-20 Jahren mal passieren koennte.

Klar kann sein das man dann in 10 Jahren 10x so viel Leute einstellt, aber wenn ein Entwickler oder ein Verwaltungsmensch JETZT oder in den nächsten Monaten gefeuert wird bringt dem das auch nichts der hockt dann nicht 5 Jahre rum bis seine Stelle wieder frei wird und er vielleicht dann wieder genommen wird.
 
blackiwid schrieb:
Klar dein anderes Argument das Microfocus irgend ein 20 Milliardenprojekt in Aussicht hätte, aber das klingt für mich auch bisschen an den Haaren herbei gezogen.

Ist es deshalb nicht, weil für MicroFocus der Verkauf sonst wirklich keinen Sinn machen würde. So lange Suse profitabel ist und positive Zukunftsaussichten hat. Wahrscheinlich braucht MicroFocus Geld (Bedenke, dass sie erst letztes Jahr eine dicke Hochzeit mit HPE Software hinter sich gebracht haben! So eine Fusion ist jetzt noch nicht verdaut).
... oder sie schätzen die Chancen von Linux schlechter ein als EQT das tut.

Da EQT Erfahrung mit Software-Investments hat, wissen sie auch, dass Wachstum dort nur mit Entwicklern möglich ist und eher in Jahren als in Monaten gemessen wird.

Du gehst immer von einer Heuschrecke aus und ich sage nur: es gibt solche und solche Investoren. EQT scheint zur besseren Sorte zu gehören.

Auch Pro-Linux schreibt das hier:
Trotz der Übernahme soll Suse eigenständig agieren. Es soll keine Änderungen beim Personal oder in der Ausrichtung geben. Nils Brauckmann bleibt Geschäftsführer von Suse, und das Ziel ist weiteres Wachstum. Neben der Einstellung von zusätzlichen Mitarbeitern wird auch nach weiteren Übernahmen Ausschau gehalten. Suse, das letztes Jahr seinen 25. Geburtstag feiern konnte, will auch in Zukunft eine echte Open Source-Firma bleiben.

Mehr kann ich dir auch nicht sagen.
 
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