News Linux-Paket-Management: Flatpak 1.8 mit verbessertem P2P-Support veröffentlicht

SVΞN

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Als nicht-Linux-User fehlt mir in der News eine entscheidende Info: Inwiefern ist der Paketmanager relevant? Also handelt es sich um einen besonders großen, besonders wichtigen, oder ist eines der Features etwas, was es so vorher noch nicht gab? Liest sich so für mich eher wie ein ausformulierter Changelog als ne News. :freaky:
 
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Bright0001 schrieb:
Inwiefern ist der Paketmanager relevant?

Flatpak ist eine Alternative zu den etablierten Paketformaten, da es die zu installierende Anwendung in einer eigenen Sandbox-Umgebung installiert und laufen lässt und damit vom System trennt.

Freie Software muss nicht riesig oder stark verbreitet sein, um relevant zu sein. Es reicht wenn sie etwas anders oder im besten Fall sogar besser macht als die etablierten Standards.

Im Fall von Flatpak kommen einige Anwender damit einfacher klar, sich eine Appikation über einen Hub (eine Website) wie Flathub zu besorgen, als den integrierten Paket-Manager der Distribution zu nutzen.
 
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Flatpak ist auch ein Segen für Entwickler. Die brauchen nur ihre Version für Flatpak freigeben und schon kann sie auf allen Distributionen, auf denen Flatpak läuft verwendet werden.

Jedes Format hat seine Vor- und Nachteile. Ich habe bisher mit Flatpak gute Erfahrungen gemacht.
 
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MasterMaso schrieb:
Flatpak ist auch ein Segen für Entwickler. Die brauchen nur ihre Version für Flatpak freigeben und schon kann sie auf allen Distributionen, auf denen Flatpak läuft verwendet werden.

Jedes Format hat seine Vor- und Nachteile. Ich habe bisher mit Flatpak gute Erfahrungen gemacht.
Im Gegensatz zu Snap. Ich habe kurz Libreoffice via Snap installiert, die Performance war grottig -> zurück zur "normalen" Version.
 
Der Vorteil von Flatpak ist, das man aktuelle Programmversionen bekommt.
Bei Ubuntu-LTS-basierten Distros werden die meisten Programme aus den Standardquellen nie aktualisiert. Teilweise Security-Fixes, aber kein Anheben auf eine höhere Hauptversion.

Den Inhalt der Meldung verstehe ich allerdings nicht, obwohl ich einige Erfahrung mit Flatpaks habe (Linux Mint 18.3 / 19.x).
 
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Flatpak hat aber auch Hürden für die Entwickler bzw. vor allem die Maintainer, weil das Installationspaket mit jedem Update einer im Flatpak mitgelieferten Abhängigkeit aktualisiert und veröffentlicht werden muss. Der Maintainer muss dann ständig verfolgen, welche Sachen, die er mitliefert, da wichtige Sicherheitsupdates bekommen, damit er die im Flatpak weiterreichen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass da in Zukunft noch einiges an Schluderei auf uns zukommen kann. Ich bin was das angeht recht froh, dass das derzeit so beliebte Zoom .deb und .rpm Pakete anbietet und die vom Zoom Client verwendeten Qt3- und SQLite- Abhängigkeiten von den Distros aktuell halten lässt.
 
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MountWalker schrieb:
Flatpak hat aber auch Hürden für die Entwickler bzw. vor allem die Maintainer, weil das Installationspaket mit jedem Update einer im Flatpak mitgelieferten Abhängigkeit aktualisiert und veröffentlicht werden muss. Der Maintainer muss dann ständig verfolgen, welche Sachen, die er mitliefert, da wichtige Sicherheitsupdates bekommen, damit er die im Flatpak weiterreichen kann.
Das ist klar ein Nachteil, aber wie willst du das anders lösen? Bei Windows hat man im Prinzip dasselbe Problem. Viele Anwendungen werden da mit alten Libs ausgeliefert.

Aber grundsätzlich würde ich auch die App aus dem Paketmanager installieren, wenn sie dort denn vorhanden oder die Version nicht uralt ist. Ansonsten ist Flatpak eine schöne alternative sich neuere Versionen zu holen ohne das System irgendwie in Gefahr zu bringen.
 
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Ein wenig Offtopic :mad:, aber ich hatte über Manjaro->Arch Linux den "Jdownloader2" installiert als Snap. Snap ist architektonisch ähnlich wie Flatpak, nehme ich an (?). Jdownloader funktionierte einwandfrei, aber ich konnte nicht über mein Homeverzeichnis auf einen Speicherort zugreifen. Das war ein No-Go, daher sind bei mir Snaps ebenso nun verpöhnt.

Gilt dies auch für Flatpaks? Oder ist Feeling bei Flatpaks eben so, als wären das entsprechende Programm über den Paketmanager installiert worden?
 
Werden auch andere Init Systems von Flatpak unterstützt mit diesem Update oder liegt es an den Packagern von den Distros diese selbst zu schreiben?
 
Also quasi eine Alternative zu apt?
Müsste ich mir vielleicht mal angucken.
Wobei ich aktuell die Anwendungen teils über apt, teils über snap und teils manuell installiere, was irgendwie auch ein durcheinander ist.
 
@Marcel55
Flatpak ist weniger eine Alternative zu apt, sondern mehr zu snap.
 
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Hm für mich ist snap eher die grafische Alternative zu apt, letztendlich kann ich mit beidem ungefähr das gleiche machen. Wobei es bei apt viel mehr Auswahl gibt.
 
Grundsätzlich sollte man immer aus dem Repo der Distribution installieren. Es ist einfach VIEL platzsparender und (wie oben schon gesagt) sind die Libs automatisch aktuell.

Den Sinn von Flatpak sehe ich primär darin, dass es dort einspringen kann, wo es kein natives Paket gibt. CAD-Programme sind so ein Fall, die werden nicht für jede Distri bereit gestellt. Und es kann ein Krampf sein, ein altes Paket für eine alte Distri-Version auf der modernen Version installieren zu wollen.

Der Sinn von Snap könnte darin bestehen, durch Flatpak ersetzt zu werden. 😝
 
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@Marcel55

Der Unterschied zwischen apt und snap hat nichts mit grafischen Frontends zu tun. Grafische Oberflächen gibt es für beides. Bei apt wäre da beispielsweise seit 20 Jahren Synaptic. Apt ist nur ein Werkzeug, das die Installation von einer Art von Binärpaketen (DEB oder RPM) vereinfacht, indem es die Abhängigkeiten dieser Pakete - welche Programmbibliotheken die brauchen und sowas - ausliest und in den sogenannten Repositories diese abhängigen Pakete zusätzlich sucht und zusätzlich installiert. Snap und Flatpak sind (anders als DEB und RPM, die mit apt, dnf, zypper ua. verwaltet werden) Paketsysteme, bei denen alle Programmbibliotheken, von denen das Programm abhängt im Paket enthalten sind. Wenn das Programm beispielsweise eine Python 2 Laufzeitumgebung benötigt, dann steckt die bei Flatpak im Flatpak-Paket und wird nicht systemweit installiert sondern von diesem Progamm nur aus diesem Flatpak aufgerufen.

Die Grundidee dafür hatte Apple mit seinen DMG-Images von Programmen schon in den 90ern. Dass sich das auf Nicht-Apple-Systemen niczht so schnell etabliert hat, liegt daran, dass du bei ausschließlicher Nutzung solcher Pakete mitunter Python 2 so oft mehrfach auf dem Festspeicher deines Computers speicherst, wie du Pragramme "installierst" bzw. auf den Rechner kopierst, die Python 2 benutzen. Das frisst also unnötig Speicherplatz. Heute ist das aber weniger wichtig, weil eine Python-2-Laufzeitumbgebung so wenig Platz einnimmt, dass das auch auf einer 256 GiB SSD nicht ins Gewicht fällt. Vor der Einführung von Snap und Flatpak hast du selbst eine KDE-Distribution locker auf einer 20 GiB SSD unterbringen können. Andererseits ist auf Apple-Systemen in der Zeit, in der ich einen Mac hatte (ca. 2005, ein iBook G4), das Installieren von Programmen über PackageKit, was eher wie DEB oder RPM, wenn auch mit Unterschieden dazu, populär geworden. Die Mac-Sphäre hat also vor 15 jahren gelernt, dass es nicht sinnvoll ist, alle Programme nur mit DMG-Images zu "installieren" und die Linux-Welt lernt seit 5 Jahren, dass es manchmal sinnvoll ist, sowas wie DMG-Images, natürlich etwas moderner, zu nutzen.

Auch mit RPM und DEB konnte man zusätzliche Bibliotheken und Programme so mitliefern, dass sie extra für dieses Programm installiert wurden. Der alte Opera-Webbrowser 9 bis 12 bot einem bei der Installation auf Linux beispielsweise an, ob man die Qt-Bibliothek des Systems, die mit der PATH-Variable festgelegt wird, oder eine eigene Qt-Version als Teil des Opera-RPMs verwenden möchte. Die im RPM oder DEB von Opera mitgelieferte Qt-Version war dann aber auch für alle im System aufrufbar, sofern nicht die PATH-Variable sondern ein Hardlink auf die Qt-Version zum Aufruf verwendet wurde. Eine im Flatpak oder Snap mitgelieferte Bibliothek ist AFAIK nur aus dem Flatpak/Snap heraus aufrufbar.
 
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Das grundlegende Problem beim Konzept von flatpak und snap ist, das man darauf vertrauen muss, das der Maintainer der eines solchen Paketes auch alle von ihm mitgelieferten Abhängigkeiten sauber maintaint. D.h. das Paket nicht nur updated, wenn in seinem eigenem Programm ein Bug entdeckt wurde, sondern auch bei Bugs in einer der Abhängigkeiten.
Beim alten Distributionskonzept mit debs oder rpms gibt es da ein Update der Abhängigkeit und damit sind alle davon abhängigen Programme gefixt, bei flatpaks &co muss jede einzelne Paket von dessen Maintainer gefixt werden. Z.B. das von @MountWalker als Beispiel genommene Python-2 ist inzwischen von Upstream her tot und ist deswegen aus aktuellen Distributionen geflogen. Ist es wirklich erstrebenswert, das man sich das wieder auf System holt, weil ein Maintainer eines Flatpaks nicht den Aufwand treiben will sein Programm auf Python-3 umzustellen ?
 
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Du beschreibst das Problem an sich schon richtig, aber gerade bei Python 2 sind zwei weitere Aspekte wichtig, die das durchaus noch heute im System-Repositorie rechtfertigen:

1. Reine Sicherheitspatches werden dafür durchaus noch gepflegt.

2. Eine Anwendung, die bis heute davon abhängt und deren Umstiegsversion auf Python 3 erst dieses Jahr seine erste öffentliche Alpha-Version erleben und wahrscheinlich noch Jahre bis zur stabilen Version brauchen wird, ist GIMP. Kein Witz, GIMP 2.10.20 benutzt nicht nur immernoch Gtk+ 2 sondern ist auch von Python 2 abhängig! Auch letzteres wird erst mit dem Umstieg auf GIMP 3.0 erledigt:
Ayreom GIMP-Project schrieb:
We are wrapping up the development in the master branch for v2.99.2, the first unstable release in the 2.99 series leading up to v3.0 some time in the future.

We know that this release is anticipated by various demographics of our users, from people doing digital painting (you can hotplug a graphic tablet now) to photographers using a 4K display (the icon size is right for them now) to people generally wishing to drop GTK2 and Python 2 from their operating systems.
GIMP 2.10.20 Released
 
Und ausserdem ist Flatpak auch eine gute Alternative wenn es meist um Software geht die einmal geschrieben und lange nicht mehr angefasst werden, wie z.B.: Games. Wie viele alte Games gehen mit tar.gz Paket nicht mehr weil die benötigten Pakete einfach outdatet sind. Also pro Flatpak. Außerdem nutze ich es auf meinem Manjaro Laptop.
 
in den sandgeboxten ~/.var/app/com.appname.entwicklername ordnern werden virtuelle persönliche ordner erstellt.
ich kann nicht einfach in einer flatpak "app" auf meinen persönlichen ordner zugreifen, zb einen screenshot in steam hochladen oder meine library auf einer anderen partition liegen haben, die in meinem persönlichen ordner eingebunden ist.

SO ist flatpak für mich nur für bestimmte programme nutzbar, aber wenn es die als rpm oder deb gibt, will ich darüber eigentlich nicht nachdenken und nehme lieber die.
 
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