Linux Umstieg für Entwicklung und Virtualisierung

Das hört sich ja schon mal nicht so schlecht an, danke auf jeden Fall für die Links. Die Geschichte mit der VM ist auf jeden Fall einen Test wert, wenn nicht kommt halt Dual-Boot. Der Prozessor sollte auch VT-d können und als 2te GPU könnte ich eine HD 5450 auftreiben.

Ich glaube ich bleibe aber erstmal bei einer der Ubuntu-Versionen (Xubuntu muss ich mir noch ansehen - gut das es VMs gibt :) ) ums nicht zu kompliziert zu machen.

Als Tools beim Programmieren habe ich hauptsächlich Jetbrains-Programme -> IntelliJ, Android Studio, CLion. Das ist alles mit Linux kompatibel.
 
Trotz meines Benutzernamens bin ich kein ubuntu Fanboy. Würde ubuntu aber trotzdem empfehlen.

Ubuntu ist meines Erachtens nach eine wirklich gute Allround Distribution. Ob man den Rechner jetzt zum arbeiten oder spielen oder beides zeitgleich benutzen will, man kommt eigentlich gut mit allem hin.
Wenn du dir in Bezug auf den Desktop nicht sicher bist, dann würde ich dir emfehlen mit dem Umstieg noch etwas zu warten und die jeweiligen Flavours (Gnome/Unity/KDE/Xfce/Budgie/...) vorher ein paar Tage in jeweils einer VM anzuschauen.

Alle haben (wie immer) ihre Vor- und Nachteile,
Es gibt zwar immer wieder Leute die in den Foren behaupten, dass es nichts ausmachen würde, wenn man verschiedene Desktops zeitgleich installiert, aber so ganz stimmt das nicht.

Falls du nicht wirklich arbeiten willst sondern deine Zeit damit verbringen möchtest dein System ans laufen zu bringen, dann installier dir Arch.

Fedora ist natürlich auch eine ernstzunehmende Distribution. Wenn dir allerdings das flotte installieren mit apt gefällt, dann fühlt sich das dnf bei Fedora an als ob du deinen Xeon gegen einen 386er getauscht hättest. der Desktop und all das ist bei denen eine runde Sache, aber rpm macht keinen Spass, wenn man von deb verwöhnt ist.
 
Ich persönlich nutze auch kein Ubuntu mehr, da finde ich Arch oder auch das abgeleitete Manjaro nice. Ich nutze auch einfach gerne einen aktuellen Kernel usw... Auch Debian auf dem Testing Branch ist ziemlich geil imho.

ABER für Newbies gibt es kaum was besseres als Ubuntu (noch zumindest ^^) da hat man soviele Quellen zum nachschlagen und muss nicht ständig in Foren Threads starten. :)
 
Nochmal ne Frage: Wie schwer ist es Linux zu Updaten? Also wenn man zB von einer Ubuntu Version auf eine neuere will.
 
Dualboot ist blöd. Das ist so 90er.
Ist starte das System doch nicht neu, um zu spielen. Und wenn ich Windows gestartet habe, bleibe ich im Windows.

Asrock ist ganz gut dabei mit VT-d. Xeon (meistens) auch.

AMD-Grafikkarten sind unproblematisch, sowohl unter Linux, als auch beim Durchreichen.
Wenn es geht, würde ich jetzt statt HD5450 eine mit GCN nehmen, da kann man den neuen AMD-Treiber nehmen und kostet auf ebay wenige Euro mehr.
Sonst geht wahrscheinlich jede ATI/AMD.

Ich habe X79 Extreme6 mit 290x für Windows-VM zum Spielen und HD5450 für Linux-Desktop. Funktioniert.
Da keine Intel-GPU drin ist, braucht man auch keinen ACS-Patch, oder wie der heißt.
Sollte Unter Ubuntu alles mit Bordmitteln gehen.

Die 290x verbraucht im Leerlauf fast gar nichts. Wahrscheinlich weniger, als wenn ich die 290x für Linux-Desktop genommen hätte. Nach Wechsel von HD6950 habe ich 15W weniger Verbrauch.

8600GTX und GT430 habe ich nicht zum Laufen bekommen. Auch nicht nach Umflashen zu Quadro600.

Mann kann auch die Grafikkarte einer Linux-VM geben. Oder neuen X-Server auf der Zweiten starten.
Oder unter Linux festlegen, dass die Anwendung auf der 390 ausgeführt werden soll(und Ausgabe auf HD5450).
Z. B. wenn man irgendwas mit OpenGL macht.
Da gibt es viel mehr Möglichkeiten, als unter Windows.

Ich würde erstmal bei Ubuntu bleiben, wenn es einem gefällt und Erfahrung da ist. Man kann immer noch KDE oder andere Desktopumgebung draufmachen.

Ubuntu updaten:
Code:
dist-upgrade

Es gibt bestimmt auch einen Knopf zum Draufklicken oder Popup, wenn Ubuntu zu alt ist. Benutze Ubuntu nicht sehr oft.

Aber lieber hier nachlesen:

https://wiki.ubuntuusers.de/Upgrade/

Auch wegen Nebenwirkungen.
 
Kommt drauf an, so pauschal kann man dies nicht sagen. Als Faustformel gilt: Je mehr PPAs und Fremd-Quellen verwendet werden, desto problematischer ist ein Upgrade. Daher ist beispielsweise best practice bei Debian vor einem Upgrade alle Fremd-Quellen zu deaktivieren. Fedora ist da manchmal etwas zickiger aber es ist und bleibt halt eine "Test"-Distro für Red Hat.

Bei Rolling-Releases wie Arch oder Manjaro kann, nicht muss, es zu Problemen kommen, wenn man das System längere Zeit mal nicht aktuell hält.
 
Wie sehen denn die Voraussetzungen für so ein Linux inkl. Windows-Passthrough-VM-System aus? Nur bestimmte Boards, nur bestimmte Mainboards?
 
Ich hab bisher gelesen das VT-d erforderlich ist. Die CPU braucht das auf jeden Fall, denke mal die meisten Boards werden das dann auch können.

Die Intel® Directed-I/O-Virtualisierungstechnik (VT-d) setzt die bestehende Unterstützung von Virtualisierungslösungen für die IA-32 (VT-x) und Systeme mit Itanium® Prozessoren (VT-i) fort und erweitert diese um neue Unterstützung für die I/O-Gerätevirtualisierung. Die Intel VT-d kann Benutzern helfen, die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Systemen sowie die Leistung von I/O-Geräten in virtualisierten Umgebungen zu verbessern.

Von Intel ARK.
 
Necareor schrieb:
Wie sehen denn die Voraussetzungen für so ein Linux inkl. Windows-Passthrough-VM-System aus? Nur bestimmte Boards, nur bestimmte Mainboards?
Eine CPU mit VT-d. Das sind nicht-K-Prozessoren oder Sockel-2011-Prozessoren, die meisten Xeons haben es, einige i3s und auch einige Celerons.
Core-i5 3470 sollte es können. Wie schon geschrieben, bei ARK schauen.
Eigentlich Aufgabe des Speicherkontrollers, aber im BIOS/UEFI muss VT-d (kann versteckt sein und anders heißen) aktiviert werden.
Code:
intel_iommu=on
muss als Kernelbootparameter angegeben werden.
Prüfen mit
Code:
dmesg | grep -i iommu

AMD-Grafikkarten sind problemlos. Nvidia-Treiber versucht herauszufinden, ob er in eine virtuellen Maschine läuft, dann sagt er "nö".
Je neuer der Treiber, umso mehr Checks. Da muss man dann tricksen.

Bei Intel-GPU für Host muss man den ACS-Patch einspielen, oder VM im EFI-Modus starten.
Ich habe bei meinen Eltern einfach den älteren pci-assign statt vfio genommen. Läuft auch.

Bei Linux muss qemu installiert werden. Im Kernel muss das ganze Virtualisierungszeugs aktivert sein.
In Ubuntu ist es auch schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dank dir für die Erklärung, mich kribbelt es in den Fingern, das ganze auszuprobieren. Das wird wohl ein Projekt für den Winterurlaub :)
 
In Virt-Manager in Ubuntu ist das eigentlich nur zusammenklicken....
Immer auf "Weiter" klicken. Nicht schwieriger als mit VMWare.
Kriegt man auch an einem Freitagabend hin.
Also:
Auf "neue Maschine erstellen" -> Anzahl der Kerne, RAM, usw. -> Festplatte mit Größe -> Dem virtuellen DVD-Laufwerk die Windows-ISO geben.
Und schon ist man fertig.
Als Grafikkarte erstmal die virtuelle belassen.
VM starten, Win ganz normal installieren.
Runterfahren, als Gerät "PCI-Gerät" hinzufügen.
Code:
 sudo /usr/sbin/lspci -nnn   | grep 290
Bei mir ist das
Code:
02:00.0 VGA compatible controller [0300]: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Hawaii XT [Radeon R9 290X] [1002:67b0]
Also bei mir ist das 02:00.0.
Zur Sicherheit noch 02:00.1 durchreichen(mache ich aber auch nicht immer), das ist AMD Audio device auf der Grafikkarte.

Dann VM starten, Windows erkennt die Karte, installiert Treiber.
Jetzt kann man die virtuelle Grafikkarte im Gerätemanager von Windows deaktivieren.
Nach Neustart sollte die 290x unter Windows funktionieren.

Als virtuelle Grafikkarte hatte ich QXL ausgewählt und auch den Treiber dafür installiert.

Was noch wichtig ist, der Linux-Radeon-Treiber darf die 290x nicht krallen, die gibt er nicht wieder her.
Also radeon blacklisten oder dem pci-stub-Treiber zuweisen.
Bei mir:
Code:
pci-stub.ids=1002:67b0,1002:aac8
als Kernelbootparameter. Bei meinen Eltern hatte ich glaube ich unter Ubuntu mit Blacklisting gemacht.
Prüfen:
Code:
sudo /usr/sbin/lspci -nnn -k -s 2:

Ausgabe:
Code:
02:00.0 VGA compatible controller [0300]: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Hawaii XT [Radeon R9 290X] [1002:67b0]
	Kernel driver in use: pci-stub
	Kernel modules: radeon, amdgpu
02:00.1 Audio device [0403]: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Device [1002:aac8]
	Kernel driver in use: pci-stub
	Kernel modules: snd_hda_intel

Das ist die Kurzanleitung.
Das meiste mehr oder weniger intuitives Zusammenclicken im Virt-Manager.

Später habe ich mit "ps" die Kommandozeile angeschaut, die der Virt-Manager zusammengebaut hat. Die dann genommen, angepasst un per Hand gestartet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Norsfyr schrieb:
Äh warum das? Eigentlich ist es das beste was man machen kann, außer man möchte Windows komplett loswerden.

Mal von allem anderen abgesehen ist Dualboot für einen Umstieg der Killer. Solange noch Windows auf der Bude ist wird der faule Standardmensch wenn Probleme mit Linux auftreten den einfachen Weg über Windows gehen, und sobald sich das einschleift kannst du Linux direkt wieder runterwerfen von der Platte.

Jemandem der Linux produktiv nutzen will würde ich immer raten _nur_ Linux auf dem Rechner zu haben, und das mindestens ein halbes Jahr lang. Wenn man dann durchs Tal der Tränen gegangen ist und die Ecken und Kanten kennt, kann man sich auch wieder was anderes installieren oder eine Vm aufsetzen (wenn man noch mag, ich kauf nur noch linuxkompatible Games und das funktioniert ganz gut für mich...).

Meine Meinung, andere denken da bestimmt anders.
Ergänzung ()

SlaterTh90 schrieb:
Nochmal ne Frage: Wie schwer ist es Linux zu Updaten? Also wenn man zB von einer Ubuntu Version auf eine neuere will.

Das kann zwischen 'ein Klick - alles läuft' und 'oh mein Gott alles ist kaputt' liegen. Der Witz ist, dass sich eine frische Install und ein Upgrade zeitlich kaum was nehmen (bei mir zumindest). Wenn ich frisch installiere, ziehe ich vorher mein /home Verzeichnis in eine Tar Datei und packe die auf eine externe Platte (das sollte man generell auch bei einem normalen Update tun), wenn das System frisch installiert ist ziehe ich mein Homeverzeichnis zurück. Damit habe ich alle Dokumente, Einstellungen von Programmen usw wieder drüben. Bei der frischen Install musst du halt deine Programme wieder neu installieren, selbst das ist aber nur ein Befehl weil du die aktuell installierten Programme aus deiner alten Install als Liste exportieren kannst und dann nach der Neuinstallation mit einem Befehl alle nachinstallierst.

Sprich selbst wenn das Update massiv vor den Baum läuft - Neuinstall, Programme nachinstallieren, /home zurückholen geht locker in 3 Stunden wenn dein Home nicht 1 Tb groß ist oder du über Usb 2.0 ziehst :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@linuxBenutzer:
Vielen Dank, das wird das alles sehr viel vereinfachen.
Mit einem Freitag-Abend ist das ganze leider nicht getan, bei mir muss ja nicht nur die virtuelle Maschine erstellt werden, sondern generell von Windows auf Linux gewechselt werden, mit allem drum und dran.
 
Um mal zurück zur Ursprungsfrage zu kommen - ich mache jetzt seit 20 Jahren professionell Java Entwicklung und kenne inzwischen nur noch ein paar ganz harte Windowsfans, die das mit Windows machen. Die meiste Java Software läuft auf dem Server und auf Linux, da ist es nur von Vorteil, wenn die Entwicklungsumgebung auch damit läuft. Viele Entwickler mit Laptop greifen übrigens lieber zu MacBooks, weil das einfach reibungsloser läuft als Linux auf dem Laptop und auch ein Unix ist.

Zu Hause bin ich auch gerade dabei, mein Dual Boot System auf VM umzustellen. RAM gibt's ja günstig, SSD und Grafikkarte werden durchgereicht, nur Windows 10 zickt rum und nach dem letzten Update darf ich jetzt komplett neu wieder installieren, weil es nicht mehr bootet.
 
Ja Mac ist auch nicht schlecht, nur der Preis ist so unglaublich hoch wenn man keinen Hackintosh machen möchte. Ein guter MacPro kostet fast 5000€, und das mit Techik die auch schon Jahre alt ist....

Ich hab jetzt Ubuntu drauf und bisher läufts noch fast reibungslos, mal abgesehen vom Sound. Die Realtek ALC1150 Treiber lassen sich nicht compilieren, was an sich noch nicht zu schlimm ist da der Sound generell ging. Nur nach er Installation von amdgpu-pro sind irgendwie alle Ausgabegeräte verschwunden (außer ein "Dummy Output")... Bin aktuell noch auf der Suche nach einem Fix.
 
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