Wenn ich es richtig verstanden habe, treten die Autoren die Vertiebsrechte für in iBooks erstellte Werke an Apple ab? Warum wird diese Vorgehensweise hier im Forum so verteidigt? Es ist definitiv ein grenzwertig sittenwidriger Eingriff!
Man kan bei kostenloser Software als Anbieter folgendes festlegen:
-Gültigkeitsdauer der freien Lizenz
-Anzahl der Nutzerlizenzen
a.) pro Person
b.) pro Haushalt
c.) pro Arbeitsplatz
d.) technische Vorgaben (sieh Anzahl Prozessorkerne/Vmwares etc.)
-Rahmenbedingungen wie:
a.) nur gewerbliche Nutzer
b.) nur private Nutzer (vgl. AviraAntivir)
Das betrifft aber nur die Software selbst und beinhaltet mittlerweile selbstverständliche Klauseln wie:
"Nutzer darf die Software nicht verändern"
Soweit so gut, Apple geht jetzt aber einen Schritt weiter und lässt sich (Vertriebs-)Rechte von der Software erstelle Endprodukt überschreiben. Wohlgemerkt ist hier mindestens Formatierung etc. Zusätzlich lassen sie sich noch rechte geben, dass das Endprodukt nicht verändert werden darf (keine "Konvertierung" erlaubt, auch wenn möglich).
Hm wie beschreibe ich es: Das ganze hat Ähnlichkeit mit Zitat:
>>Doch das Unverständnis ist nachvollziehbar: “Apple’s iBooks Author EULA Restriction is Dumb, Not Evil“. Zu bedenken ist: “All EULA’s are in place to benefit the service provider, not the end user“. An Beispielen, angefangen von Sony (“Don’t Sue Us“) über EA (“Origin wants to scan your PC“) bis Dropbox (“All Your Data Belongs to Us“) mangelte es – allein im Jahr 2011 – nicht.<<
Quelle:
http://www.iphoneblog.de/2012/01/23/apples-ibooks-author-eula/
Dieser Artikel verlinkt auf einen Englischsprachigen, der viele Fragen klärt:
http://venomousporridge.com/post/16178567783/common-misconceptions
FRAGE: Welches Recht nimmt sich Apple hier heraus?
Streng genommen darf man laut dieser EULA nicht einmal mit iBook-Author generierte PDF-Dokumente andersweitig verkaufen, obwohl das ein allgemeines Format ist und frei benutzt werden könnte (nicht nur das Apple-Format für iPad & Co.!)!
Kurz gesagt heißt das, man darf seine eigenen Werke nur noch kostenlos bei Facebook, Twitter und Co. bzw. seiner eigenen Homepage verteilen. Sobald auch nur
eine einzige Werbeanzeige oder ähnliches geschaltet ist, verletzt man damit den mit Apple geschlossenen Vertrag und könnte theoretisch verklagt werden (Durchsetzbarkeit fraglich, da noch keine bestehende Rechtsprechung vorhanden!).
Dies gilt auch weiterhin, falls das Werk von Apple abgelehnt wurde(!!!), wahrscheinlich lebenslang(!!!).
Unabhängig wie manche hier zu argumentieren versuchen:
-Diese EULA hat nichts mit der eigenen Plattform von Apple iBook-Store (?) zu tun, denn hier wird laut meinen Quellen explizit auf anderslautende Verträge (30% Provision pro Wert etc.) verwiesen.
Ich versuche einmal es anders auszudrücken, denn viele argumeniteren ja "es ist kostenlos, also darf Apple ja eine Gegenleistung verlangen":
---> eben nicht! Kostenlos heißt kostenlos - ohne Gegenleistung, anstonsten wäre es ja kommerziel.
---> es hat auch nichts mit der Vertriebsplattform zu tun, denn die Software funktioniert anscheinend auch ohne diese (nicht gebundled wie alles von Apple)!
Es wurden hier viele Beispiele geannten - manche davon unpassend:
-bleiben wir bei kostenloser Software:
Nehmen wir das allseits bekannte AviraAntir hätte eine Klausel wie bei Apple
-alle von Antivir gescannten Dateien dürfen nicht verwendet werden, außer die Firma Avira + Töchter erlauben es explizit. Abgesehen vom fehlendem kommerziellen Aspekt ist es genau dasselbe wie bei Apple. Die Dateien (der Inhalt) haben vor dem Scan euch gehört und tun es danach ebenfalls noch, egal was eine EULA sagen würde. Dies würde niemals einer gerichtlichen Prüfung standhalten. Ebenso denke ich es mit dieser Apple-Eula.
Wenn das in Mode kommt, könnte man nicht einmal einem einfachem Konvertierungs- oder Formatierungstool trauen, denn bei jedem müsste man befürchten seine Rechte an Dritte abzutreten. Wäre das Tool exklusiv z.B. in einer Cloudlösung von Apple direkt mit dem iStore verbunden und würde die Dateien nicht zur (theoretischen) freien Verfügbarkeit auf der eigene Festplatte des Users lagern, sondern auf die Apple-Server lädt, wäre die Diskussion nicht so hitzig geführt gewesen. Das wäre halt
wie immer bei Apple!
So bekommen sie zurecht Kritik von vielen Seiten! Das manche Menschen das noch unterstützen oder verharmlosen, finde ich schon ein starkes Stück. Gegen EA's "Origin" habt ihr ja auch alle gemault und gegen Facebook und Sonstige - aber bei Apple wird eine Ausnahme gemacht, obwohl es noch eine Spur härter kommt?
OHNE WORTE!