Mainboard für Homeserver S1150, oder doch nicht?

RockNLol

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hi,
hab seit etwa einem Jahr einen Homeserver auf Server 2012R2 mit Intel Xeon E3 1230v3 laufen. Momentan habe ich ein normales MSI Mainboard (H97M-E35) und 8GB DDR3-RAM drin.

Ich habe auf diesem Server viele wichtige Dateien drauf, Urlaubsbilder usw. die ich nicht dem Data-rot überlassen will. Auf meinem ersten Server auf Intel Atom 330 Basis vor einigen Jahren hatte ich das Phänomen, dass einige Dateien einfach nach längerer Lagerdauer kaputt gegangen sind. Videos nicht mehr abspielbar, Archive nicht mehr entpackbar und fehlende Zeilen oder ganze Bilder in JPGs. Daher möchte ich auf ECC-RAM (16GB aufwärts; stichwort Hyper-V....) und ein Servermainboard umsteigen.

Frage 1: Habe ich bzgl Datensicherheit/Data rot etwas davon ECC-RAM zu verwenden?

Frage 2: Falls ja, was für ein Mainboard sollte ich dann nehmen? (Formfaktor egal, bevorzugt µATX)

mfg RockNLol
 
Nein. Du sollst mehrere externe Festplatten fürs Backup kaufen.
 
Bei hauptsächlicher Lagerung von Daten würde ich mal behaupten hast du von einem ZFS oder BTRFS Dateisystem mehr, als von ECC RAM. Der Bit-rot entsteht bei den gelagerten Daten ja höchstwahrscheinlich am ehesten durch gekippte Bits auf der HDD, nicht im RAM.

Schaden kann ECC RAM natürlich auch nicht, wenn schon denn schon! :D
 
RockNLol schrieb:
Frage 1: Habe ich bzgl Datensicherheit/Data rot etwas davon ECC-RAM zu verwenden?

Frage 2: Falls ja, was für ein Mainboard sollte ich dann nehmen? (Formfaktor egal, bevorzugt µATX)

Zu 1: Ja, du solltest aber auch trotzdem immer ein Backup haben!

Zu 2: Supermicro X11 Boards (Sockel 1151) kommen gerade auf den Markt. Wenn du aber einfach nur das Board tauschen und die CPU behalten willst, wo auch nichts gegen spricht, dann schau dich bei den X10 um. Eine gängige Wahl wäre eines von diesen hier: http://geizhals.de/?cmp=956639&cmp=956819&cmp=956637
 
Ich nehme an, den Artikel bei heise.de hast du auch gefunden?

Wenn der RAM an defekten Daten auf der Festplatte Schuld sein soll, muss der Fehler eigentlich beim Aufspielen der Daten passiert sein.
Während der Lagerung werden die Daten vom RAM eigentlich nicht angetastet und beim Auslesen werden sie nur gelesen, könnten also bei einem Fehler im RAM einfach erneut gelesen werden.
-> Festplattenfehler: Was haben die SMART-Werte der betroffenen Festplatten ausgesagt?

Allenfalls könnte ein guter RAID-Controller oder RAID5 etwas bringen bezüglich Datenredundanz, ein Backup von wichtigen Daten ist natürlich auch nie verkehrt.

Zur Frage 2: Was hast du denn sonst noch für Anforderungen? -> geizhals
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Festplatte aus dem alten Server habe ich heute noch in Verwendung, ist SMART-mäßig völlig in Ordnung.

Ich würde gerne die CPU behalten.

Backups mache ich übers Netzwerk auf einen Rechner wo alle alten Festplatten reingestopft werden, die so anfallen.

Hilft evtl. die Umstellung auf ReFS? Kennt sich da jemand aus? Ich mach mich inzwischen selbst drüber auf google schlau, vllt finde ich ja was.
 
Ich hab mich vor einiger Zeit mal mit ReFS beschäftigt, weil ich als Alternative für meinen Fileserver betrachtet habe, der mit Server 2012 R2 läuft. Der Konsens damals war, dass ReFS durchaus Potenzial hat, aber noch nicht wirklich einsatzbereit ist. Eventuell hat sich das mittlerweile geändert, aber ich wüsste es zumindest jetzt erstmal nicht.
 
Data-rot findet bei der längeren Ablage von Dateien wie Bildern und Videos meist nicht im Arbeitsspeicher, sondern auf eher auf den Festplatten statt. Daher hätte in deinem Fall ECC-Ram wahrscheinlich nicht geholfen. Ich würde gegen sowas eher auf RAID-1/5/6 setzen (bei RAID-5 oder RAID-6 regelmäßiges data-scrubbing).

Das Dateisystem ZFS wurde designed um die Datenintegrität zu gewährleisten, ist aber leider nicht für Windows verfügbar.

Aber bevor ich mir Gedanken über das Dateisystem machen würde, würde ich mir erstmal die Laufwerke und deren Konfiguration anschauen.

Edit: Die SMART-Werte bleiben übrigens ziemlich lange OK, aber trotzdem kann es immer mal wieder defekte Sektoren geben... Wenn dann nicht durch ein RAID oder ähnliches eine Kopie des Sektors existiert, gibt es unweigerlich Datenverlust.
 
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Ich hab vor ca. 2 Jahren meinen Homeserver eingerichtet, das Raid5 (8x2TB @ HP SmartArray P410) ist mit ReFS formatiert und funktioniert soweit einwandfrei.

Weshalb ich mich aber damals für ReFS entschieden habe: Vermutlich habe ich sowas hier gelesen oder mich von Benchmarks blenden lassen - ich weiss es nicht mehr :)

Das einzige, was mich bisher daran gestört hat: Ich wollte mal Hardlinks machen was nicht ging, wofür weiss ich aber nicht mehr - ich werds irgendwie anders gelöst haben ^^

Ansonsten läuft das System aber zuverlässig - wenn ich Files direkt nach dem Download auf mein Raid kopiere, erreiche ich schon mal Geschwindigkeiten bis zu 1GB/s (ich vermute, die heruntergeladenen Daten liegen dann noch im RAM - 32GB nicht-EEC ;))
 
RockNLol schrieb:
Frage 1: Habe ich bzgl Datensicherheit/Data rot etwas davon ECC-RAM zu verwenden?
Ja auf jeden Fall, RAM Fehler sind die mit Abstand häufigste Ursache für solche Fehler, danach kommen Fehler auf den internen Datenpfaden der Platte, die sind bei Consumer HDDs ja meist nicht geschützt, bei Enterprise Platten schon.

RockNLol schrieb:
Frage 2: Falls ja, was für ein Mainboard sollte ich dann nehmen? (Formfaktor egal, bevorzugt µATX)
Eines mit einem Xeon Chipsatz, also einem C2xx oder C6xx, die Desktopchipsätze unterstützen kein ECC RAM und damit es funktioniert müssen nicht nur durchgängig ECC RAM Riegel vebaut sein, das Board (auch der Chipsatz) muss es ebenso wie der Memorycontroller und damit die CPU (dort steckt der ja heutzutage) unterstützen. Wenn auch das OS es unterstützt, dann kann man obendrein auf nicht korrigierbare RAM Fehler reagieren (meit mit einem Stopp des Systems) und die Anzahl der bisher aufgetretenen Fehler auslesen.

Keine Ahnung welche Ansprüche Du an den Server stellt, aber mit so einem HP ProLiant ML10 v2, Pentium G3240, 4GB RAM (814483-421) ab € 196,13 kommt man günstig an eine ECC fähiges Serversystem, die CPU kannst Du dann vielleicht noch gegen den vorhandenen Xeon E3 1230 v3 austauschen, das müsste gehen.

Wer meint auf ECC RAM verzichten zu könne weil er ein Filesystem mit Prüfsummen wie ReFS oder ZFS nutzt, dem kann nur nur empfehlen zu lesen was Matt Ahren, Mitentwickler des ZFS-Dateisystems, schreibt:
Man beachte die Reihenfolge, zuerst empfiehlt er ECC RAM und dann als Kirsche auf den Kuchen ein Filesystem mit Prüfsummen wie ZFS zu verwenden, wenn man seine Daten liebt und vor Korruption schützen möchte! Das ECC RAM nur Sinn macht, wenn der Rest des Systems dieses auch unterstützt, ist hoffentlich selbstverständlich.
 
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zfs geht leider nicht, weil ich eben Windows Server 2012 verwende. Bringt ReFS überhaupt etwas ohne RAID10?
Von RAID 5 bin ich nicht überzeugt, da Wiederherstellungen angeblich ab einigen Terabytes Fehler aufweisen können, wenn dann RAID10, das würde aber eine Investition von ~330€ für 2 WD RED 4TB bedeuten (habe momentan eben diese beiden verbaut ohne RAID).
 
Filesystems sind ja zunächst mal unabhängig vom darunter liegenden Device, daher kannst du die Frage so eigentlich gar nicht stellen. Dem ReFS ist ja gar nicht bewusst wie genau das physikalische Device, auf dem es liegt, aufgebaut ist.

Die Sache mit der Raid 5 Apokalypse kannst du vergessen, das ist so bisher so noch nicht eingetreten. Falls du trotzdem Bedenken hast kannst du ja ein Raid 6 benutzen.
 
Wenn es bisher nicht eingetreten wäre, müsste ja jedes Rebuild geklappt haben, was ich doch bezweifeln möchte. Als Fehlermeldung kommt dann natürlich nie: UBER überschritten, sondern eben E/A Fehler.
 
Natürlich nicht jeder Rebuild, aber ich denke seine Befürchtungen beziehen sich auf nicht unbedingt die allerbesten Quellen. Da gibt es so ein paar Stimmen die sagen, dass Raid 5 grundsätzlich nicht mehr zu benutzen ist. Und das stimmt ja so einfach nicht. Wer sich aber extra absichern will kann genau dafür ja ein Raid 6 nehmen. Oder immerhin noch ein Raid 50, wenn genau Laufwerke vorhanden sind und der Controller kein Raid 6 kann.
 
Ich habe mal einen elends langen Artikel über den theoretischen rebuild eines RAID5 mit (Hausnummer) 6TB gelesen, in dem erläutert wurde, dass konstruktionsbedingt jedes (wieder Hausnummer) fünf-milliardste Bit falsch gelesen wird und bei so großer Datenmenge so ein rebuild mit statistisch hoher sicherheit fehlschlägt.

Wie auch immer, finanzoptimierter Umrüstplan:
  • neues Mainboard ~200€ + ECC RAM ~200€, weil sowieso zu wenig RAM atm. und wenn schon denn schon
  • gar kein RAID, weil ich zusätzliche teure Festplatten bräuchte; Ich bleibe bei den ausreichenden 2x4TB WD RED
  • Regelmäßiges (12h-Takt?) Backup auf in Wechselschacht liegende 8TB Seagate ArchiveHDD +230€
  • partielles Backup besonders wichtiger Daten über Internet auf alten Server im Zweitwohnsitz, da hier genügend alte Festplatten vorhanden sind, evtl RAID10, aus CPU-Performancegründen kein RAID5 (Intel Atom 2x1,86GHz) und ohne ordentlichen RAID-Controller
  • in Zukunft evtl. zweite 8TB-Platte die immer am Wochenende getauscht und in den Zweitwohnsitz gebracht wird, sodass eine maximal 7Tage alte Komplettsicherung vorhanden ist.
macht unterm Strich 630€ für Verbesserung Datensicherheit

klingt das nach einer brauchbaren Upgrade- und Backupstrategie?
 
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