MichaG schrieb:
Zwischen Client und Enterprise lässt sich nur mit großem manuellen Aufwand unterscheiden, denn dafür gibt es leider keinen Filter. Mir wäre es am liebsten gewesen, ausschließlich Client-SSDs zu berücksichtigen. So sind aber zumindest weniger Enterprise-Modelle darunter.
Da wäre vor allem die Frage was oder wer entscheidet, ob es eine Enterprise oder Client SSD ist. Das obliegt doch meist dem Herstreller und die haben da zuweilen ungewöhnliche Vorstellungen. So wurden die Sandforce Modelle anfangs alle als Enterprise SSDs verstanden und von OCZ z.B. auch alle als Enterprise SSDs verbucht, auch die mit den Client Ausführungen SF-1222 und SF2281 des Controllers, nicht nur die mit den SF-15xx und SF-25/6xx Enterpriseversionen von Sandforce. Zumindest ein wenig ist das heute noch so, z.B. hat die Intel Pro 2500 auch nur den Client SF-2281 Controller, wird
von Intel aber als Business SSD bezeichnet, bietet von den klassichen Features die Enterprise von Consumer SSD unterscheiden aber nur die End-to-End Data Protection. In der Broschüre
Enterprise Class SSD: A Business Benefit Analysis stehen als Kriterien für Enterprise SSDs z.B.:
Highest Performance at Lowest Power
High level of MTBF
Low Failure Rate Design
Hardware Assisted Encryption
Self Diagnostics and Optimization
Software Management and Monitoring Tools
IT Deployment, Management and TCO Enabled
Da steht nicht einmal die Power-Loss-Protection und der Rest wie die MTBF ist meist mehr als schwammig und kaum nachprüfbar. Von der Hardware Assisted Encryption reden auch manche schon, wenn sie ein ATA Passwort unterstützt, Self Diagnostics habe alle mit S.M.A.R.T., Self Optimization in Form der Idle-GC ja auch und Software Management and Monitoring Tools sind in diesen komischen Toolboxen inzwischen auch von fast allen Herstellern realisiert, gerade für Consumer SSDs.
Nach den Kriterien ist heute eigentlich jede SSD eine Enterprise SSD, den jeder Hersteller beansprucht für seine Produkt die höchste Performance bei weing Leistungsaufnahme zu liefern und ganz geringe Ausfallraten zu haben!
Echte Enterprise SSD haben für mich eine Full-Power-Loss Protection und eine Internal-Data-Path-Protection, drunter akzeptiere ich eine SSD nicht als echte Enterprise SSD, egal was der Herstller behauptet. Aber meine Meinung ist nicht massgeblich und der Begriff ist offenbar nicht geschützt oder nur mit so schwachen Kriterien verbunden, dass praktisch jede SSD vom Hersteller so klassifiziert werden kann.
MichaG schrieb:
wenn dort kein Controller angegeben wird, bleibt dort eben "unbekannt".
Und dann sollte man tunlichst die Finger davon lassen, wenn man nicht am Ende eine böse Überraschung haben möchte und der Preis dann das einzige ist, worüber man sich freuen kann. Wer den Controller nicht nennt, der verbaut entweder ständig andere Controller (und damit wahrscheinlich auch NANDs) oder verwendet einen so alten und schlechten Controller, dass es Kunden abschrecken würde, wenn er ihn angeben würden.
MichaG schrieb:
Wegen HET MLC und eMLC: Wie dem verlinkten Intel-Dokument zu entnehmen ist, verbirgt sich hinter HET noch etwas mehr als selektierter MLC-Flash.
Der Rest sind nur Massnahmen die nicht vom NAND abhängen, wie mehr OP, ein internes RAID 5 über NAND Blöcke (wie RAISE bei Sandforce und RAIN bei Micron/Crucial) und halt die lange immer wieder beschworerne Magie bestimmter Anbieter aus NAND durch Zaubertricks mehr P/E Zyklen zu holen, von der bis heute nie etwas praktisch belegbares zu sehen war.
Anandtech schrieb es im
Revie der Intel 710 auch deutlich:
Die hat Intel dann gewissermaßen umgerechnet in mehr P/E Zyklen, nämlich was die NANDs einer normale SSDs an P/E Zyklen haben müssten um die gleiche Haltbarkeit zu haben.
Da beim
Dauerschreibtest auf xtremesystems.org eine Crucial m4 64GB auch 36477 P/E Zyklen überstanden hat, damals wurden eben auch die besten Qualitäten noch in Consumer SSDs verbaut und nicht für Enterprise SSD als eMLC verwendet, die Enterprise SSDs hatten damals noch SLC NAND, sind es also auch gar keine speziellen NANDs nötig, die besten Qualitäten des IMFT 25nm NANDs haben das geschafft, obwohl Crucial sie in den Consumer SSD nur mit 3000 P/E Zyklen spezifiziert hat.
MichaG schrieb:
@Holt: Ich denke der "klassische SATA-Anschluss" sagt bereits aus, dass es sich um 2,5-Modelle handelt.
Ob Anschluss nun die Anbindung, also elektronische Schnittstelle oder den Stecker, also die mechanische Schnittstelle und damit den Formfaktor meint, ist auch nicht so eindeutig. Anschluss gehört wie Schnittsteller aus den Vokabular von SSDs verbannt, von Anbindung und Formfaktoren zu reden ist einfach viel eindeutiger, wenn auch für viele noch ungewöhnlich. Denk mal drüber nach!
MichaG schrieb:
Ebenfalls!