Bericht MBition: Wie Daimler die Infotainment-Entwicklung nach Berlin holt

Ich könnte mir keine unpassenderen Entwickler für ein Auto-Cockpit vorstellen als "hippe, junge Berliner". Statt einfache, funktionale, fehlerarme Lösungen bekommt man von solchen """Innovations""-buden" wohl eher verspielte, ablenkende Featuritis mit chaotischem Bedienkonzept, die es auch nach zig Updates nie in einen wirklich auslieferungsfähigen Zustand schafft. Die Hipster werkeln da bereits an einer inkompatiblen v2.0 für die nächste Hardwaregeneration, die natürlich alles noch viel toller machen soll. Toller im Sinne der Twitter/Facebook/Influencer-Feedback-Blase des Teils der Kundschaft, der entspanntes Fahren - außer mit einem geklauten Fahrrad - nie erfahren durfte.

Wohl dem, der sich beim Individualisieren seines neuen Selbstbewegers einen Chauffeur dazuklickern durfte.
 
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Den neuen Standort in Berlin hat Daimler nicht ohne Grund ausgewählt: Als europäische Metropole ist Berlin für junge Talente ein deutlich attraktiverer deutscher Standort als das Schwabenland. Dass sich der ein oder andere alteingesessene Mitarbeiter aus Stuttgart dabei vielleicht vor den Kopf gestoßen fühlt, dass die coolen, hippen Daimler-Mitarbeiter jetzt in Berlin am Start sind, wird dabei notgedrungen in Kauf genommen.
Ja klar, ich würde lieber den Job und auch die Firma wechseln als nach Berlin zu müssen.
Es ist zwar interessant, dass die Infotainment-Software semi-intern entwickelt wird, aber der Artikel liest sich wie eine halbe Pressemitteilung.
 
astrein schrieb:
Hmm genau das erwarte ich eigentlich bei Serienreifegrad :) hoffentlich nur ein paar Fehlerkorrekturen, weil spätestens ab der nächsten Modellpflege die Entwicklung und Fehlerbehebung eingestellt wird... Das läuft schon so bei Einzelgeräten wie Smartphones nach 1 Jahr. Wieso sollte das besser laufen bei embedded Systemen?

Du vergisst eins: MBUX wird mindestens über den gesamten Produktlebenszyklus integriert, der i.d.R. 7 Jahre beträgt und wird darüber hinaus auf weitere Baureihensegmente ausgeweitet. Bei Smartphones löst jedes Jahr ein neues Modell das alte ab....
Zudem ist das System das erste mal in Serieneinsatz, Daimler wird es entsprechend dem Kundenfeedback anpassen....darauf ist es ja ausgelegt.
 
menace_one schrieb:
Von wegen kurze Wege. So ein internes Startup ist doch nur da um nicht nach Tarif zahlen zu müssen.

Richtig, die Entwickler werden um einiges besser bezahlt als die Kollegen nach Tarif.
 
Ich finde dieses "aufgespaxte" Tabletdisplay in der neuen A-Klasse einfach nur furchtbar. Sieht nicht sinnvoll gestaltet aus. Alles eckig aber mittendrin runde Drehzahlmesser- und Tachoimitate - wie gewollt und nicht gekonnt... :rolleyes:

Und das ganze Display so freistehend ohne jeden Blendschutz drumherum? Schon auf dem Testbench im Büro spiegelt das wie die Sau:

https://pics.computerbase.de/8/3/5/2/4/3-1080.3131220895.jpg

Viel Spaß im Sommer und mit ersten Fingerabdrücken drauf. "Sorry, Herr Wachtmeister - ich wusste nicht dass ich zu schnell war, ich konnte absolut nichts auf meinem Tacho erkennen...".
 
M@tze schrieb:
Ich finde dieses "aufgespaxte" Tabletdisplay in der neuen A-Klasse einfach nur furchtbar. Sieht nicht sinnvoll gestaltet aus.
Leider sieht man das oft, selbst wenn es nur ein draufgeklatschtes Display in der Mitte ist. Sieht aus, als wenn Justin-Kevin das als Nachrüstsatz gekauft und nach dem Prinzip "gewollt und nicht gekonnt" eingebaut hätte.
 
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SirSilent schrieb:
Richtig, die Entwickler werden um einiges besser bezahlt als die Kollegen nach Tarif.

Was glaubst du denn in welchen Tarif-Eingruppierungen die Daimler AG Entwicklungsingenieure beschäftigt?
Und wo liegt deiner Meinung nach denn ein Einstiegsgehalt bei der hippen MBition GmbH in Berlin?
 
michi.o schrieb:
Die sollten mal ihre UIs aktualisieren. Diese Glasoptik war vor 10 Jahren modern. Ein flaches Design ohne Farbgradienten sieht sauberer aus und lenkt weniger ab.

Genau davor habe ich Angst. Ich bekomme bei diesen unübersichtlichen und unnötig platzfressenden Touch-Designs jedes mal aufs Neue die Krise. Schlimm genug, dass man es heute schon am Desktop-PC aushalten muss, ich brauche das nicht auch noch im Auto.
 
silentdragon95 schrieb:
Genau davor habe ich Angst. Ich bekomme bei diesen unübersichtlichen und unnötig platzfressenden Touch-Designs jedes mal aufs Neue die Krise. Schlimm genug, dass man es heute schon am Desktop-PC aushalten muss, ich brauche das nicht auch noch im Auto.
Bei meinem Kommentar gings nicht um Touch Designs sondern mehr um unnötige Elemente auf der Oberfläche. Bei dem Tacho im Artikel würde ich zum Beispiel den blauen Hintergrund weglassen und die Glaskugel in der Mitte durch einen Kreis ersetzen. Beim Tacho und Drehzahlmesser würde den Glanz am oberen Rand entfernen. Das sind einfach Kleinigkeiten die unnötig sind. Gerade bei Autos sollte das Display so wenig wie möglich anzeigen, damit der Fahrer die Anzeige schneller lesen und sich danach wieder auf die Straße konzentrieren kann.

Flat Design hat sich mittlerweile weiterentwickelt. Da sind auch wieder 3D Effekte und Schatten erlaubt. Der YouTube Kanal 'Kurzgesagt' auf YouTube verwendet das z.B. für seine Animationen.
Dieses unübersichtliche Chaos mit den Kacheln von Windows stammt noch aus der Anfangszeit. Das möchte ich auch nicht haben.
 
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michi.o schrieb:
Bei meinem Kommentar gings nicht um Touch Designs sondern mehr um unnötige Elemente auf der Oberfläche. Bei dem Tacho im Artikel würde ich zum Beispiel den blauen Hintergrund weglassen und die Glaskugel in der Mitte durch einen Kreis ersetzen. Beim Tacho und Drehzahlmesser würde den Glanz am oberen Rand entfernen. Das sind einfach Kleinigkeiten die unnötig sind. Gerade bei Autos sollte das Display so wenig wie möglich anzeigen, damit der Fahrer die Anzeige schneller lesen und sich danach wieder auf die Straße konzentrieren kann.

Flat Design hat sich mittlerweile weiterentwickelt. Da sind auch wieder 3D Effekte und Schatten erlaubt. Der YouTube Kanal 'Kurzgesagt' auf YouTube verwendet das z.B. für seine Animationen.
Dieses unübersichtliche Chaos mit den Kacheln von Windows stammt noch aus der Anfangszeit. Das möchte ich auch nicht haben.

Nötig sind diese Elemente sicherlich nicht, aber es soll dem Tacho halt etwas "Stil" verleihen. Als die Teile noch analog waren, hatte man in gehobenen Modellen halt einen Chromring um die Anzeigen oder gleich z.B. sowas. Das was Mercedes hier zeigt ist doch nur die logische Konsequenz davon. Wobei ich zugeben muss, ich bin generell kein Fan von Mercedes aktuellem Infotainment-Systemen, ich finde das Virtual Cockpit von VAG deutlich schöner, denn dort ist es so schön ins Auto integriert, dass man nach einiger Zeit gar vergisst, dass man auf ein Display und nicht auf einen analogen Tacho schaut.
 
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Aus meiner Sicht entwickeln sich die Autos immer zu Smartphones mit vier Räder mit ihren ganzen Spielereien, die meiner Meinung nach nur die Konzentration von dem Verkehr ablenken und gepaart mit der Unfähigkeit einiger Fahrer (schon alleine den Blicker zu setzen scheint einige geistig zu überfordern [das Ding muss an- und wieder ausgehen und ist kein Wackelkontakt]) wird eine sehr gefährliche Mischung daraus.
 
Wattwanderer schrieb:
Ganz ehrlich?

Ich wünsche Daimler viel Glück aber die typisch deutsche Tugend der Overengineering was bei Technikfreaks in Sachen traditioneller Ingenieurskunst international Fans findet wird bei Computer sehr hinderlich sein.

Will sich jemand ein deutsches Handy kaufen oder Unterhaltungselektronik?

Wie viele deutsche Unterhaltungselektronik gibt es die durch raffinierte Bedienung und Features begeistern?
Das soll ausgerechnet bei Autos die deutlich über 10 Jahre genutzt werden gelingen? Will jemand ein 10 Jahre altes Handy?

Mein Rat? Zukaufen. Oder baut ihr auch Reifen oder könnt auf Bosch, Magna etc. verzichten?
Da wird es eher darum gehen ein eigenes Ökosystem zu schaffen. Und gerade das kann man eben nicht einfach so zukaufen. Das hat noch irgendwie geklappt, als die Geräte nur Radio und Navi können mussten. Das klappt aber nicht mehr, wenn das Gerät noch enger mit dem Fahrzeug, diversen Backends uswusf. vernetzt werden muss. Die Komplexität ist dem Laien nicht sofort offenbar, aber sie ist da.
Und um eine zukunftsfähige Plattformlösung zu entwickeln, muss man die Leute aus dem alltägliche Entwicklungstrott herausziehen. Ich gehe davon aus, dass Mersedes genau das wollte.
 
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