Warum macht hier wieder jeder so ein Theater und äußert schlimmste Bedenken an Datenschutz und Privatssphäre, spricht sogar von "Diktatur" (irgendwo auf S. 1 in den Comments hier) wenn Provider die Daten der Nutzer speichern, durchforsten, zurechtschnippseln/löschen können... aber niemand sagt etwas gegen Facebook, Google und ähnliche Konsorten, die ebenfalls Daten speichern?
Ob nun ein Unternehmen irgendwo in den USA weiß, wo ich mich im Internet herumbewege, was ich mag/nicht mag/tue/wo ich bin/wie ich vor 20 Jahren aussah, oder ob mein Internetanbieter und evtl. Strafbehörden wissen was ich im Internet schreibe... Warum geben Leute, die teils so heftig gegen ACTA protestieren, selbst so viele private Daten im Internet frei?
Weil ACTA viel, viel tiefer geht als Google oder Facebook. Es werden deine Daten nicht nur gesammelt und überwacht, es legt auch den Grundstein zu einer vollständigen Überwachung. Es verpflichtet den Staat gegen Urheberrechtsverletzungen vor zu gehen. Was ist denn nun Geistiges Eigentum? Musik? Oder schon ein Rezept? Verletzt man dagegen nicht schon, wenn man die Story eines Buchs oder Films an seine Freunde weiter sagt? Überwachung wird nicht explizit gefordert, entsprechend sind aber auch die Grenzen einer Überwachung nicht festgelegt. Blogger die Kritiken schreiben könnten Zensiert werden, ausserdem wird nicht gesagt, dass es sich aufs Internet beschränken wird, was in einer totalen Überwachung Enden könnte. Dies sind sicher "Endzeitszenarien", aber wenn die USA nunmal den Ton angibt, kann dies schneller passieren, als uns das lieb ist. Es ist keine Lösung gegen Urheberrechte vor zu gehen indem man uns alle zu potentiellen Verbrechern erklärt und uns deshalb Überwacht, v.A. nicht, wenn dies sogar ins Alltagsleben überwandern könnte (z.B. Rezepte)
Ich kann soweit, nach kurzer Recherche nur sagen: ACTA sieht für mich aus wie ein neuer Versuch "Online-Überwachung" und "Datenspeicherung" auf einer wesentlich breiteren, weitreicherenden und Datenschutzrechtlich-gefährlicheren Ebene einzuführen.
Exakt. Alles wird gefiltert und da man nicht weis, wo Urheberrecht aufhört, ist schon das Zitieren ohne Quellenangabe im Netz strafbar und könnte dich deine Internetverbindung kosten, was gegen deine Rechte auf freie Informationsbeschaffung geht
Der "Vorwand", nämlich Urheberrechtlich-Geschützte Inhalte zu "wahren", ist an sich nicht schlecht. Jedoch die Datensammelwut a la "Wir überwachen jeden egal ob böser oder guter Mensch!" die sich dahinter verbirgt, finde ich wirklich bedenklich.
Findest du, dass es gut ist den Urhebern noch mehr Macht zu geben? Ein Künstler bekommt im Schnitt 8% des erwirtschafteten, der Rest geht an Dinge die sie eigentlich garnicht mehr bräuchten. (Wer braucht denn noch einen Plattenvertrag? Man kann Musik auch auf Bandcamp vertreiben, ohne dass einem 50% des Gewinns für einen beschissenen Rohling auszugeben)
Ich bin der Meinung, dass Musiker jetzt schon ein Privileg haben. Mercedes muss 1 Auto bauen und kann dann genau 1 Auto verkaufen. Lady Gaga macht 1 Track und kann 1 millionen Verkaufen OHNE Mehraufwand, verlangt dafür aber Unsummen. Ich bin der Meinung, dass Raubkopien zu befürworten sind. Wenn mich jetzt wer fragt "wie sollen sie denn ann ihr Geld machen?" Durch Konzerte, Fans, welche die Musik immernoch kaufen, Werbeverträge. Das sollte dicke reichen. Beispiel Lapfoxtrax, befürwortet Raubkopien, macht Musik Hauptberuflich und kann davon leben, nicht mit Privatjet, aber es scheint zu genügen.