News Merkel: Spezialdienste contra Netzneutralität

scryed schrieb:
Ich führe das einfach mal auf unfähige Politiker zurück die von der Lobby eingesetzten Beratern gesteuert werden

Geht doch gar nicht anders.

Guck dir 90% der ursprünglichen Politiker-Berufe an - da sind alle in ihrem Ressort völlig unbeleckt. Anwälte oder Lehrer.

Es geht ausschließlich um Beziehungen, Parteilinie, rechtzeitige Lager-Bildung und Außendarstellung. Kompetenz wird von Beratern "zugetragen", die - welch Überraschung - von den jeweiligen Lobbyverbänden und Großindustrien gestellt werden.

Deshalb kann z.B. eine Ministerin nacheinander für Familienpolitik, Arbeit und Rüstung "kompetent" sein (ohne auch nur den Schimmer von Ahnung auf diesen Gebieten zu haben). Und das ist/war kein Einzelfall.

Und da erwartet wer irgendwelche Fachkenntnis einer Bundeskanzlerin (die das Wischi-Waschi-Präsentationsamt überhaupt innehat)?

Och bitte....
 
themk schrieb:
In vielen Fällen kann man aber sagen, dass eine statistische Garantie bereits ausreicht und ein starkes Netz in der Lage ist, eine solche zu liefern.
Das ist wohl der entscheidende Punkt.

Letztlich ist die ganze Debatte (zumindest, wenn man sie mal wirklich komplett objektiv führen würde und wirtschaftliche Interessen der Provider Beiseite lassen würde) primär eine rein statistische Angelegenheit. Man kann natürlich immer irgendwie eine Szenario konstruieren, in dem alleine aufgrund von Überlastung zu wenig Bandbreite für kritische Dienste zur Verfügung steht, ansonsten aber technisch alles einwandfrei läuft und daher eine Priorisierung "sinnvoll" wäre. Die Frage ist eben nur, wie realistisch jenes Szenario dann tatsächlich ist, und ob der Nutzen davon so immens groß ist, dass es sich lohnt, dafür die Netzneutralität zu opfern.



Wo wir schon von Rettungsdiensten reden, ist mir im Übrigen gerade noch etwas ganz anderes eingefallen: Rettungsdienste haben ja auch eigene Funkfrequenzen, deren Bandbreite sie bisher mit analoger Sprach-Kommunikation vermutlich ziemlich verschwendet haben. Sollte es im Zuge der Digitalisierung nicht auch möglich sein, dass man da noch einen eigenen, exklusiv für Notfälle vorbehaltenen, Datenkanal mit aufschaltet?
Im Katastrophenfall wäre man damit vermutlich nämlich sogar deutlich besser bedient als mit Priorisierung im öffentlichen Netz. Eine massive Überlastung kann schließlich nicht nur eine Reduktion der Geschwindigkeit, sondern auch den Totalausfall zur Folge haben, gegen den dann auch eine Priorisierung nichts nützt (wie will der Provider schließlich irgendwas priorisieren, wenn man ihn gar nicht erst erreicht).

themk schrieb:
Ich hab das Kapitel Mobilkommunikation noch vor mir. Gibt es in modernen Mobilfunknetzen (LTE) so etwas wie eine Bandbreiten-Garantie? Bzw. anders gefragt, wie sieht es mit der Überlastung des Netzwerks aus?
Eine garantierte Bandbreite gibt es nicht. Als shared medium muss die maximal verfügbare Bandbreite zwangsläufig zwischen allen aufgeteilt werden.
Wie gerade schon angedeutet, ist das Problem, was ich bisher auch schon mal in der Praxis bei großen Veranstaltungen gesehen habe, aber vermutlich eher, dass man einfach komplett aus dem Netz rauszufliegen, als dass es so nur langsam werden würde, dass es nicht mehr sinnvoll nutzbar ist.
 
hallo7 schrieb:
Was haben autonom fahrende Autos mit dem Internet gemeinsam?
...

Autonom fahrende Autos haben erstmal nichts mit dem INet zu tun, aber denk mal weiter. Um autonomes fahren zu optimieren bedarf es einer Infrastruktur. Sensoren und Sender an Kreuzungen, Autobahnen und irgendwann an jeder Strasse, Verkehrsleitzentralen. Es glaubt doch keiner ernsthaft das mit Fahrhilfe- und Parkassistenten das Ende der Fahnenstange erreicht ist?


[SoD]r4z0r schrieb:
...
Wie darf ich das verstehen? Wenn ich eine 25mbit Leitung habe und die "ausreichend schnell" ist, wie läuft das dann mit der Priorisierung?...
Davon abgesehen: Wenn ich eine "ausreichend schnelle" Internetanbindung habe, warum will ich dann spezielle Dienste priorisieren? Da würde ich doch erwarten das die Bandbreite für alle Dienste ausreicht.

Zum Beispiel wie bei VoIP in besonders grottigen Routern. Die reservieren einfach die maximal benötigte Bandbreite egal ob es gerade gebraucht wird oder nicht.

Anstatt zu priorisieren und regulieren sollten sie lieber mal über verordnete Datensparsamkeit nachdenken. Weniger Spam und Werbung könnten schonmal für eine deutliche Entlastung sorgen.
In diesem Sinne wäre ich sogar für die dezente Einführung einer progressiven Besteuerung der Datenmenge. Das würde schnell zu neuen Konzepten bei der Datenreduktion führen.
Wenn ich da so einige Update Programme sehe die mal eben hunderte Megabyte übertragen nur um einen Patch von wenigen Kilobyte durchzuführen ... Es wäre zum Nutzen aller wenn die Verursacher da in die Verantwortung genommen werden.
 
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