Mesh und APs schließen sich prinzipiell nicht gegenseitig aus. Auch APs können sich in ein Mesh eingliedern. Diese All-In-One Mesh-Systeme wo man eine Basis und 3 Satelliten oder so kauft, sind letztendlich nur ein Set aus Repeatern, die zumindest besseres Roaming versprechen, aber nicht zwangsläufig ein "echtes" Mesh inkl. Routing zwischen den Nodes (=Repeater
oder AP).
Ein rein Repeater-basiertes Mesh erbt jedoch einen Großteil der Probleme, die ein 08/15 Repeater-WLAN bereits mitbringt, u.a. die "doppelte" WLAN-Verbindung zwischen Router und Repeater bzw. Repeater und Endgerät.
Wirklich zum Tragen kommt Mesh allerdings erst dann, wenn eine ausreichende Anzahl an Nodes zur Verfügung steht, so dass sich zB der Repeater im 2. OG
aussuchen kann ob er nu zum zweiten Repeater ein paar Zimmer weiter routet oder ob er ein Stockwerk tiefer zum dritten Repeater leitet. Nur so kann der Begriff
Mesh seine eigentliche Bedeutung entfalten, das vermaschte Netz wie von
@brainDotExe verlinkt.
Code:
C --- Endgerät
|
B
|
A --- Router
Das ist zB kein vermaschtes Netz, sondern eine gerade Linie. Ein Angler kann auch nicht einfach eine Angelschnur in den See werfen und darauf warten, dass ihm ein Dutzen Fische "ins Netz gehen", weil da nur eine Schnur durchs Wasser treibt. In diesem Setup (der Einfachheit ausschließlich mit Repeater-Nodes dargestellt) kann das Endgerät nur über CBA zum Router gelangen, egal ob A<->B plötzlich durch äußere Einflüsse abbricht oder langsam wird.
Code:
C - D -- Endgerät
| \ |
B - E
| /
A --- Router
Das wäre ein Beispiel für ein vermaschtes Netz. In diesem Beispiel kann das Endgerät über DEA zum Router kommen oder auch über DEBA oder eine sonstige Kombination. Welchen Weg der Traffic nimmt, wird durch die Mesh-Routing-Algorithmen bestimmt, die zB die langsame Verbindung A<->B meiden würden.
Genau genommen steht und fällt ein Mesh daher mit der Anzahl der Nodes. Bei zu wenig Nodes wie im 1. Beispiel ist das nichts anderes als ein Repeater-System mit etwas verbessertem Client-Roaming., aber kein Mesh. Auch das 2. Beispiel ist nur dann ein echtes Mesh, wenn eben die Meshnodes auch
tatsächlich dynamisch routen, was zur Zeit nur ein winziger Bruchteil der vermeintlichen Meshs am Markt überhaupt tut - daher der Begriff "Pseudo-Mesh" aka Repeater auf Steroiden.
Lange Rede kurzer Sinn: So wie Mesh in 99 von 100 Haushalten eingesetzt wird, ist es kein Mesh und jedes halbwegs vernünftige AP-basierte WLAN würde es in Grund und Boden stampfen.
*edit : Ein Mesh-Node kann wie angedeutet auch ein Access Point sein. Dadurch ergeben sich - sofern vom Mesh-System überhaupt implementiert - noch weitere Routen zum Router, weil eben auch statt einer Repeater-Repeater-Router Verbindung eine Repeater-Repeater-AP-Router Verbindung gewählt werden kann - der Mesh-Algorithmus entscheidet ob sich das lohnt.