News Microblogging-Dienst: Amazon weist Klagepunkte von Parler zurück

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mischaef schrieb:
Weiter wirft Matze Amazon Heuchelei vor, da diese bei einem auf Twitter kürzlich veröffentlichten und hoch in den Trends platzierten Tweet, der forderte, Mike Pence, den amtierenden US-Vizepräsidenten, „zu hängen“, nicht mit ähnlichen Sanktionen vorgegangen sei.
Was hat Amazon denn mit Twitter zu tun; wurde Twitter evtl. mit Twitch verwechselt?
 
Klassikfan schrieb:
Amazon = Jeff Bezos, erklärter Feind Trumps... muß ne Verschwörungstheorie sein.... ;)
Und daß ausgerechnet die Washington Post, einst ein Flaggschiff des US-Journalismus (Watergate, etc.), zusammen mit der New York Times seit Jahren den medialen Krieg gegen Trump anführt, und sogar eine Art "Hitliste der Trump-Lügen" führt, deren Zähler wohl aktuell bei 24.000 steht, und gern zitiert wird - auch kein Zufall. Denn der Besitzer heißt seit 2013 - Jeff Bezos.

Man muß kein Trump-Freund sein, um ohne große Mühe zu erkennen, daß das miese Spiel auch auf der anderen Seite stattfindet.

Du findest es also problematisch das eine Zeitung eine Liste mit Luegen Donald Trumps fuehrt. Siehst das sogar als Teil eines Kriegs gegen Donald Trump. Okay ...

Sollte man nicht das eigentliche Problem darin sehen das sie ueberhaupt eine Liste mit 24.000! Luegen zusammenstellen konnte ? 24000 Luegen in 4 Jahren (davon ausgehend das Luegen waehrend seiner Praesidentschaft gemeint sind) sind 6000 Luegen pro Jahr. Das macht mehr 10 Luegen jeden Tag. Selbst 24000 Luegen in 70 Jahren waeren noch ca. eine Luege pro Tag .....

Errinnert mich an den Fall von Brad Raffensberger. Da war das Problem ja auch nicht das Trump illegale Aktivitaeten erbeten hat, sondern das jemand das publik gemacht hat ...
 
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Klassikfan schrieb:
Amazon = Jeff Bezos, erklärter Feind Trumps... muß ne Verschwörungstheorie sein.... ;)
Und daß ausgerechnet die Washington Post, einst ein Flaggschiff des US-Journalismus (Watergate, etc.), zusammen mit der New York Times seit Jahren den medialen Krieg gegen Trump anführt, und sogar eine Art "Hitliste der Trump-Lügen" führt, deren Zähler wohl aktuell bei 24.000 steht, und gern zitiert wird - auch kein Zufall. Denn der Besitzer heißt seit 2013 - Jeff Bezos.

Man muß kein Trump-Freund sein, um ohne große Mühe zu erkennen, daß das miese Spiel auch auf der anderen Seite stattfindet.

Findest du nicht den Verweis auf Bezos als Erklärung für alles etwas müde? Das entkräftigt an sich die Factchecking-Liste von 29.000+ (NYT) bzw. die anderer Medien, wie zum Beispiel der WaPo, nicht. PolitiFact als einer unter vielen hat da eine ganz gute Zusammenstellung, da die Bewertung ausführlich begründet wird und somit nachvollziehbar ist (s. Trump, Biden, Sanders, Pelosi etc.). Wenn man die Quellen nachvollzieht, kommt man recht schnell zum Schluss, dass Trump - unabhängig ob man seine Agenda unterstützt oder nicht - sehr viel lügt. Und zwar notlos, ohne Grund, bis die Balken brechen, selbst über die einfachsten Dinge, die man mal eben nachschlagen kann. Und das in einer Quantität, die seinesgleichen sucht.

Ich denke auch nicht, dass Watergate heute dieselbe Wirkung haben würde im Vergleich zu damals. Immerhin werden selbst vollständige Tonaufnahmen wie der Drohanruf bei Georgia SoS Raffensperger ignoriert. Der Kern seiner Basis wurde Schritt für Schritt in eine zirkuläre Parallellogik eingelullt, in der nichts, was den Präsidenten schlecht aussehen lässt, wahr sein kann. Und das ist ziemlich angsteinflößend.

Noch weniger aber sehe ich, wo das nun inhaltlich darstellt, warum Amazon hier im Unrecht ist. Dafür gibt es sicherlich einen Standpunkt - und es kann durchaus sein, dass dem so ist und ich falsch liege - aber "Jeff Bezos" ist es nicht.
 
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Ist doch gut, wenn da investigativ über die ganzen Lügen von Trump berichtet wird.

Genau das zeichnet doch Zeitungen wie die New York Times und die Washington Post aus.
 
Klassikfan schrieb:
Amazon = Jeff Bezos, erklärter Feind Trumps... muß ne Verschwörungstheorie sein.... ;)

[...]

Man muß kein Trump-Freund sein, um ohne große Mühe zu erkennen, daß das miese Spiel auch auf der anderen Seite stattfindet.
Wenn man immer wieder in den Himmel spuckt, wird man früher oder später eben auch selbst mal nass. Es sollte nicht vergessen werden, dass Big Tech Trumps Spielchen viel zu lange hat mich sich machen lassen. Wenn man ihnen allen was vorwerfen kann, dann dass sie zu lange gezögert haben überhaupt aktiv zu werden. Noch nie in der Menschheitsgeschichte hat ein demokratisch gewählter Volksvertreter so absichtlich, so vorsätzlich und so offensichtlich tagtäglich Unwahrheiten und Verkürzungen in die Welt posaunt wie das DT nun eine ganze Amtszeit lang tun konnte. Jahrelang hat Trump in jeder Pressekonferenz die etablierten Medien diskreditiert und keine Chance ausgelassen, gestandene respektierte Journalisten mundtot zu machen (einfach das Mikro wegnehmen, wenn einem die Frage nicht gefällt). Jahrelang haben die Regeln auf Twitter nur für "normale" User gegolten, während sich der POTUS alles erlauben konnte. Jetzt kommt die Breitseite halt geballt auf einmal. Vom einen Extrem ins andere. Nicht gut, weil zu konzertiert und so natürlich der Eindruck entsteht, dass der Big Tech Nerd es dem Schulhof Bully heimzahlen will und ihm erst mit dem letzten Klingeln am letzten Schultag ein Rückgrat dafür gewachsen ist. Aber besser, als Trump weiterhin zersetzende Kommentare und Hetze absetzen zu lassen, ist es allemal.

Und was Parler angeht: was wäre denn die Alternative, wenn man feststellt, dass sich in einem Netzwerk eine gefährliche Parallelgesellschaft bildet, in der sich rechte Verschwörungstheorien ungehindert verbreiten können? Was würde man mit einem Netzwerk machen, in dem sich nachweislich islamistische Gefährder austauschen und ihren Gewaltfantasien frönen? Einfach laufen lassen, weil Meinungsfreiheit? Irgendwo muss es Grenzen geben. In diesem Fall sollten verfassungsfeindliche Gedanken, die die bestehende demokratische Grundordnung gefährden, genau diese Grenze sein, die nicht überschritten werden darf.
 
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DaRealDeal schrieb:
Da wundert mich es nicht, dass Unternehmen anfangen zu kontrollieren, was sich so auf deren Systemen rumtreibt und entsprechende Aktionen folgen.

mischaef schrieb:
Parler hat mehrfach dagegen verstoßen.

Nicht das die Kundschaft von Parler mögen würde.

AABER, die US Internetriesen sind viel zu mächtig geworden und können einen eine Firma bzw. einen Dienst innerhalb von 5 Minuten vernichten.

Ohne Gericht, ohne Verfahren, ohne Diskussion, einfach aus einer Laune heraus.

Das halte ich für sehr bedenklich.
Wer sich von denen Abhängig macht, hat schon verloren.
 
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Ich habe echt öfters drüber nachgedacht und letztenendes: gut, dass den rechten extremen die Plattformen genommen werden. Man sollte jenen, die die Demokratie aushölen wollen, null Reichweite geben. Denn genauso ging Weimar zu Ende: die Demokratie wusste sich nicht zu verteidigen.

Das jetzt alle hier mit Meinungsfreiheit argumentieren. Was ich nicht lache: die Leute auf Parler und Trump würden vermutlich am liebsten genau diese aufheben, da sie Demokratiefeindlich sind.
 
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Klassikfan schrieb:
Und daß ausgerechnet die Washington Post, einst ein Flaggschiff des US-Journalismus (Watergate, etc.), zusammen mit der New York Times seit Jahren den medialen Krieg gegen Trump anführt, und sogar eine Art "Hitliste der Trump-Lügen" führt, deren Zähler wohl aktuell bei 24.000 steht, und gern zitiert wird - auch kein Zufall. [...]

Man muß kein Trump-Freund sein, um ohne große Mühe zu erkennen, daß das miese Spiel auch auf der anderen Seite stattfindet.

Dass diese Liste von den Leitmedien geführt wird liegt auch ganz einfach daran, dass Trump lügt wenn er den Mund öffnet.
Und wenn jemand der keine Beziehung zur Realität hat die Person mit der größten Reichweite auf dem Planeten (und dem Zugriff auf den Nuclear Football) ist, dann muss das von den Medien aufgezeigt werden.
Das ist kein Angriff auf Donald Trump oder gar eine Feindschaft, das ist einzig die Verteidigung von Wahrheit und Realität.

Kalorean schrieb:
3.) Und jetzt schließt AmazonParler wegen besagten Verstößen. Gleichzeitig trendet am Samstag ganz weit oben was auf Twitter was? #Hang Mike Pence.

Für mich hat das einen sehr faden Beigeschmack.

Ich wage mal zu vermuten, dass #hangmikepence auf Twitter nicht als Aufforderung trendete sondern als Empörung, denn die Videos in denen sich zeigte, was der Mob beim Stürmen des Gebäudes rief, kamen halt erst da raus.

Da jetzt eine Verschwörungstheorie raus zu machen, dass Amazon Parler nur wegen Geld von Twitter gelöscht hat ignoriert VERDAMMT NOCH MAL DEN TEIL, WO PARLER EIN HATE-SPEECH-NETZWERK IST UND NUR EXISTIERT WEIL MAN AUF TWITTER KONSEQUENZEN FÜRCHTEN MUSS, WENN MAN ZU GEWALT AUFRUFT!!!

Dass Parler gekickt wurde hat auch gaaaarantiert nichts damit zu tun, dass darüber ein Umsturz oder eigentlich sogar ein Putsch geplant wurde der mehrere Todesopfer forderte.
 
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Hm.... war das nun nur ein Anlass oder lief das länger mit den Verstößen? (ich gehe davon aus soweit ich das gehört hab)

...ich mein nach dem Sturm auf das Kapitol wird JEDE Plattform einen Rückstand an Verstoß-Meldungen gehabt haben.

Auch CB traut sich, bei diesem sensiblen Thema, nicht hier Beiträge ohne Modkontrolle freizuschalten... Bei den social Media Diensten ist das halt keine Option... Da bräuchten die Hunderttausende an Mods.

PS: was in den USA schon immer als "Meinungsfreiheit" angesehen wurde wäre bei uns strafbar... Mündlich darf man in den USA jeden verleumden. Erst schriftlich wird es strafbar.
 
DaRealDeal schrieb:
Da wundert mich es nicht, dass Unternehmen anfangen zu kontrollieren, was sich so auf deren Systemen rumtreibt und entsprechende Aktionen folgen. Schließlich will sich niemand von Idioten vorn Karren spannen oder wegen Beihilfe durch Unterlassung beschuldigen lassen.

Oder es ist ganz einfach nur so, dass nun tatsächlich auf das Einhalten von "Spielregeln" geachtet wird.

Na, wie auch immer. Grund- und substanzlose Unterstellungen und Mutmaßungen werden folgen.

Amen.
Wenn das der wahre Grund wäre, dann würden die ganzen iranischen etc. Israelhasser auch gesperrt. Werden sie aber nicht. Und ISIS darf seine Twitter Accounts und co auch weiter betreiben.
 
Meinungen können können nicht Demokratiefeindlich sein.

Taten schon.

Gerade durch Zensur und Verbote entstehen Pulverfässer.

Es ist einfach zu sagen: "gut, das den rechtsextremen die Plattform genommen wird".

Das ist überhaupt nicht gut, vielleicht kommen dann Taten, nicht Worte.
Auch Deppen haben das Recht sich frei zu äußern.

Gegen Straftaten gibt es Gesetze.
Willkür der vermeintlich "moralisch überlegenen" wird nichts gutes bringen.
 
Hallo zusammen,

@ Klassikfan
Klassikfan schrieb:
Und daß ausgerechnet die Washington Post, einst ein Flaggschiff des US-Journalismus (Watergate, etc.), zusammen mit der New York Times seit Jahren den medialen Krieg gegen Trump anführt, und sogar eine Art "Hitliste der Trump-Lügen" führt, deren Zähler wohl aktuell bei 24.000 steht, und gern zitiert wird
Meine Güte, was für eine abstruse Story du hier zum Besten gibst. Zum einen hat gerade die Washington Post auch z. b. Lügen von Barack Obama aufgezählt. Die man übrigens kaum an den Händen zählen kann. Oder auch von George W. Bush, welcher interessanterweise da auch nicht übermäßig auffällig ist bzw. war. Schon gar nicht in Relation zu dem Orangenen.

Der Unterschied ist nun einmal, wenn Trump den Mund aufmacht, kommen in kaum zu zählender Art und Weise früher oder später in einem Statement Lügen zutage. Egal wie man es dreht und wendet. Und gerade die Zahl, daß man kaum nachkommt mit der Lügereiverifizierung, ist der Unterschied.

Gerade ist es im übrigen auch die Aufgabe der Journalistischen Medien, Fakten zu Prüfen und Verifizieren. Trump könnte das ja leicht ändern, er müßte schlichtweg einfach aufhören mit der Lügerei. So einfach kann es manchmal sein. Was z. b. die Washington Post in dem Bezug macht, ist im übrigen nichts anderes, was sie nicht immer auch schon gemacht haben bei anderen Präsidenten.

Ansonsten empfehle ich dir mal langsam anzufangen mit dem Denken, wem man da eigentlich die Stange versucht zu Halten. Der Mann hat regelrecht zu einem Umsturz, zum Abschaffen der Verfassung als auch somit damit verbunden, der Abschaffung der Demokratie aufgerufen. Das trat zutage wie noch nie. Da muß man schon mit Blindheit und Taubheit regelrecht geschlagen sein, um sich das Schönreden zu können.

So long....
 
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Weiß nicht so ganz wie ich dazu stehe, auf der einen Seite zeigt das Beispiel Parler wunderbar was für eine unnormale Macht die 3-4 Tech-Giganten haben.
Die Apps fliegen bei Google und Apple raus und ohne Amazon (Google und MS werden die wohl auch nicht hosten) wird Hosting in der Größenordnung schwer.
Heute jubeln alle weil die Rechtsextremen ihre Plattform verlieren, aber wer weiß für was diese Dominanz missbraucht wird / werden kann / wurde.

Aber wie geht es denn jetzt weiter? 70 Millionen Leute haben Trump gewählt und die Hardcore-Fans treiben sich auf sowas wie Parler rum. Glaubt doch keiner das die jetzt einfach sagen „da hat Big Tech recht, haben es etwas übertrieben“. Vor 100 Jahren hatten wir hier auch jemanden den man Mundtot machen wollte.
Will damit nicht sagen das Parler weiterlaufen sollte, aber den Leuten die Plattform zu nehmen gibt denen nur mehr Pulver. Big Tech war doch vorher schon für die Böse weil zensiert wird, denen jetzt die „Online-Redefreiheit“ zu nehmen kippt doch nur mehr Benzin ins Feuer.
Parler und deren 2.3m tägliche User waren das Symptom und nicht die Ursache, einfach das Ventil zuzuschrauben kann genauso nach hinten losgehen.
 
Erstaunlich dass die Aktivisten solch eine Datenmenge in dieser kurzen Zeit duplizieren konnten.
 
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Nur die Zensur des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ist bereits einer der größten Skandale aller Zeiten und sollte allein schon ausreichen jedem freiheitsliebenden Bürger dieser Welt tiefste Sorgenfalten auf die Stirn zu treiben. Das nun auch noch ein Zensurfreies soziales Netzwerk einfach so dicht gemacht wird setzt alledem die Krone auf.

Man hat ja gesehen dass weltweit zig Millionen Menschen nicht damit einverstanden sind wie von "Big Tech" im Verbund mit der politischen Linken/Liberals bzw. dem vorherrschenden politischen Zeitgeist allgemein, die Meinungsfreiheit mit Füssen getreten wird. Deshalb gab und gibt es diesen Massenexodus zu freiheitlichen Diensten wie PARLER, GAB und Telegram. Und das wie ich finde völlig zurecht.

Viele, auch hier im Forum, haben leider nicht verstanden das Meinungsfreiheit für ALLE und zu jeder Zeit gelten muss - egal ob er Trum_p ,Biden oder Merkel heisst. Alles andere wäre absolut unzivilisiert. Natürlich lügt jeder von den im Beispiel genannten Personen - und bestimmt auch einer mehr als der andere. Doch eine Demokratie muss auch anderslautende Meinungen aushalten - was ist sie sonst noch Wert?

In der ganzen aktuellen Zensur-Causa wird auch eindeutig mit zweierlei Maß gemessen. Natürlich wird man bei AWS in das Horn des Zeitgeistes stoßen und behaupten, man habe Parler gelöscht, weil Gefahr im Verzug war, weil auf Parler zu Gewalt aufgerufen wurde, weil Parler nicht gegen die Gewaltaufrufe vorgegangen sei. Letzteres ist gelogen, denn Parler löscht Parleys, die gegen geltendes US-Recht verstoßen und ersteres ist vorgeschoben, denn der Hashtag “FuckMikePence”, den Amazon auf Parler beanstanden hat, findet sich bei Twitter als “HangMikePence”. An HangMikePence nimmt AWS somit keinerlei Anstoß. An FuckMikePence schon. Und von den ganzen brutalsten verbalen Entgleisungen welche die BLM Bewegung von sich gegeben hat möchte ich eigentlich gar nicht anfangen - u.a. Aufruf zum Mord und zum Zerstören und Plündern ganzer Innenstädte etc. .

Wenn man also eine differenzierte Behandlung wie diese sieht, dann gibt es ein einfaches Mittel, um die Diskrepanz im Verhalten zu erklären: Man analysiert den Nutzen aus der differenzierten Behandlung. Zum Einen ist da natürlich der vorherrschende linke Zeitgeist und politische Opportunität. Doch zum Anderen, wie es der Zufall so will, und ein Foren-User vor mir schon richtig erwähnt hat, hat AWS mit Twitter gerade einen Vertrag über eine langjährige Zusammenarbeit abgeschlossen, der beider Profit-Geschicke aneinandner koppelt, einen Vertrag, der durch den enormen Erfolg von Parler an Lukrativität für beide Seiten eingebüßt hat.

Und all das wird von deutschen Massenmedien und öffentlich-rechtlichem Rundfunk fast schon gefeiert. Der große Aufschrei fehlt. Das Eintreten für Meinungsfreiheit fehlt. Und das ist das fatale daran - und so bezeichnend. So steuert man definitiv wieder auf dunklere Zeiten zu...
 
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Kalorean schrieb:
1.) Konsistentes Wachstum innerhalb der vergangenen Monate.

Mit wem hat AWS 12/2020 einen Multimillionen-Deal geschlossen? Twitter. Wer ist deren direkter Konkurrent? Ebenfalls bei Amazon? Parler. Suspekt ist sowas natürlich in keinster Weise.
Twitter und Parler als direkte Konkurrenten zu bezeichnen ist etwas weit hergegriffen. Parler bedient eine recht kleine Nutzerbasis, an der Twitter wenig Interesse hat. Und zwar so wenig, dass sie jetzt rausgeschmissen werden (z.B. Accounts die zum Umsturz aufgerufen haben). Es ist eine Nutzerbasis, in der auch nur rechts bis rechts weit außen akzeptiert wird und die mittlerweile so toxisch ist, dass kein reputables Unternehmen damit in dieser Form assoziiert werden will. Das Wachstum ist in der Hinsicht auch logisch, da die Berichterstattung "Exposure" bringt und seit langem Schlüsselfiguren aus dem MAGA-Umfeld für Parler werben. Viele haben sich dort (Zweit-)accounts gemacht.

Den Deal finde ich da jetzt nicht zwingend schräg, weil Twitter schon ewig AWS für andere Aspekte nutzt. Gutes Leistungsspektrum, bezahlbare Preise für einen Datendurchsatz a la Twitter. Mag Amazon auch nicht, aber das Produkt sitzt. Geld gebracht hat ihnen ja aber auch Parler. Daraus ohne weiteres einen Zusammenhang abzuleiten finde ich, wie angedeutet, gewagt.

Kalorean schrieb:
2.) Als Twitter zwei Tage zuvor Trump gebannt hat, was hatte das zur Konsequenz? Siehe Grafik oben. Der erneute Anstieg des Traffics in den USA kurz vorm Shutdown. Sogar derart massiv, dass Parler in diesem Zeitraum zur Nr. 1 der Apps im Apple-Store wurde.
Ja, das macht schon auch Sinn. Allerdings sagt das wenig über den Sachverhalt aus. Da das MAGA-Lager - oder die Reste dessen - nicht nur seit Monaten für Parler wirbt, sondern auch nach 01/06 wellenweise QAnon rausgeschmissen werden, legen sich viele Zweitaccounts an oder ziehen eben dorthin. Das ist ja auch in Ordnung. Wie gesagt, gibt auch viele Schaulustige, die mal sehen wollen, was dort so passiert. Ist aber natürlich alles parallel zur Aufarbeitung von 01/06 passiert. Dass sich da ein Unternehmen mit beschäftigt, das auswertet und sagt "Damit können wir nicht mit unserem Namen in Verbindung gebracht werden" klingt für mich zunächst einmal einleuchtend.


Kalorean schrieb:
3.) Und jetzt schließt AmazonParler wegen besagten Verstößen. Gleichzeitig trendet am Samstag ganz weit oben was auf Twitter was? #Hang Mike Pence.
Meines Wissens nach passierte das, weil über die "Hang Mike Pence!" Chants der Teilnehmer diskutiert wurde. Oder habe ich da etwas verpasst? Ernst gemeinte Frage. Da gab es ein sehr virales Video und viele Gespräche darüber. Selbstverständlich hätte das aber viel schneller geblockt werden müssen, da es in jedem Fall nicht den Trendrichtlinien entspricht. Finde ich also auch, dass das falsch lief und man das auch so sagen sollte. Twitter ist auch weiterhin zu schwerfällig. Da muss dringend nachgebessert werden. Facebook ist ebenso grenzwertig und tut nur das absolut Notwendigste.
Allerdings ist die Content-Moderation Infrastruktur bspw. von Twitter auch nicht vergleichbar mit dem, was Parler als soetwas bezeichnet. Und es ist auch nicht vergleichbar mit dem Umfang, über welche Zeit auf Parler dieser tödliche Vorfall geplant und gefördert wurde. Das Problem mit Parler ist nicht, dass mal was durchrutschte, sondern dass das Standard war. Und wenn sie das nicht abstellen können - wie gefordert - dann möchte eben niemand anders damit etwas zu tun haben. Und das Problem entstand auch nicht erst an 01/06, aber an 01/06 wurde es tödlich und damit untragbar.
Kalorean schrieb:
Für mich hat das einen sehr faden Beigeschmack.

Persönlich finde ich, man hätte über eine längere Frist seitens AWS nachdenken können. Und das war's ehrlich gesagt. Parler ist nicht verboten, sondern muss sich halt selbst um seine Infrastruktur kümmern. Der Forderung, Moderation einzuführen, scheint man auf mehrmalige Ermahnung nicht nachgekommen zu sein. Da zieht so ziemlich jedes Unternehmen die Reißleine, weil Parler damit mehr Schaden als Gewinn ist. Mit 01/06 will niemand in Verbindung stehen. Ehrlich nicht. Niemand, außer Hardcore MAGA.



Die Bereitstellung und Betreibung von Parler ist prinzipiell die Aufgabe von Parler LLC. Wenn Parler eine richtige Contentmoderation etablieren kann, dann fände ich es auch vernünftig, wenn die Distributionsverträge bzw. Hostingverträge wieder freigeschalten würden. Allerdings denke ich, dass Parler das weder beabsichtigt noch finanzieren kann, und damit - wenn überhaupt - auf eigenen Servern irgendwie zurückkehrt. Besser für alle wäre es vermutlich mit einem gewissen Grad an Moderation.
Ich denke, das würde auch der eine oder andere hier sehen, wenn seine eigene Exekution dort namentlich genannt und geplant würde, oder? "Nun, damit muss ich wohl leben, ist halt freie Meinungsäußerung dass ich gehängt oder erschossen werden soll..." vermute ich weniger.
 
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Ich stehe der Sache extrem kritisch gegenüber. Einerseits haben die großen Tech-Unternehmen viel zu viel Macht, die nicht demokratisch legitimiert wurde (nebenbei ganz im Gegensatz zu Donald Trump). Andererseits sehe ich schon eine krasse Einschränkung der Meinungs- bzw. Redefreiheit. Ich sehe mich selbst weit im links-liberalen Spektrum, doch sollte jeder Rechte dieselben Möglichkeiten auf Meinungsäußerung und Vernetzung haben.

Wenn Medien damit anfangen, illegitime Meinungen bzw. Äußerungen zu unterdrücken, spiegeln sie die Gesellschaft nicht objektiv in ihrer Ganzheit wider. Das führt zu einer immer größer werdenden Diskrepanz zwischen Alltagserfahrung und Medienlandschaft. Dass es dann zum Vorwurf "Lügenpresse" kommt, ist absehbarer und zu einem gewissen Grad auch nachvollziehbar. Jeder Mensch sollte die gleichen Möglichkeiten haben, jeden Mist zu äußern. Man wird diesen Mist nämlich nicht los, indem man ihn verschweigt. So etwas zu denken, ist wirklich naiv.
 
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Wenn man irgendeinem Internetriesen irgendetwas vorwerfen kann (und MUSS), ist es: Das sie erst jetzt reagieren, zu einem Zeitpunkt, wo der scheidende POTUS keine kurzfristigen Rache-Schnellschlüsse per Dekret mehr durchdrücken kann. Und ihm nicht schon vor Jahren den Saft abgedreht haben.

Wer sich erinnert, es gab einmal einen Account, welcher Trumps Tweets retweetet hat. Dieser wurde regelmässig gesperrt und zur Löschung bestimmter Beiträge aufgefordert. Das Original jedoch blieb unbehelligt.

Also, Twitter, Facebook, Fox News, sie alle müssen zwingend zu Trumps Verbündeten gezählt werden, auch wenn sie ihn seit November mehr und mehr absägen.
 
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