Fritzler schrieb:
... aber JS Gebastel ist der falsche Weg.
Warum so herablassend? Nur weil die Sprache in ihren Anfängen für mehr oder weniger sinnfreie Animationsspielereien bekannt wurde? Damit sich lässt sich qualitativ hochwertiger Code produzieren. Letzteres ist eine Frage des Ziels, des Entwicklungsmodells und auf Ebene des einzelnen Entwicklers die der individuellen Disziplin.
Was ist der richtige Weg? Für jeden Kanal ein dedizierter Softwarestack? Das bezahlt heute in der Breite niemand mehr. Das zumindest ist meine Erfahrung. Z. B. wollen die Kunden - wie auch hier im Forum oft bezeugt wird - kostenlose Zugänge zum Zahlungsverkehr (aka Konto), da bleibt kein Spielraum für Vielfalt oder gar größere Experimente.
Natürlich gibt es immer (noch) Anforderungsszenarien, bei welchen die Empfehlung eines web-basierten Ansatzes so sinnvoll wie die Wahl von Sommerreifen als Ganzjahreslösung für die Alpenregion ist.
VSCode kenne ich nicht, daher greife ich nochmals zurück auf mein Beispiel
Atom: Bei meinem Nutzungsszenario (Code-Files bis 1.500 Zeilen) ist die Performance, auch beim Syntax-Highlighting, absolut ausreichend. Das ist neben der einfacheren Erweiterbarkeit auch der Grund, warum ich
SublimeText schlussendlich nicht gekauft habe. Atom ist für meinen Heimgebrauch einfach performant genug.
Würde ich
Atom im professionellen Umfeld (z.B. Java) nutzen? Nein. Allerdings nicht wegen der verwendeten Technologie, sondern weil es keine für diesen Anwendungsfall
out-of-the-box IDE mit entsprechendem Support bietet.
Früher nutzte ich
Eclipse, das war als V1.0 R2 performancemäßig (und funktional) ziemlich mau, ab dem Rewrite für 3.0 jedoch vollkommen in Ordnung (manche meinten damals
state-of-the-art für Java). Heute nutzen meine Mitarbeiter für Java-Entwicklung
IntelliJ - einfach, weil es, trotz des gleichen Software-Stacks, das bessere Produkt ist (zur Performance kann ich allerdings hier keine qualifizierten Aussagen treffen).
Daraus schließe ich, dass der Erfolg eines Produkts (Benutzerakzeptanz) eben nicht primär von der konkreten Technologie abhängt, sondern von der Art und Weise, wie diese genutzt wird. Und hierfür sind neben hervorragenden/genialen UXlern eben Zeit erforderlich, um die genutzten Technologien weiterzuentwickeln und besser nutzen zu können. Dieses Muster gilt aber für alle Entwicklungssprachen.
Hast Du konkrete Beispiele, wo der von Dir erwähnte zu hohe Ressourcenverbrauch tatsächlich relevante negative Konsequenzen hat(te)?