Bei Apple wird nicht besser entwickelt, sondern besser vermarktet. Markige Sprüche wie "64b from top to bottom", die eine blanke Lüge sind (Leopards Kernel ist rein 32b - das macht ja nichts, aber trotzdem ist die Werbung damit gelogen), kommen gut an und befördern das Gefühl beim Konsumenten, damit das beste zu kaufen, was er kaufen kann. Die nüchtern technische Erklärung, wie das mit 64b in Leopard nun wirklich funktioniert, würde niemanden wirklich interessieren, die Mehrheit der Konsumenten hätte zu sehr das Gefühl, weils kein richtiges 64b OS ist, damit einen Nachteil zu haben - auch wenns den Nachteil nicht gibt.
Microsoft verrenkt sich, macht sich den Aufwand den Kernel und alle Systemdienste auch in 64b-Code zur Verfügung zu stellen, was extrem zukunftsfähig ist, kriegt die Arbeit, die nicht weniger oder mehr sinnfrei ist, als manches bei Apple, dann aber nicht verkauft. Viele Maccies "backupen" mittlerweile mit Time-Mashine auf einzelne externe Festplatten - da können Blogger noch so sehr zu RAID-1 bei Backupfestplatten raten, wichtig ist nur der markige Spruch von der letzten Keynote Address. Apple hat das begriffen und deswegen haben sie boomenden Absatz - seit dem ersten Warenfetisch aus dem Hause Apple, dem iMac. (wer mehr braucht, um das zu verstehen, kann mal bei der ARD anrufen und nach der Reportage "der allmächtige Warenfetisch" fragen)
Microsoft hat(te) einfach ein sauschlechtes Marketing und eine fürs Marketing sauschlecht geeignete Ankündigungsphilosophie. Jetzt, mit Steven Sinofski scheinen sie von Apple gelernt zu haben und schweigen sich möglichst aus. Wenn niemand sagt, dass man an WinFS arbeitet, meckert auch niemand, wenn es nicht fertig wird. Solche Sachen muss MS eben von Apple lernen um den Absatz wieder ankurbeln zu können. (und auch mal "Features" aus der GNU-Welt abkucken - die GNU-Welt stört sowas nicht im Geringsten und Apple hats auch schon gemacht)
P.S.
Wer jetzt nen Beispiel für unsinnigen Arbeitsaufwand bei Apple braucht: HFS+ statt BeFS
(wenn Spotlight in der nächsten OS-X-Version vielleicht um assoziative Dateiverwaltung bereichert werden sollte, würde damit OS X mit HFS+, das mit jeder OS X version erweitert wurde, endlich alle technischen Merkmale aka. Features von BeFS beherrschen, über zehn Jahre nach der Entscheidung gegen BeFS)