Isaac42 schrieb:
Das habe ich mir ja fast schon gedacht, das es im Realbetrieb - fernab irgendwelcher Benchmarks - keine Rolle mehr spielt.
Exakt. Ich wiederhole mich dann gerne hier an dieser Stelle: Die Zielgruppe für den Rechner sind definitiv keine Hardware-Junkies, die ausschließlich auf die schnellsten Prozessoren und besten Grafikkarten setzen. Es geht beim Surface Studio um etwas anderes: Effizienzgewinn bei verschiedenen Tätigkeiten, die nicht ausschließlich brachiale Rechnergewalt voraussetzen. Es ist ein völlig anderes Arbeiten als noch mit meinem iMac bzw. MacPro. Vieles erledige ich im Stehen, über das Studio gebeugt, auch mit Stift in der Hand. Man ist so dicht dran am eigenen Werkeln, dass es kein Zurück zu Maus und Tastatur geben kann.
Im Gegensatz zum iMac ist das Display mit einem Fingerdruck in eine flache Position schwenkbar und ermöglicht dadurch eine Arbeitsweise, die nur noch von den Wacoms erreichbar ist. Aber auch nicht ganz, denn beim Microsoft-Display bewegt sich der Stift praktisch unmittelbar auf der zu bearbeitenden Oberfläche. Das letzte Cintiq-Modell, das ich ausprobiert habe, hatte nicht diesen unmittelbaren, immersiven Charakter, weil das Glas ein bisschen zu weit weg vom eigentlichen Display war. Man hat also je nach Blickwinkel einen kleinen Versatz. Das ist nicht ganz optimal.
Ich selbst habe vor längerer Zeit die Frau eines sehr guten Freundes ein paar Stunden mit Surface Studio, Stift und Dial geschult - Photoshop war das Hauptthema. Sie setzt den Rechner bei einem TV-Kanal in München ein. Der Sender hat Studios angeschafft, u.a. um programmbegleitende Materialien zu produzieren, Fotos zu bearbeiten, eine Zeitschrift zu erstellen etc.
Isaac42 schrieb:
Darf man fragen für welchen Anwendungszweck genau du es benutzt?
Neben der üblichen, täglichen Kommunikation, Word- und Excel-Gedöns sowie Internet-Browsing (in der flachen Position) auch viel für Bildbearbeitung über
Affinity Photo (zuvor hatte ich noch Photoshop CC im Einsatz). Allein Freisteller bzw. das Anlegen von Vektorpfaden sind auf dem Studio im Gegensatz zu einem regulären Grafikarbeitsplatz mit Maus oder Trackpad eine wahre Freude. Extrem präzise und erheblich schneller, wirklich gar kein Vergleich. Gilt auch für Retusche-Jobs. Da kommt es auch nicht auf die schnellste Grafikkarte an, sondern das direkte Zusammenspiel zwischen Hand, Auge und Software macht es extrem schnell. All das gilt ebenfalls für
Affinity Designer.
Zudem setze ich
DaVince Resolve von Black Magic Design für kleinere Video-Projekte ein (zuvor war es Premiere Pro). Hier wird sich die neue 1070er-Grafikkarte bemerkbar machen. Auch der Dial lässt sich dafür gut nutzen, ohne spezielle Extra-Hardware-Panels für DaVinci Resolve. Außerdem editiere ich sehr viele
PDF-Vorlagen und andere Dokumente, direkt mit Stift und Kommentierung. Und natürlich zeichne ich am Bildschirm zahlreiche Dokumente ab bzw. unterschreibe sie.
Viele Grüße
Multiplex