Mikrofon-Kaufberatung für Gespräche

Megapixel

Cadet 4th Year
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Hallo,

ich wollte mir ein neues Mikrofon für Skype, Teamspeak usw., also hauptsächlich für Gespräche, kaufen.
Habe aktuell noch ein altes Plastik-Tischmikrofon (Klinke), welches ich vor sehr vielen Jahren für weniger als 10€ gekauft hatte, aber mir mittlerweile qualitativ nicht mehr ausreicht. Meine Gesprächspartner berichten oft von schlechter Sprachqualität und Hintergrundrauschen.

Ich will auf jeden Fall wieder ein separates Mikro, also kein Headset. Habe nämlich auch bereits einen guten Kopfhörer, den ich weiternutzen möchte. Mein Budget liegt bei maximal 100€ inkl. allem etwaigen Zubehör (gerne natürlich günstiger). Wichtig ist mir nur, dass mich die Leute sehr gut verstehen können. Ein Tonstudio will ich hier nicht aufbauen :)

Habe mir bereits einige Kandidaten angeguckt, u.a. gefallen mir USB-Mikrofone aufgrund ihrer unkomplizierten Installation sehr gut. Hier musste ich jedoch nach langer Recherche feststellen, dass wohl viele Leute mit Windows 10 (so wie ich) Probleme mit dem Pegel haben. Den muss man wohl ordentlich hochdrehen, so dass es auch bei guten Mikrofonen zu Rauschen beginnt. War hier jemand schon mal von dem Problem betroffen und kann zur aktuellen Lage etwas sagen? Eine Lösung scheint es bei den Betroffenen wohl selten zu geben.

Bei XLR-Mikrofonen soll das Problem wohl nicht sein. Allerdings müsste hier noch ein Audiointerface angeschafft werden, was mein Budget dann aber überschreiten würde. Außerdem würde das ganze Setup dann deutlich professioneller werden als gedacht. Wie gesagt, ich will nur vernünftig mit meinen Gesprächspartnern reden, mehr nicht. Mehr als 1-2 mal in der Woche werde ich das Mikro nicht nutzen.


Andere Frage: Empfehlungen gehen oft in Richtung Kondensator-Mikrofonen, die aber sehr empfindlich sind gegenüber Fremdgeräuschen. Ich habe z.B. eine Logitech G15 Refresh, die (obwohl sie nicht mechanisch ist) recht laut klappert. Wäre es hier besser ein dynamisches Mikrofon zu nehmen? Für unter 100€ und als USB-Variante gibt es da jedoch nicht viel Auswahl, da habe ich etwa das t.bone MB 88U Dual gefunden. Kann da jemand was zu sagen? Gerade auch wieder wegen der Windows 10-Problematik.
 
Das Mik hat folgende Vorteile:
Nahbesprechmik (Weiteres dazu unten)
Günstig
XLR oder USB-Anschlüsse
Es bietet eine für seine Preisklasse gute Tonqualität [Referenz: Amateur; für Profis gäbe es bessere, aber auch teurere Varianten)

Nachteile:
USB-Aufnahmen leiden unter der USB-typischen Pegelschwäche (sprich: zu leise)
Das mitgelieferte kabel ist eindeutig zu kurz, man muss also ein XLR-Kabel verwenden (meines Wissens nicht mitgeliefert) oder ein USB-Ersatzkabel. Nur so vermeidet man, dass Störgeräusche aus dem PC vom Mik mitaufgenommen werden.
Es wird keine Halterung mitgeliefert (Tisch- oder Mikständer)

Zur Nahbesprech-Charakteristik: Das Mik wird recht nahe am Mund positioniert, man kann also in Normallautstärke (oder sogar leicht darunter) sprechen und das Mik nimmt die Stimme sauber auf. Nimmt man aber direkt im PC auf (also mit USB-Kabel und den PC-eigenen Mitteln), besteht die Gefahr, dass der Pegel in gesprächspausen nachjustiert wird, was zwangsweise dazu führt, dass dann Störgeräusche wie Tastenklappern, Hintergrundgeräusche etc. im Verhältnis zu laut und damit hörbar sind.

Diese Effekte treten nicht auf, wenn man das Mik an ein (kleines) Mischpult oder ein vergleichbares Gerät anschliesst, weil man dann von dort über einen (evtl digitalen) Line-Eingang auf den PC geht (und also nicht auf Mik-Pegel). Das ist mMn auf Dauer IMMER die bessere Lösung.

Ich empfehle gerne wegen ihrer Unverwüstlichkeit und der guten Qualität die Mixer von Mackie (keine geschäftliche Beziehungen irgendwelcher Art, sondern mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung). Das Macki Mix5 beispielsweise kostet rund 60 Euro und bietet neben einem XLR-Mik-Eingang zwei Stereokanäle sowie einen Master- und einen Kopfhörerausgang mit je eigenem Pegelregler. Damit machst du nichts falsch.
 
Das ModMic kann ich nur empfehlen.
Habe es an ner "USB-Soundkarte" dran um indifferenzen mim Mainboard zu vermeiden (größter Kritikpunkt in den Amazon-Bewertungen, welchen man mit 3€ negieren kann)
Super Teil und klebt an meinem Beyerdynamic DT-770 Pro.
Nach ca 3 Jahren hat sich der Kleber gelöst, Tropfen Heißkleber drauf, alles wieder top xD
 
Schau dir mal das Samson Meteor Mic an.
Habe es seit 1,5 Jahren im Einsatz und meine Gesprächspartner sind von der guten Mikroqualität begeistert.
Ist zudem schick, qualitativ hochwertig und unter deinem Budget ;)
 
@zazie
Das Macki hat wie ich sehe kein USB. Da müsste ich dann irgendwie den Ausgang mit meiner Soundkarte verbinden, richtig? Habe leider nur eine Onboard-Karte mit Klinke. Ist die Frage, ob das so Sinn macht.

@lodurson / @Zoddel
Könnt ihr was zu der Soundqualität berichten? Hatte früher mal ein (eigentlich recht gutes) USB-Headset. Da war die Mikroqualität jedoch nicht gut. Liefert das Mikro für den Preis einen entsprechend besseren Klang als übliche Headset Mikros? (Habe auch leider nur eine Onboard-Soundkarte)

@Feligs
Das hatte ich mir auch schon einmal angeguckt. Hört man Umgebungsgeräusche, wie die Tastatur, da sehr raus? Das Mikro steht ja auf den integrierten Füßen und damit wahrscheinlich näher an der Tastatur als am Gesicht. Nutzt du zufällig Windows 10 und hattest Probleme mit dem Lautstärkepegel?
 
@Megapixel
1) Musst du halt individuell auf Discord, Teamspeak etc einstellen. Ich hatte hierbei nie Probleme gehabt.
2) Das ist richtig
3) Ja, nein :D

Ich finde es zudem noch ganz hilfreich, dass man da auch seine Kopfhörer einstecken kann, da muss man nicht immer hiner den PC kriechen.
 
Keine Ahnung wie 100 Euro Konferenzmikrofone sind, aber wir nutzen so ein Gerät in teurer für einen Besprechungsraum bei Videokonferenzen und die Qualität ist gut. Selbst aus 2 Meter Entfernung.

Ich würde vermuten, dass so ein günstiges Gerät auf dem Tisch aus einem halben Meter Entfernung auch okay ist.
 
Megapixel schrieb:
Ist die Frage, ob das so Sinn macht.

Die 60€ würde ich dann eher in ein Interface investieren das umc22 von Behringer gibst um 35€ und ist für die Anwendung mehr als brauchbar. Beim Mikro kann ich dir leider nicht helfen ich benutze ein günstiges China Kondensator Mikro und habe trotz MX Blues keine großen Probleme.

Megapixel schrieb:
Liefert das Mikro für den Preis einen entsprechend besseren Klang als übliche Headset Mikros? (
Nicht wirklich das ist ein typisches billiges Headset Mikrofon es punktet eben mit der nachrüstbarkeit.
 
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Das UMC22 kann ich ebenfalls empfehlen. Für den Preis findest du kein besseres Interface.

Das Mikro sollte nicht direkt an den Tisch (die Tastatur) ankoppeln, sondern an einen Arm gehangen werde. Zum Beispiel per https://www.thomann.de/de/gravity_ma_goose_xl.htm + https://www.thomann.de/de/gravity_mstm_1b_mic_table_clamp.htm

Mikros mit XLR:
https://www.kirstein.de/Live-Studio...onomic-SCM-1-Kleinmembranmikrofon-Silber.html
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Fame-Audio-Studio-Mikrofon-CM2/art-REC0008046-000
https://www.thomann.de/de/marantz_mpm_1000.htm

Für das Treiberproblem bei USB-Mikrofonen gibt es soweit ich weiß noch keine Lösung. Microsoft scheint wohl keinen Bedarf zur Nachbesserung zu sehen.
 
Das Samson Meteor Mic ist durchaus gut (habe selbst auch noch eins), als Alternative würde ich aber noch das Fifine Studio Mic einwerfen.
 
Danke euch. Jetzt habe ich ja wieder einige Ideen, die ich mal recherchieren werde :)

@BOBderBAGGER / @Der Kabelbinder
Das UMC22 sieht für den Preis interessant aus. Ich lese aber auch hier wieder einiges Negatives in Verbindung mit Windows 10 und dem ASIO4ALL Treiber. Braucht man den Treiber unbedingt für meinen Anwendungsfall? Ich kenne ASIO4ALL eigentlich in einem anderen Kontext für gleichzeitiges Aufnehmen/Abhören des Tons, Stichwort Latenzzeit. Einen nativen Treiber scheint Behringer wohl nicht mitzuliefern. Und mit dem Windows eigenen Treiber scheint wohl erst gar keine Mikroaufnahme möglich zu sein, wenn ich da die verschiedenen Reviews richtig gedeutet habe.
 
Das UMC22 hat keinen eigenen ASIO-Treiber, funktioniert beim Einsatz von DAWs also nur mit ASIO4all.
Wenn du nur mit Programmen arbeitest, die ein WMD-Device abfragen (was allgemein erst mal üblich ist), dann dürfte es in der Hinsicht keine Kollisionen geben.

Allerdings: das UMC22 hat nach wie vor keine dedizierten Treiber, sondern läuft nur Plug 'n' Play über die generischen WinUSB-Treiber. Das kann hin und wieder zu Problemen führen und ist leider auch kein Garant dafür, dass mit der Lautstärkeregulierung alles glatt läuft. Das nächstgrößere UMC202HD wiederum hätte solche Treiber. Der Haken: kostet rund 60 Euro.

Für nicht-Profi-Verhältnisse finde ich das UMC22 schon in Ordnung. Im Gegensatz zu den USB-Mikrofonen hat man immerhin einen Gain-Regler und eigentlich ganz solide Vorverstärker und Wandler. Ob die fehlenden Treiber stören, muss man selbst herausfinden. Das variiert auch von System zu System.
 
Aso ok. Also könnte ich einfach das Gerät anschließen (mit XLR Mikro dran natürlich), Windows 10 installiert irgendwelche Standardtreiber und könnte dann direkt in Skype/Teamspeak etc. direkt das Mikro auswählen und es funktioniert? Hatte nämlich irgendwo gelesen, dass bei dieser Vorgehensweise bei jemandem kein Aufnahmegerät in den Sound-Gerätemanager zu finden war. Kann natürlich auch irgendein anderes Problem gewesen sein.
 
Ich bin mir nicht ganz sicher. Habe noch den ASIO4All Treiber drauf, dieser der startet allerdings nur wenn ich Reaper benutze, dürfte also mit dem Standard Treiber so funktionieren.
 
Das Interface sollte eigentlich ganz normal als Aufnahmegerät erkannt werden.
ASIO(4all) brauchst du nur für DAWs.
 
@Megapixel
Bin sowohl wegen der Arbeit im Homeoffice als auch beim Spielen mit TS/Skype/... viel mit dem Mic unterwegs.
Beim Umstieg am Anfang habe ich immer gefragt ob das Mic/Sound was taugt.
Bekam immer nur positive Rückmeldungen.

Vorteil den ich auch sehe ist, dass es wie gewohnt an den Kopfhörern vorm Mund ist.
Und man nicht so einen dummen Arm im Blickfeld hat. Kann man sich zwar dran gewöhnen, ich habs aber lieber ohne.

Im Zweifelsfall kann man das Ding auch immer einfach mal über Amazon kaufen und testen. Solange du nichts anklebst kannst es ja einfach zurück geben. Ich war aber von Anfang an glücklich damit.

Habe das AntLion Audio MODMIC V4 Mikrofon an AUKEY Externe Soundkarte USB, da direkt am Mainboard angeblich Rauschen usw auftreten kann. Hatte mit der Kombi nie Probleme
 
@lodurson / @Zoddel
Könnt ihr was zu der Soundqualität berichten? Hatte früher mal ein (eigentlich recht gutes) USB-Headset. Da war die Mikroqualität jedoch nicht gut. Liefert das Mikro für den Preis einen entsprechend besseren Klang als übliche Headset Mikros? (Habe auch leider nur eine Onboard-Soundkarte)

Ich habe ein Modmic V4 an einer günstigen USB Soundkarte im Einsatz. Der Kopfhörer hängt an einem Objective O2/ODAC. Für den Preis finde ich die Qualität des Mikros zu schlecht, für TS, Discord, etc. jedoch vollkommen ausreichend und immer noch besser als die Mikros vieler Headsets. Die Qualität des V5 soll aber nochmal deutlich besser sein.
 
Für den Preis vom Modshit bekommt man auch schon von anderen Firmen bereits komplette Kondensator-Mikrofon-Sets: Marantz Pod Pack 1
Zum UMC22: Ich habe mit dem Interface seit Monaten keine Probleme für den normalen Anwendungsfall -> TS3/Discord mit XLR Kondensatormikro quatschen. Die Aufnahmequali ist dabei sehr gut, was man auch hier im Video hört (anfangs mit nem Lavalier-Mikro, was auch eine Alternative wäre):
 
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