MaverickM schrieb:
@j-d-s
Die Stacks of Doom waren einfach ein Problem, weil sie unbalanced waren. Du konntest teils mit einem Stack einfach alles Platt machen. Den Realismus (den ich so ohnehin stark bezweifle...) mal außen vorgelassen, war das schlichtweg ein Riesen Balancing-Problem. Und ja, spätere CIVs haben dann auch folgerichtig mehr Diversität bei den Siegchancen geboten.
"Mit einem Stack alles plattmachen" geht bei Civ4 nur, wenn man wirtschaftlich sowieso überlegen ist, weil man eben überhaupt einen Überlegenen Stack bauen kann.
Durch die Funktionsweise von Belagerungwaffen braucht man nämlich mindestens doppelte Überlegenheit, um mit einem Stack alles plattzumachen - und man ist dabei langsamer im Feindesland und kann dort auch keinen Nachschub heranführen.
Eigentlich ist es ein Beweis von fehlerhaftem Spiel, wenn man überhaupt Krieg führt, bei dem man darauf angewiesen ist, einen SoD zu bilden - denn das ist dem eigenen Spiel tendenziell schädlich, da ein SoD sehr teuer ist und sehr lange braucht, bis er ein halbwegs größeres gegnerisches Reich besiegt hat (da er i.d.R. nur ein Feld pro Runde vorankommt).
Wirklich "lohnende" Kriege führt man nur mit deutlicher technologischer Überlegenheit, wo man keine SoDs mehr braucht.
Naitrael schrieb:
Was haben SoD mit Fronten zu tun? Es geht darum, dass es keinerlei Taktik bezüglich der Raums und des Terrains und der Formation gibt. Und das war historisch schon immer sehr ausschlaggebend.
Keine Macht der Antike hat alle ihre Soldaten in eine Provinz gepackt und ist dann von Feindesarmee zu Feindesarmee gelaufen.
Warum? Wäre viel zu träge gewesen und vor allem nicht zu versorgen. Jedes Feld unter einem SoD müsste im Prinzip nach einem Zug ein schwarzes Loch werden.
Weil der Maßstab von Civ zu groß ist, um sinnvoll Taktik abzubilden. Es ist ein Globalstrategiespiel. Militär ist nur Mittel zum Zweck und direkt abhängig von der Wirtschaftskraft.
Es ist gar nicht vorgesehen, Taktik zu simulieren.
Und doch: Bis vor dem 1. Weltkrieg wurden immer mal mehr, mal weniger große Armeen gebildet - teils auch eine halbe Million Mann - die sich dann an einem bestimmten Ort mit den feindlichen Einheiten trafen und dort eine Schlacht abhielten.
Die Versorgung war natürlich gerade bei großen Armeen herausfordernd, funktionierte aber in der Regel (auch durch Plünderung der Umgebung vor Ort) durch umfangreiche Logistik (nannte man "Tross", ein wahres "mitziehendes Dorf" an Versorgung für Soldaten und Pferde). Oft hatte eine Armee von bspw. 10.000 Mann weitere 10.000 Leute als "Tross" dabei.
Du kannst dich ja mal mit dem Dreißigjährigen Krieg u.ä. näher beschäftigen, den Gallischen Kriegen, den Napoleonischen Kriegen usw. - da wirst du all das feststellen.
Naitrael schrieb:
Was ist der Sinn von Civ? Ist für jeden Spieler anders.
In Civ5 kann man einen Krieg auch gewinnen, wenn man nicht der allerstärkste ist. Klingt für mich irgendwie interessanter, oder?
Sonst könnte man ja recht früh aufhören.
Nein, genau das ist uninteressanter, weil es ein schwaches Spiel belohnt.
Genauso wie du für CS bestimmte Skills brauchst, brauchst du halt für Civ bestimmte Skills.
Mit Civ5 und 6 wurde das Wesen von Civ verändert von einer Wirtschaftssimulation zu einem (auch) Taktikspiel.
Für mich ist dadurch halt nach Civ4 kein echtes Civ mehr gekommen, sondern nur noch Casual-Klickibunti-Taktikspielchen.